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Veröffentlicht am 26.07.2018

Möwenherz – ein Herz aus Gold und Ambra, das Zeichen einer großen Liebe

Möwenherz
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Möwenherz – ein Herz aus Gold und Ambra, das Zeichen einer großen Liebe

Jona Bennett avancierte durch seinen Fleiß, sein außergewöhnliches Talent und sein einzigartiges Gehör vom Wunderkind aus problematischen ...

Möwenherz – ein Herz aus Gold und Ambra, das Zeichen einer großen Liebe

Jona Bennett avancierte durch seinen Fleiß, sein außergewöhnliches Talent und sein einzigartiges Gehör vom Wunderkind aus problematischen Familienverhältnissen zum besten Geiger seiner Generation. Seine größte Leidenschaft gilt seiner Stradivari namens „Francesca“, die er niemals aus den Augen lässt. Der schlaksige Mann mit den schönen schlanken Händen ist permanentem Druck ausgesetzt, er ist stets gefordert, Höchstleistungen zu bringen. Unterwegs zu einem Konzert in New York erleidet er eine Panikattacke und steht am Rande eines Zusammenbruchs.

Ebba Koenig ist nicht nur Jonas persönliche Assistentin, sondern zugleich auch seine Freundin und Vertraute. Sie reist mit Jona von Konzert zu Konzert, koordiniert die Termine und managt das gesamte Leben des sensiblen Künstlers. Die Nachricht vom Tod ihrer geliebten Großmutter Gesa bringt Ebbas straff organisierte Welt zum Einsturz. Sie bricht unverzüglich auf nach Emilienkoog, einem Dorf an der nordfriesischen Küste, wo sie einst viele wunderschöne Tage und Wochen bei ihren Großeltern verbringen durfte. Ebba war acht, als sie den zwei Jahre älteren Finn in Emilienkoog kennenlernte, ihr bester Freund aus Kindheitstagen und ihre spätere große Liebe. Ein Unglück in ihrer Kindheit überschattete jedoch das gesamte weitere Leben der beiden.

Finn Grothe ist ein erfolgreicher Kardiologe und arbeitet im Herzzentrum von Arthur Feldhusen in München. Unterwegs in den Urlaub verspürt der gebürtige Nordfriese nach der Nachricht über den Tod eines gestrandeten Wals in Emilienkoog plötzlich den unerklärlich starken Drang, seinen Heimatort aufzusuchen und sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen.

Karen Bojsen wählt als Rahmenhandlung die Geschichte des Walfangs und ermöglicht ihren Lesern Einblicke in das harte Leben jener Männer, die zur See fuhren und sich großen Gefahren aussetzten. Sie berichtet von Walen, die aus ungeklärten Gründen während ihrer Wanderung vom Kurs abkommen und im Wattenmeer stranden, wo sie letztendlich verenden. Sie erwähnt die Gräuel des industriellen Walfangs – ein sinnloses Schlachten und daraus resultierend tausende tote Tiere. Die Autorin regt zum Nachdenken an und ruft zu einem achtsamen Umgang mit den endlichen Ressourcen der Ozeane auf.

Karen Bojsens wunderschöner Schreibstil und ihre bildhafte Sprache tragen dazu bei, die beeindruckende Landschaft Nordfrieslands und den beinahe dreihundert Jahre alten, von blühenden Staudengärten umgebenen Hof von Ebbas Großeltern während der Lektüre vor den Augen des Lesers erscheinen zu lassen. Sie beschreibt die Schönheit des Wattenmeers, den Gesang der Vögel und die raue Herzlichkeit der Bewohner an der nordfriesischen Küste.

