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Veröffentlicht am 03.06.2018

Ein Andachtsbuch der ganz besonderen Art

Psalmen der Schöpfung
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Ein Andachtsbuch der ganz besonderen Art

Mit „Psalmen der Schöpfung“ halte ich ein Andachtsbuch der ganz besonderen Art in meinen Händen – ein Buch, das allein schon aufgrund des farbenprächtigen Covers ...

Ein Andachtsbuch der ganz besonderen Art

Mit „Psalmen der Schöpfung“ halte ich ein Andachtsbuch der ganz besonderen Art in meinen Händen – ein Buch, das allein schon aufgrund des farbenprächtigen Covers eine Augenweide ist. Die Autorin verleiht in dieser Neuerscheinung ihrer schier grenzenlosen Bewunderung für die Schönheit der Schöpfung Ausdruck – und das nicht nur mit ihren Worten, sondern vielmehr auch durch unzählige, faszinierende und wunderschöne Farbfotos. Francine Rivers befasst sich mit oftmals winzigen Dingen der Schöpfung, die – genauer betrachtet – einzigartig in ihrer Gestaltung und in ihren Funktionen sind.

Die Autorin widmet jeder einzelnen Woche des Kalenderjahres ein Kapitel, das mit einem auf das jeweilige Thema bezogenen Überschrift beginnt. Danach folgt ein Bibelvers in kursiver Schrift, und sowohl Titel, als auch Zitat, werden farbig dargestellt. Dazu passend wählt Francine Rivers eine Geschichte aus ihrem Erfahrungsschatz, die im Verlauf von etwa ein bis zwei Buchseiten auf Gottes Plan, seine Worte in der Bibel, und sein wunderbares Schöpfungswerk Bezug nehmen. Vielfach werden auch hier Bibelstellen angeführt und thematisiert. In jedem der insgesamt zweiundfünfzig Kapitel verwöhnt sie die Augen und Sinne des Betrachters durch gefühlvolle, berührende Texte und beeindruckende Bilder.

Ich empfinde besonders den zweiten Teil der einzelnen Buchkapitel als überaus nützlich und hilfreich, in welchem jeweils eine Frage zum Nachdenken gestellt, ein praktischer Hinweis zur Anwendung, sowie ein Gebetsvorschlag für die aktuelle Woche angeboten werden. Den Abschluss bilden Auszüge eines Psalms der Bibel, der in der entsprechenden Kapitelfarbe gedruckt ist.

Sowohl die tiefsinnigen Gedanken und Texte, als auch die atemberaubenden Bilder und die aufwändige, optische Aufmachung zeichnen dieses Andachtsbuch aus, das ich sehr gerne zur Hand nehme und als eines der schönsten Exemplare bezeichnen darf, das ich bislang in Händen hielt. Die große Ehrfurcht vor dem Wunder „Schöpfung“ und der tiefe, unerschütterliche Glaube von Francine Rivers durchdringen jede einzelne Seite dieses Buches.

Ich kann dieses Andachtsbuch uneingeschränkt weiterempfehlen, da diese kostbare kleine Perle ebenso wie jedes der Bücher von Francine Rivers einzigartig und absolut bereichernd ist. Der Inhalt stellt nicht nur einen wundervollen Beitrag zur täglichen Stillen Zeit, sondern vielmehr eine Bereicherung für jeden Tag und jede Woche des Jahres dar. Francine Rivers ermutigt uns dazu, die Wunder von Gottes Schöpfung wieder mit ganz neuen Augen zu betrachten, Dankbarkeit und Ehrfurcht für unseren Schöpfer zu empfinden und das Besondere in jedem noch so kleinen Lebewesen dieser Erde zu erkennen.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Das „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ - ein Meisterwerk!

Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten
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Das „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ - ein Meisterwerk!

„Lernen und erfahren durch beobachten“ – und durch die Lektüre dieses Buches!“

Einer der Grundsätze von Fiona Kiss, einer Gärtnermeisterin ...

Das „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ - ein Meisterwerk!

