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Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein weiblicher Robin Hood im Dornbecker Wald

Mit Herz und Bogen
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Ein weiblicher Robin Hood im Dornbecker Wald

In der Markgrafschaft Dornbeck kommt es im Jahre 1363 zu einer Neubesetzung der Stelle des Försters durch Matthis Weidmann. Sein erster und wichtigster Auftrag ...

Ein weiblicher Robin Hood im Dornbecker Wald

In der Markgrafschaft Dornbeck kommt es im Jahre 1363 zu einer Neubesetzung der Stelle des Försters durch Matthis Weidmann. Sein erster und wichtigster Auftrag ist es, den dreisten Wilderer ausfindig zu machen, der den Hirschbestand des Markgrafen Reinhart, Fürst von Dornbeck, radikal dezimiert. Matthis betrachtet diese Aufgabe als seine oberste Pflicht und setzt alle Hebel in Bewegung, um dem Wilddieb auf die Schliche zu kommen. Dass es sich bei diesem vermeintlichen Unhold in Wirklichkeit um eine anmutige und wunderschöne junge Frau mit goldenem Haar und hellblauen Augen handelt, die sich auf den ersten Blick in den attraktiven Förster verliebt, erschwert die ganze Angelegenheit. Fronika lebt in der permanenten Angst vor Entdeckung und befürchtet zudem, jenen Mann zu verlieren, der ihr Herz höherschlagen lässt. Doch den beiden Liebenden steht nicht nur Fronikas dunkles Geheimnis im Weg. Auch ihr Onkel Rutger betreibt als Fronikas Vormund Heiratspläne und hat den Sohn eines einflussreichen und vermögenden Mannes ins Auge gefasst. Fronika schwankt zwischen Pflichterfüllung und dem Wunsch, dem Ruf ihres Herzens zu folgen.

Melanie Dickerson erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die nach einer tragischen Kindheit durch glückliche Umstände Geborgenheit und Wärme erfahren durften. In Matthis und Fronika präsentiert sie ihren Lesern zwei Protagonisten, die viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Abgesehen von ihrer Herkunft und ihrem Bestreben, arme Waisenkinder zu unterstützen, verbindet sie auch ihr tiefer Glaube. Obgleich die Autorin sich sehr stark auf ihre beiden Hauptfiguren konzentriert, gelang es ihr nicht, mich durch deren Charakterzeichnung für sie zu erwärmen. Einige der Nebenfiguren empfand ich sogar als äußerst schwach dargestellt. Den handelnden Personen fehlte es für meinen Geschmack an Überzeugungskraft – sie wirkten blass und wenig glaubwürdig, einige Handlungen und Charakterzüge sogar etwas übertrieben dargestellt.

Die Handlung war sehr vorhersehbar, entbehrte dadurch jeglicher Spannung und barg kaum Überraschungen. Die Protagonistin Fronika überlegt im Grunde knapp dreihundert Seiten lang, was der Markgraf ihr antun wird, wie er mit ihr verfahren bzw. sie bestrafen wird, wenn ihre Wilderei bekannt wird. Die tatsächliche Reaktion des beeindruckenden und furchteinflößenden mächtigen Mannes, der den Ruf eines erbitterten Kämpfers genießt, empfand ich als völlig an den Haaren herbeigezogen.

Ich war zudem vom schlichten Schreibstil enttäuscht, der an manchen Stellen an einen Schulaufsatz erinnert. Zitat aus dem Buch: „Meine beiden Kinder waren krank. Das ist auch der Grund, weshalb ich hierhergekommen bin. Aber jetzt geht es ihnen besser“, berichtete Anna. „Es tut mir so leid, dass sie krank waren! Aber ich bin froh, dass es ihnen wieder besser geht.“

Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist die optisch anziehende Covergestaltung – es zeigt eine junge Frau in Jagdausrüstung unterwegs in einem Waldgebiet. Die kleinen Blütenornamente innerhalb der Kapitel kennzeichnen den Wechsel zwischen den handelnden Personen und Schauplätzen – ein liebevolles Detail, das zur Übersichtlichkeit und Orientierung beiträgt. Den englischen Originaltitel „The Huntress of Thornbeck Forest“ empfand ich jedoch erheblich besser, passender und aussagekräftiger, da im Inhalt des vorliegenden Buches permanent von der Markgrafschaft Dornbeck und der Jagdtätigkeit der Protagonistin im Dornbecker Wald die Rede ist.

