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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2021

Humorvoll und dramatisch

Barbara stirbt nicht
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Walter und Barbaras Ehe ist geprägt von Routinen und einer klaren Aufgabenverteilung. Doch eines Morgens steht Barbara nicht auf und Herr Walter Schmidt steht dem Alltag alleine gegenüber.
Ich fand es ...

Walter und Barbaras Ehe ist geprägt von Routinen und einer klaren Aufgabenverteilung. Doch eines Morgens steht Barbara nicht auf und Herr Walter Schmidt steht dem Alltag alleine gegenüber.
Ich fand es von Anfang an faszinierend zu lesen, welche Strategien er entwickelt um diesen Alltag zu meistern. Er kann keinen Kaffee machen, also läuft er kurzer Hand zum Bäcker und kauft sich dort einen. Er kann nicht kochen, also sieht er sich eine Kochsendung im Fernsehen an. Nach und nach bekommt Herr Schmidt Einblick in das Leben seiner Frau und entwickelt sich zu einem fürsorglichen Partner. Auf diesem Weg kommt er auch seinen erwachsenen Kinder noch einmal näher. Er lernt sich selbst und seine Frau von einer anderen Seite kennen.
Alina Bronsky ist gelungen ein humorvolles und dennoch ernstes Buch zu schreiben. Auch wenn Herrn Schmidts Versuche den Haushalt zu führen bisweilen ungewollt komisch wirken, lässt die Autorin ihren Protagonisten nicht ins Lächerliche abdriften.
Mir hat dieses ungewöhnliche Buch einige schöne Lesestunden beschert und auch wenn mich das Ende nicht ganz befriedigt hat, empfehle ich es gerne weiter.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Mehr erwartet

Die Verlorenen
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Bei einem Thriller von Simon Beckett - bekannt durch die Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter - kann nicht viel schief gehen, dachte ich mir. Doch leider hat mich das Buch nicht überzeugt.

Der ...

Bei einem Thriller von Simon Beckett - bekannt durch die Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter - kann nicht viel schief gehen, dachte ich mir. Doch leider hat mich das Buch nicht überzeugt.

Der Protagonist Jonah Colley hat vor vielen Jahren seinen Sohn verloren. Seine Ehe zerbrach und auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin brach ab. Als dieser sich nun nach Jahren überraschend meldet und um Hilfe bittet, beginnt für Jonah ein verworrener Albtraum. Er schöpft wieder Hoffnung den vermeintlichen Unfalltod seines Sohnes aufzuklären und macht sich auf die Suche nach Antworten.

Was spannend begann, wirkte auf mich schnell unrealistisch und konstruiert. Jonah Colley ist nicht der harte, clevere Cop den man in einer Spezialeinheit erwarten würde. Er schafft es allerdings immer wieder sich mit Glück aus den gefährlichsten Situationen zu befreien und seine Fesseln zu lösen. Außerdem tappt er unbeholfen in so ziemlich jede Falle. Mir ging er nach der Hälfte des Buches auf die Nerven.
Das überraschende Ende hat mich dann auch nicht mehr überzeugt. Ich weiß noch nicht, ob ich Band 2 eine Chance geben werde.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Düstere und spannende Fortsetzung

Priest of Lies
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Auf den ersten Blick läuft es gut für Tomas Piety in Ellinburg. Er hat große Teile der Stadt unter seiner Kontrolle und ist ein angesehener und gefürchteter Mann. Durch seine Heirat mit einer Queen's Men ...

Auf den ersten Blick läuft es gut für Tomas Piety in Ellinburg. Er hat große Teile der Stadt unter seiner Kontrolle und ist ein angesehener und gefürchteter Mann. Durch seine Heirat mit einer Queen's Men ist Tomas allerdings auch der Krone verpflichtet und er muss nach Dannsburg reisen. Schnell stellt er fest, dass das Leben dort noch weit gefährlicher als in seiner Heimat.

