Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Weihnachtsgeschichten

Kerzenschein und Tannenduft
0

Weihnachtsgeschichten

„Wenn Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um sich mit den Menschen zu versöhnen, dann ist es ja wohl nur angemessen, dass wir seinem Beispiel folgen, indem wir das Richtige ...

Weihnachtsgeschichten

„Wenn Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um sich mit den Menschen zu versöhnen, dann ist es ja wohl nur angemessen, dass wir seinem Beispiel folgen, indem wir das Richtige tun.“

In diesen ganz besonderen Weihnachtsgeschichten von Ursula Schröder geht es um mehr als die äußerlichen Elemente des Weihnachtsfestes. Der Autorin war es ein Anliegen, die Botschaft der Geburt Jesu Christi als Grund dafür, dass wir Weihnachten feiern, klar zum Ausdruck zu bringen. Im vorliegenden Buch präsentiert sie eine kleine Sammlung von insgesamt dreiundzwanzig kurzen Geschichten zu diesem Thema, die benötigte Lesezeit wird bei jeder Geschichte gleich unter dem Titel angeführt.

Der interessierte Leser erfährt von stressiger Geschenkesuche und Einkäufen in letzter Minute und von familiären Ereignissen zur Weihnachtszeit, die zu tieferen Einsichten führen. Man liest von Analogien zur Schwangerschaft Marias, der Reaktion ihres Verlobten Josef und der Herbergssuche und darf einen ganz besonderen Holzhacker kennenlernen. Der Wunsch, einmal „richtig Weihnachten zu feiern“ kommt auf – und damit verbunden die Erkenntnis, dass ein Weihnachtsfest ohne Glauben und ohne eine christliche Gemeinschaft nur eine leere Hülle darstellt. Verletzte Seelen, Wunder wirkende Back- und Brat-Tipps und ein völlig unvollkommener Weihnachtsbaum sind ebenso Themen dieses Buches wie Bräuche und Symbole zur Weihnachtszeit. Jene Geschichte, die mich am meisten berührte, war der Bericht über einen Kunstschnitzer namens Jürgen, der ganz besondere Krippenfiguren für seine Weihnachtspyramiden herstellt und von einer Familie mit einem außergewöhnlichen Kind einen Auftrag erhält.

Da das Weihnachtsfest bei diesen Kurzgeschichten das zentrale Thema darstellt, dominiert im Buch eine ruhige und beschauliche Atmosphäre, die den Leser an vielen Stellen zum Nachdenken bringt. Die Autorin vermochte es nicht, mich mit ihrem Schreibstil zu begeistern oder nachdenklich zu machen. Ihr ist es zudem nur bei wenigen Geschichten gelungen, mich in die jeweilige Handlung zu involvieren und emotional einzubeziehen.

Das Coverfoto dieser gebundenen Ausgabe zeigt ein kleines Mädchen, das mit einer hell leuchtenden Laterne im Schnee auf einen Wald zugeht, der Buchtitel ist durch die glänzenden geschwungenen Lettern in roter Farbe ein markanter Blickfang.

Fazit: Die Kurzgeschichtensammlung „Kerzenschein und Tannenduft“ stimmt den Leser auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein und weist auf den eigentlichen Anlass dieses Festes hin. Durch die Kürze der einzelnen Geschichten stellt es eine optimale Lektüre vor dem Einschlafen dar. Für mich persönlich war es jedoch ein Buch, das einem nicht in Erinnerung bleibt und welches man rasch wieder vergisst. Ich kann aus diesem Grund nur eine eingeschränkte Leseempfehlung dafür aussprechen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König
0

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

„Wer hätte das gedacht?“ rief Nick staunend. „Für diesen König ist niemand zu klein oder zu unwichtig!“ Über Minis Gesicht rollte eine Freudenträne. Sie jubelte: ...