Fazit: „Mit Herz und Bogen“ ist eine sehr leichte, lockere Lektüre mit durchschnittlichem Unterhaltungswert, ein „Märchen für Erwachsene“, das ein wenig unausgegoren auf mich wirkte und es letztendlich inhaltlich sowie aufgrund des Schreibstils nicht wirklich schaffte, mich zu überzeugen.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Unser Respekt gegenüber Gottes Schöpfung

Schweineglück & Lebenslust
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Unser Respekt gegenüber Gottes Schöpfung

„Gibt es eine biblisch „richtige“ Art der Haltung und Zucht von Nutztieren? Ich gehe ganz schlicht davon aus, dass alles, was Tiere ehrt und respektiert, richtig ...

Unser Respekt gegenüber Gottes Schöpfung

„Gibt es eine biblisch „richtige“ Art der Haltung und Zucht von Nutztieren? Ich gehe ganz schlicht davon aus, dass alles, was Tiere ehrt und respektiert, richtig ist und alles, was Tiere mit Maschinen und Gebrauchsgegenständen gleichsetzt, falsch ist.“ (Joel Salatin)

Der Amerikaner Joel Salatin ist nicht nur Öko-Farmer, Dozent und Buchautor, sondern auch bekennender Christ. Er wendet sich in seiner aktuellen Neuerscheinung in erster Linie an Christen und offenbart seiner Leserschaft damit sein Plädoyer gegen den gedankenlosen Umgang mit der Schöpfung. Auf knapp dreihundert Buchseiten äußert er seine Gedanken zu einem Landwirtschaftssystem, das Gottes Vorgaben in der Bibel entspricht. Seine Art, eine Farm zu betreiben, widerspricht den gängigen Vorstellungen der Nahrungsmittelindustrie und der Chemiekonzerne, deren Methoden er strikt ablehnt. In seinen Ausführungen erzählt er von seiner Art, Nutztiere zu halten, und seine Vorstellungen eines Bauernhofes und die Umsetzung dieser Visionen in seinem eigenen Betrieb haben mich fasziniert und zutiefst beeindruckt.

Joel Salatin veranschaulicht die schrecklichen Bedingungen, in denen Schweine und Hühner in industriellen Mastanlagen ihr kurzes Leben ertragen müssen. Im Gegensatz dazu zeigt er seinen völlig konträren Weg auf.

Als Christ ist es ihm ein großes Anliegen, auf die Aussagen über Tierrechte und Anweisungen zum Umgang mit Tieren in der Bibel hinzuweisen. Er schreibt über Gottes Ordnung, gentechnisch veränderte Organismen, gewährt hoch interessante Einblicke in die Welt der Tiere und Pflanzen und sogar kleinster, nicht mit freiem Auge sichtbarer Organismen. Salatin erläutert das Prinzip der Permakultur, kommt auf die Ernährung zu sprechen und plädiert für eine verantwortungsvolle Nutzung des Wassers. Auch die Vermarktung und die Zustände in Massentierhaltungseinrichtungen sind Themen dieses Buches. Der Autor warnt nachdrücklich vor Unkrautvernichtungsmittel, die für Mensch und Umwelt tödliche Gifte darstellen. In laufenden Berichten über seine Art und Weise, eine Farm zu betreiben, gewährt er viele Einblicke in den Alltag eines Öko-Farmers und begeisterte mich mit im Prinzip sehr einfachen, aber wirkungsvollen Methoden. Joel Salatin ist der Meinung, dass „unsere Einstellung gegenüber Tieren ein direkter Ausdruck unserer Haltung gegenüber anderen Menschen und Gott“ darstellt und erläutert seine Ansichten sehr ausführlich.

