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Veröffentlicht am 17.04.2018

Süßer Tod

Süßer Tod
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Die engagierte und aufgrund ihrer erstklassigen Reportagen geachtete Journalistin Britt Shelley trifft sich zum Abendessen mit ihrem guten Freund, dem Polizisten Jay, der ihr nach der erschütternden Krebsdiagnose ...

Die engagierte und aufgrund ihrer erstklassigen Reportagen geachtete Journalistin Britt Shelley trifft sich zum Abendessen mit ihrem guten Freund, dem Polizisten Jay, der ihr nach der erschütternden Krebsdiagnose und der Tatsache, dass er nicht mehr lange zu leben hat, auch ein schlimmes Geheimnis offenbaren möchte. Die beiden Freunde erreichen zwar noch Jays Wohnung, kurz danach erlebt Britt jedoch einen „Filmriss“ und sie erwacht erst am nächsten Morgen, neben Jays Leiche.

Unter Mordverdacht und plötzlich von allen gemieden ist Britt auf sich alleine gestellt … bis sie des Nachts entführt und in eine einsame Hütte in einer unwirtlichen Gegend entführt wird. Bei ihrem Entführer handelt es sich um den ehemaligen Feuerwehrmann Raley Gannon, dem vor einigen Jahren exakt dasselbe passierte, wie Britt. Gemeinsam begibt sich das Paar auf die hartnäckige Suche nach der Wahrheit und obgleich ihre Feinde mächtigen Einfluss haben und ihnen tödliche Gefahr droht, geben sie nicht auf…

Das vorliegende Hörbuch von Sandra Brown hat mich einige spannende Stunden lang bestens unterhalten und mich an den Ermittlungen teilhaben lassen, stets an der Seite Britts und Raleys, dicht gefolgt von ihren Verfolgern. Die einfallsreichen falschen Fährten waren sehr gut gelegt und die Identität des Drahtziehers überraschte mich letztendlich enorm. Gefinkelte Winkelzüge wähnten mich in der festen Überzeugung, dem Mörder dicht auf den Fersen zu sein – doch weit gefehlt. Der Autorin gelang es, mich einige Male in die Irre zu führen und die Spannung stets auf höchstem Niveau zu halten.

Die Vertonung durch Hansi Jochmann vollendete den positiven Gesamteindruck dieses Thrillers, den ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Stirb

Stirb
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Die Erfüllung ihres Lebenstraumes durch Gründung eines eigenen Cafés wähnt Lara am Ziel ihrer Wünsche. Nach einer schmerzhaften Trennung von ihrem Lebenspartner Raffael, über die sie bislang immer noch ...

Die Erfüllung ihres Lebenstraumes durch Gründung eines eigenen Cafés wähnt Lara am Ziel ihrer Wünsche. Nach einer schmerzhaften Trennung von ihrem Lebenspartner Raffael, über die sie bislang immer noch nicht hinweggekommen zu sein scheint, ist ihre gemeinsame Tochter Emma der Mittelpunkt ihres Privatlebens. Da nun auch ihre berufliche Zukunft in sichere Bahnen gelenkt scheint, scheint Laras Glück vollkommen zu sein. Bis ein brutaler Serienkiller, der bereits viele Jahre lang Frauen entführt und brutal zu Tode foltert, einen Angriff auf ihre Person tätigt.

Lara entkommt mit knapper Not, die beinahe psychotische Wut des Entführers bringt die Polizei jedoch dazu, Lara und ihre Tochter sofort in ein Zeugenschutzprogramm aufzunehmen und auf diese Weise in Sicherheit zu bringen. Die beiden Frauen scheinen sich in ihrem neuen Wohnort und mit neuen Identitäten neu orientiert und gut eingelebt zu haben. Bis nach sechs Jahren plötzlich wieder Lebenszeichen des Killers von damals auftauchen … und Lara in Angst und Schrecken versetzen.

Die Geschichte einer von einem Killer verfolgten allein erziehenden Frau, die in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird, klang höchst interessant.

Auch die Tatsache, dass die wunderschöne Insel Rügen ein Schauplatz des Geschehens sein sollte, animierte mich neben meiner Begeisterung für die beiden Bände um die Ermittlerin Lara Peters zum Kauf dieses Buches.