Die handelnden Figuren dieses Buches sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und ihre Gedanken und Emotionen authentisch wiedergegeben. Das Hauptaugenmerk liegt auf den drei Protagonisten Ebba Koenig, Jona Bennett und Finn Grothe. Durch Rückblicke in die Vergangenheit erfährt man nach und nach immer mehr über die Jugendjahre von Ebba und Finn. Die Autorin liefert auch nähere Details zu Jonas Umfeld und Werdegang. Was mir an diesem Roman ganz besonders gut gefallen hat war die Charakterisierung der herzlichen Bewohner der nordfriesischen Küstenlandschaft. Sie werden trotz kleiner Macken allesamt überaus liebenswert dargestellt. Jörgen Pausen, der Kapitän der Frisia mit dem verwitterten Cowboygesicht, der starker Raucher ist, seinen Kaffeekonsum jedoch zugunsten des Grüntees aufgab, wuchs mir ebenso ans Herz wie der wortkarge und ernste Friedrich Grothe, der im Alter von sechsundsiebzig Jahren immer noch seine Landhauspraxis in Husum führt. Meine ganz persönliche Favoritin war Finns Tante Anneke, die dem Jungen nach dem frühen Tod der Mutter ihre ganze Liebe schenkte und ihn aufzog, während sein Vater in seinem Kummer zu versinken drohte. Annekes unaufgeregte und praktische Art und ihre Sensibilität für die wesentlichen Dinge im Leben machten sie zu meiner liebsten Nebenfigur in dieser Handlung. Natürlich wurden in vielen Rückblenden auch auf das Leben von Ebbas Großeltern Gesa und Henri Koenig näher eingegangen, die mir ebenfalls beide auf Anhieb sehr sympathisch waren.

Ich habe nach der Lektüre dieses wunderschönen Sommerromans das Haus und die malerische Landschaft Nordfrieslands regelrecht vor meinem inneren Auge und genoss diese ruhige und gefühlvolle Geschichte in vollen Zügen. Karen Bojsen brachte eine große Themenvielfalt in dieses Buch ein und befasste sich zudem auch mit den Schatten der Vergangenheit, mit denen ihre handelnden Figuren zu kämpfen hatten. Sie thematisierte unausgesprochene Vorwürfe, Schuldgefühle und Kindheitstraumata. Mit diesem Roman erzählt sie eine berührende Geschichte mit inhaltlicher Tiefe, die mir sofort Lust darauf machte, mehr von dieser Autorin zu lesen. „Möwenherz“ war eine bereichernde Leseerfahrung, die ich sehr gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 21.07.2018

EMMA – Einer Muss Mal Anfangen

Das Emma*-Prinzip
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EMMA – Einer Muss Mal Anfangen

Susanne und Marcus Mockler sind als Referenten, Vortragsredner, Buchautoren und Berater tätig. In der vorliegenden Neuerscheinung „Das Emma-Prinzip“ geben sie fundierte ...

EMMA – Einer Muss Mal Anfangen

Susanne und Marcus Mockler sind als Referenten, Vortragsredner, Buchautoren und Berater tätig. In der vorliegenden Neuerscheinung „Das Emma-Prinzip“ geben sie fundierte und praxistaugliche Anregungen, an der Ehe zu arbeiten und um sie zu kämpfen. Sie schöpfen hierbei aus den ganz persönlichen Erfahrungen ihrer mehr als drei Jahrzehnte währenden Ehe und geben auch Erfahrungen und Erkenntnisse von Psychologen, Therapeuten und Berater weiter. Das Autorenehepaar sieht im „Emma-Prinzip“ eine hervorragende Möglichkeit, verfahrene Situationen zu retten, vielmehr jedoch, bereits vorab Krisen zu verhindern. Susanne und Marcus Mockler plädieren dafür, in die eigene Beziehung zu investieren und präsentieren hierfür verschiedene Strategien.

