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Veröffentlicht am 14.11.2019

Tu es le soleil de ma vie - du bist die Sonne meines Lebens!

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Tu es le soleil de ma vie - du bist die Sonne meines Lebens!

„Der alte Friedhof von Montmartre - hier, zwischen verwitterten Statuen, eingesunkenen Grabsteinen, über die sich die Patina des Vergessens ...

Tu es le soleil de ma vie - du bist die Sonne meines Lebens!

„Der alte Friedhof von Montmartre - hier, zwischen verwitterten Statuen, eingesunkenen Grabsteinen, über die sich die Patina des Vergessens gelegt hatte, und frischen Blumen, die einem entgegenleuchten und die auch welken und am Ende ihre Farbe verlieren würden, spielte die Zeit keine Rolle mehr und die Erde war zum Stillstand gekommen."

Für den Schriftsteller Julien Azoulay bricht eine Welt zusammen, als seine geliebte Ehefrau Hélène im Alter von dreiunddreißig Jahren einem Krebsleiden erliegt. Er zieht sich zurück, schwelgt in Selbstmitleid und hält sich für den unglücklichsten Menschen auf der ganzen Welt. Einzig seinem vierjährigen Sohn Arthur zuliebe steht Julien jeden Morgen auf und erfüllt seine Vaterpflichten. Eine Schreibblockade verhindert zudem, dass er sein Versprechen Hélène gegenüber einlöst, deren letzter Wunsch es war, für jedes Jahr ihres kurzen Lebens posthum einen Brief von Julien zu erhalten. Der Lebensmittelpunkt des jungen Witwers befindet sich fortan auf einem kleinen, sehr alten Friedhof in Montmartre im Norden von Paris, wo er einst die Liebe seines Lebens kennenlernte, und nur wenige Jahre später zu Grabe tragen musste. Sowohl die Bemühungen seiner fürsorglichen Mutter Clémence, noch die Versuche seines besten Freundes Alexandre, ihn aus seiner Lethargie zu holen, scheitern. Hélènes beste Freundin Cathérine Balland teilt Juliens Trauer und ist zu jeder Zeit sowohl als Freundin, als auch als Wohnungsnachbarin unaufdringlich und warmherzig für ihn und seinen kleinen Sohn da. Und plötzlich taucht während eines Besuches an Hélènes Grab ein burschikoses elfenhaftes Wesen auf, das mit ihrem silberhellen Lachen und ihrer herzlichen Zugewandtheit dem verzweifelten Witwer den Kopf zurechtrückt. Als seine Briefe im Geheimfach beim Grab verschwinden und an ihrer Stelle symbolische Antworten zurückgelassen werden, steht Julien vor einem großen Rätsel. Denn niemand weiß von diesem Versteck und dem Versprechen, das seine verstorbene Frau ihm auf dem Sterbelager abgenommen hat…

Als Garant für romantische und zu Herzen gehende Unterhaltung hat Nicolas Barreau mich mit diesem Buch auch diesmal nicht enttäuscht. Das tragische Schicksal von Hélène und das emotionale Trauma, dass ihr Tod bei ihrem Ehemann auslöst, werden vom Autor eindrucksvoll beschrieben. Der einnehmende Schreibstil und die starken Gefühle des Protagonisten, die authentisch und berührend zum Ausdruck gebracht werden, haben mich als Leser unverzüglich in diese Geschichte einbezogen. Der Fokus liegt auf dem Protagonisten Julien, der die schwerste Zeit seines bisherigen Lebens durchmacht und nicht mehr daran glaubt, jemals wieder Nähe, Liebe und Glück in seinem Leben zu erfahren. Juliens Familie, sein bester Freund Alexandre, Hélènes Freundin Cathérine, eine aufmerksame und warmherzige Steinbildhauerin namens Sophié, Juliens Verleger Jean-Pierre Favre und der kleine Arthur stellen die Nebenfiguren dieses Buches dar. Der Autor widmet sich liebevoll der Charakterzeichnung seiner handelnden Figuren, die Interaktionen zwischen den Akteuren wurden überzeugend dargestellt. Durch das unerklärliche Verschwinden von Juliens Briefen und die rätselhaften Botschaften an Hélènes Grab wird ein gewisser Spannungsbogen in die Geschichte eingebracht, der bis zur Auflösung dieses Rätsels aufrecht erhalten bleibt.

"Ich wette, wenn du den letzten Brief geschrieben hast, wird dein Leben eine Wendung zum Guten genommen haben." Dieser letzte Wunsch von Juliens Ehefrau wurde im Verlauf des Buches auch zu meinem – und die Art und Weise, wie der Autor seinen Protagonisten wieder Schritt für Schritt ins Leben zurückführt, hat mich tief beeindruckt. Ich finde es lediglich schade, dass der Klappentext beinahe den gesamten Inhalt dieses Buches verrät – bis auf den Namen jener Person, die für die kleinen Zeichen auf dem Friedhof verantwortlich ist und die sich in den Protagonisten dieses Buches verliebt hat.