„Lernen und erfahren durch beobachten“ – und durch die Lektüre dieses Buches!“

Einer der Grundsätze von Fiona Kiss, einer Gärtnermeisterin und Spezialistin für ökologische Gartenpflege und dem Pflanzenschutz, ist das „Lernen und Erfahren durch Beobachten“. Gemeinsam mit dem gleichgesinnten Zierpflanzengärtner und Chemiker Andreas Steinert hat sie sich die Umstellung auf ökologische Pflege zur Aufgabe gemacht. Neben ihrer aktiven Beratungs- und Vortragstätigkeit stellen die beiden Autoren ihr wertvolles Wissen zu diesem Thema nun in Form dieses prachtvollen, knapp vierhundert Seiten umfassenden Ratgebers zur Verfügung.

Das farbenprächtige und aussagekräftige Buchcover sowie die interessante Leseprobe haben nicht zu viel versprochen – dieses Buch ist für Besitzer von Biogärten, die wirklich nur im äußersten Notfall mit der sogenannten „chemischen Keule“ gegen Schädlinge und Krankheiten vorgehen, ein wahrer Schatz. Es liefert nicht nur wertvolles Basiswissen zu Pflanzen, Nützlingen und Hausmitteln, sondern stellt ganz detailliert auch die einzelnen Schädlinge und Krankheiten in einem Garten vor. Ich war von der großen Anzahl der Farbfotos regelrecht begeistert, mit deren Unterstützung man so manchen Schädling ganz gezielt identifizieren und bekämpfen kann. Darüber hinaus vermitteln die wunderschönen Fotos jedoch vor allem auch die Liebe zur Natur – speziell zum Biogarten. Im dritten Abschnitt dieses Buches findet man zudem Anleitungen zum korrekten Fotografieren, Entnehmen von Proben und einer ganz gezielten weiterführenden Suche im Internet. Neben den Farbbildern bietet jedoch auch das Register im Anhang eine wertvolle Unterstützung bei der raschen und gezielten Stichwortsuche und Orientierung im Buch. Farblich gestaltete Pläne zur ökologischen Gartenpflege übers Jahr hinsichtlich Gemüse, Zierpflanzen, Obst und Wein sowie Beerensträucher und einige Worte zu den beiden Autoren vervollständigen dieses Buch. Der interessante Inhalt und das kompakte Wissen in diesem Buch ist in einem auch für Laien verständlichen Schreibstil verfasst, und ich war dankbar, dass sich die Auflistung der lateinischen Namen vorrangig auf den Anhang beschränkte.

Ich verwende dieses Buch zum Schmökern, um mich über grundlegende Dinge zu informieren, und natürlich in erster Linie, um Schädlinge identifizieren und entsprechend sanft und effektiv bekämpfen zu können. Bereits jetzt, nach wenigen Tagen, habe ich in diesem Buch viele Dinge ganz konkret erkennen und zugleich auch Abhilfe für eine Vielzahl kleiner und leider auch größerer Probleme entdecken dürfen. Beispielsweise machen mir abiotische Schäden an einem Zierstrauch oder das leidige Thema Blattläuse schon einige Zeit zu schaffen. Durch eine Abbildung auf Seite 249 konnte ich hoffentlich noch rechtzeitig den Rotpustelpilz identifizieren, der meinen Maschanzker befallen hat. Ich ging bislang davon aus, dass es sich bei den kleinen roten Kugeln auf dem Boden daneben um Eier von Insekten handelt. Erst durch das „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ erkannte ich die wahre Ursache – und hoffe, meinen Apfelbaum retten zu können. Für unsere vielen Buchsbaum-Pflanzen kam dieses Buch jedoch leider zu spät – der Buchsbaumzünsler eliminierte bereits vor etwa drei Jahren unseren gesamten Bestand – angesichts der großen Anzahl dieser Pflanzen in unserem Garten war an ein händisches Entfernen der Raupen bzw. eine Behandlung mit einem Hochdruckreiniger einfach nicht zu denken.