Ihre Ausführungen sind in einem äußerst einnehmenden Schreibstil verfasst, der Inhalt in sieben Kapitel aufgeteilt. Gleich vorab wird das sogenannte „Emma-Prinzip“ vorgestellt. Thematisch konzentrieren sich die Autoren auf den Grund für den Kampf um die Beziehung, auf das Verstehen, Vertrauen, Vergeben, Verschenken, Verführen, Vertiefen und das Verlieben. In jedem einzelnen Kapitel werden zum theoretischen Inhalt und dem jeweiligen Thema, das von allen Seiten beleuchtet wird, auch praktische Beispiele in kursiver Schrift angeführt. Anschließend gehen Susanne und Marcus Mockler auf die Ursache bzw. die möglichen Hintergründe des Konflikts, die verbalen und gedanklichen/emotionalen Reaktionen der beiden Partner, sowie die Eskalation ein. Mit viel Einfühlungsvermögen werden Vorschläge zur Vermeidung der Entstehung eines Konflikts, aber auch mögliche Lösungsvorschläge angeboten, falls die Situation bereits festgefahren scheint. Was mir außerordentlich gut gefallen hat waren ganz speziell die stark praxisorientieren Ratschläge, die konkrete Situationen und Lösungen nennen. Hierbei möchte ich beispielhaft die 36 Fragen des Arthur Aron für mehr Nähe und gegenseitiges Verständnis sowie die 26 Vorschläge für ein Rendezvous mit dem eigenen Partner anführen. Am Ende eines Kapitels erfolgen eine Zusammenfassung sowie motivierende Vorschläge zur Umsetzung im Ehe-Alltag.

In diesem Buch wird unter anderem auch Gary Chapmans Bestseller „Die 5 Sprachen der Liebe“ thematisiert, wobei das Konzept der Liebessprachen inhaltlich kurz vorgestellt wird. Die Kenntnis der Unterschiede zwischen Mann und Frau – ihre Verschiedenheit im Denken, Fühlen und in ihren Reaktionen - sind wichtige Grundvoraussetzung für das gegenseitige Verständnis.

FAZIT: Ich empfand „Das Emma-Prinzip“ als äußerst anregende und hilfreiche Lektüre und kann sie als ausgezeichneten Ratgeber zum Thema Partnerschaft und Ehe uneingeschränkt weiterempfehlen. Das Emma-Prinzip ist ein Buch, das man als fundierten und wertvollen Ehebegleiter immer wieder selber gerne zur Hand nimmt, das aber auch ein sehr hilfreiches und willkommenes Geschenk für Ehepaare im Bekannten- und Freundeskreis sein könnte.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Vergessen Sie mich am besten wieder!

Wo mein Herz dich findet
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Vergessen Sie mich am besten wieder!

„Sie reden nicht gerne über sich, oder?“
„Sie haben es erfasst.“
„Und wenn ich mehr über Sie erfahren möchte?“

Der wortkarge Griesgram William „Liam“ O’Byrne merkt ...

Vergessen Sie mich am besten wieder!

„Sie reden nicht gerne über sich, oder?“
„Sie haben es erfasst.“
„Und wenn ich mehr über Sie erfahren möchte?“


Der wortkarge Griesgram William „Liam“ O’Byrne merkt sehr rasch, dass Cara Connelly keine Frau ist, die sich so leicht abwimmeln lässt. Als sie eines Tages nach einer Autopanne vom Regen durchnässt vor seiner Türe steht und um Hilfe bittet, ahnt der Mann mit den eisblauen Augen und dem grimmigen Blick noch nichts von ihrer Hartnäckigkeit. Denn Cara bahnt sich nicht nur ihren Weg in seine selbst gewählte Isolation in der einsam gelegenen Hütte in Glen Garvan, sondern sehr rasch und zielstrebig auch in Liams Herz. Die zierliche junge Jurastudentin verbringt anlässlich der Hochzeit ihres Bruders Patrick einige Zeit in ihrem Elternhaus und durchbricht mit ihrer fröhlichen, stets optimistischen Art Liams Schutzwall. Sie weiß jedoch nichts von den dunklen Schatten aus der Vergangenheit, mit denen Liam zu kämpfen hat – tragische Ereignisse, die für ihre junge Beziehung verheerende Folgen haben könnten.