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

„Wer hätte das gedacht?“ rief Nick staunend. „Für diesen König ist niemand zu klein oder zu unwichtig!“ Über Minis Gesicht rollte eine Freudenträne. Sie jubelte: „Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!“

Die zwei kleinen Mäusegeschwister Nick und Mini bemerken eine große Aufregung in Betlehem. Gemeinsam unternehmen sie einen Ausflug in die Stadt und beobachten die vielen Menschen, die anlässlich der Volkszählung angereist sind. Dabei treffen sie auf einen Esel, der einen ganz besonderen König sehen möchte. Die Kunde von diesem König macht in der Tierwelt die Runde, doch niemand kann so recht glauben, dass ein großer und mächtiger Herrscher ein paar kleinen Tiere seine Aufmerksamkeit schenken wird. Dennoch suchen sie ihn in allen Winkeln und Ecken der Stadt – und finden ihn letztendlich in einem Stall in Betlehem, weich gebettet in eine Futterkrippe.

In diesem hochwertigen Bildband erzählt Max Lucado die Geschichte von Jesu Geburt aus der Sicht der Tiere. Seine beiden Protagonisten sind ein niedliches kleines Mäuse-Geschwisterpaar, die der kindlichen Zielgruppe dieses Buches vermittelt, dass jeder Mensch und jedes noch so kleine Lebewesen auf dieser Erde wertvoll und von Gott geliebt ist: „Jesus ist zu euch allen gekommen. Zu jedem Einzelnen von euch“.

Die Geschichte ist zum Vorlesen gedacht, die kindgerechte Erzählung ist darüber hinaus durch ausdrucksvolle und farbenprächtige Illustrationen von Bruno Merz auch optisch ein wahrer Blickfang.

Zuletzt möchte ich noch auf die erste Buchseite hinweisen, in der die beiden kleinen Mäuse-Protagonisten ein großes weißes Feld für eine handschriftliche Widmung präsentieren – ein liebevolles Detail, welches zeitlebens auf den Schenker hinweist und das ich bereits als Kind in meinen ersten Büchern über alle Maßen geschätzt habe.

Fazit: „Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König“ ist ein wunderschöner Bildband in höchst ansprechender und hochwertiger Aufmachung, der Kindern in altersgemäßer Sprache und entzückenden Bildern die Weihnachtsgeschichte nahebringt.

Begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 01.11.2019

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Verborgen im Gletscher
0

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Nachdem eine Gruppe deutscher Touristen auf dem zweitgrößten Gletscher Islands namens Langjökull eine Leiche im Eis entdeckt, gibt es erstmals eine Spur zu ...

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Nachdem eine Gruppe deutscher Touristen auf dem zweitgrößten Gletscher Islands namens Langjökull eine Leiche im Eis entdeckt, gibt es erstmals eine Spur zu einem vor über dreißig Jahren spurlos verschwundenen Mann namens Sigurvin. Die damalige ergebnislose Suche prägte den mit dem Fall betrauten Kriminalpolizisten Konráð, und obgleich er bereits in den Ruhestand trat, bietet er seine Mithilfe bei der Aufrollung dieses Falles an. Konráð studiert erneut die alten Unterlagen zu diesem Fall, befragt erneut die Zeugen von damals, und entdeckt schließlich auch Zusammenhänge mit einem anderen ungeklärten Fall.

Der isländische Autor Arnaldur Indriðason lädt den Leser in diesem ruhigen, beschaulichen Kriminalfall ein, sich an der Seite des pensionierten Ermittlers Konráð erneut auf Spurensuche zu begeben. Die einzelnen Ansätze, Befragungen und Nachforschungen werden akribisch beschrieben, zwischendurch erhält man immer wieder Einblicke in das Privatleben des verwitweten Polizeibeamten. Konráðs Erinnerungen an seine Ehe mit seiner großen Liebe Erna, aber auch jene an den nie geklärten Mord an seinem Vater im Jahre 1963, nehmen einen gewichtigen Part in dieser Geschichte ein. Der Mordfall Sigurvin wird nur sehr langsam aufgerollt, unzählige Hinweise verfolgt, Verdächtige und Zeugen erneut unter die Lupe genommen. Das gemächliche Erzähltempo wies für meinen Lesegeschmack ein paar Längen auf und es gelang dem Autor nicht, Spannung aufzubauen und mich zu fesseln. Die Geschichte plätschert eher vor sich hin und nimmt erst gegen Ende des Buches etwas an Fahrt auf. Die Auflösung erfolgte dann für mein persönliches Empfinden zu rasch, es verbleiben offene Handlungsstränge und aus meiner Sicht fehlende Konsequenzen für die Verantwortlichen hinsichtlich nachlässiger Ermittlungsarbeit in der Vergangenheit.