„Würde ich als Tier so leben wollen?“ Salatin stellt diese einfache Frage direkt und offen – und ehrlich gesagt hegte ich nach der Beschreibung der furchtbaren Zustände in Legebatterien und Massentierhaltungsstätten den Wunsch, die Öko-Farm dieses brillanten Mannes selber besichtigen zu dürfen, der einen vollkommen gegensätzlichen Weg eingeschlagen hat.

Fazit: „Schweinglück & Lebenslust“ war für mich persönlich eine sehr emotionale Lektüre. Aufgrund meiner lebhaften Vorstellungskraft konnte ich die im Buch beschriebenen drastischen Zustände und fürchterlichen Misshandlungen der Tiere beinahe hautnah miterleben, was mich das ganze Buch über stark belastete. Dennoch empfand ich den Wunsch, aus der Erstarrung aufzuwachen und meine Haltung zu verändern. Meiner Ohnmacht angesichts der riesigen Konzerne, die den Nutztieren unendliches Leid zufügen, steht nun eine kleine Hoffnung gegenüber: nämlich die Hoffnung, dass es auf dieser Welt weitere Menschen wie diesen amerikanischen Farmer gibt, die nicht mehr zusehen können, wie Gottes Schöpfung misshandelt und ausgenutzt wird. „Wann ist Essen kein Essen mehr? Und würde ich als Tier so leben wollen?“ Drastische Fakten und unbequeme, direkte Fragen, auf die der Autor wohl überlegte Antworten hat. Joel Salatin lebt seine Überzeugungen und Visionen – und hat großen Erfolg damit. Es bleibt zu hoffen, dass er Nachahmer findet und er viele Menschen mit seinem Buch erreicht, damit es endlich zu einem Umdenken kommt und ein bewusster und respektvoller Umgang mit unseren pflanzlichen und tierischen Ressourcen irgendwann zur Selbstverständlichkeit wird.



Veröffentlicht am 08.09.2018

Die Frauen von Ivy Cottage

Die Frauen von Ivy Cottage
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Die Frauen von Ivy Cottage

„Was ist besser: eine echte, wunderschöne Rose, lange verblasst, aber niemals vergessen – oder ein verlockender Ersatz, der für immer zu halten verspricht?“

Julie Klassen ...

Die Frauen von Ivy Cottage

„Was ist besser: eine echte, wunderschöne Rose, lange verblasst, aber niemals vergessen – oder ein verlockender Ersatz, der für immer zu halten verspricht?“

Julie Klassen präsentiert mit „Die Frauen von Ivy Cottage“ den zweiten Band aus einer Reihe, dessen Handlung in Ivy Hill im England des Jahres 1820 spielt und den Leser mit einigen bekannten Figuren aus dem Vorgängerbuch konfrontiert.

In diesem Nachfolgeband konzentriert sie sich zum einen auf die Gastwirtin Jane Bell, eine junge Witwe adeliger Herkunft, die langsam aus ihrer tiefen Trauer um ihren verunglückten Ehemann John erwacht. Der Betrieb der Poststation, ihre Gäste, das Personal und auch ihre frisch verheiratete Schwiegermutter Thora, die bereits im ersten Band eine wichtige Rolle spielte, bewahren sie davor, Einsamkeit zu verspüren. Doch dennoch hat Jane bestimmte tragische Ereignisse in der Vergangenheit noch immer nicht überwunden.

