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Veröffentlicht am 17.04.2018

Seelenriss

Seelenriss
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Ein schrecklicher Prolog als Einstieg in ein noch schrecklicheres Szenario: eine schwangere Frau verübt in ihrer Wohnung Selbstmord, indem sie Säure trinkt und einen qualvollen, grauenhaften Tod stirbt. ...

Ein schrecklicher Prolog als Einstieg in ein noch schrecklicheres Szenario: eine schwangere Frau verübt in ihrer Wohnung Selbstmord, indem sie Säure trinkt und einen qualvollen, grauenhaften Tod stirbt. Als die Polizei eintrifft, wird nicht nur die Leiche der Frau, sondern auch ein Flugticket für eine zwei Tage später geplante Reise entdeckt. Nicht nur die Wahl der „äußerst schmerzhaften Waffe“ für ihren Suizid, sondern auch die Tatsache ihrer Schwangerschaft und eine geplante Ferienreise lassen große Zweifel an einem Selbstmord aufkommen.

Der ermittelnde Polizeibeamte Wulf Benning schätzt die Klugheit und die guten kriminalistischen Instinkte der Berliner Profilerin Lena Peters und holt sie an den Tatort. Da Lena und Wulf nicht nur ein sehr gutes Arbeitsverhältnis verbindet, sondern Wulf seiner Partnerin in einem vorangegangenen Fall das Leben rettete, eilt sie sofort in die Wohnung des Opfers, und stürzt sich in die Ermittlungen. Auch Lena erkennt viele Ungereimtheiten und als kurze Zeit später weitere Menschen nach dem gleichen Schema zu Tode kommen, setzen Wulf und Lena alles daran, dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch Lena hat Wulf etwas Gravierendes verschwiegen: der Mörder hat nicht nur seinen ausgewählten Opfern, sondern auch der jungen Kriminalpsychologin Lena eine Morddrohung geschickt …

Hanna Winters Thriller „Seelenriss“ ist für mich das erste Buch, jedoch der zweite Band um die Ermittlerin Lena Paters, aus der Feder dieser Autorin, was ich spätestens zum Zeitpunkt dieser Lektüre bedaure. Zu gerne hätte ich mich bereits in die Vorgeschichte, ihrem ersten Fall, vertieft und Details über die Partnerschaft der beiden Polizisten sowie deren Privatleben erfahren. Doch auch ohne diese Vorinformationen wirkten die handelnden Personen lebendig, authentisch und sympathisch auf mich. Die Einblicke in das Privatleben von Wulf und Lena waren sporadisch in die Handlung eingebaut und lassen die Vielschichtigkeit der Charaktere erahnen. Sowohl die Arbeitskollegen, als auch das private Umfeld der Protagonistin waren sehr interessant gezeichnet, hätten jedoch für meinen Geschmack durchaus mit weiteren Einzelheiten aufwarten dürfen. Doch vielleicht wollte die Autorin in ihrer Thriller-Reihe um Lena Peters nicht vorschnell alle Details über ihre Protagonisten verraten?!

Der großartige Erzählstil der Autorin weist einen hohen Spannungsbogen auf, der den Leser förmlich dazu treibt, das Buch rasch auszulesen, es nicht aus den Händen zu legen, bevor die Identität des Mörders offen gelegt wird. Dies geschieht jedoch erst zu Ende des Buches, in einem aufregenden Finale, und nicht ohne den Versuch der Autorin, den Leser durch verdächtige Personen und Handlungen einige Male auf die falsche Fährte zu locken.

Der Plot an sich ist zwar nichts Neues, wird jedoch in hervorragendem Schreibstil äußerst interessant präsentiert. Leider ließ das Ende des Buches einige Fragen betreffend die Protagonistin offen, die wohl ebenfalls in einem Nachfolgeband thematisiert werden. Die kurzen, nur wenige Seiten füllenden Kapitel werden meist durch eine in Fettdruck präsentierte Zeit- bzw. Ortsangabe eingeleitet, das Coverfoto und die erhobene Schrift wirken düster und zugleich sehr ansprechend - sie verleiten dazu, das Buch interessiert zur Hand zu nehmen.