Ich habe dennoch jede einzelne Seite dieses Buches genossen und möchte für dieses wunderschöne und berührende Buch, das mir ausgezeichnet gefallen hat, eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Eine schicksalhafte Begegnung auf Carnton

Weihnachten auf Carnton
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Eine schicksalhafte Begegnung auf Carnton

„Der Herr wird Ihnen im richtigen Moment geben, was Sie brauchen, Mrs. Prescott. Das macht er immer. Sie müssen nur die Augen offenhalten, damit Sie es sehen.“ ...

Eine schicksalhafte Begegnung auf Carnton

„Der Herr wird Ihnen im richtigen Moment geben, was Sie brauchen, Mrs. Prescott. Das macht er immer. Sie müssen nur die Augen offenhalten, damit Sie es sehen.“ („Tempy“)

Carrie, die Ehefrau von Oberst John McGavock und Hausherrin auf Carnton, plant eine Spendenaktion zugunsten der Konföderation. Zum Schutz der an dieser Aktion beteiligten Frauen wird ein verletzter Scharfschütze der Konföderierten Armee nach Carnton beordert, eine Aufgabe, der er sich zu seinem allergrößten Bedauern nicht entziehen kann. Denn der attraktive Jake Winston hält recht wenig von diesem Vorhaben.

Aletta Prescotts Ehemann Warren fiel vor einigen Wochen im Krieg, die hochschwangere junge Witwe verliert darüber hinaus auch noch ihre Stelle als Näherin in einer Textilfabrik und ihr Zuhause. Durch eine glückliche Fügung findet sie eine befristete Anstellung bei den McGavocks, die für das diesjährige Weihnachtsfest in Carnton eine Köchin suchen. Die Begegnung der zwei leidgeprüften jungen Menschen in Carnton verändert ihr beider Leben für immer.

Tamera Alexander sorgt mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Weihnachten auf Carnton“ für ein wundervolles Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren aus ihrem Roman „Ich gab ihm mein Wort“. Auf der Carnton-Plantage werden Oberst John McGavock, seine Ehefrau Carrie sowie deren Kinder Winder und Hattie von der warmherzigen und mitfühlenden Chefköchin Cecilia, die stets nur „Tempy“ genannt wird, umsorgt. Auch die Hauslehrerin und Gouvernante Elizabeth Clouston, die im Vorgängerroman als Protagonistin auftrat, erhielt in diesem Buch eine kleine Nebenrolle. Mit Aletta Prescott und Jake Winston schuf die Autorin zwei liebenswerte, schicksalsgeprüfte Hauptfiguren. Während Jake sich nicht mit seiner Beeinträchtigung als Folge seiner Kriegsverletzung abfinden kann, muss Aletta den Verlust ihres geliebten Ehemannes, ihres einzigen Einkommens und ihres Zuhauses bewältigen. Alettas sechsjährigem Sohn Andrew wird in diesem Roman ebenfalls eine gewichtige Rolle zuteil. Als Nebenfiguren agieren Alettas Freundin Mary Nell Goodall sowie die hochnäsige Konditormeisterin Katharina Boudreaux, mit dem Präsidenten der Franklin-Bank Herbert Cornwall betritt ein unsympathischer und unangenehmer Zeitgenosse den Schauplatz. Die zierliche schwarze Köchin Tempy avancierte zu meiner liebsten Nebenfigur, ich schloss die alte Frau nicht zuletzt wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer herzlichen Wärme sofort in mein Herz. Anhand des Klappentextes ist dem Leser bereits vorab klar, was ihn in diesem „Kleine-Auszeit-Roman“ erwartet, die Umsetzung dieser berührenden Geschichte ist der Autorin trotz der relativ geringen Seitenanzahl dieses Buches hervorragend gelungen.

Der wunderschöne Schreibstil Tamera Alexanders, überzeugende handelnde Figuren, der Glaube als wichtiger Bestandteil dieses Buches und große Emotionen sorgen dafür, dass man diese Lektüre nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ich fand die Charakterzeichnung von Aletta Prescott und Jake Winston hervorragend, ihre Gefühls- und Gedankenwelt wurde überzeugend zum Ausdruck gebracht. Mit „Weihnachten auf Carnton“ hat die christliche Romanautorin Tamera Alexander sich erneut in mein Herz geschrieben und mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet.

Völlig begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.11.2019

Weihnachtsgeschichten

Kerzenschein und Tannenduft
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Weihnachtsgeschichten

„Wenn Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um sich mit den Menschen zu versöhnen, dann ist es ja wohl nur angemessen, dass wir seinem Beispiel folgen, indem wir das Richtige ...