Ich möchte an dieser Stelle auch auf die wunderschönen Beschreibungen der Tierwelt hinweisen, die mir sehr viel Wissenswertes vermitteln konnten. Ich hatte mich beispielsweise stets über die massenhafte Anhäufung der Feuerwanzen in einem ganz bestimmten Teil unseres Gartens gewundert – nun weiß ich dank Fiona Kiss und Andreas Steinert, dass diese Tiere ganz einfach ihrem Futter folgten – und sich aus diesem Grund bevorzugt neben unseren Malven aufhalten.

Das riesige und äußerst lästige Thema der Unkrautbekämpfung wurde für mich nun ebenfalls wieder ein wenig schmackhafter gemacht… die Vorschläge für die Wucherungen zwischen Pflastersteinen muss ich nun unbedingt ausprobieren! Was mich an diesem Buch ganz besonders fasziniert, ist die Fülle an Informationen rund um das jeweilige Thema. So erfuhr ich beispielsweise nicht nur, wie man Klee und Wegerich bekämpfen kann, sondern mir ist nun auch klar, weshalb sich diese Pflanzen bei uns dermaßen ausbreiten konnten.

Fazit: Ich bedanke mich bei Fiona Kiss und Andreas Steinert für ihre mühevolle und sicher sehr langwierige Recherche, die zu diesem grandiosen Ratgeber und exzellenten bebilderten Nachschlagewerk führte. „Handbuch Pflanzenschutz im Biogarten“ hat ab sofort einen fixen Platz in meinem Bücherregal und ich freue mich, es nun jederzeit zur Hand nehmen, Schäden in unserem Biogarten leicht identifizieren und beheben zu können. Es ist ein großartiges und hoch interessantes Buch, das mir ausgezeichnet gefällt und das ich zu verschiedenen Anlässen auch an liebe Freunde und Bekannte mit Biogärten verschenken werde.



Veröffentlicht am 26.05.2018

Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

„Es heißt ja oft, dass man Polizisten, Ganoven und Lehrer zweihundert Meter gegen den Wind riechen kann. Doch Jennerwein war solch ...

Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

„Es heißt ja oft, dass man Polizisten, Ganoven und Lehrer zweihundert Meter gegen den Wind riechen kann. Doch Jennerwein war solch eine unaufdringliche, dezente Erscheinung, dass noch nie jemand auf den Gedanken gekommen war, hinter dieser Fassade stecke der emsige und unermüdliche Ermittler, der knallharte Befragungsspezialist und messerscharfe Analytiker“

Der zehnte Alpenkrimi von Jörg Maurer beginnt mit der überraschenden Entscheidung von Hubertus Jennerwein, ein Sabbatical zu nehmen. Der Kriminalhauptkommissar tritt seine Auszeit an und möchte die nächsten Monate ausschließlich als Privatperson unterwegs sein. Doch bereits auf dem Weg zum Bahnhof ereilt ihn eine schockierende Nachricht von Ursel Grasegger: ihr Ehemann Ignaz ist verschwunden, und es liegt begründeter Verdacht auf eine Entführung vor.

Elli Müth ist eine Freundin aus Jugendzeiten und war vor vielen Jahren mit Ignaz Grasegger liiert. Nach einem Sturz liegt die verwirrte Frau in einem Klinikum und Ignaz ist der einzige Mensch, der sich um sie kümmert und ab und zu besucht. Doch diesmal hat Elli eigenartige und dringliche Informationen für Ignaz. Sie folgt ihm eine Namensliste aus und erzählt von undurchsichtigen Vorgängen im Krankenhaus. Ignaz kehrt von seinem Besuch nicht mehr zurück. Sein Verschwinden ist zu gut vorbereitet, um als spontane dilettantische Entführung durchgehen zu können. Ursel ruft nicht nur Jennerwein auf den Plan, sondern aktiviert auch ihre Kontakte zur italienischen Mafia.

Die Krankenversicherung Xana kämpft ums Überleben. Die führenden Köpfe Georg Scholz, Ansagar Bremer und Robert Wackolder haben besondere Pläne, um auch weiterhin im Versicherungsgeschäft etabliert zu bleiben.