Ich kann „Seelenriss“ ruhigen Gewissens als gute Unterhaltung für Fans dieses Genres empfehlen und werde mir auf jeden Fall auch alle anderen Bücher dieser Autorin zu Gemüte führen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Seelen im Eis

Seelen im Eis
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Yrsa Sigurdardottir gibt im Thriller „Seelen im Eis“ die düstere, trostlose Atmosphäre des Erziehungsheims Krókur mitten in der eiskalten isländischen Landschaft wieder. Krókur scheint Ausgangsbasis für ...

Yrsa Sigurdardottir gibt im Thriller „Seelen im Eis“ die düstere, trostlose Atmosphäre des Erziehungsheims Krókur mitten in der eiskalten isländischen Landschaft wieder. Krókur scheint Ausgangsbasis für all das Böse zu sein, das im Verlauf des Buches nach und nach enthüllt wird.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen wiedergegeben und beginnt mit dem Selbstmord des Mitarbeiters der staatlichen Kontrollbehörde, Òdinn Hafsteinsson. Er führt sich und seine elfjährige Tochter Rún Betäubungsmittel zu, und startet den Motor seines Autos, damit die Abgase ihn und Rún sanft in den Tod befördern.

Die Autorin rollt das Geschehen behutsam auf und schildert parallel die schrecklichen Ereignisse des Jahres 1974 in besagtem Erziehungsheim. Geheimnisse werden Stück für Stück enthüllt, seltsame, teilweise unerklärliche Ereignisse in der Gegenwart verunsichern Ódinn und führen dazu, dass er sich tiefer und tiefer in die Akten um den tödlichen Unfall seiner Exfrau, wie auch in die Unterlagen betreffend Krókur, vergräbt.

Irgendjemand möchte jedoch mit aller Macht verhindern, dass Ódinn etwas herausfindet, was Drohbriefe an seine Kollegin beweisen, die plötzlich starb und ihre Ermittlungen nicht mehr fortführen konnte.

Yrsa Sigurdardottir hat mich zwar bislang stets mit ihrem hohen Spannungsniveau und einem sehr guten Schreibstil verwöhnt, bei „Seelen im Eis“ schien jedoch das Spannungselement noch gesteigert zu werden.

Ihre Protagonisten waren für mich fesselnd, aber dennoch in keiner Weise durchschaubar. Das Rätsel, ob „Gut oder Böse“ war schwer zu lösen, wobei mir die Identität des Mörders bis zum Ende des Buches nicht klar war. Meinem Lesefluss konnte kaum noch Einhalt geboten werden - dieses Buch wurde auf der ersten Seite aufgeschlagen und nicht mehr aus der Hand gelegt, bis ich auf endlich Klarheit über die dramatischen Szenen in der Vergangenheit hatte.

Ein Adrenalin geladener, mit mystischen Elementen behafteter Thriller, den ich wieder einmal bedenkenlos weiter empfehlen kann. Fünf Bewertungssterne für ausgezeichnete Thriller-Unterhaltung!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Opfertod

Opfertod
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Die Protagonistin dieses Romans, Lena Peters, ist auf dem Heimweg von einer Joggingrunde, als sie einen Verdächtigen im Garten ihrer kleinen Wohnung entdeckt, ihn überrumpelt und ihm eine blutige Nase ...

Die Protagonistin dieses Romans, Lena Peters, ist auf dem Heimweg von einer Joggingrunde, als sie einen Verdächtigen im Garten ihrer kleinen Wohnung entdeckt, ihn überrumpelt und ihm eine blutige Nase schlägt.

Die junge Profilerin meint, im Erdboden versinken zu müssen, als ihr wenig später klar gemacht wird, dass es sich bei dem Mann um ihren zukünftigen Arbeitgeber, Volker Drescher, handelt. Der Kriminalist hält große Stücke auf die Kriminalpsychologin und holte sie anlässlich der Jagd auf einen Serienkiller, der Berlin in Angst und Schrecken versetzt, in sein Team.