Weihnachtsgeschichten

„Wenn Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um sich mit den Menschen zu versöhnen, dann ist es ja wohl nur angemessen, dass wir seinem Beispiel folgen, indem wir das Richtige tun.“

In diesen ganz besonderen Weihnachtsgeschichten von Ursula Schröder geht es um mehr als die äußerlichen Elemente des Weihnachtsfestes. Der Autorin war es ein Anliegen, die Botschaft der Geburt Jesu Christi als Grund dafür, dass wir Weihnachten feiern, klar zum Ausdruck zu bringen. Im vorliegenden Buch präsentiert sie eine kleine Sammlung von insgesamt dreiundzwanzig kurzen Geschichten zu diesem Thema, die benötigte Lesezeit wird bei jeder Geschichte gleich unter dem Titel angeführt.

Der interessierte Leser erfährt von stressiger Geschenkesuche und Einkäufen in letzter Minute und von familiären Ereignissen zur Weihnachtszeit, die zu tieferen Einsichten führen. Man liest von Analogien zur Schwangerschaft Marias, der Reaktion ihres Verlobten Josef und der Herbergssuche und darf einen ganz besonderen Holzhacker kennenlernen. Der Wunsch, einmal „richtig Weihnachten zu feiern“ kommt auf – und damit verbunden die Erkenntnis, dass ein Weihnachtsfest ohne Glauben und ohne eine christliche Gemeinschaft nur eine leere Hülle darstellt. Verletzte Seelen, Wunder wirkende Back- und Brat-Tipps und ein völlig unvollkommener Weihnachtsbaum sind ebenso Themen dieses Buches wie Bräuche und Symbole zur Weihnachtszeit. Jene Geschichte, die mich am meisten berührte, war der Bericht über einen Kunstschnitzer namens Jürgen, der ganz besondere Krippenfiguren für seine Weihnachtspyramiden herstellt und von einer Familie mit einem außergewöhnlichen Kind einen Auftrag erhält.

Da das Weihnachtsfest bei diesen Kurzgeschichten das zentrale Thema darstellt, dominiert im Buch eine ruhige und beschauliche Atmosphäre, die den Leser an vielen Stellen zum Nachdenken bringt. Die Autorin vermochte es nicht, mich mit ihrem Schreibstil zu begeistern oder nachdenklich zu machen. Ihr ist es zudem nur bei wenigen Geschichten gelungen, mich in die jeweilige Handlung zu involvieren und emotional einzubeziehen.

Das Coverfoto dieser gebundenen Ausgabe zeigt ein kleines Mädchen, das mit einer hell leuchtenden Laterne im Schnee auf einen Wald zugeht, der Buchtitel ist durch die glänzenden geschwungenen Lettern in roter Farbe ein markanter Blickfang.

Fazit: Die Kurzgeschichtensammlung „Kerzenschein und Tannenduft“ stimmt den Leser auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein und weist auf den eigentlichen Anlass dieses Festes hin. Durch die Kürze der einzelnen Geschichten stellt es eine optimale Lektüre vor dem Einschlafen dar. Für mich persönlich war es jedoch ein Buch, das einem nicht in Erinnerung bleibt und welches man rasch wieder vergisst. Ich kann aus diesem Grund nur eine eingeschränkte Leseempfehlung dafür aussprechen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König
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Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

„Wer hätte das gedacht?“ rief Nick staunend. „Für diesen König ist niemand zu klein oder zu unwichtig!“ Über Minis Gesicht rollte eine Freudenträne. Sie jubelte: ...

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

„Wer hätte das gedacht?“ rief Nick staunend. „Für diesen König ist niemand zu klein oder zu unwichtig!“ Über Minis Gesicht rollte eine Freudenträne. Sie jubelte: „Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!“

Die zwei kleinen Mäusegeschwister Nick und Mini bemerken eine große Aufregung in Betlehem. Gemeinsam unternehmen sie einen Ausflug in die Stadt und beobachten die vielen Menschen, die anlässlich der Volkszählung angereist sind. Dabei treffen sie auf einen Esel, der einen ganz besonderen König sehen möchte. Die Kunde von diesem König macht in der Tierwelt die Runde, doch niemand kann so recht glauben, dass ein großer und mächtiger Herrscher ein paar kleinen Tiere seine Aufmerksamkeit schenken wird. Dennoch suchen sie ihn in allen Winkeln und Ecken der Stadt – und finden ihn letztendlich in einem Stall in Betlehem, weich gebettet in eine Futterkrippe.