Wer mit dem ersten Teil Schwierigkeiten hatte, wird mit dem zweiten vermutlich noch weniger warm. Mir hat die Fortsetzung des "Kampfes um den Rosenthron" genauso gut gefallen, wie sein Vorgänger. Besonders habe ich mich über das Wiedersehen mit Bloody Ann und Billy the Boy gefreut.

Sprachlich manchmal ganz schön vulgär, blutig, düster und chaotisch fand ich dieses Buch. Es gibt weder besonders tiefgründige Gespräche noch herzerwärmende Momente aber es war durchgehend spannend und ich wurde gut unterhalten. Ich freue mich auf Band 3.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Faszination Dinosaurier

Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas - eine Zeitreise zu den Urzeitechsen
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Die Faszination für Dinosaurier ist bei den meisten Kindern groß. Auch meine Töchter (6+8 Jahre alt) lieben Museen und Bücher zu dem Thema. Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas hat uns mit dem schönen Cover ...

Die Faszination für Dinosaurier ist bei den meisten Kindern groß. Auch meine Töchter (6+8 Jahre alt) lieben Museen und Bücher zu dem Thema. Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas hat uns mit dem schönen Cover direkt angesprochen.

Ich finde, es ist kein Buch, das man von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen mag, dafür ist das Layout zu unübersichtlich und auch die Gliederung nach Kontinenten nicht so passend. Es macht aber großen Spaß darin zu stöbern und faszinierende Fakten zu entdecken. Besonders die Bilder in Originalgröße, z.B. Zähne und Knochen, haben mich und meine Kinder beeindruckt.
Die vielen ausklappbaren Seiten und die Klappen, hinter denen sich Informationen und Bilder verstecken, sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Einen Stern ziehe ich ab für einen Fehler direkt am Anfang. Im Buch heißt es: "„vor den Dinos, in der Zeit des Paläozäns“. Das Paläozän war allerdings nach den Dinos und nicht davor. Das mag pingelig erscheinen, aber von einem Sachbuch erwarte ich eigentlich schon, dass es jemand Korrektur liest, der ein klein wenig Ahnung von der Materie hat.
Davon abgesehen ist es ein sehr schönes Buch für Kinder und Erwachsene.

Veröffentlicht am 01.07.2021

Historischer Kriminalroman erster Klasse

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Seit der Henkerstochter-Saga bin ich ein Fan von Oliver Pötzschs Büchern. Mit "Das Buch des Totengräbers" startet eine neue Reihe, die in Wien Ende des 19. Jahrhunderts spielt.
Äußerst brutale Morde an ...

Seit der Henkerstochter-Saga bin ich ein Fan von Oliver Pötzschs Büchern. Mit "Das Buch des Totengräbers" startet eine neue Reihe, die in Wien Ende des 19. Jahrhunderts spielt.
Äußerst brutale Morde an Dienstmädchen erschüttern die Stadt. Der junge Kommissar Leopold von Herzfeldt wurde kürzlich aus Graz hierher versetzt und macht sich mit seinen neuen Methoden zunächst wenig Freunde in der Wiener Polizeidirektion. Gemeinsam mit einem Totengräber versucht er das Rätsel um die gepfählten Frauen zu lösen. Die beiden stoßen auf einen Moloch von Aberglauben und Kinderprostitution der sich bis in Wiens höchste Kreise zieht.

Das Buch schafft es die Atmosphäre der Zeit wunderbar einzufangen. Als Leser wandert man mit den Figuren durch Kaffeehäuser, glamouröse Paläste und auch die dunkeln Ecken Wiens. Ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite gerne gelesen.
"Geschichte schreibt die besten Geschichten" heißt es auf der Homepage des Autors. Ich finde er hat recht und wenn diese Geschichten dann noch so spannend erzählt werden wie in diesem Fall, freue ich mich schon auf den nächsten Pötzsch.