Nach dem etwas misslungenen ersten Aufeinandertreffen wird Lena am nächsten Morgen auf dem Präsidium mit der Erstellung eines Täterprofiles betraut. Ihr Scharfsinn, die Aufmerksamkeit und die klugen Schlussfolgerungen lassen Lena rasch zu ersten Ergebnissen kommen, eine Kompetenzüberschreitung ihrerseits führt jedoch schon bald zu ihrem Ausschluss aus dem Ermittlungsteam. Als weitere Frauen ermordet werden und Lena in einer von den Leichen ihre Jugendfreundin vermutet, führt sie ihre Ermittlungen kurzerhand auf eigene Faust weiter. Sie verfolgt einige Spuren und bei der Überprüfung und Beschattung eines Verdächtigen kommt es zum Zusammentreffen mit Wulf Belling, einem ehemaligen Polizisten. Wulf Belling und Lena Peters werden zu einem eingeschworenen Team, und als sie dem Täter gefährlich nahe kommen, dreht dieser den Spieß um. Plötzlich richtet der Killer sein Augenmerk auf Lena, und die Jagd beginnt …

Die Autorin hat mit der Beschreibung ihrer Protagonistin einen interessanten Einstieg in ihr Buch gewählt. Die Geschichte Lenas, ihr Umfeld, Bruchstücke aus ihrer Vergangenheit, die nach und nach um viele Details erweitert werden und schließlich zu einem Gesamtbild führen, ist in einem flüssigen Schreibstil gehalten und weckt das Interesse des Lesers. Der Plot weist einen konstanten Spannungsbogen auf, der sich gegen Ende des Buches steigert. Eine falsche Fährte, die beharrlich verfolgt, von Lena jedoch bereits zu Beginn kritisch beäugt wird, scheint mir persönlich ein wenig zu fadenscheinig, um glaubwürdig zu wirken. Dennoch harrt man neugierig des Fortschritts der Geschichte, um letztendlich mit einem grausamen Szenario konfrontiert zu werden.

Bei den handelnden Figuren in diesem Thriller konzentriert sich Hanna Winter speziell auf ihre Protagonisten Lena Peters und Wulf Belling, und diese beiden sind es auch, die am detailliertesten charakterisiert werden. In „Opfertod“ erfährt man einiges über die dunkle Vergangenheit Lenas und ihre Beziehung zur Zwillingsschwester Tamara, die nach dem tödlichen Autounfall ihrer Eltern in einem Internat für schwer erziehbare Jugendliche aufwachsen musste. Die beiden Schwestern ähneln sich äußerlich zwar aufs Haar, sind in ihrem Charakter und Verhalten jedoch völlig verschieden. Wulf Belling weckte als „Anti-Held“ meine volle Sympathie. Seine Gutmütigkeit, die Hilfsbereitschaft und sein Einsatz bei den Ermittlungen wie auch seine gescheiterte Beziehung und die Hoffnung auf einen Neubeginn mit seiner Exfrau Helena lassen ihn liebenswert erscheinen, die Probleme mit seiner pubertierenden Tochter Marietta erzeugen eine spürbare Hilflosigkeit in ihm.

Auf die Nebenfiguren ging die Autorin nur kurz ein, zeichnete dennoch ein deutliches Bild von ihnen. Volker Drescher, Lenas Vorgesetzter, ist anfangs schwer einzuschätzen und lässt sich nicht in die Karten schauen. Zwei Kollegen Lenas, nämlich Rebecca Brandt und Ben Vogt, ihres Zeichens gute Kriminalisten, scheinen eine Abneigung gegen die „Neue“ zu hegen, es kommt zu Eifersüchteleien und Intrigen.

Eine unbekannte Größe in diesem Buch stellt die Vorgängerin Lenas, die geheimnisvolle Dr. Cornelia Dobelli dar, und schließlich ist da noch die Person des Killers, von der Presse „Stümmler“ genannt, der sich selber jedoch eitel als „Artefix“ tituliert. Sie alle bilden den Kern der handelnden Personen und beziehen den Leser in die Geschichte ein.

Die Aufmachung dieses Taschenbuches ist nicht nur aus optischer, sondern auch aus haptischer Sicht äußerst gelungen. Der tiefschwarze Hintergrund wirkt bedrohlich, der zentrierte und in großen, silbernen Lettern angeführte Name der Autorin zieht den Blick des Betrachters unweigerlich auf sich. Sobald man die weiße Taube mit den an den Spitzen rötlich gefärbten Federn berührt, spürt man die erhobene, gummiert wirkende Oberfläche, die sich teilweise auch in den roten Lettern des Titels bemerkbar macht.