In diesem hochwertigen Bildband erzählt Max Lucado die Geschichte von Jesu Geburt aus der Sicht der Tiere. Seine beiden Protagonisten sind ein niedliches kleines Mäuse-Geschwisterpaar, die der kindlichen Zielgruppe dieses Buches vermittelt, dass jeder Mensch und jedes noch so kleine Lebewesen auf dieser Erde wertvoll und von Gott geliebt ist: „Jesus ist zu euch allen gekommen. Zu jedem Einzelnen von euch“.

Die Geschichte ist zum Vorlesen gedacht, die kindgerechte Erzählung ist darüber hinaus durch ausdrucksvolle und farbenprächtige Illustrationen von Bruno Merz auch optisch ein wahrer Blickfang.

Zuletzt möchte ich noch auf die erste Buchseite hinweisen, in der die beiden kleinen Mäuse-Protagonisten ein großes weißes Feld für eine handschriftliche Widmung präsentieren – ein liebevolles Detail, welches zeitlebens auf den Schenker hinweist und das ich bereits als Kind in meinen ersten Büchern über alle Maßen geschätzt habe.

Fazit: „Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König“ ist ein wunderschöner Bildband in höchst ansprechender und hochwertiger Aufmachung, der Kindern in altersgemäßer Sprache und entzückenden Bildern die Weihnachtsgeschichte nahebringt.

Begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 01.11.2019

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Verborgen im Gletscher
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Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Nachdem eine Gruppe deutscher Touristen auf dem zweitgrößten Gletscher Islands namens Langjökull eine Leiche im Eis entdeckt, gibt es erstmals eine Spur zu ...

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Nachdem eine Gruppe deutscher Touristen auf dem zweitgrößten Gletscher Islands namens Langjökull eine Leiche im Eis entdeckt, gibt es erstmals eine Spur zu einem vor über dreißig Jahren spurlos verschwundenen Mann namens Sigurvin. Die damalige ergebnislose Suche prägte den mit dem Fall betrauten Kriminalpolizisten Konráð, und obgleich er bereits in den Ruhestand trat, bietet er seine Mithilfe bei der Aufrollung dieses Falles an. Konráð studiert erneut die alten Unterlagen zu diesem Fall, befragt erneut die Zeugen von damals, und entdeckt schließlich auch Zusammenhänge mit einem anderen ungeklärten Fall.

Der isländische Autor Arnaldur Indriðason lädt den Leser in diesem ruhigen, beschaulichen Kriminalfall ein, sich an der Seite des pensionierten Ermittlers Konráð erneut auf Spurensuche zu begeben. Die einzelnen Ansätze, Befragungen und Nachforschungen werden akribisch beschrieben, zwischendurch erhält man immer wieder Einblicke in das Privatleben des verwitweten Polizeibeamten. Konráðs Erinnerungen an seine Ehe mit seiner großen Liebe Erna, aber auch jene an den nie geklärten Mord an seinem Vater im Jahre 1963, nehmen einen gewichtigen Part in dieser Geschichte ein. Der Mordfall Sigurvin wird nur sehr langsam aufgerollt, unzählige Hinweise verfolgt, Verdächtige und Zeugen erneut unter die Lupe genommen. Das gemächliche Erzähltempo wies für meinen Lesegeschmack ein paar Längen auf und es gelang dem Autor nicht, Spannung aufzubauen und mich zu fesseln. Die Geschichte plätschert eher vor sich hin und nimmt erst gegen Ende des Buches etwas an Fahrt auf. Die Auflösung erfolgte dann für mein persönliches Empfinden zu rasch, es verbleiben offene Handlungsstränge und aus meiner Sicht fehlende Konsequenzen für die Verantwortlichen hinsichtlich nachlässiger Ermittlungsarbeit in der Vergangenheit.

Dem Protagonisten Konráð wurde in diesem Krimi die größte Aufmerksamkeit zuteil. Während ein Verdächtiger namens Hjaltalin, die Leiterin der Kriminalabteilung der Reykjaviker Polizei namens Marta sowie der Polizist Léo einen gewissen Stellenwert im Buch innehaben, blieben mir die anderen Charaktere dieses Buches in gewisser Weise fremd, es kam auch keinerlei Sympathie für auch nur eine der handelnden Figuren auf.

Auch in sprachlicher Hinsicht konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, und der bereits erwähnte Mangel an Spannung sowie die blassen Charaktere, die mich als Leser nicht ausreichend einbezogen, aber auch der vermehrte Einsatz derber Ausdrücke und Flüche, verleideten mir darüber hinaus das Lesevergnügen.

Fazit: Ich empfand „Verborgen im Gletscher“ als Krimi mit einigen Schwächen, der meinem persönlichen Lesegeschmack leider nicht entsprochen und mich vielmehr enttäuscht hat. Für mich beinhaltete er etwas zu viele Rückblicke in die Vergangenheit des Protagonisten, und viel zu wenig Spannung bei der Aufrollung des ungelösten alten Vermisstenfalles. Ich kann daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.