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Veröffentlicht am 16.05.2018

Hochsensible im Beruf – wie empfindsame Menschen leben und arbeiten

Hochsensible im Beruf
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Hochsensible im Beruf – wie empfindsame Menschen leben und arbeiten

Aufgrund der interessanten Thematik und dem vielversprechend klingenden Titel war ich äußerst gespannt auf diese aktuelle Neuerscheinung ...

Hochsensible im Beruf – wie empfindsame Menschen leben und arbeiten

Aufgrund der interessanten Thematik und dem vielversprechend klingenden Titel war ich äußerst gespannt auf diese aktuelle Neuerscheinung von Brigitte Schorr. Meine Erwartungshaltung war zudem auch angesichts meiner vorangehenden Lektüre „Hochsensible in der Partnerschaft“ aus der Feder dieser Autorin entsprechend hoch.

Brigitte Schorr beschäftigt sich im vorliegenden Buch mit dem Berufs- und Arbeitsleben hochsensibler Menschen. Sie bringt sowohl eigene Erfahrungen, als auch jene ihrer Klienten mit ins Buch ein und gibt praxistaugliche Ratschläge. In jedem einzelnen Kapitel führt sie zudem hilfreiche Fragen zur Selbstbeobachtung an. In ihren Ausführungen geht die Autorin auf die Grundzüge der Hochsensibilität ein, führt geschichtliche Hintergründe an erläutert relevante Begriffe zu diesem umfangreichen Thema. Sie schreibt über typische Denk- und Verhaltensmuster, geht näher auf die Aspekte des Perfektionismus ein und konzentriert sich dann etwa ab der Hälfte dieses Buches auf das Berufsleben. Hierbei beginnt sie mit dem Einstieg in einen Beruf, was speziell für junge Leser zu Beginn ihres Arbeitslebens oder für deren Umfeld (Eltern, Verwandte, Lehrer) interessant ist. Brigitte Schorr geht auf verschiedene Berufsfelder ein und beleuchtet die Vor- und Nachteile. Doch auch die Sinnfrage, Teamwork, Potenzialentfaltung, Selbstwert und Selbstvertrauen oder aber existenzielle Probleme infolge von Arbeitslosigkeit werden hier behandelt. Der Autorin ist es ein wichtiges Anliegen, eine ausgewogene Balance zu halten – an diesem Punkt spricht sie die Themenbereiche Ermüdung, Erschöpfung, Mobbing und Burnout an.

Obgleich ich bereits einige Bücher zum Thema „Hochsensibilität“ las, konnte ich immer noch interessante Aspekte und hilfreiche Tipps für mich entdecken. Besonders Menschen, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigen, werden die Fragebögen am Ende dieses Buches vermutlich als große Hilfestellung empfinden. Ich persönlich hätte mir jedoch einen noch stärkeren Fokus auf das Berufsleben hochsensibler Menschen sowie noch tiefer ins Detail gehende Praxistipps gewünscht.

Fazit: Mit „Hochsensible im Beruf“ durfte ich ein neues, interessantes Werk der Autorin Brigitte Schorr kennenlernen, welches mir durchaus auch neue Aspekte zum umfassenden Thema Hochsensibilität lieferte. Ich empfand dieses Buch als bereichernde Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.







Veröffentlicht am 15.05.2018

Der Jennerwein wird’s schon richten!

Der Tod greift nicht daneben
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Der Jennerwein wird’s schon richten!

„Man nimmt Jennerwein auf den ersten Blick einfach nicht wahr. Aber seine Unauffälligkeit ist wohl sein Kapital. Ob er den Fall lösen wird?“

In seinem siebten Fall ...

Der Jennerwein wird’s schon richten!