Auch in diesem zehnten Fall wartet Jörg Maurer mit verschiedenen Handlungssträngen auf, holt altbekannte Figuren aus den Vorgängerbüchern auf die Bühne und gibt diesmal sogar dem Grasegger-Nachwuchs Philipp und Lisa kleine Nebenrollen. Dubiose Gestalten aus der Ehrenwerten Familie und eine brandgefährliche Organisation aus der Schweiz sorgen in diesem Buch für Spannung, Aufregung und Abenteuer. Hauptermittler Hubertus Jennerwein arbeitet zu Beginn noch als Privatperson – inkognito – und bezieht erst nach und nach sein Team mit ein. Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, Polizeiobermeister Franz Hölleisen und Nicole Schwattke stürzen sich in eine gefährliche und länderübergreifende Ermittlungsarbeit. Ludwig Stengele hat den Polizeidienst zwischenzeitlich verlassen und arbeitet im Sicherheitsbereich. Er wird jedoch von seinem ehemaligen Vorgesetzten Jennerwein für einen Überwachungsjob beauftragt. Auch Karl Swoboda darf in diesem Buch auf keinen Fall fehlen. Er agiert diesmal als hochrangiger Mafioso und zugleich bester Freund der ehemaligen Bestattungsunternehmer Ursel und Ignaz Grasegger. Swoboda erhält durch seine Verlobte Giacinta Spalanzani, eine Botticelli-Schönheit mit einem Schuss Ornella Muti und einem Faible für gefährliche Einsätze, tatkräftige Unterstützung.

Durch den locker-leichten und humorvollen Schreibstil und die vielen bayrischen Dialektausdrücke stellte auch der zehnte Fall einen großen Lesegenuss für mich dar. Jörg Maurer bot mir mit „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ einen ungewöhnlich hohen Spannungsbogen, grandiosen Humor und überraschende Wendungen. Dieser Alpenkrimi hat mich ausgezeichnet unterhalten und ich freue mich bereits auf eine Fortsetzung dieser Reihe.

„Ausgerechnet vom zehnten Fall soll ich erzählen? Nichts vom achten? Oder dem ersten?“ => „Nein, der zehnte ist der kniffligste, und brenzligste, und der verschlungenste, und waghalsigste!“

Veröffentlicht am 22.05.2018

EIN PERFEKTER PLAN

Im Grab schaust du nach oben
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EIN PERFEKTER PLAN

„In diesem Buch wird ein besonders perfider Plan geschildert, der im Schatten des großen Gipfels gereift und im Auge des polizeilichen Orkans gediehen ist.“

„Herrschaftszeiten, alle ...

EIN PERFEKTER PLAN

„In diesem Buch wird ein besonders perfider Plan geschildert, der im Schatten des großen Gipfels gereift und im Auge des polizeilichen Orkans gediehen ist.“

„Herrschaftszeiten, alle fünf Minuten dreht sich der Fall. Da kennt sich doch gar niemand mehr aus!“


Im neunten Alpenkrimi von Jörg Maurer dreht sich im bayrischen Heil- und Kurort derzeit alles um den G7-Gipfel. Die jährliche politische Großveranstaltung mit den mächtigsten Staatenlenkern findet diesmal auf Schloss Elmau oberhalb des Werdenfelser Landes statt. Eine Menge Security, Polizei und Militär ist vor Ort, die Vorbereitungen für dieses bedeutsame Juniwochenende laufen bereits ein Jahr. Doch dieses Treffen hat nicht nur gute Presse, es werden Stimmen laut, die das Ganze als Verschwendung von Steuergeldern definieren. In einem Camp auf einer Wiese am nördlichen Ende des Kurorts versammeln sich die Gipfelgegner, und Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein wird persönlich damit beauftragt, sich dort unauffällig umzusehen.

Ein zweites Ereignis beschäftigt die Einheimischen. Ein traditionsbewusster ehrenwerter Bürger des Kurorts, der vorbildhaft, fleißig und beruflich erfolgreich war, starb Anfang vierzig an einem Schlaganfall. Der Ropfmartl Hansi entstammt einer alteingesessenen Familie und hat sein Begräbnis durch eine letzte Verfügung generalstabsmäßig geplant. Seine Cousine sorgt energisch dafür, den letzten Willen des Verstorbenen durchzusetzen und erfährt hierbei von allen Seiten tatkräftige Unterstützung.

