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Veröffentlicht am 18.04.2018

Hathaway Jones

Hathaway Jones und die schöne Flora Dell
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Ein bezaubernder Jugendroman, angesiedelt im Wilden Westen von Amerika.

Der vierzehnjährige Hathaway Jones ist Postbote und Geschichtenerzähler, er versorgt die kleinen Hütten und Farmen nicht nur mit ...

Ein bezaubernder Jugendroman, angesiedelt im Wilden Westen von Amerika.

Der vierzehnjährige Hathaway Jones ist Postbote und Geschichtenerzähler, er versorgt die kleinen Hütten und Farmen nicht nur mit Post und Geschichten, sondern auch mit Zucker, Salz, Kaffee und Munition, und verliebt sich dabei in die Siedlertochter Flora Dell.

Die Autorin Katja Behrens versteht es, ein lebhaftes Bild des Lebens im Wilden Westen zu malen, man meint als Leser mittendrin zu sein und vertieft sich so sehr in die Lektüre, dass man den Fluss beruhigend murmeln und den Wind in den Bäumen rauschen hört.

Obgleich es sich um ein dünnes Buch handelt, wird das Leben in dieser Zeit ausführlich beschrieben, untermalt von der berührenden Geschichte einer zarten ersten Liebe.

Wunderschön.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten
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Bei diesem Roman handelt es sich um ein ganz besonderes Buch für Tierfreunde und zugleich auch um ein bezauberndes Weihnachtsmärchen, das die Menschen berührt.

Todd, der zwanzigjährige behinderte Sohn ...

Bei diesem Roman handelt es sich um ein ganz besonderes Buch für Tierfreunde und zugleich auch um ein bezauberndes Weihnachtsmärchen, das die Menschen berührt.

Todd, der zwanzigjährige behinderte Sohn von George und Mary Ann McCray, wendet nach einer Radiodurchsage seine ganze Überredungskunst auf, um seine Eltern von der Aufnahme eines sogenannten „Weihnachtshundes“ zu überzeugen. Das örtliche Tierheim möchte seinen Insassen schöne Weihnachtsfeiertage bei Familien vermitteln – nicht zuletzt auch in der berechtigten Hoffnung, dass vielleicht einige von den Hunden einen Platz finden, wo sie bleiben dürfen und nicht alle Hunde nach den Feierlichkeiten wieder zurückgebracht werden.

Todds Vater George, geprägt von Kriegserlebnissen und dem tiefen Kummer um seine ersten beiden Hunde, versucht zunächst, sich diesem Ansinnen zu entziehen, kapituliert jedoch angesichts des Flehens seines Sohnes und dem sanften Zureden seiner Frau.

Eine wunderschöne Geschichte bahnt sich an – ein anrührender Roman über die ganz besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Für Hundeliebhaber ein regelrechtes Highlight!

Veröffentlicht am 18.04.2018

Das Café der kleinen Träume

Das Café der kleinen Träume
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Sharon Owens Buch „Das Café der kleinen Träume“ ist eine Sammlung von romantischer und teilweise auch tragischer Geschichten. Sie handeln allesamt von Stammgästen des „Muldoon’s“, einem gemütlich-nostalgischen ...

Sharon Owens Buch „Das Café der kleinen Träume“ ist eine Sammlung von romantischer und teilweise auch tragischer Geschichten. Sie handeln allesamt von Stammgästen des „Muldoon’s“, einem gemütlich-nostalgischen Lokal in der Mulberry Street, mitten im Herzen von Belfast.

Daniel und Penny Stanley, die Besitzer des Café’s, seit Jahren ein eingespieltes Team und mit dem Haus eng verwoben, langweilen sich in ihrer Ehe und haben sich auseinander gelebt. Während Daniel ein großes Geheimnis um seine Vergangenheit und das Haus in der Magnolia Street macht, versucht Penny durch eine Affaire mit Richard Allen dem trostlosen Alltag zu entfliehen.

Das schrullige Geschwister-Paar Beatrice und Alice Crawley, pensionierte Lehrerinnen und aktive Spenden-Sammlerinnen tauchen ebenso in dem Buch auf wie Brenda Brown, eine arme Künstlerin, die hoffnungslos in Nicholas Cage verliebt ist und ihm täglich romantische Liebesbriefe schreibt.

Millie und Jack Mortimer, enge Freunde von Penny, versuchen zwischen Daniel und Penny zu vermitteln und stehen Penny in ihrer Verzweiflung um die verloren geglaubte Liebe von Daniel sowie seinem krankhaften Geiz zur Seite.

Es folgt die Geschichte der attraktiven jungen Gärtnerin Rose Thompson, die sich erst kürzlich von ihrem oberflächlichen Ehemann John getrennt hat, und Henry Blackstaff, der mit der Lehrerin Aurora verheiratet ist. Aurora ist Gründerin eines Bronte-Zirkels, kümmert sich kaum um die Bedürfnisse und Wünsche ihres Ehemannes und lebt in ihrer kleinen Scheinwelt, die aus verstaubten Büchern und längst vergangenen Zeiten besteht.

Die Autorin erzählt auch von Claire Fitzgerald, einer erfolgreichen Geschäftsfrau und Chefredakteurin einer hochwertigen Zeitschrift für exklusives und kunstvolles Interieur, die durch einen dummen Zwischenfall in den Straßen von Belfast die Adresse ihres Lebensmenschen Peter Prendergast verloren hatte und ihn nun nach so vielen Jahren wieder zu finden scheint.