„Man nimmt Jennerwein auf den ersten Blick einfach nicht wahr. Aber seine Unauffälligkeit ist wohl sein Kapital. Ob er den Fall lösen wird?“

In seinem siebten Fall erregt ein schrecklicher Gartenunfall die Aufmerksamkeit von Kriminalkommissar Hubertus Jennerwein. Als äußerst fähiger Ermittler mit hundertprozentiger Aufklärungsquote folgt er seinem Instinkt, der ihn ein perfekt inszeniertes Verbrechen dahinter vermuten lässt. Das Opfer, „Suderer-Bartl“ alias Professor Dr. Bertil Carlsson, kam vor Jahren aus seiner Heimat Schweden in den bayrischen Kur- und Heilort. Der anerkannte Internist konnte als ehemaliges Mitglied der Jury für den Medizinnobelpreis mit einer hochrangigen Vergangenheit aufweisen und war in seiner neuen Wahlheimat beliebt. Eine dieselbetriebene Häckselmaschine wurde dem Gartenfreund jedoch zum Verhängnis, und alles weist zunächst auf einen Unfall hin. Doch obwohl das Ermittlungsteam durch Kommissar Hubertus Jennerwein, Johann Ostler, Hansjochen Becker und Dr. Maria Schmalfuß nur äußerst spärlich besetzt ist, entdecken die polizeilichen Ermittler nach und nach Ungereimtheiten –eine Spur führt Jennerwein sogar bis nach Rumänien. Das Kernteam wird von der Rechtsmedizinerin unterstützt, die diesmal vier Sozialstundenhelfer mit fragwürdigem Hintergrund als Assistenten an ihrer Seite hat.

In einem zweiten Handlungsstrang befindet sich eine zierliche Anna Sophia in einer misslichen Lage. Von einem Schneechaos überrascht sitzt die junge Frau in einer gemieteten alten Jägerhütte in den Karpaten fest und macht einen folgenschweren Fund, dessen Tragweite ihr in keiner Weise bewusst ist.

Mit den Kapiteln um einen zunächst namenlosen Forscher und Ich-Erzähler aus Rumänien begibt sich der Autor zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit, in der von abartigen Experimenten die Rede ist, deren Folgen bis in die Gegenwart reichen und die zudem eng mit Jennerweins aktuellem Fall verbunden scheinen.

Zu guter Letzt taucht auch der schlaksige Computerfreak „Motte Viskacz“ aus dem Vorgängerband wieder auf und strotzt vor krimineller Energie. Er braucht einen Job als Tarnung für seine schmutzigen Geschäfte – und lässt sich mit den falschen Leuten ein. Sein wiederholtes Zusammentreffen mit einer auffälligen jungen Frau kann kein Zufall sein und weckt das Misstrauen des Computer-Nerds.

Neben dem polizeilichen Ermittlerteam tauchen auch der Ortspolitiker Toni Harrigl und Michl Wolzmüller aus den Vorgängerbüchern in einer kleinen Nebenrolle auf. Michl Wollzmüller wird vom Jennwerein-Team bei schwierigen Fällen mittlerweile als Polizeizeichner engagiert, und natürlich darf in diesem Buch auch das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Ignaz und Ursel Grasegger nicht fehlen.

Der einnehmende und lockere Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik haben mir wieder einmal ausgezeichnet gefallen. Der vorliegende Kriminalfall beruht gemäß Autor auf einer wahren Begebenheit und konfrontiert den Leser mit zum Teil äußerst unappetitlichen und schaurigen Details. Die Charakterisierung der handelnden Figuren empfand ich als sehr gut gelungen, und ich freute mich auch in diesem Band über ein Wiedersehen mit den aus den Vorgängerkrimis bekannten Figuren.

Ich habe die Lektüre des siebten Falles aus der Feder des bayrischen Krimiautors Jörg Maurer sehr genossen und kann „Der Tod greift nicht daneben“ jedem Liebhaber von humorvollen und unterhaltsamen Regionalkrimis weiterempfehlen. Ich freue mich bereits auf Band acht dieser Reihe!

Veröffentlicht am 14.05.2018

Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Felsenfest
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Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Es war wieder einmal so weit. Eine fröhliche Gruppe, bestehend aus vierzehn Personen, folgte der Einladung zum jährlichen Klassentreffen des ...

Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Es war wieder einmal so weit. Eine fröhliche Gruppe, bestehend aus vierzehn Personen, folgte der Einladung zum jährlichen Klassentreffen des Abiturjahrgangs 82/83 und macht sich in der Nähe des alpenländischen Kurortes auf zu einer Wanderung. Doch in der ehemaligen Klassengemeinschaft wimmelt es von hochaggressiven Verhaltensweisen, soziopathischen Mustern und unbewussten Traumata. Auf dem Gipfel eskaliert die Situation schließlich – ein maskierter Kidnapper mit einer Waffe überrumpelt die kleine Gemeinschaft, es kommt zu cholerischen Ausbrüchen, brutalen Misshandlungen und schließlich Mord. Einer der Geisel kann jedoch rasch eine kryptische SMS absenden, deren Bedeutung sich einzig dem Empfänger erschließt – nämlich Jennerwein.

Im sechsten Fall der Alpenkrimi-Reihe um Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein wird es für den besonnenen und erfolgreichen Ermittler persönlich. Bei den Teilnehmern dieses Klassentreffens handelt es sich nämlich um seine ehemaligen Schulkollegen, denen er sich bislang bei ihren Ausflügen nie angeschlossen hatte. Diesmal wird Hubertus jedoch dabei sein – und zwar aus beruflichen Gründen. Eine Geiselnahme fällt zwar nicht in den Zuständigkeitsbereich des erfolgsverwöhnten Kult-Ermittlers, er hält jedoch gemeinsam mit seinem Team bis zum Eintreffen des Sondereinsatzkommandos die Stellung und leitet die Ermittlungen. Jennerwein ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei dem Geiselnehmer um ein Mitglied des Abschlussjahrgangs 82/83 handelt. Die Tatsache, dass er jeden einzelnen Teilnehmer aus seiner Schulzeit kennt, involviert ihn auch emotional in diesen Fall und macht ihn zu einem exzellenten Beobachter, der hilfreiche Hinweise gibt, Zusammenhänge erkennt und Verbindungen zur Vergangenheit herstellen kann.

Jörg Maurer erzählt seine Geschichte wie gewohnt in mehreren Handlungssträngen. Zunächst liegt der Fokus auf der Ausflugsgruppe, die das jährliche Klassentreffen gemeinsam genießen möchte. Sämtliche Absolventen des Abiturjahrgangs 82/83 werden durch ein Personenregister am Anfang des Buches kurz vorgestellt, was mir den steten Überblick über die handelnden Personen während der Lektüre gewährleistete.

Parallel dazu findet ein weiteres Treffen statt – und zwar jenes der Nachfahren des Abiturjahrgangs 82/83, die ihre eigene Party veranstalten. Sie werden zwar namentlich erwähnt, eine Nebenrolle in der Handlung spielen jedoch nur der Arztsohn Tom Fichtl, die Juristentochter Mona Gudrian und der Computerfreak Motte.

In einem weiteren Handlungsstrang ist ein rüstiger alter Mann in Ausübung seines liebsten Hobbys unterwegs auf den Berg. Der siebzigjährige Geocacher bleibt zwar bis zur letzten Seite des Buches namenlos, macht jedoch eine grausame Entdeckung und vernimmt wichtige Hinweise in Form der letzten Worte eines Sterbenden.

Ein Mitglied der ehemaligen Klassengemeinschaft befindet sich am anderen Ende der Welt und kann aufgrund der großen räumlichen Distanz nicht an den jährlichen Treffen teilnehmen. Christine Schattenhalb-Keneally besitzt eine Schaffarm in Australien, und hütet ein dunkles Geheimnis. Die Kontaktaufnahme durch Jennerwein macht sie hochgradig nervös.

Das ehemalige Bestattungsunternehmerehepaar Ursel und Ignaz Grasegger heckt erneut etwas aus. Die beiden wollen ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen und in ihrem Heimatort politisch aktiv werden. Für diesen Plan sind jedoch aufwändige Recherchen erforderlich – und im Zuge ihrer Nachforschungen kommt die Hobbyhistorikerin Ursel mit ihrem Faible für bayrische Geschichte einem Geheimnis von großer politischer Bedeutung auf die Spur.