Janes Freundin Mercy Grove ist die zweite Protagonistin dieses Buches. Die herzliche, jedoch eher unansehnliche Frau aus adeligem Hause empfindet das Unterrichten als ihre Berufung. Mercy machte ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf, indem sie im Ivy Cottage eine Mädchenschule gründete. Es ist zudem ihr großes Bestreben, auch finanziell benachteiligten Kindern Schulbildung zu ermöglichen und ihre Vision einer Wohlfahrtsschule Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit der verarmten Adeligen Rachel Ashford präsentiert Julie Klassen ihre dritte Hauptfigur – eine zurückhaltende und reservierte junge Engländerin, die sich mit ihrer veränderten Lebenssituation nach dem finanziellen Ruin ihres Vaters mittlerweile arrangiert hat. Sie lebt bei Mercy Grove und ihrer Tante Mathilda auf Ivy Cottage und der Plan, mit der umfangreichen Büchersammlung ihres verstorbenen Vaters eine Leihbibliothek zu gründen, nimmt immer mehr Gestalt an. Der bezaubernden jungen Frau mit dem blonden Haar und den wunderschönen großen blauen Augen wurde vor Jahren das Herz gebrochen, doch nun wirbt ein attraktiver, vermögender Mann um sie. Wird Rachel sich für ein neues Glück öffnen können, oder an ihrer unglücklichen Liebe festhalten?

Julie Klassen verwöhnt ihre Leser mit einem Nachfolgeband, der dem ersten Buch in nichts nachsteht. In behutsamen Schritten und mit einer wundervollen Erzählkunst ausgestattet stellt sie ihren Lesern die drei Hauptfiguren vor und gewährt nach und nach nähere Einblicke in deren Geschicke. Ihre große Liebe zu den Werken Jane Austens durchdringt jede Zeile dieses zauberhaften Romans aus der Feder einer Autorin, die es versteht, diese Epoche wieder auferstehen zu lassen. Das Eintauchen in die Zeit Jane Austens und in die Geschicke der drei adeligen Protagonistinnen hat mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet. Ich empfinde es zudem als eine ganz besonders herausragende Fähigkeit Julie Klassens. Dass diese sich in ihren Büchern auch sehr intensiv ihren zahlreichen Nebenfiguren widmet, die allesamt liebevoll gezeichnet und wundervoll authentisch charakterisiert sind. Der christliche Glaube spielt auch in diesem Buch eine Rolle, wurde jedoch nur sehr dezent in die Handlung eingebracht.

„Die Frauen von Ivy Cottage“ war ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art. Der Inhalt dieses Romans verheißt bereits eine höchst interessante Fortsetzung um die Geschicke der liebenswerten Bewohner von Ivy Hill. Wer ist beispielsweise die elfenhafte blonde Schönheit, mit der Joseph Kingsley gesichtet wurde? Und wie wird es mit Mercey Grove nach ihrer folgenschweren Entscheidung weitergehen? Darf Jane endlich ihr Glück an der Seite des geliebten Mannes finden? Man kann unschwer erkennen, dass ich förmlich darauf brenne, diese Fragen beantwortet zu sehen und ich blicke dem Erscheinungsdatum des nächsten Buches aus der Ivy-Hill-Reihe bereits voller Vorfreude und mit großer Erwartungshaltung entgegen.

„Die Frauen von Ivy Cottage“ ist ein Roman ganz nach meinem Geschmack, der mir durch den großartigen Schreibstil, die einfühlsame und detailverliebte Beschreibung der Handlung und die hervorragend ausgearbeiteten handelnden Figuren allergrößtes Lesevergnügen bereitet hat. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich kann es als eines meiner heurigen Lesehighlights uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

Das gute Leben
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Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

„Mein Traum von einem guten Leben: klar, voller Begegnung, Freude und Leichtigkeit und so, dass es Mitmenschen bereichert und ...

Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

„Mein Traum von einem guten Leben: klar, voller Begegnung, Freude und Leichtigkeit und so, dass es Mitmenschen bereichert und stärkt. Am Ende ergeben alle Impulse zusammen einen bunten Blumenstrauß von Inspiration, den ich nach den acht großen Bedürfnissen im Leben angeordnet habe.“

Entsprechend ihrem Vorwort beschäftigt Kerstin Hack sich in diesem Buch mit acht Themenbereichen, die zugleich auch die jeweiligen Kapitelüberschriften darstellen: Vision & Kreativität, Ordnung & Struktur, Sinn & Produktivität, Feiern & Höhepunkte, Energie & Lebensfreude, Beziehung & Nähe, Reflexion & Ausrichtung, Ruhe & Regeneration. Sie ist der Ansicht, dass sie alle diese acht zentralen Lebenselemente, die in der biblischen Schöpfungsgeschichte mit kraftvollen Bildern beschrieben werden, für ein gutes Leben braucht.

Kerstin Hack schreibt offen, einfach und direkt, ihre Ausführungen sind anregend und motivierend. Die Autorin ist Christin und bezieht auch immer wieder ihren Glauben an Gott in diesem Buch mit ein.

Das Kapitel „Gute Strukturen finden“ empfand ich persönlich ganz besonders beeindruckend, hier konnte ich der Autorin hinsichtlich ihres Strebens nach einem steten und ruhigen Rhythmus, der ihr im Leben Halt gibt, uneingeschränkt zustimmen. Auch das Entsorgen und Reduzieren von Gegenständen fand bei mir großen Anklang und inspirierte mich dazu, lange aufgeschobenes Entrümpeln endlich anzupacken. Beim Abschnitt über Effizienz und das Bündeln von Aufgaben konnte ich bereits auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, und hinsichtlich „Multitasking“ stimme ich der Autorin uneingeschränkt zu, dass es einfach nicht funktioniert. Wunderschön empfand ich die Art und Weise, wie Kerstin Hack kleine Glücksmomente im Alltag zu finden und genießen vermag. Ein sehr herausforderndes und hoch interessantes Thema waren für mich die Anregungen der Autorin, natürlich in Bewegung zu kommen, den Körper möglichst fit zu halten. Auch betreffend die Gelassenheit durfte ich erstaunliche und äußerst hilfreiche Erkenntnisse aus den kurzen Ausführungen gewinnen. Weitere Punkte, die mich unglaublich angesprochen haben, waren das Erkennen und Definieren der eigenen Werte und die Akzeptanz jener seiner Mitmenschen.

Sehr gut gefallen haben mir die Zusammenfassungen nach jedem Kapitel unter der Überschrift „Inspiration für dich“, wo die Autorin eine oder mehrere Fragen stellt, eine Idee oder besser gesagt eine Anregung dazu präsentiert, einen konkreten Buchtipp zu diesem Thema empfiehlt und letztendlich noch einen Film- oder Internettipp für ihre Leser bereithält.

Die letzten Seiten dieses Buches sind so grandios, wie auch der gesamte vorangegangene Inhalt: Kerstin Hack bedankt sich in berührenden Worten bei ihren Lesern, und neben einigen Empfehlungen für passende Bücher und Internetseiten gibt sie ganz tolle und inspirierende Ratschläge, wie man Menschen auf die verschiedenste Art und Weise beschenken und sich selbst ein gutes Leben gönnen kann.

„Das gute Leben“ war ein Buch, das ich – einmal zur Hand genommen – nicht mehr weglegen mochte. Ich vertiefte mich mit großem Vergnügen in die Seiten, fand es inhaltlich ungemein bereichernd und zudem sehr praxistauglich. Die Fragen zur Selbstreflektion und die vielen wertvollen Tipps machen dieses Buch zu einem wahren Lebensbegleiter.