Dem Protagonisten Konráð wurde in diesem Krimi die größte Aufmerksamkeit zuteil. Während ein Verdächtiger namens Hjaltalin, die Leiterin der Kriminalabteilung der Reykjaviker Polizei namens Marta sowie der Polizist Léo einen gewissen Stellenwert im Buch innehaben, blieben mir die anderen Charaktere dieses Buches in gewisser Weise fremd, es kam auch keinerlei Sympathie für auch nur eine der handelnden Figuren auf.

Auch in sprachlicher Hinsicht konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, und der bereits erwähnte Mangel an Spannung sowie die blassen Charaktere, die mich als Leser nicht ausreichend einbezogen, aber auch der vermehrte Einsatz derber Ausdrücke und Flüche, verleideten mir darüber hinaus das Lesevergnügen.

Fazit: Ich empfand „Verborgen im Gletscher“ als Krimi mit einigen Schwächen, der meinem persönlichen Lesegeschmack leider nicht entsprochen und mich vielmehr enttäuscht hat. Für mich beinhaltete er etwas zu viele Rückblicke in die Vergangenheit des Protagonisten, und viel zu wenig Spannung bei der Aufrollung des ungelösten alten Vermisstenfalles. Ich kann daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

Tödliches Wangerooge. Ostfrieslandkrimi
0

Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

„Was machen wir bloß, wenn wir Knut nicht entlasten können?“

Der kauzige alte Ostfriese und Seebär Knut Waatstedt wird anlässlich seines siebzigsten Geburtstags ...

Eine Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang

„Was machen wir bloß, wenn wir Knut nicht entlasten können?“

Der kauzige alte Ostfriese und Seebär Knut Waatstedt wird anlässlich seines siebzigsten Geburtstags mit einem Urlaubsaufenthalt in Wangerooge überrascht. Auf der Insel lernt er eine gebildete und attraktive ältere Dame kennen, zarte Bande werden geknüpft. Knuts Enkelin Rike und ihr Verlobter Richard Faber planen ebenfalls eine kleine Auszeit auf Wangerooge, doch Opa Knuts Schwarm taucht zum verabredeten Treffen nicht auf. Als am Strand eine Leiche gefunden und als Renata Freifrau und Baroness von Wintershausen identifiziert wird, gerät Opa Knut in allergrößte Schwierigkeiten. Denn die Tote aus altem deutschem Adel war seine Ferienliebe Rena Sommer. Die Polizei aus Emden wird aufgrund der Anwesenheit von Kriminalhauptkommissar Richard Faber auf Wangerooge mit dem Fall betraut, und es sieht nicht gut aus für Opa Knut – erschreckend viele Hinweise deuten auf ihn als Renatas Mörder.

Elke Nansens neuester Fall bringt die Gemüter der sympathischen Protagonisten Kriminalhauptkommissar Richard Faber und Kommissarin Rike Waatstedt in Wallung. Jeder, der den gutmütigen alten Ostfriesen Knut kennt, weiß um seinen aufrichtigen Charakter und um sein goldenes Herz. Doch aufgrund der persönlichen Betroffenheit wird den Kriminalbeamten aus Emden der Fall rasch wieder entzogen. Rike und Faber ermitteln dennoch weiter und setzen alle Hebel in Bewegung, um Opa Knuts Unschuld beweisen zu können. Ihr gesamtes Team steht dabei loyal hinter ihnen – und das Ermittlerpaar findet nicht nur durch Philipp Schorlau, Tamme Hehler, Sonja Withuus und Laurien Heiligenstadt, sondern auch durch Polizeioberkommissarin Ankia Kalsche aus Wangerooge tatkräftige Unterstützung. Ein tiefes Eintauchen in die Vergangenheit des Opfers bringt erste Erkenntnisse zu Tage, doch dieser Fall ist weit komplexer, als es zunächst den Anschein hatte. Eine hoch interessante Spurensuche führt schließlich sogar bis nach Amerika – und plötzlich passiert im Umfeld der von Wintershausen ein weiterer Mord.