Der Autor reist in diesem Fall auch tief in die Vergangenheit und thematisiert ein folgenschweres Rechtsgeschäft aus dem Jahre 1294, wo es um eine vertrackte Liegenschaftsangelegenheit geht. Dem studierten Rechtswissenschaftler Graf Folkhart von Herbrechtsfeld obliegt es, mehrere Abschriften eines FAVOR CONTRACTUS anzufertigen und diese mitsamt dem Originalvertrag nach Rom zu bringen. Der Mann ahnt nicht, auf welch brisante und höchst gefährliche Mission er sich damit einlässt.

Jörg Maurer lässt in seinem sechsten Alpenkrimi erneut altbekannte Figuren aus den Vorgängerbänden – allen voran das Jennerwein-Team - antreten. Unter der Regie von Hubertus Jennerwein agieren die Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, die Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, der hervorragende Kletterer Hauptkommissar Ludwig Stengele aus dem Allgäu und Polizeiobermeister Johann Ostler. Sogar der krankgeschriebene Polizeiobermeister Franz Hölleisen lässt es sich nicht nehmen, in diesem hochbrisanten Fall aufs Revier zu kommen, um die Kollegen zu unterstützen. Neben den beiden Graseggers darf auch Karl Swoboda, der österreichische Problemlöser mit Mafia-Kontakten nicht fehlen, und sogar Wolzmüller-Michl aus Band fünf hat einen kurzen Gastauftritt. Bei der Darstellung von Jennerweins ehemaligen Klassenkameraden ist es dem Autor gelungen, gleich mehrere von ihnen verdächtig erscheinen zu lassen. Aufgrund der Maskierung und einiger falscher Fährten wurden der Spannungsbogen und meine Neugier auf die Identität des Mörders bis zum Ende aufrechterhalten. Den einnehmenden und lockeren Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik empfinde ich inzwischen bereits als Markenzeichen des Autors.

„Felsenfest“ ist ein weiterer hervorragender Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer, der meinen Lesegeschmack ziemlich genau trifft und den ich mittlerweile bereits sehr schätze. Alle bisherigen Bände zeugten von großem Unterhaltungswert aufgrund der schrulligen bayrischen Dialektausdrücke, einem liebenswürdigen Humor, manchmal skurrilen Situationen und exzentrischen Figuren, in jedem Fall aber sind sie ein Garant für höchst unterhaltsame Lesestunden.


Veröffentlicht am 11.05.2018

Die bunten Farben deines Lebens

Die bunten Farben deines Lebens
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Die bunten Farben deines Lebens

„„Die bunten Farben deines Lebens“ erinnert auf positive und optimistische Weise daran, dass wir nach dem Plan Gottes und zu seiner Freude geschaffen sind.“ (Liz Curtis ...

Die bunten Farben deines Lebens

„„Die bunten Farben deines Lebens“ erinnert auf positive und optimistische Weise daran, dass wir nach dem Plan Gottes und zu seiner Freude geschaffen sind.“ (Liz Curtis Higgs)

Die erfolgreiche amerikanische Romanautorin Debbie Macomber liebt es, zu Stricken und verwendet diese Tätigkeit im vorliegenden Buch oft für verschiedene Vergleiche. Sie sagt: „Für mich sind Träume wie die Garnknäule, die ich in meinem Garnzimmer aufbewahre: all die wunderschönen Farben und Garnstrukturen, die nur darauf warten, aus dem Regal genommen und zu etwas Wunderschönem verarbeitet zu werden. Man weiß nie, was aus einem Strickmuster oder aus einem Traum am Ende Schönes entsteht.“

Als überzeugte Christin möchte sie ihr Lebensmotto „Du sollst für andere ein Segen sein“ umsetzen und mit ihrem authentischen Glauben, ihrer positiven Grundhaltung und ihrer ansteckenden Begeisterung den Menschen Mut machen. Sie ist bestrebt, dem Leser zu helfen, seiner Bestimmung auf die Spur zu kommen, Gott zu lieben und anderen zu dienen.