Der Inhalt des Buches ist in kurze, meist nur einige Seiten lange, Kapitel eingeteilt. Besonders hervorheben möchte ich die Tatsache, dass die Autorin ihren Protagonisten auf der ersten Seite eine Auflistung gewidmet hat. Die Ermittlerin, ihr Partner und der Täter werden kurz beschrieben, nachfolgend die bereits erschienenen Werke Hanna Winters angeführt – eine Vorgehensweise, die ich mir bei jeder Lektüre wünschen würde.

Nachdem sich in meiner ersten Lektüre dieser Autorin („Seelenriss“) viele Passagen auf den ersten Band („Opfertod“) bezogen und einige Protagonisten im zweiten Band nur am Rande erwähnt, im ersten Band jedoch detaillierter vorgestellt wurden, empfehle ich jedem potentiellen Leser, sich an die korrekte Reihenfolge zu halten.

Nachdem ich sowohl inhaltlich, als auch vom Schreibstil gesehen, großen Gefallen an „Seelenriss“ gefunden hatte, interessierte mich auch der erste Band der Serie um die Kriminalpsychologin Lena Peters. Ich fand zwar einige Details ein wenig unausgegoren und vermisste eingehendere Informationen betreffend die Motive und die Person des Mörders, vergebe „Opfertod“ jedoch nichtsdestotrotz vier Bewertungssterne. Ich werde die Serie um die junge Kriminalpsychologin Lena Peters gerne weiter verfolgen.



(Rezension zum Printexemplar)

Veröffentlicht am 17.04.2018

Opfernacht

Opfernacht
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Der Fund der mumifizierten Babyleiche, die bald als Dylan Sommer identifiziert wird, bringt einen Stein ins Rollen.

Die Mutter des vor 25 Jahren entführten und ermordeten Jungen verheimlicht Dylans Schwester ...

Der Fund der mumifizierten Babyleiche, die bald als Dylan Sommer identifiziert wird, bringt einen Stein ins Rollen.

Die Mutter des vor 25 Jahren entführten und ermordeten Jungen verheimlicht Dylans Schwester Alexandra ihre Vergangenheit. Als Alexandra auf eigene Faust zu ermitteln beginnt, passieren schlimme Dinge, in deren Zentrum stets die junge Frau zu stehen scheint. Bald geschehen weitere Morde und der Verdacht lenkt sich auf die Protagonistin, die ihre Unschuld beteuert.

Detaillierter möchte ich auf den Inhalt dieses Hörbuches gar nicht erst eingehen, da ich den zukünftigen Lesern bzw. Hörern dieses Thrillers von Erika Spindler die Spannung nicht vorweg nehmen möchte.

Die Autorin liefert einen interessanten Plot mit geschickt gelegten Fährten. Ich ahnte bis zu den letzten Minuten dieses Hörbuches nichts über die Identität des Mörders, verdächtigte mal gar keinen der handelnden Personen, und dann wieder beinahe jeden.

Der konstant hohe Spannungsbogen sorgte dafür, dass ich dieses Hörbuch in kürzester Zeit durch hatte, die Vertonung durch Susanne von Medvey bereitete mir dabei große Freude. Ich kann ihre angenehme Stimmlage, die ruhige und deutliche Sprache nur positiv hervorheben und wärmstens weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

„Hochspannung – und das im wahrsten Sinne des Wortes!“

Opferlämmer
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„Hochspannung – und das im wahrsten Sinne des Wortes!“

Dieses erstklassige Hörbuch liefert einen hoch spannenden Thriller aus der Feder des genialen Spannungsautors Jefferey Deaver.

Mit "Opferlämmer" ...

„Hochspannung – und das im wahrsten Sinne des Wortes!“

Dieses erstklassige Hörbuch liefert einen hoch spannenden Thriller aus der Feder des genialen Spannungsautors Jefferey Deaver.

Mit "Opferlämmer" präsentiert er einen ausgeklügelten Plot, die aus dieser Reihe bereits altbekannten Protagonisten sind authentisch und interessant gezeichnet.

Der Autor glänzt mit prickelnden Details zum Thema "Strom" und man hält bei diesem Hörbuch buchstäblich den Atem an.

Der durchgehend hohe Spannungsbogen und das ausgeklügelte, geniale Finale lassen es zusammen mit der sympathischen Stimme des Sprechers zu einem wahren Vergnügen gereichen.

Uneingeschränkte Empfehlung und unbedingte fünf Bewertungssterne für dieses tolle Werk!