Kathryn Taylor erzählt eine romantische Liebesgeschichte mit dramatischem Hintergrund, umhüllt von der Darstellung der herzlichen Connellys, bei denen die Liebe und der familiäre Zusammenhalt eine sehr hohe Priorität innehaben. In wunderbar locker-leichtem Schreibstil berichtet sie von Caras Panne, ihrem Zusammentreffen mit Liam und der Aufregung über die bevorstehende Hochzeit ihres Bruders. Durch Gespräche und Interaktionen erhält man nach und nach Einblick in die Vergangenheit, die ihren Schatten bis in die Gegenwart wirft. Liams Geheimnis wird dem Leser nur sehr langsam offenbart, was dieser Geschichte einen konstanten kleinen Spannungsbogen verleiht.

Der Inhalt dieses Buches besteht aus zwei Haupthandlungssträngen, wobei einerseits Cara und Liam, und andererseits Patrick und Amy als Protagonisten fungieren. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, besonders Caras Mutter Susan und Liams Vater Robert stellten für mich große Sympathieträger dar. Es gab jedoch auch Nebendarsteller, die mir ganz besonders ans Herz gewachsen sind, wie beispielsweise die liebenswürdige ältere Dame namens Barbara.

Da ich eine ganz große Schwäche für Wiesenblumen habe, weckte bereits die Optik des Buchcovers meine Aufmerksamkeit. Die Tatsache, dass ich Orte der Handlung und somit die Schönheit der irischen Landschaft bereits mit eigenen Augen bewundern durfte, sorgte darüber hinaus für eine gewisse Erwartungshaltung und übte ebenfalls einen beinahe unwiderstehlichen Reiz auf mich aus.

Fazit: „Wo mein Herz dich findet“ ist eine wunderschöne, herzerwärmende Sommerlektüre und ein Garant für romantische und unterhaltsame Lesestunden.

Dieser Roman aus der Feder Kathryn Taylors hat mir sehr gut gefallen und er zeigt, wie Hartnäckigkeit, Mut, Ehrlichkeit und der Glaube an das Gute im Menschen Dinge zum Positiven verändern können.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Liebe ist das beständige, an keine Bedingung gebundene Ja zum anderen, in jeder Stunde, jeder Minute. Mit jedem Atemzug.

Weil jeder Atemzug zählt
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Liebe ist das beständige, an keine Bedingung gebundene Ja zum anderen, in jeder Stunde, jeder Minute. Mit jedem Atemzug.

„Markus und Barbara Hänni – eine Liebe, gegen die all die vielen vermeintlich klugen ...

Liebe ist das beständige, an keine Bedingung gebundene Ja zum anderen, in jeder Stunde, jeder Minute. Mit jedem Atemzug.

„Markus und Barbara Hänni – eine Liebe, gegen die all die vielen vermeintlich klugen Vernunftgründe, die ihre Beziehung infrage stellen wollten, letztendlich nicht mehr ankamen.“

Barbara Hänni hat einen unheilbar kranken Mann geheiratet. Die temperamentvolle Pflegefachfrau stammt aus Bätterkinden und war stellvertretende Stationsleiterin der Onkologie. Ihre beruflich erworbene Fachkompetenz verleiht ihr den notwendigen professionellen Abstand und macht sie an der Seite ihres Ehemannes handlungsfähiger. Sie ist eine Kämpferin, ein Fels in der Brandung, organisiert den Alltag im Hause Hänni und entlastet Markus, wo es nur möglich ist.