Zu guter Letzt berichtet Sharon Owens auch vom Ehepaar Sadie und Arnold Smith, dem sie viel Platz in ihrem Buch gibt. Sadie, für ihren Mann bloß die praktische Haushälterin und Betreuerin seiner Eltern Daisy und Maurice, wird von ihrem Mann aufgrund ihrer molligen Taille schikaniert und mit der gertenschlanken Patricia betrogen. Nachdem Sadie die beiden im Büro belauscht und zu hören bekommt, wie die beiden über sie lästern und welche Pläne sie mit ihr haben, rastet sie aus. Die Situation eskaliert und „Sadie räumt auf“.

Ich empfand beim Lesen von „Sadie’s Geschichte“ eine Art „deja vue“ – es schien mir wie eine exakte Nacherzählung des Filmes „Die Teufelin“.

"Das Café der kleinen Träume" ist ein durchaus amüsantes und interessantes Buch, das meiner Meinung nach aber versucht, zu viele Geschichten auf einmal zu erzählen - und dabei ein wenig zu oberflächlich bleibt.

Ich würde es als durchaus lesenswert bezeichnen, empfehle es aber lediglich als leichte Lektüre für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die Zwillinge von Highgate

Die Zwillinge von Highgate
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Audrey Niffenegger hat mich bereits mit ihrem ersten Buch „Die Frau des Zeitreisenden“ beeindruckt. „Die Zwillinge von Highgate“ jedoch konnten diesen Roman noch bei weitem toppen. Es handelt sich hierbei ...

Audrey Niffenegger hat mich bereits mit ihrem ersten Buch „Die Frau des Zeitreisenden“ beeindruckt. „Die Zwillinge von Highgate“ jedoch konnten diesen Roman noch bei weitem toppen. Es handelt sich hierbei um eine faszinierende, romantische und überaus spannende Lektüre, die man beim besten Willen nicht aus der Hand legen kann, bevor man die letzte Seite umgeblättert hat.

Die Geschichte der Zwillinge Edie und Elspeth, die ein dunkles Geheimnis haben, die Töchter von Edie und Jack in Amerika – ebenfalls Zwillinge – und die Geschichte von Elspeth und Robert in London. Edie und Elspeth haben durch ein Ereignis, über das keine der beiden sprechen mochte, jeglichen Kontakt zueinander abgebrochen. Erst als ein Brief einlangt und Edie über den Krebstod von Elspeth informiert, steigt der Leser in die Geschichte der beiden Mädchen ein. Elspeth hinterlässt ihr gesamtes Vermögen den Zwillingen von Edie: Julia und Valentina .

Die beiden zwanzigjährigen nehmen die Bedingung, ein Jahr lang in Elspeth’s Wohnung in London zu leben, um ihr Erbe antreten zu dürfen, nur zu gerne an – für sie bedeutet es ein Abenteuer, eine Herausforderung und eine neue Richtung. In London wartet Robert, Elspeth’s Lebensgefährte, der an einer Doktorarbeit über den Friedhof in Highgate schreibt, der unendlich trauert, seine Geliebte verloren zu haben und der in der Ankunft der Zwillinge eine neue Aufgabe auf sich zukommen sieht.

Martin, ein an Phobien leidender und dadurch in seiner Wohnung isolierter Nachbar , spielt ebenso eine Rolle wie Mariejke, seine Ehefrau, die das Leben in dieser Isolation nicht mehr ausgehalten hat und nach Amsterdam gegangen ist, eine Auszeit nahm.

Die Lebensgeschichten dieser Menschen werden überaus interessant und fesselnd geschrieben und einige übernatürliche Ereignisse bringen Würze und Magie in dieses Buch.

Wunderschön, absolut zu empfehlen – bloß das Ende hat mich stark enttäuscht. Deshalb auch ein Stern Abzug.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Königskinder

Königskinder
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Es handelt sich hierbei im Grunde nicht um einen Roman, sondern um einen Tatsachenbericht, der auf dem zufälligen Fund eines Briefbündels beruht. Der Autor entdeckte während einer Auktion die Liebesbriefe ...

Es handelt sich hierbei im Grunde nicht um einen Roman, sondern um einen Tatsachenbericht, der auf dem zufälligen Fund eines Briefbündels beruht. Der Autor entdeckte während einer Auktion die Liebesbriefe des Deutschen Rudolf Kaufmann an seine schwedische Freundin Ingeborg Magnusson und begann sich für die Geschichte der beiden zu interessieren.

Den beiden Liebenden waren nur wenige Tage Zusammensein vergönnt, die Umstände und die große räumliche Entfernung ließen kein „happy end“ zu. Ihre Korrespondenz erstreckt sich jedoch über einen Zeitraum von 5 Jahren, die Kaiser mithilfe gründlicher Recherchen und zahlreicher Berichte noch lebender Verwandter rekonstruiert hat.

Sehr viele Briefe sind in diesem Buch Wort für Wort abgedruckt und vermitteln dem Leser das ganze Ausmaß von Leid und Elend, das die Schreckensherrschaft des Nazi-Regimes ausgelöst hat. Es erzählt von der Ohnmacht und der grausamen Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung, vergisst nicht die Deportationen und Hinrichtungen zu erwähnen – berichtet aber auch von vielen Juden, denen die Flucht aus dem Nazi-Deutschland gerade noch gelungen ist.

Die völlige Hilflosigkeit und das Beschneiden sämtlicher Bürgerrechte, die Missachtung der menschlichen Würde – alles zusammen bildet einen erschütternden und traurigen Bericht über einen Menschen, der kämpft, sich den Herausforderungen des Lebens stellt, immer wieder aufsteht und weitermacht …. und letztendlich doch scheitert.

Der Vergleich mit dem „Tagebuch der Anne Frank“ ist meines Erachtens gar nicht so abwegig. "Königskinder" ist auf alle Fälle ein Buch, das man gelesen haben sollte.