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Veröffentlicht am 16.04.2018

Es kostet etwas, das Verbogene wieder gerade zu biegen, manchmal kostet es sogar das Leben.“

Der Spiegel des Schöpfers
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„Es kostet etwas, das Verbogene wieder gerade zu biegen, manchmal kostet es sogar das Leben.“

Was der Chirurgin Leonie Brandstätter am Abend nach einer Party widerfährt und alle darauf folgenden Ereignisse, ...

„Es kostet etwas, das Verbogene wieder gerade zu biegen, manchmal kostet es sogar das Leben.“

Was der Chirurgin Leonie Brandstätter am Abend nach einer Party widerfährt und alle darauf folgenden Ereignisse, klingen zunächst ein wenig übertrieben, an den Haaren herbeigezogen. Um Spannung bemüht. Reißerisch. Doch es benötigte nicht einmal eine Handvoll Seiten, um meine Neugier, meinen Lesehunger dermaßen zu entfachen, dass ich in beinahe atemloser Lektüre innerhalb weniger Stunden durch dieses Buch raste. Die Seiten flogen nur noch an mir vorbei und ich schäme mich nicht, von einer regelrechten Begierde zu sprechen, mit der ich diesen Roman las. Die Spannung ist kaum zu überbieten, die Geschichte selber dermaßen ausgeklügelt dargeboten, dass man versucht ist, sie für bare Münze zu nehmen, man vollständig in den Bann gezogen wird und im Dunkeln sogar die Augen offen hält, um etwaigen Schatten rechtzeitig zu entfliehen. Thomas Franke malt ein Szenario, das zugleich erschreckend, wie auch wunderschön erscheint. Einerseits verzaubert er seine Leser durch die magische Faszination eines Spiegels, durch den man dem Schöpfer nahe sein, seine Liebe und Wärme, seine Anwesenheit spüren kann, seine Worte vernimmt. Andererseits erzählt der Autor aber auch vom Bösen, von gefallenen Engeln, grausamen Experimenten und Genmanipulation einer uralten Ordensgemeinschaft. Der Kampf zwischen Gut und Böse wurde in einem Schreibstil erzählt, der einem zwischendurch immer wieder den Boden unter den Füßen wegzog. Man jagt durch die Seiten und obgleich man es kaum für möglich hält, wird die Spannung bis zum fulminanten Finale noch weiter gesteigert. Die beiden Protagonisten Leonie und Ruben, die Seite an Seite dafür kämpfen, Ari zu beschützen, sind äußerst lebendig und sehr liebenswert gezeichnet. Der Autor widmet sich auch intensiv seinen Nebenfiguren und bringt sie mit viel Wärme und Liebe zum Detail dem Leser nahe. Diese temporeiche Verfolgungsjagd durch beinahe sechshundert Seiten erzählt von tragischen Verlusten, Familienbeziehungen, Liebe und Freundschaft, Glauben und Hoffnung, Verzeihung und Vertrauen. Sie beschreibt das abgrundtief Böse, und erzählt von der Verführung und der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Sie macht deutlich, wie schwierig es sein kann, die Wahrheit hinter dem Trug zu erkennen und das Richtige zu tun. Die philosophischen Passagen und jene der Quantenphysik sowie die christlichen Aussagen dieses Buches bereichern es auf unermessliche Weise. Sie machen diesen Roman zu einer Lektüre, bei der man viel über das Gelesene nachsinnt, Parallelen zum eigenen Leben zieht und immer wieder reflektiert.

Ich möchte zu guter Letzt auch noch auf die wunderschöne Optik und Haptik des Buchcovers hinweisen, die mich sofort bezaubert haben. Meine Fantasie hätte das gleißende Licht mitten in der dunklen, tief im Felsen gelegenen Höhle und der idyllischen, Friede und unendliche Wärme verbreitenden Landschaft dahinter nicht schöner ausmalen können. Die Figur davor, einsam die beiden Handflächen auf ihr Spiegelbild gepresst, symbolisiert für mich tiefe Sehnsucht „nach der anderen Seite“, der „Heimat“. Das tief beeindruckende Bild spricht für die Qualität des Inhalts – der genauso faszinierend, mitreißend, abenteuerlich, jedoch auch teilweise friedlich und schön ist. Ein bunter Cocktail mit der gesamten Bandbreite menschlicher Gefühle und Handlungsweisen, der den Leser atemlos zurück lässt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Tut Gott heute noch Wunder?

Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist
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„Tut Gott heute noch Wunder? Die Antwort ist: ja. Tut er seine Wunder immer so, wie wir es wollen? Die Antwort ist ebenso klar: Nein. Anders gefragt: Erhört Gott unsere Gebete? Ja. Erhört er sie immer ...