In der Villa Nobile in Toreggio, Italien, herrscht leichte Unruhe. Die Ehrenwerte Familie erhält Kenntnis von dem Vorgehen der so genannten Ringvereine, die im Kurort bereits ein Restaurant unter ihre Kontrolle gebracht haben. Und so beauftragt Padrone Spalanzani seine Tochter Giacinta und ihren Freund Karl Swoboda damit, dem unseligen Treiben ein Ende zu bereiten. Die beiden werden durch einen bärtigen Mann mit stechenden Augen unterstützt, der in der Kunst der Hypnose bewandert ist und Teil eines ausgeklügelten Plans ist.

Die Firma Glöckl Senf & Mostrich GmbH ist ein von der Familie geführtes kleines Unternehmen, das durch eine folgenschwere Testamentseröffnung in Grund und Boden erschüttert wird. Es geht um Geld, Macht und Einfluss – und um einige Dinge, die besser nicht ans Tageslicht kommen sollten. Und sehr rasch wird ein lebensgefährlicher Plan geschmiedet...

Wie gewohnt mangelt es in den Büchern von Jörg Maurer nicht an verschiedenen Handlungsfäden und losen Enden, die sich im Verlauf der Geschichte und nach einigen Ablenkungsmanövern zu einem ausgeklügelten Ganzen zusammenfügen. In gewohnt humorvollem Schreibstil und mit einigen Überraschungsmomenten entwickelte sich dieser neunte Fall zu einem abenteuerlichen und spannenden Kriminalfall, den ich mit großem Genuss mitverfolgen durfte.

Das Ermittlungsteam besteht in diesem Fall aus Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein, Polizeiobermeister Franz Hölleisen, Polizeihauptmeister Johann Ostler, Ludwig Stengele, Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, Spurensicherer Hansjochen Becker und Polizeioberrat Dr. Rosenberger. Natürlich dürfen auch einige altbekannte Figuren aus den Vorgängerbänden wie Ignaz und Ursel Grasegger sowie Karl Swoboda nicht fehlen und erhalten kleine Gastauftritte im Buch. Der ruhige und zurückhaltende Johann Ostler gibt ein wenig über sein Privatleben preis, und zwischen der mediterranen Botticelli-Schönheit Giacinta Spalanzani und dem österreichischen Mafia-Problemlöser Karl Swoboda bahnt sich scheinbar etwas Ernstes an.

Der neunte Fall dieser Krimireihe wartete mit grandiosem Humor, erfrischenden Ideen, spannenden Momenten und einer überraschenden Wendung auf. „Im Grab schaust du nach oben“ hat mich ausgezeichnet unterhalten und mir großes Lesevergnügen bereitet.

Als Fan der Alpenkrimis um Kommissar Jennerwein freue ich mich bereits auf Band zehn!

Veröffentlicht am 20.05.2018

Ein Heißluftballon im Sinkflug

Schwindelfrei ist nur der Tod
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Ein Heißluftballon im Sinkflug

„Jennerwein war wieder der Alte. Blitzschnell die Situation erfassen – klare Entscheidungen treffen – keine Zeit verlieren. Es lief alles wie gewohnt ab. Oder etwa doch ...

Ein Heißluftballon im Sinkflug

„Jennerwein war wieder der Alte. Blitzschnell die Situation erfassen – klare Entscheidungen treffen – keine Zeit verlieren. Es lief alles wie gewohnt ab. Oder etwa doch nicht?“

Im achten Band Alpenkrimi-Reihe um Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein beruht der Handlungsstrang im Jahre 1971 auf einer wahren Begebenheit, des Weiteren ist auch die Ballonfahrt ein zentrales Thema in diesem Buch.

Im August 1971 statt wird die Deutsche Bank in der Landeshauptstadt von maskierten und bewaffneten Tätern überfallen. Einer höchst dilettantischen Planung dieses Verbrechens ist es geschuldet, dass die ganze Sache eskaliert und in einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang endet. In einem Gewühl von Geiseln, Geiselnehmern, der Presse, einer sensationslüsternen Menschenmenge und der chaotisch arbeitenden Polizei läuft so einiges schief – und es gibt einen Augenzeugen, dessen Berichte nicht ernstgenommen wurden.