Obgleich bereits in den bisherigen Fällen von Elke Nansen das Privatleben der Ermittler eine nicht unbedeutende Rolle spielt, bekommt es in diesem speziellen Mordfall durch Opa Knut als Hauptverdächtigen eine besondere Gewichtung. Rike und Faber sind angesichts der geschickt gelegten falschen Fährten, die allesamt zu Knut führen, am Verzweifeln. Eine vermeintlich verdächtige Person mit starkem Mordmotiv besitzt ein hieb- und stichfestes Alibi, das Team ist ratlos. Offiziell sind den Ermittlern aus Emden die Hände gebunden, doch die eingeschworene Gemeinschaft riskiert Kopf und Kragen, um Knut die Stange zu halten und dessen Unschuld zu beweisen. Während der große und kräftige „Wikinger“ Tamme Hehler und die beiden neuen Kommissarinnen Sonja Withuus und Laurien Heiligenstadt diesmal eher untergeordnete Rollen spielen, lehnt sich der Chef-Forensiker Dr. Philipp Schorlau aus Oldenburg weit aus dem Fenster. Er ist der Einzige, dem dieser Fall nicht entzogen wurde, und er riskiert viel, um dem zukünftigen Schwiegervater seines Freundes Richard Faber zu helfen. Im Zentrum des Geschehens steht diesmal mein liebster Nebendarsteller „Opa Knut“, der mir bereits in den Vorgängerbüchern ans Herz gewachsen ist. Seine Zuneigung zum Lebensgefährten seiner Enkelin gerät jedoch gefährlich ins Wanken, denn Richard Faber fällt die Aufgabe zu, den alten Ostfriesen zu verhaften. Die Verwicklungen in diesem komplexen Fall sind höchst interessant und werden erst nach und nach offenbart. Hervorzuheben ist auch der rätselhafte Prolog, der gleich zu Beginn Fragen aufwirft, und dessen Zusammenhang mit dem Mordfall sich dem Leser ebenfalls sehr lange nicht erschließt.

Ich fand es schön, den liebevoll gezeichneten Charakteren aus den Vorgängerbüchern wieder zu begegnen, schmunzelte über deren Eigenheiten und die Wortgeplänkel, die zum Teil auch den ostfriesischen Dialekt miteinbeziehen. Der einnehmende Schreibstil der Autorin und der durchgehende Spannungsbogen machten diese Lektüre zu einem Vergnügen. Ich bedauerte jedoch, dass Elke Nansen sich in diesem Buch verstärkt derber Ausdrücke und Flüche bediente – ein Umstand, den ich als negative Entwicklung betrachte und der zugleich meinen einzigen Kritikpunkt darstellt.

Fazit: Der Krimi „Tödliches Wangerooge“ bescherte mir einen sehr gut konstruierten Kriminalfall mit weitreichenden Verbindungen in die Vergangenheit. Er hat mich ausgezeichnet unterhalten und mir sehr gut gefallen. Abgesehen von den verbalen Entgleisungen kann ich das Buch absolut weiterempfehlen und würde es als bislang persönlichsten Fall der beiden Ermittler Rike und Faber bezeichnen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Alles ist möglich dem, der glaubt!

Der weiße Löwe von Thabur
0

Alles ist möglich dem, der glaubt!

„Vergiss nie, wessen Blut durch deine Adern fließt, Leandro. Ihr habt den Mut eines Löwen. Aber habt Ihr auch das Herz eines Löwen? Seid Ihr bereit, den Preis zu bezahlen, ...

Alles ist möglich dem, der glaubt!