Die zahlreichen Bibelzitate wurden in kursiver Schrift dargestellt, wobei die Autorin anschließend stets auch näher darauf eingeht. In einem lockeren Schreibstil und mit sehr vielen Beispielen aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz sowie jenem ihres Umfelds weist sie auf die einmalige Bestimmung hin, die Gott in jeden Menschen hineinlegt. Sie ermutigt zur Selbstreflektion und fordert dazu auf, seine Träume zu verwirklichen und niemals vor verschlossenen Türen zu kapitulieren. In offenen Worten und mit schonungsloser Ehrlichkeit berichtet sie von Hindernissen, die sich ihr in ihrem Leben bereits in den Weg gestellt haben. Debbie Macomber erlaubt ihren Lesern Einblicke in ihre Familie und Kindheit. Sie skizziert den langen und manchmal steinigen Weg von ihrer ersten eigenhändig verfassten Geschichte bis zur Veröffentlichung des ersten Romans. Ihre offene und liebenswürdige Art ließ mir diese Autorin, deren Werke ich bislang nicht kannte, auf der Stelle sympathisch erscheinen. Durch die Berichte über ihren eigenen Umgang mit Hindernissen, Ängsten und Zweifeln vermittelt sie den Eindruck, ganz genau zu wissen, wovon sie schreibt. Sie lässt persönliche Erfahrungen – sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht – tief in ihre Ausführungen einfließen und bewirkt dadurch hohe Authentizität. Debbie Macomber bleibt trotz der Erwähnung negativer Erfahrungen und Rückschlägen in ihrem Leben stets positiv. Sie plädiert für Freude, Lachen, Zufriedenheit und Dankbarkeit – zugleich aber auch für eine gewisse Risikobereitschaft, Mut und Abenteuerlust beim Verfolgen seiner angestrebten Ziele und Realisierung seiner Träume. Speziell ihre Empfehlungen hinsichtlich des Umgangs mit der Zeit, dem Setzen von Prioritäten, der Notwendigkeit, auch „Nein“ sagen zu können und dem Überwinden von Schuldgefühlen empfand ich als äußerst hilfreich und praxistauglich. Sie stellt ihre eigene Tagesplanung und Zeitspar-Tipps vor und vermittelt anschaulich, wie sie diese Empfehlungen in ihrem eigenen Leben umgesetzt hat.

Fazit: „Die bunten Farben deines Lebens“ war eine hoch interessante und durch die vielen praktischen Tipps auch eine sehr hilfreiche Lektüre, die mir sehr gut gefallen hat und die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Gott hat einen Plan

Das Motel der vergessenen Träume
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Gott hat einen Plan

„Nicht alles lohnt das Bewahren, aber für manche Dinge lohnt es sich, mit aller Kraft zu kämpfen. Man muss nur den Unterschied erkennen.“ (Tante Ingrid)

Tante Ingrid leidet an Osteoporose ...

Gott hat einen Plan

„Nicht alles lohnt das Bewahren, aber für manche Dinge lohnt es sich, mit aller Kraft zu kämpfen. Man muss nur den Unterschied erkennen.“ (Tante Ingrid)

Tante Ingrid leidet an Osteoporose und Demenz und lebt in einer Seniorenresidenz. An guten Tagen erinnert sie sich gerne an die glücklichen Jahre mit ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann Gerald, als die beiden noch das Motel „Treasure Chest“ führten. Nachdem der Geschäftsführer gekündigt hatte, ist die ehemals beliebte Unterkunft verlassen und baufällig geworden. Es ist Ingrids größter Herzenswunsch, das „Treasure Chest“ auch weiterhin in Familienbesitz zu wissen und in alter Pracht wieder aufleben zu sehen.