In einem weiteren Handlungsstrang in der Gegenwart spielt ein Mann namens Marco Zunterer eine gewichtige Rolle. Der ehemalige Elitesoldat und erfahrene Hubschrauberpilot der Bundeswehr hat sich selbständig gemacht und chauffiert nunmehr Menschen in seinem Heißluftballon durch die Lüfte. Die nächste Tour ist längst geplant, als in letzter Minute noch zwei geheimnisvolle Personen an Bord möchten, die für die Wahrung ihrer Anonymität eine Menge Geld bezahlen. Der Ballon startet mit seiner achtköpfigen Besatzung im bayrischen Kurort und fährt entlang des Alpenrands Richtung Spitzingsee - kommt jedoch niemals am vorhergesehenen Ziel an. Der Vermisstenmeldung folgt ein Augenzeugenbericht, in dem von einer Explosion die Rede ist. Hubertus Jennerwein und sein Team sind nun gefordert, zumal alle Anzeichen auf einen Anschlag deuten.

Ein Mann namens Dirschbiegel macht Jennerwein in diesem Band gehörigen Kummer. Er ist Dieb aus Leib und Seele, Blender und Schwadroneur, und verbrachte sein halbes Leben im Gefängnis. Als notorischer Gesetzesbrecher mit jungenhaft-verschmitztem Aussehen zieht er permanent die Aufmerksamkeit des Kriminalhauptkommissars auf sich – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Als der sogenannte „Burglar King“ vor seiner nächsten Entlassung steht, überrascht er Jennerwein mit dem Entschluss, sein Leben zu ändern und ehrlich zu werden. Ein Vorhaben, welches der Polizeibeamte dem Kleptomanen auf keinen Fall abnimmt. Er vermutet vielmehr einen neuen, großen Plan, der hier professionell ausgeheckt wurde.

Im vorliegenden Alpenkrimi scheint den integren und erfolgreichen Ermittler Hubertus Jennerwein irgendetwas zu bedrücken. Gemeinsam mit seinem Team Ludwig Stengele, Maria Schmalfuß, Johann Ostler, Nicole Schwattke, Franz Hölleisen und Hansjochen Becker arbeitet er zwar an dem Vermisstenfall um Marco Zunterer und dessen Fahrgäste, scheint dabei jedoch stets ein wenig abwesend zu sein. Die Begründung ist für den Leser überraschend – und führt zu interessanten Rückblicken in Jennerweins private Vergangenheit.

In diesem Buch gibt es leider wenige Auftritte altbekannte und liebgewonnene Persönlichkeiten aus dem bayrischen Kurort, das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Ursel und Ignaz Grasegger sowie der österreichische Striezi und Mafia-Problemlöser Karl Swoboda erhielten jedoch kleine Nebenrollen im Buch.

Für Spannung sorgen die Ungewissheit über den Verbleib des Heißluftballons samt Besatzung, die Hintergründe zum damaligen Banküberfall sowie die brutale Verfolgung des Einbrecherkönigs Dirschbiegel durch einen hochgefährlichen und gefürchteten französischen Geldeintreiber. Jörg Maurer baut wie gewohnt einige neue Nebenfiguren in die Handlung ein, spickt das Ganze mit einer Menge bayrischem Humor und Wortwitz und wartet mit gewohnt lockerem Schreibstil auf.

Obgleich ein Handlungsstrang nicht ganz aufgelöst und der Leser lediglich mit Andeutungen über eine mögliche GPS-Ortung von zwei Vermissten abgespeist wurde, konnte mir diese Tatsache dennoch nicht den Lesegenuss trüben.

Mir hat auch dieser achte Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer großes Lesevergnügen bereitet und ich kann als Fan dieser Reihe das Buch „Schwindelfrei ist nur der Tod“ ebenso weiterempfehlen wie dessen Vorgänger.