„Vergiss nie, wessen Blut durch deine Adern fließt, Leandro. Ihr habt den Mut eines Löwen. Aber habt Ihr auch das Herz eines Löwen? Seid Ihr bereit, den Preis zu bezahlen, den Eure Berufung von Euch fordert?“

Als ein dem Okkulten zugewandter Haustechnikplaner aus Richterswil während einer Löwenjagd in Afrika plötzlich in die Enge getrieben wird, durchschreitet er ein Tor zwischen zwei Welten und gerät in das Abenteuer seines Lebens. Leandro begegnet einem weißen Löwen namens Arkyn, der einer uralten Prophezeiung gemäß gemeinsam mit seinem Schwertträger ins Königreich Thabur kommen und das Volk der Maripós aus ihrer Knechtschaft befreien soll. Leandro findet sich in einer ihm völlig fremden Gegend wieder, macht die Bekanntschaft eines Priesters des Lebendigen, der sich zugleich als Hüter des Juwels des Königs entpuppt. Das junge Waldmädchen Tajana beeindruckt ihn nicht nur mit ihren wunderschönen smaragdgrünen Augen, sondern vielmehr durch ihren Mut und Kampfesgeist. Gemeinsam mit dem einbeinigen Kunstschmied Jahron aus dem südlichen Erlenwald und dem völlig unmusikalischen Barden Björg schmieden die beiden einen waghalsigen Plan, um den tyrannischen Herrscher Rhakan zu stürzen und den Menschen ihre lange ersehnte Freiheit und Frieden zu bringen.

In meinem ersten Buch von Damaris Kofmehl entführte die Autorin mich in ein faszinierendes, aufregendes und vor allen Dingen atemberaubendes Abenteuer. Die beiden sympathischen und hervorragend charakterisierten Protagonisten müssen sich auf die Mission ihres Lebens begeben. Sie werden hierbei nicht nur mit den grausamen Schattenkriegern Rhakans, sondern auch mit finsteren und scheinbar unbesiegbaren furchterregenden Kreaturen konfrontiert. Die zentrale Figur dieses Buches ist der weiße Löwe Arkyn – ein majestätisches Wesen mit edlem Charakter, einer geheimnisvollen und kraftvollen Ausstrahlung. Die Geschichte erinnert an die Chroniken von Narnia – denn Arkyn ist der Gesandte des Lebendigen und das Leben selbst. Er bezwang die Schatten und lehrt Leandro bedingungslose Liebe. Durch einen schmählichen Verrat gerät der Löwe jedoch in Lebensgefahr – und Leandro scheint der Einzige zu sein, der zur sehnsüchtig erwarteten Erfüllung der alten Prophezeiung beitragen kann. Das Buch beinhaltet viele geistliche Wahrheiten und verbindet biblische Inhalte mit einer komplexen Fantasy-Geschichte und hochgradiger Spannung.

Die Autorin hat mich auch mit der Charakterzeichnung ihrer Figuren beeindruckt. Die Emotionen und Sehnsüchte der beiden Protagonisten, aber auch deren inneren Kämpfe und Ängste wurden authentisch dargestellt. Durch den Kampf des Lichts gegen die Schatten kommt bereits sehr früh ein hoher Spannungsbogen ins Spiel, der bis zum fulminanten Finale konstant aufrechterhalten wird. Der mitreißende Schreibstil, die bildhaften Beschreibungen von Konfrontationen mit den finsteren Kreaturen aus dem Schwarzen Berg und die adrenalingeladenen Szenen fesselten mich regelrecht an dieses Buch – ich konnte es kaum noch aus der Hand legen und fieberte an Leandros Seite dem Ausgang dieser Geschichte entgegen.

FAZIT: Obgleich ich Fantasy nicht zu meinen favorisierten Genres zähle hat Damaris Kofmehl mich mit ihrer Löwenblut-Saga voll und ganz überzeugt. Ich habe jede Seite dieses Buches genossen, durfte die vier tapferen Gefährten bis zur alles entscheidenden Schlacht um Thabur begleiten und genoss die tiefen Einblicke in biblische Wahrheiten.

Völlig begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für dieses grandiose Buch!