„Tut Gott heute noch Wunder? Die Antwort ist: ja. Tut er seine Wunder immer so, wie wir es wollen? Die Antwort ist ebenso klar: Nein. Anders gefragt: Erhört Gott unsere Gebete? Ja. Erhört er sie immer sofort und auf die Art und Weise, wie wir uns das vorstellen? Nein.“

Thomas Penzel, Gründer und Leiter der christlichen Initiative „Einsatz Leben e.V.“ und Sprecher zu theologischen Themen, beschäftigte sich intensiv mit dem Thema „Gebet“ – insbesondere mit dem „Gebet für Kranke“. Dabei durfte er bereits viele Menschen kennenlernen, die ihre ganz persönliche Wundergeschichte mit Gott erlebt haben. Im vorliegenden Buch „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“ lässt er nun einige seiner Bekannten zu Wort kommen und erzählt auch anhand eigener Erfahrungen und Erlebnisse wahre Heilungsgeschichten. Sein großes Anliegen ist es, Mut zum Gebet zu machen. Zum Gebet um Heilwerden – für andere und für sich selbst. Und der Autor tut dies auf eine wirklich beeindruckende Art und Weise. In diesem Buch werden in einfacher, verständlicher Sprache insgesamt 30 wahre Begebenheiten aus der Sicht jenes Menschen erzählt, der diese Situationen und deren Auswirkungen hautnah erlebt hat. Nach jeder Geschichte folgt ein Zitat aus der Bibel in Fettdruck, der in den meisten Fällen mit kurzen Gedanken des Autors abgerundet wird. Diese so genannten „Impulse“ sollen dem Leser dabei helfen, Erkenntnisse aus diesen Berichten zu ziehen. Und besonders diese Impulse sind es, die das Buch für mich so faszinierend machten. Sie sind, für meinen persönlichen Lesegeschmack, die wichtigsten und aufschlussreichsten Worte in diesem Buch. Es sind jene Aussagen, die mich nachdenklich machen, mich dazu animieren, bestimmte Passagen immer wieder zu lesen, mich darin zu vertiefen und Parallelen zu meinem eigenen Leben zu ziehen. In diesen Textstellen weist der Autor auf bestimmte Aussagen der Bibel hin und erstellt somit einen Bezug zur vorangehenden Heilungsgeschichte.

Auf den Inhalt der 30 Heilungsgeschichten möchte ich nicht eingehen, um dem potenziellen Leser die Neugier und Vorfreude darauf nicht zu schmälern. Angesichts der im Buch erwähnten erzielten Heilungserfolge war es für meine Person umso verblüffender, als Thomas Penzel etwa in der Mitte des Buches ganz genau beschreibt, wie er in den Momenten des Gebetes für andere detailliert vorgeht. Es erscheint mir „zu simpel“, „zu einfach“, um derart Großes zu bewirken. Man hört zwar immer wieder von plötzlichen vollständigen Genesungen schwerst erkrankter Menschen, die selbst Ärzte sich nicht erklären können. Ich war jedoch skeptisch bei der Vorstellung, ein Gebet könne eine Metallschraube im Inneren eines Gelenkes oder einen Gendefekt zum völligen Verschwinden bringen, bzw. einen Fuß innerhalb weniger Augenblicke um ein paar Zentimeter wachsen lassen. An diesen Stellen schaltete sich sofort Unglauben ein, und mein rationelles Denken kam damit nicht so gut zurecht. Wenn man aber die in der Bibel beschriebene Ereignisse im Vergleich dazu betrachtet, stellt man sich die Frage, ob man es auch nur annähernd wagen darf, jene Kraft, die Lahme gehen ließ und Tote aufzuwecken vermochte, anzuzweifeln. Angesichts der Fülle übernatürlicher Erlebnisse, die im Neuen Testament wiedergegeben werden, wo von Heilungen, Befreiungen, Zeichen und Wundern, Träumen und Prophetien, Engelserscheinungen, übernatürlichen Gaben, Wirkungsweisen des Heiligen Geistes und vielem mehr die Rede ist, stellt man sich dann letztendlich die Frage, weshalb Heilungen durch Gebete nicht funktionieren sollten. Nach der Lektüre dieses Buches hat man wirklich große Lust, es selber herauszufinden!

Ich möchte mich im Anschluss noch herzlich bei Gerth Medien GmbH und der Organisatorin bedanken, die es mir ermöglichte, „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“ kennen zu lernen. Das Buch war faszinierend, aufwühlend, brachte mich zum Nachdenken und erweckte in mir den Wunsch, an solchen Erfahrungen ebenfalls teilhaben zu dürfen. Aus meiner Sicht erschien es exakt zum richtigen Zeitpunkt, und ich vergebe nur zu gerne eine Leseempfehlung und fünf Bewertungssterne.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der Löwenzahnjunge

Der Löwenzahnjunge
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Inmitten tausender Schüler der Fulton Highschool geschieht ein Wunder. Leise, beinahe unbemerkt, bahnt sich etwas an, das dem Leser bis zum Ende dieses Buches nicht nur den Atem raubt, sondern ihn wie ...