Abschließend möchte ich noch kurz auf die Aufmachung des Buches eingehen, wobei mir beim ersten Blick darauf sofort das ungewöhnliche Format aufgefallen ist. Es handelt sich um ein quadratisches Buch mit einer Seitenlänge von etwas mehr als einundzwanzig Zentimetern. Das Coverfoto zeigt eine sehr hübsche junge Frau mit strahlendem Lächeln und verschränkten Armen, der bunte Hintergrund und die Titelangabe in farblich hinterlegten Kreisen wirken fröhlich und modern. Der Inhalt dieses Buches wurde in schwarzen Lettern gedruckt, die Überschriften jedoch farblich dargestellt. Der Text ist mit äußerst großzügigen Seitenrändern und ebensolchem Zeilenabstand dargestellt und wird durch viele Zeichnungen unterbrochen. Durch die aufgelockerte Aufteilung wirkt „Das gute Leben“ auf das Auge des Betrachters sehr übersichtlich und macht die Lektüre – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des wertvollen Inhalts - zu einem reinen Vergnügen.


Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein Plädoyer für die Hebräische Bibel – das Alte Testament

Goldadern der Bibel
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Ein Plädoyer für die Hebräische Bibel – das Alte Testament

„Das Alte Testament ist mehr als nur eine Sammlung von Prophezeiungen über Jesus Christus!“

Dr. Pieter J. Lalleman ist Dozent für biblische ...

Ein Plädoyer für die Hebräische Bibel – das Alte Testament

„Das Alte Testament ist mehr als nur eine Sammlung von Prophezeiungen über Jesus Christus!“

Dr. Pieter J. Lalleman ist Dozent für biblische Studien am Spurgeon’s College in London und Herausgeber der Europäischen Theologischen Zeitschrift. Sein 2015 in den Niederlanden erschienenes Buch „Goldadern der Bibel“ wurde nun erstmals ins Deutsche übersetzt und befasst sich mit wichtigen Themen des Alten Testaments, die im Neuen Testament nicht oder kaum vorkommen. Neben allgemeinen Informationen über die Bibel und das Alten Testament konzentriert sich der Autor auf den Mehrwert des Alten Testaments und geht dabei auch ein wenig ins Detail. Er zeigt wichtige Aspekte des Alten Testaments auf – und zwar Themen, bei denen das Alten Testament einen bleibenden Wert für alle Christen hat. Er möchte seinen Lesern helfen, die sogenannte „Hebräische Bibel“ richtig zu lesen und zu verstehen und thematisiert unter anderem auch den falschen Gebrauch des Alten Testaments.

Dr. Lalleman befasst sich im ersten Teil des vorliegenden Buches mit der Schöpfung, den Namen Gottes, der Sexualität, der Politik und Fremden, Skepsis und Zweifel, Klagen, Widerreden gegenüber Gott, der Botschaft des Buches Ester sowie dem jüdischen Kanon. Der zweite Buchabschnitt ist seinen Empfehlungen gewidmet, wie man das Alte Testament besser nicht benutzen bzw. lesen sollte. Er führt hierbei beispielhaft verschiedene Fehler an, äußert sich zum Wohlstandsevangelium, welches sich bereits über die halbe Welt verbreitet hat, und dem Einhalten jüdischer Feiertage durch Christen.

Die Ausführungen des Autors sind auch für Nicht-Theologen leicht verständlich, der Schreibstil ist flüssig und er bietet seiner Leserschaft eine große Fülle an Informationen. Hierbei bedient er sich zahlreicher Auszüge aus der Bibel, die in einer vom restlichen Text abweichenden Schriftart dargestellt werden. Einige Themenbereiche waren mir jedoch zu kurz angeschnitten – hier ging mir der Inhalt dieses Buches zu wenig in die Tiefe und ich hätte mir etwas mehr an Informationen und Praxisbezug (Anwendung auf das tägliche Leben) erwartet. Der Anhang stellt ein hilfreiches Werkzeug für Gesprächsgruppen dar, wo der Autor auf mehr als fünf Buchseiten auf den Inhalt dieses Buches zugeschnittene Fragen anbietet.

Insgesamt hat mir „Goldadern der Bibel“ sehr gut gefallen und ich kann dieses Buch als interessante Lektüre zum Thema „Altes Testament“ weiterempfehlen.