Doch die Umsetzung dieses Thrillers hat mir leider nicht das Lesevergnügen bereitet, das ich erwartet hatte. Zwar arbeitet Hanna Winter mit einem durchgehend hohen Spannungsbogen, die falschen Fährten, die sie ihrer Leserschaft dabei jedoch präsentiert, wirken teilweise an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte selber weist auch einige Lücken auf, ebenso die Motive des Mörders. Auf einen bestimmten Protagonisten gestreute Verdachtsmomente unterstellen dem Ermittlerteam jahrelange Inkompetenz, das Team selber wurde nur karg charakterisiert und wirkte kaum glaubwürdig.

Auch bei den anderen handelnden Personen, auf die wenig eingegangen wurde, vermisste ich Authentizität und ich konnte mich nicht wirklich mit einer von ihnen anfreunden. Die am Ende des Buches hastig gelieferten Erklärungen überzeugten mich ebenso wenig.

Inhaltlich war „Stirb“ eine durchschnittliche Lektüre, von den Charakteren der Protagonisten gesehen eher enttäuschend für mich. Das Buch wurde jedoch durch einen hohen Spannungsbogen und interessanten Ansätzen aufgewertet, der auch meine drei Bewertungssterne begründet.

Auch beim Vergleich der optischen Aufmachung dieses Buches mit den beiden Bänden um Lena Peters zog das Coverfoto von „Stirb“ den Kürzeren. Im Mittelpunkt des Thrillers steht das Frauenbild eines Mörders, das der Abbildung jedoch nicht entspricht. Seine gewählten Opfer haben allesamt brünnette, halblange Haare. Der helle, lange Haarzopf auf dem Titelbild mit dem weißen Hintergrund und der in roten Lettern zentriert erscheinende Titel wirkte nach Lektüre dieses Buches ein wenig befremdlich auf mich.

Fazit: Ich kann diesen Thriller als spannende Unterhaltung zwar empfehlen, allzu große Tiefe hinsichtlich des Inhalts und der handelnden Personen sollte man sich jedoch nicht erwarten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Sterbenswort

Sterbenswort
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Bereits im Prolog kann der Leser durch das gefesselte und im Dunkeln fixierte Kleinkind Mia deutlich erahnen, dass es sich hierbei um einen Thriller mit hohem Spannungsbogen handelt. Gleich danach, zu ...

Bereits im Prolog kann der Leser durch das gefesselte und im Dunkeln fixierte Kleinkind Mia deutlich erahnen, dass es sich hierbei um einen Thriller mit hohem Spannungsbogen handelt. Gleich danach, zu Beginn des eigentlichen Plots, erzählt Siegfried Langer von der schlimmen Begebenheit, die ihren langen Schatten über das gesamte Buch wirft. Ein Ereignis, das als Auslöser für Unglück, Leid, Tod und Verfolgung fungiert.

Der Autor startet in der Studienzeit der vier Protagonisten, die sich als Wohngemeinschaft nicht nur Haus, sondern als Paare auch das Bett teilen. An einem schicksalshaften Tag, dem Geburtstag eines Mitbewohners, eskaliert die Situation und es werden Geschehnisse ausgelöst, deren Tragweite keinem der jungen Menschen bewusst war. Das Leben aller Beteiligten wurde beeinträchtigt und die Verdrängung und das Vergessen waren nur solange möglich, bis plötzlich nach beinahe einem Jahrzehnt beunruhigende Dinge passieren. Gegenstände in der Wohnung sind plötzlich nicht mehr da, wo sie ursprünglich hingestellt wurden. Der totgeglaubte Mitbewohner schreibt plötzlich Nachrichten und nimmt Kontakt mit dem ehemaligen Freundeskreis auf. Drohungen werden ausgesprochen und die Situation spitzt sich immer mehr zu. Bis plötzlich alles völlig aus dem Ruder läuft …

Siegfried Langer gelingt es durch einen flüssigen Schreibstil, einem sehr guten Spannungsaufbau und vielen versteckten Hinweisen, den Leser bei der Stange zu halten. Bis zuletzt bleibt die Identität des mysteriösen Bedrohers im Dunkeln und bis zuletzt weiß man nicht mit Sicherheit, was damals tatsächlich passierte. Der Autor wechselt pro Kapitel und erzählt Episoden aus der Vergangenheit, während er im nächsten Part wieder die Gegenwart beleuchtet. Die Spannung wird konstant auf hohem Niveau gehalten – und letztendlich führen alle Fäden zusammen …