Markus Hänni aus Toffen ist ein charismatischer und liebenswürdiger Mann, der Menschen mag und offen und vorbehaltslos auf sie zugeht. Er leidet an der angeborenen Stoffwechselstörung Mukoviszidose – eine unheilbare Erkrankung, die ihn wenig belastbar macht und mit Phasen erzwungener Untätigkeit einhergeht. Seine zukünftige Ehefrau lernte Markus über die Kirchengemeinde kennen. Aus einer tiefen und aufrichtigen Freundschaft wurde Liebe, und nicht lange nach ihrer Hochzeit wird ihre Verbindung mit zwei kleinen Töchtern gekrönt.

Die Lebensgeschichte dieses sympathischen Schweizer Ehepaares wird in einem einnehmenden und lockeren Schreibstil abwechselnd von Markus und Barbara erzählt, auf einigen Buchseiten zeigen sie Fotos von besonders schönen und wichtigen Stationen ihres Lebens. Sie berichten von ihrer Kindheit und Jugend, ihren Familienverhältnissen, wie sie aufwuchsen und sich kennen- und lieben lernten. Der Christliche Glaube stellt die Grundlage für ihre Sicht auf die Welt dar – ihr ganzes Leben basiert darauf. So ist auch der Inhalt dieses Buches von einem unerschütterlichen Vertrauen auf Gott durchzogen, der sie durch schwere Zeiten getragen und stark gemacht hat.

Markus und Barbara Hänni erlauben ihren Lesern tiefe Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und erzählen mit beeindruckender Offenheit ihre Geschichte. Ihr starker Glaube, ihre Hoffnung und ihre Zuversicht sind bewundernswert. In ihren Ausführungen teilen sie ihre Erkenntnisse und Erfahrungen mit ihrer Leserschaft – und ich möchte jene Zitate beispielhaft anführen, die mich am meisten berührt haben:

„Alles, was wir tun, mit Qualität zu erfüllen, keine Zeiten oder Verpflichtungen als Zeitverschwendung zu betrachten, das ist meiner Meinung nach eines der wichtigsten Geheimnisse eines glücklichen Lebens. Das Leben ist mir einfach zu wertvoll, um es dauerhaft schlecht gelaunt oder ohne Wertschätzung zu verbringen.“ (Barbara Hänni)

„Nicht das, was uns fehlt, hindert uns daran, glücklich zu sein. Sondern unser Unvermögen, das potenzielle Glück in dem zu erkennen, was wir schon längst haben.“ (Markus Hänni)

„Wir können viele Situationen nicht beeinflussen, aber wir können entscheiden, wie wir mit der Situation umgehen. Ich will nicht mit dem Schicksal hadern, denn das macht bitter und verdirbt das Schöne, das wir trotz allem in Fülle haben. Ich möchte mich an meinen Kindern und an dem Zusammensein mit meinem Mann freuen. Jetzt und hier.“ (Barbara Hänni)

„Markus? Der ist doch dem Tode geweiht!“ - „Was soll ich da sagen – meistens fühle ich mich nicht so. Ich bin mit dieser Krankheit aufgewachsen und kenne nichts anderes. Tatsache ist, dass wir alle eines Tages sterben werden, dies ist kein Schicksal, das mir alleine vorbehalten bleibt. Noch bin ich ziemlich lebendig und habe auch vor, es noch viele Jahre zu sein. Wie lange die Quantität unseres Lebens andauert, das weiß nur Gott. Doch über die Qualität können wir entscheiden. Jeden Tag wieder aufs Neue.“ (Markus Hänni)


„Weil jeder Atemzug zählt“ ist die Lebensgeschichte eines Paares, dessen Glück an einem seidenen Faden hängt. Markus und Barbara Hänni leben im Hier und Jetzt, sie betrachten nicht zuletzt dank der Kraft ihrer Liebe und ihres unerschütterlichen Glaubens jeden gemeinsamen Tag als kostbares Geschenk.

Fazit: Eine wundervolle, tief berührende Lektüre, die ich uneingeschränkt weiterempfehle!