„Ich hatte für ein eigenes Kind gebetet – ein süßes, unschuldiges Baby, das kicherte, wenn ich lächelte, und von mir geküsst werden wollte. Stattdessen hatte ich Gracie bekommen – einen feindseligen, rebellischen Teenager, der mich von ganzem Herzen hasste.“ (Carmen Hart)

Carmen Hart ist eine ehrgeizige, perfektionistisch veranlagte und beliebte Wetterfee im Fernsehen und sehnt sich verzweifelt nach einem Baby. Nach vielen Fehlgeburten hat die erfolgreiche Karrierefrau die Hoffnung beinahe aufgegeben, auch ihre einst so glückliche Ehe mit dem Mann ihrer Träume leidet unter der Situation. Carmen verliert nach und nach die Kontrolle – sowohl in beruflicher, als auch in privater Hinsicht. Als unvermittelt ihre Halbschwester Gracie auftaucht, muss sie sich abgesehen von den Anstrengungen zur Rettung ihrer Ehe auch noch mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Denn Carmen war bislang keine gute große Schwester gewesen.


„Du solltest dich von etwas, das in der Vergangenheit geschehen ist, nicht dran hindern lassen, etwas Schönes in der Gegenwart zu erleben.“ (Ben Hart)

Carmens Ehemann Ben ist Lehrer und Football-Trainer in der Bay Breeze Highschool. Der Sport hat einen sehr hohen Stellenwert für den attraktiven und sehr beliebten Coach und er kann ausgezeichnet mit Teenagern umgehen. Leider kriselt es in seiner Ehe und die Beziehung ist drauf und dran, kaputtzugehen. Als seine siebzehnjährige Schwägerin Gracie Fisher bei ihm und Carmen einzieht, sorgt der wilde Teenager für zusätzliche Aufregung in dem bereits stark mit Konflikten belasteten Alltag der Harts. Gracie hatte eine sehr schwere Kindheit, ist Außenseiterhin und hält sich selber für eine Versagerin. Sie hat bislang die bittere Erfahrung gemacht, dass Hoffnung im Leben stets enttäuscht wird.


In behutsamen und einfühlsamen Worten erzählt Katie Ganshert die Geschichte einer Familie, die bereits viel Schmerz und enttäuschte Hoffnungen durchleben musste. Sie berichtet vom unerfüllten Kinderwunsch der Protagonistin Carmen Hart, der Belastung ihrer Ehe durch wiederholte Fehlgeburten und die dadurch aufkommende Resignation und Bitterkeit. Alkoholismus, Vernachlässigung, Selbstzweifel, Versagensängste und ein ungesundes Streben nach Perfektion werden in diesem beeindruckenden und tief emotionalen Roman thematisiert.

Die Autorin bedient sich hierbei höchst authentisch gezeichneter Protagonisten, denen sie sympathische Nebenfiguren zur Seite stellt. Die drei Protagonisten Carmen, Gracie und Ben sind mir sofort ans Herz gewachsen, meine liebsten Nebenfiguren in diesem Buch waren Carmens Großtante Ingrid und Gracies Freund Elias Banks.

Der einnehmende Schreibstil Katie Gansherts wird durch humorvolle Passagen in Dialogen und Ereignissen rund um die sarkastische Gracie aufgelockert. Der Leser wird auf emotionaler Ebene in die Welt der Familie Hart hineingezogen und durchlebt mit ihnen den schwierigen Prozess der Konfliktbearbeitung und Versöhnung. Da auch der Glaube eine tragende Rolle in diesem Buch spielt und mich sowohl die Handlung, als auch die dargestellten Personen absolut überzeugt haben, kann ich diesem Buch nur die Höchstwertung vergeben.

„Das Motel der vergessenen Träume“ ist eine Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat und die sehr lange nachwirkt. Sie konfrontiert den Leser mit einer zum Teil tragischen Familienverhältnissen und Konflikten und liefert ein für meinen Geschmack absolut glaubwürdiges und authentisches Ende.