Langers Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Er beleuchtet sowohl das soziale Umfeld wie auch charakterliche Eigenheiten der handelnden Personen und ermöglicht es dem Leser, sich in sie hinein zu versetzen. Die Ärztin Kathrin Voss wird als resolute, mit beiden Beinen im Leben stehende und vernunftgesteuerte Person geschildert, die nach der Trennung von ihrem Partner Axel ihre kleine Tochter Mia alleine erzieht. Ihr wird in diesem Buch die meisten Aufmerksamkeit zuteil. Heinrich Denk, Kathrins Lebensgefährte in der Studienzeit, wird als erfolgreicher Mann mit florierendem Unternehmen dargestellt. Verliebt in seine Frau Nina, einem um viele Jahre jüngeren Model, spielte er eine tragende Rolle in jener schrecklichen Nacht. Die extrovertierte Amelie Stutzkeis, damals mit Erik Stein liiert, veränderte sich auf tragische Weise. Aus dem jungen, fröhlichen und aufgeweckten Mädchen mit großen Plänen für die Zukunft wurde eine resignierte und ängstliche Frau, die Jahre damit zubrachte, das Geschehen zu verarbeiten. Letztendlich spielt Thomas Pfeiffer die tragischste Rolle in diesem Spiel – er als sensibelster und labilster Teil des unheilvollen Komplotts von Damals erlebte den tiefsten Fall. Sein Absturz führt ihn in die Isolation und Obdachlosigkeit und seine Schuldgefühle sind so massiv, dass es ihm nicht möglich ist, ein Leben „danach“ aufzubauen.

Siegfried Langer, von dem ich bislang noch kein Buch gelesen hatte, überraschte mich mit einem Thriller, der seinem Namen alle Ehre macht. Das Buch ist hochspannend geschrieben, die Handlung sehr gut konstruiert und meines Erachtens lückenlos und logisch aufgebaut. Fünf Berwertungssterne!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Seelenriss

Seelenriss
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Ein schrecklicher Prolog als Einstieg in ein noch schrecklicheres Szenario: eine schwangere Frau verübt in ihrer Wohnung Selbstmord, indem sie Säure trinkt und einen qualvollen, grauenhaften Tod stirbt. ...

Ein schrecklicher Prolog als Einstieg in ein noch schrecklicheres Szenario: eine schwangere Frau verübt in ihrer Wohnung Selbstmord, indem sie Säure trinkt und einen qualvollen, grauenhaften Tod stirbt. Als die Polizei eintrifft, wird nicht nur die Leiche der Frau, sondern auch ein Flugticket für eine zwei Tage später geplante Reise entdeckt. Nicht nur die Wahl der „äußerst schmerzhaften Waffe“ für ihren Suizid, sondern auch die Tatsache ihrer Schwangerschaft und eine geplante Ferienreise lassen große Zweifel an einem Selbstmord aufkommen.

Der ermittelnde Polizeibeamte Wulf Benning schätzt die Klugheit und die guten kriminalistischen Instinkte der Berliner Profilerin Lena Peters und holt sie an den Tatort. Da Lena und Wulf nicht nur ein sehr gutes Arbeitsverhältnis verbindet, sondern Wulf seiner Partnerin in einem vorangegangenen Fall das Leben rettete, eilt sie sofort in die Wohnung des Opfers, und stürzt sich in die Ermittlungen. Auch Lena erkennt viele Ungereimtheiten und als kurze Zeit später weitere Menschen nach dem gleichen Schema zu Tode kommen, setzen Wulf und Lena alles daran, dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch Lena hat Wulf etwas Gravierendes verschwiegen: der Mörder hat nicht nur seinen ausgewählten Opfern, sondern auch der jungen Kriminalpsychologin Lena eine Morddrohung geschickt …

Hanna Winters Thriller „Seelenriss“ ist für mich das erste Buch, jedoch der zweite Band um die Ermittlerin Lena Paters, aus der Feder dieser Autorin, was ich spätestens zum Zeitpunkt dieser Lektüre bedaure. Zu gerne hätte ich mich bereits in die Vorgeschichte, ihrem ersten Fall, vertieft und Details über die Partnerschaft der beiden Polizisten sowie deren Privatleben erfahren. Doch auch ohne diese Vorinformationen wirkten die handelnden Personen lebendig, authentisch und sympathisch auf mich. Die Einblicke in das Privatleben von Wulf und Lena waren sporadisch in die Handlung eingebaut und lassen die Vielschichtigkeit der Charaktere erahnen. Sowohl die Arbeitskollegen, als auch das private Umfeld der Protagonistin waren sehr interessant gezeichnet, hätten jedoch für meinen Geschmack durchaus mit weiteren Einzelheiten aufwarten dürfen. Doch vielleicht wollte die Autorin in ihrer Thriller-Reihe um Lena Peters nicht vorschnell alle Details über ihre Protagonisten verraten?!