Veröffentlicht am 04.07.2018

Ich hörte die Vögel nicht mehr singen…

Um mich Stille, in mir Gott
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Ich hörte die Vögel nicht mehr singen…

„Für mich begann eine Reise, auf die ich nicht vorbereitet war. Eine Reise, die mich für immer verändern würde.“

Diane Comer, die amerikanische Autorin, Dozentin ...

Ich hörte die Vögel nicht mehr singen…

„Für mich begann eine Reise, auf die ich nicht vorbereitet war. Eine Reise, die mich für immer verändern würde.“

Diane Comer, die amerikanische Autorin, Dozentin und Mitbegründerin der Organisation Intentional Parents, erzählt im vorliegenden Buch, wie sie ihr Gehör, und beinahe auch ihren Glauben verlor. Vor allem jedoch möchte sie ihren Lesern davon berichten, wie sie lernte, zuzuhören, wenn Gott in der Stille zu ihr spricht.

Diane war eine sechsundzwanzigjährige, glücklich verheiratete Pastoren-Ehefrau mit drei kleinen Kindern, als ihr Gehör sukzessive schlechter wurde. Nachdem der Arzt einen schweren, fortschreitenden Hörverlust diagnostizierte, der aufgrund einer Schädigung des Hörnervs bis zur völligen Taubheit führen wird, zog es ihr den Boden unter den Füßen weg. Ihre perfekt durchgeplante Welt lag plötzlich in Scherben.

In eindrucksvollen Worten und mit großen Emotionen offenbart die Autorin ihre Lebensgeschichte und erzählt hierbei auch von ihrem liebevollen Elternhaus, ihrer Kindheit und Jugend, wie sie zum Glauben kam und letztendlich ihren späteren Ehemann Phil kennenlernte. Sie berichtet schonungslos und offen von ihren Gefühlen, den negativen Gedanken und den Auswirkungen ihrer fortschreitenden Schwerhörigkeit auf das Familienleben und ihr Umfeld. Sie schreibt von ihrer Angst, den Sorgen, der Verzweiflung, der Frustration und letztendlich von ihrer großen Wut, die sich vor allem gegen Gott richtet. Die organisierte und perfekte Pastorenfrau war auf diese Situation nicht vorbreitet und konnte den Gedanken nicht ertragen, ihren Platz in der Welt der verbalen Kommunikation zu verlieren. Und so schlitterte Diane Comer geradewegs in eine Glaubenskrise.

Der eindrucksvolle Bericht der Autorin wird von vielen Beispielen aus der Bibel untermalt, sie versteht es, ihren Lesern Hoffnung zu vermitteln. Ihr größter Wunsch, die Menschen wieder hören zu können, ging allerdings erst nach knapp zwei Jahrzehnten in Erfüllung, als sie alle Risiken auf sich nahm und ihr in einer nicht ungefährlichen Operation ein Cochlea-Implantat eingesetzt wurde.

„Ich lebe in einer Welt der Stille. Ich bin allein in einem Raum, der voller Menschen ist. So allein!“

„Wieder zu hören ist ein Geschenk, das ich jeden Tag neu zelebriere. Ein Geschenk, das mich zutiefst geprägt und in meinem Innersten verändert hat.“

„Ich habe gelernt, dass einer der sichersten Wege, Gott zu hören, darin besteht, die Kontrolle abzugeben.“

„Die Stille, die ich einst fürchtete, ist zu meiner Zuflucht geworden.“


„Um mich Stille, in mir Gott“ war ein absolut beeindruckender Lebensbericht einer sympathischen Frau, die an den Widrigkeiten ihres Lebens nicht scheiterte, sondern gewachsen ist. Ihr von Glaubenskämpfen gepflasterter Weg zurück zu Gott und ihre Gabe, anderen Menschen Mut und Hoffnung zu vermitteln und von der Liebe Gottes zu erzählen, haben mich tief beeindruckt. Eine wirklich lesenswerte Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle!