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Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Geheimnis der Schwestern

Das Geheimnis der Schwestern
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Als Winona, Aurora und Vivi Ann Grey ihre Mutter verlieren, ist es für die drei Schwestern eine Selbstverständlichkeit, deren Wunsch zu erfüllen und zusammen zu halten. Immer. Egal, was kommen mag.

Pea, ...

Als Winona, Aurora und Vivi Ann Grey ihre Mutter verlieren, ist es für die drei Schwestern eine Selbstverständlichkeit, deren Wunsch zu erfüllen und zusammen zu halten. Immer. Egal, was kommen mag.

Pea, Bean und Sprout, wie ihre Mutter sie zärtlich zu nennen pflegte, suchen bei ihrem Vater vergeblich nach Wärme und Zuneigung. Henry Grey ist ein harter, gefühlskalter Mann, der vor allen Dingen seine ältesten Tochter Winona durch mangelnde Anerkennung tief verletzt. Einzig Vivi Ann, die jüngste der Grey-Schwestern, vermag es dann und wann, sein starres Herz zu erweichen.

Die engen Familienbande der Schwestern werden erst durch die Liebe gefährdet. Als Winona sich in Luke verliebt, dieser jedoch eine Affäre mit Vivi Ann beginnt, ziehen die ersten Wolken am Horizont auf. Eifersucht und Missgunst bestimmen das Denken und Handeln der ältesten Schwester. Als Vivi Ann jedoch Dallas Raintree begegnet, eskaliert die Situation und schreckliche Dinge geschehen.

Ich habe Kristin Hannah durch ihr Buch „Ein Garten im Winter“ entdeckt. Ein Buch, das zu meinen absoluten Lesehighlights zählt. Mit „Das Geheimnis der Schwestern“ liefert die Autorin erneut ein großes Gefühlskino. Kristin Hannah schildert durch besonders facettenreich gezeichnete Charaktere die drei so verschiedenen Geschwister. Sie erzählt von ihren Hoffnungen, ihren Ängsten und ihren Fehlern und Schwächen ebenso wie von den kleinen und großen Erfolgen in ihren Leben.

Das Buch beginnt in der schlimmsten Phase– in jener Zeit, in der die Mutter stirbt. Nach diesem Einstieg erzählt die Autorin von den jungen Erwachsenen, die es – jede auf ihre eigene Art – schaffen, ihren Weg zu gehen. Die älteste Schwester Winona kann ihre Jugendliebe Luke nicht vergessen und stürzt sich verbissen in ihre berufliche Karriere. Wie alle Greys ist sie ein geschätztes Mitglied der Bevölkerung von Water’s Edge und leistet als Anwältin sehr gute Arbeit. Die energische und direkte Winona scheint das krasse Gegenteil von ihrer jüngsten Schwester Vivi Ann zu sein, dem verwöhnten Nesthäkchen der Familie. Doch als Vivi Ann um ihre Liebe kämpft, sich gegen jede Konvention auflehnt und unermüdliche Zähigkeit und Härte an den Tag legt, wächst sie über sich selbst hinaus. Aurora als vernünftige und harmoniesuchende Vermittlerin kämpft ihrerseits um ihre Ehe.

Drei Schwestern mit verschiedenen Charakterzügen, vereint in einer dramatischen Geschichte um Liebe, Schuld und Sühne – und eine Autorin, die dies in sehr eindrucksvoller Art und Weise zu vermitteln vermag.

Kristin Hannahs Protagonisten sind so menschlich, so lebensecht und natürlich gezeichnet, dass man nicht umhin kann, jede von ihnen zu mögen. Seite um Seite wird man tiefer in den Bann dieser Geschichte gezogen und das Geheimnis der Schwestern ist die Tatsache, dass Geschwisterliebe alle Barrieren und sogar tiefste Kränkungen zu überwinden vermag.

Der Schreibstil dieser Autorin ist lebendig und fesselnd, die Spannung bleibt bis zur letzten Seite aufrecht. Kristin Hannah bezaubert mit interessanten Figuren, und einer sehr berührenden Geschichte.

Auch die Optik dieses Taschenbuches ist gelungen – Harmonie in Farbe und Motiv, mit dem originellen Effekt, die Buchschnittkanten zu bedrucken.

Fazit: ein Roman um die Geschichte einer Familie in einer amerikanischen Kleinstadt, der den Leser nicht unberührt zurück lässt. Fünf Sterne!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Der Duft des Regens

Der Duft des Regens
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Den Mittelpunkt dieses Romans von Frances Greenslade bildet das Geschwisterpaar Jenny und Maggie Dillon, die innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verlieren. Der Vater stirbt an den Folgen eines Arbeitsunfalls, ...

Den Mittelpunkt dieses Romans von Frances Greenslade bildet das Geschwisterpaar Jenny und Maggie Dillon, die innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verlieren. Der Vater stirbt an den Folgen eines Arbeitsunfalls, die Mutter verschwindet nach einem Streit mit ihrer Freundin Rita von einem Tag auf den anderen spurlos. Wie die beiden minderjährigen Mädchen und ihr Umfeld damit umgehen und wie es in ihrem Seelenleben aussieht, ist Thema dieses Buches.

Frances Greenslade erzählt diese traurige und sehr berührende Geschichte in einnehmendem Schreibstil und baut auch einige Dialoge ins Geschehen ein. Besonders die Briefe der älteren Schwester Jenny an Maggie tragen viel zum Verständnis bei.

Bis zuletzt lebt das Buch von der Spannung um das Geheimnis der verschollenen Mutter, ob, wie und wo sie gefunden wird und was ihre Beweggründe für das Verlassen der beiden Teenager gewesen sein könnten. Das Buch vermag es auch ohne actionreiche Szenerien, den Leser an das Buch zu fesseln und brilliert mit ausgezeichnet vermittelten tiefen Emotionen.

Besonderes Augenmerk wird in dieser Geschichte auf die beiden Protagonisten Jenny und Maggie gelegt. Doch auch Nebenfiguren wie beispielsweise Verne und sein Onkel, aber auch Ted, wirken auf den Leser sehr authentisch und sympathisch. Lediglich Bea war mir ein wenig zu dürftig gezeichnet, auch über die Geschichte der beiden Freundinnen Irenes, Agnes und Rita, hätte ich gerne mehr erfahren.

Es handelt sich hierbei um die gebundene Ausgabe mit dem Coverfoto eines Mädchens in einem roten Rock, violetter Bluse und grünen Strümpfen, dazwischen färbige Punkte. Für meine Person eher gewöhnungsbedürftig. Wie groß war dann meine Überraschung beim Aufschlagen dieses Romans: Nicht nur ein zum Cover passendes Lesezeichen, sondern auch noch ein Lesebändchen erfreuen das Herz einer jeden Leseratte. Die einzelnen Seiten sind von erstklassiger Qualität: ich habe nie zuvor, bei keinem einzigen Buch, derart hochwertiges Papier in Händen gehalten. Das Papier ist seidenglatt, von starker Konsistenz und vermittelt die Hochwertigkeit dieses Produkts. Ich ertappte mich unzählige Male dabei, mit meinen Händen über die Seiten zu streichen. Nicht nur der Inhalt, auch die Aufmachung dieses Buches garantieren höchsten Lesegenuss.

Fazit: Für meine Person war die Empfehlung dieses Buches eine Bereicherung für meine Bibliothek und ich kann „Der Duft des Regens“ durchaus weiter empfehlen.


(Rezension zur Printausgabe)

Veröffentlicht am 17.04.2018

Superdaddy

Superdaddy
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Im Buch „Superdaddy“ erzählt der Komiker Sören Sieg die Geschichte eines Mannes, der bereits viele Jahre an seiner Karriere bastelt und dennoch stets nur unterbezahlte und kleine Auftritte wahrnehmen darf. ...

Im Buch „Superdaddy“ erzählt der Komiker Sören Sieg die Geschichte eines Mannes, der bereits viele Jahre an seiner Karriere bastelt und dennoch stets nur unterbezahlte und kleine Auftritte wahrnehmen darf. Ein Mann, dessen Karrierefrau ihm drei Kinder geboren und diese danach vollständig in seine Verantwortung übergeben hat. "Superdaddy" ist ein Mann, der Haushalt, Job und Kinder „so nebenbei schaffen soll“ – und dies natürlich nicht auf die Reihe bekommt. „Superdaddy“ ist hektisch, fühlt sich zerrissen, verzweifelt an der Ignoranz seiner Frau und ist mit all seinen Aufgaben hilflos überfordert. Bis das Blatt sich wendet und es auch bei ihm zu einem steilen Anstieg in seiner Karriere kommt.

Ob und wie er es schafft, endlich „reinen Tisch zu machen“ und seine Frau zur Mitverantwortung zu verpflichten, das alles erzählt uns dieser Roman.

Die Grundidee an sich klingt viel versprechend, der Autor hat sich auch bemüht, mit viel Humor und Leichtigkeit zu arbeiten. Dennoch kann man zwischen den Zeilen die Verzweiflung lesen, die Resignation und auch die sich anbahnende Wut.

Mir hat der Schreibstil Sören Siegs sehr gut gefallen. Der Autor arbeitet viel mit Dialogen, baut Gespräche mit den Kindern ein und schildert sehr anschaulich die Interessen und die Anschauungen jedes einzelnen Familienmitglieds. Die Protagonisten wirken authentisch und sind vielschichtig gezeichnet. Man kann sich gut in die Figuren hinein versetzen und Handlungen nachvollziehen.

Charlotte Kirschbaum, die karrieresüchtige Ehefrau, die sich keinen Deut für Ehemann, Kinder und Haushalt zu interessieren scheint, war von Beginn an meine Antipathie sicher. Doch im Laufe des Buches begann ich sie durch den Protagonisten Philipp Kirschbaum-Vahrenhol auch ein wenig zu verstehen, begann zu akzeptieren, dass es nur nach langwieriger Beziehungsarbeit und viel Kompromissbereitschaft möglich ist, einen Menschen zu ändern.

Charlotte kommt mir wie ein Schmetterling vor, schön, klug, erfolgreich, verheiratet mit einem Mann, den sie liebt und drei Kinder zur Abrundung des Familienidylls. Dass hier aber auch Arbeit dahinter steckt und auch sie Verantwortung und Aufgaben zu übernehmen hat, ist ein Teil ihrer Entwicklung in diesem Roman. Sehr originell fand ich die Charaktere der Kinder, wobei mir besonders Linus ans Herz gewachsen ist.

Ich empfand die Lektüre dieses Buches als erfrischende Familiengeschichte mit tieferem Hintergrund. Der leichte Humor, der die Seiten beflügelt, kann nicht über die Probleme im Hintergrund hinweg täuschen. Ausgezeichnete Personenbeschreibungen lassen dem Leser die einzelnen Protagonisten sehr rasch ans Herz wachsen und machen den Roman lebendig und interessant. Insgesamt möchte ich daher für „Superdaddy“ vier Bewertungssterne vergeben und kann es durchaus weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Wolkengänger

Wolkengänger
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Alan Philips schildert durch seinen Protagonisten „Wanja“, der nach seiner Adoption als John Lahutsky in Amerika lebt, in oftmals nüchternen Worten und mit schockierenden Details das Leben der russischen ...

Alan Philips schildert durch seinen Protagonisten „Wanja“, der nach seiner Adoption als John Lahutsky in Amerika lebt, in oftmals nüchternen Worten und mit schockierenden Details das Leben der russischen Waisenkinder, nachdem sie in staatliche Obhut übergeben wurden. Die Diagnose einer Behinderung, egal, ob sie nun körperlicher oder geistiger Art ist, war für viele Kinder des Babyhauses ein Todesurteil. Lebenslänglich eingesperrt, zum Teil bewegungsunfähig gemacht durch Fixieren an Stühlen, Einsperren in Gitterbetten, Isolation und Sedieren durch diverse Medikamente fristeten diese Kinder ein erbärmliches und menschenunwürdiges Dasein.

Aufgrund des Glossars gehe ich davon aus, dass diese Zustände bei weitem nicht behoben sind, sich vermutlich nicht einmal viel geändert haben. Die Biografie dieses tapferen Jungen mit dem unbändigen Lebenswillen macht nicht nur Mut für andere Betroffene, ich verstand es viel mehr als Mittel zum „Aufrütteln“, zum Aufzeigen grausamster Missstände und als Aufruf zu Helfen.

Der Autor bemüht sich um Sachlichkeit, durch die Nebenfiguren kommen jedoch auch Emotionen zur Sprache, die das Buch umso realisitischer machen. Die Gleichgültigkeit und oftmals Grausamkeit vieler Pfleger in den Einrichtungen stehen im krassen Gegensatz zur liebevollen Betreuung und zum Kampf gegen die starren Strukturen in Gestalt freiwilliger Helfer.

Im Anhang wird erwähnt, dass einige Nebenfiguren und deren Lebensumstände aus Gründen des Datenschutzes absichtlich nur oberflächlich gezeichnet waren. Trotzdem hatte ich stets das Gefühl, mehr über diese Personen wissen zu wollen, um vielleicht auch ein Verstehen für die Beweggründe Wanjas Mutter, der restlichen Familie, den anderen Pflegekindern und auch dem innerlich verhärteten Pflegepersonal aufbringen zu können.

Es handelt sich hierbei um eine gebundene Ausgabe mit eindrucksvollem Cover – ein magerer Junge, der scheinbar im „Nichts“ balanciert … schlicht, ohne großartige Effektheischerei – aber dafür umso eindrucksvoller. Die Angabe der Jahreszahlen bei den einzelnen Kapiteln ist sehr hilfreich für das Verständnis, lediglich von der dürftigen Anzahl der Bilder war ich enttäuscht. Im Anhang wird von einer großen Menge an Bildmaterial gesprochen – dies teilweise auch im Buch zu verwenden hätte den Eindruck des geschriebenen Wortes noch verstärken können. Wirklich schade!

Eine großartige Biografie, die dazu beiträgt, die Scheuklappen, mit denen wir oftmals durch den Alltag hetzen, während wir uns um unwichtige Nebensächlichkeiten kümmern, ein wenig zur Seite zu schieben. Ein Buch mit wahrhaft schockierendem Inhalt, oftmals zu Tränen rührend – aber so realistisch, dass es den Leser atemlos zurücklässt. Mein allergrößter Respekt gebührt diesem mutigen Waisenjungen Wanja, der in seiner hoffnungslosen Lage niemals aufgibt und es schafft, den Weg in ein menschenwürdiges, lebenswertes Leben zu gehen.

5 Sterne!


(Rezension zur Printausgabe)




Veröffentlicht am 17.04.2018

Mein Findelhund

Mein Findelhund
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„Mein Findelhund“ von Petra Durst-Benning zu lesen war ein Lesegenuss, der meinen gesamten Tag verschönte. Die Eposioden um Eric, den eigentlichen Protagonisten, waren zum Teil köstlich-amüsant, zum Teil ...

„Mein Findelhund“ von Petra Durst-Benning zu lesen war ein Lesegenuss, der meinen gesamten Tag verschönte. Die Eposioden um Eric, den eigentlichen Protagonisten, waren zum Teil köstlich-amüsant, zum Teil unterhaltsam-lehrreich und beim „Vermächtnis eines Hundes“ zu Tränen rührend. Ich habe nicht nur mein gesamtes Leben mit Hunden verbracht, sondern zudem scheinbar noch die gleiche Einstellung zu diesen wundervollen Lebewesen wie die Autorin.

Schon bei den ersten Seiten begann ich, Passagen, die mir „auf den Leib geschrieben waren“, zu markieren. Nun, nach der letzten Seite, stelle ich fest, dass das gesamte Buch mit Randnotizen versehen ist.

Die vielen Parallelen aufzuzählen wäre Rahmen sprengend. Ich kann aber ruhigen Gewissens behaupten, dass es kaum ein Thema gibt, das Petra Durst-Benning ausgelassen hat.

Sie widmet sich sowohl der Überlegungen vor dem Einzug eines Welpen in das neue Heim als auch dem Kauf von Zubehör, Futter und der Erziehung. Weiters beschäftigt sie sich mit alternativen Ernährungsformen, dem Tierarztbesuch, der richtigen Sozialisation, Hundespielen und Hundesportarten und sie beschreibt in liebevollen Details, wie Eric sich hierbei anstellt.

„Mein Findelhund“ ist eine Lektüre, die ich jedem Hundeliebhaber ans Herz legen möchte. Petra Durst-Bennings Schreibstil vermittelt eine große Liebe zu Hunden und ich werde ihr großartiges Buch wohl vermehrt guten Freunden und Bekannten, die ebenfalls mit treuen Vierbeinern im Haus leben, weiterempfehlen.