Der großartige Erzählstil der Autorin weist einen hohen Spannungsbogen auf, der den Leser förmlich dazu treibt, das Buch rasch auszulesen, es nicht aus den Händen zu legen, bevor die Identität des Mörders offen gelegt wird. Dies geschieht jedoch erst zu Ende des Buches, in einem aufregenden Finale, und nicht ohne den Versuch der Autorin, den Leser durch verdächtige Personen und Handlungen einige Male auf die falsche Fährte zu locken.

Der Plot an sich ist zwar nichts Neues, wird jedoch in hervorragendem Schreibstil äußerst interessant präsentiert. Leider ließ das Ende des Buches einige Fragen betreffend die Protagonistin offen, die wohl ebenfalls in einem Nachfolgeband thematisiert werden. Die kurzen, nur wenige Seiten füllenden Kapitel werden meist durch eine in Fettdruck präsentierte Zeit- bzw. Ortsangabe eingeleitet, das Coverfoto und die erhobene Schrift wirken düster und zugleich sehr ansprechend - sie verleiten dazu, das Buch interessiert zur Hand zu nehmen.

Ich kann „Seelenriss“ ruhigen Gewissens als gute Unterhaltung für Fans dieses Genres empfehlen und werde mir auf jeden Fall auch alle anderen Bücher dieser Autorin zu Gemüte führen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Seelen im Eis

Seelen im Eis
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Yrsa Sigurdardottir gibt im Thriller „Seelen im Eis“ die düstere, trostlose Atmosphäre des Erziehungsheims Krókur mitten in der eiskalten isländischen Landschaft wieder. Krókur scheint Ausgangsbasis für ...

Yrsa Sigurdardottir gibt im Thriller „Seelen im Eis“ die düstere, trostlose Atmosphäre des Erziehungsheims Krókur mitten in der eiskalten isländischen Landschaft wieder. Krókur scheint Ausgangsbasis für all das Böse zu sein, das im Verlauf des Buches nach und nach enthüllt wird.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen wiedergegeben und beginnt mit dem Selbstmord des Mitarbeiters der staatlichen Kontrollbehörde, Òdinn Hafsteinsson. Er führt sich und seine elfjährige Tochter Rún Betäubungsmittel zu, und startet den Motor seines Autos, damit die Abgase ihn und Rún sanft in den Tod befördern.

Die Autorin rollt das Geschehen behutsam auf und schildert parallel die schrecklichen Ereignisse des Jahres 1974 in besagtem Erziehungsheim. Geheimnisse werden Stück für Stück enthüllt, seltsame, teilweise unerklärliche Ereignisse in der Gegenwart verunsichern Ódinn und führen dazu, dass er sich tiefer und tiefer in die Akten um den tödlichen Unfall seiner Exfrau, wie auch in die Unterlagen betreffend Krókur, vergräbt.

Irgendjemand möchte jedoch mit aller Macht verhindern, dass Ódinn etwas herausfindet, was Drohbriefe an seine Kollegin beweisen, die plötzlich starb und ihre Ermittlungen nicht mehr fortführen konnte.

Yrsa Sigurdardottir hat mich zwar bislang stets mit ihrem hohen Spannungsniveau und einem sehr guten Schreibstil verwöhnt, bei „Seelen im Eis“ schien jedoch das Spannungselement noch gesteigert zu werden.

Ihre Protagonisten waren für mich fesselnd, aber dennoch in keiner Weise durchschaubar. Das Rätsel, ob „Gut oder Böse“ war schwer zu lösen, wobei mir die Identität des Mörders bis zum Ende des Buches nicht klar war. Meinem Lesefluss konnte kaum noch Einhalt geboten werden - dieses Buch wurde auf der ersten Seite aufgeschlagen und nicht mehr aus der Hand gelegt, bis ich auf endlich Klarheit über die dramatischen Szenen in der Vergangenheit hatte.

Ein Adrenalin geladener, mit mystischen Elementen behafteter Thriller, den ich wieder einmal bedenkenlos weiter empfehlen kann. Fünf Bewertungssterne für ausgezeichnete Thriller-Unterhaltung!