Inmitten tausender Schüler der Fulton Highschool geschieht ein Wunder. Leise, beinahe unbemerkt, bahnt sich etwas an, das dem Leser bis zum Ende dieses Buches nicht nur den Atem raubt, sondern ihn wie betäubt zurück lässt, und er eine ganze Weile braucht, um wieder in die Realität zurück zu kehren. Schuld an diesem Zustand ist die bemerkenswerte Autorin Karen Kingsbury, die mit der Geschichte des jungen Autisten Henry Harris im wahrsten Sinne des Wortes zu Tränen rührt. Tränen der Trauer, der aufkeimenden Hoffnung, der Freude, der Rührung. Die Palette an Emotionen in diesem Buch ist riesengroß, entsprechend überwältigend ist auch das Leseerlebnis. Seit der Verfilmung „Rain man“ mit dem brillanten Dustin Hoffman und dem jungen Tom Cruise an seiner Seite ist Autismus ein Thema geworden. Wir können uns eine ungefähre Vorstellung davon machen, was den Alltag eines Autisten ausmacht. Doch die Autorin dieses Buches geht viel, viel tiefer: sie führt uns in das Innenleben ihres Protagonisten, gibt uns Einblicke in sein Denken und Fühlen, erzählt uns von der Kraft, die im Gebet liegt. Karen Kingsburys Plot spielt hauptsächlich in besagter Highschool, ihre Protagonisten Ella und Henry, einst unzertrennliche Freunde aus frühesten Kindheitstagen, treffen nach fünfzehn Jahren Trennung wieder aufeinander. Für beide verändert diese Begegnung ihr gesamtes Denken, ihr Leben. Kostbare Momente, Fragmente aus längst vergangenen glücklichen Zeiten, wurden wie Schätze tief im Autisten Henry aufbewahrt, und auch Ella verspürt immer noch große Zuneigung zu ihrem Jugendfreund. Ella setzt mit ihrer liebevollen, freundlichen und unvoreingenommenen Art, Menschen zu begegnen und sie dadurch zu verändern, eine wahre Lawine in Bewegung. Die Auswirkungen ihres Handelns sind so weitreichend, dass es keinen einzigen Schüler gibt, der nicht davon berührt wird. Was Ella jedoch in ihrer eigenen Familie und jener von Henry auslöst, wagt sie nicht einmal zu ahnen…

Es ist schwer, für dieses unbeschreiblich schöne Buch Worte zu finden. Vor allem ist es schwer, den Inhalt zu beschreiben, ohne potenzielle Leser um das überwältigende Leseerlebnis zu bringen. Die Geschichte von Henry und Ella lebt von den Emotionen, berührt bis ins Innerste und macht auch zutiefst betroffen. Es handelt sich jedoch keinesfalls um eine banale Liebesgeschichte, sondern vielmehr um die Fortsetzung einer auf Vertrauen und Zuneigung basierender innigen Freundschaft. Die Autorin spricht schonungslos die Ängste und Sorgen von Henrys Eltern an, sie veranschaulicht präzise die Leere und Sinnlosigkeit von Ellas Mutter, zeigt deutlich die negativen Entwicklungen, die Ellas Eltern seit der Abkehr von ihren ehemals besten Freunden, Tracy und Dan Harrys, durchmachten. Ich möchte dieses tiefgründige, wunderschöne Buch all jenen ans Herz legen, die daran glauben, dass Gebete erhört, und Träume Realität werden können.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Überrascht von Gott

Überrascht von Gott
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Ulrich Eggers schreibt in seinem Buch „Überrascht von Gott“ über die grundsätzlichen Fragen, an denen viele Menschen zu kauen haben. Allen voran geht es um die Tatsache, dass wir in unserem Bemühen, ein ...

Ulrich Eggers schreibt in seinem Buch „Überrascht von Gott“ über die grundsätzlichen Fragen, an denen viele Menschen zu kauen haben. Allen voran geht es um die Tatsache, dass wir in unserem Bemühen, ein geistlich korrektes Christsein zu leben, schwierige Fragen nicht zu stellen wagen, unsere Zweifel nicht äußern, und somit vor Gott nicht wirklich ehrlich sind. Er schreibt von Misstrauen, Angst und der Befürchtung, nicht zu genügen, und zugleich auch von der Möglichkeit, frei zu werden und die Wahrheit Gottes zu erfahren. Der tugendhafte, christlich-religiöse Weg voller Reserviertheit und Selbstkontrolle verhindert oft die innere Nähe und die befreite Beziehung zu Gott, das Erlebnis, dass Gott die Menschen so liebt, wie sie sind.

„Glauben heißt eigentlich, sich Gott täglich neu hinzugeben, immer wieder zu ihm umzukehren, immer wieder seine Nähe und die Beziehung zu ihm zu suchen“ – Ulrich Eggers offenbart in diesem Buch seine ganz persönlichen Zweifel und Ängste, indem er diese Hingabe mit „sich selber wegzugeben“, „die Herrschaft über das eigene Leben loszulassen“ vergleicht, was ihm – wie er ganz offen zugibt – immens schwer fällt. An einer anderen Stelle beschreibt er dieses Misstrauen etwa mit folgender Aussage: „Kann das denn wirklich sein, dass Gott nichts anderes als Liebe ist? Kann er mich denn wirklich lieben? Wo ich selber mich doch so oft verurteile? Wo ich doch so viel Mist baue? Durch immer wieder eingeschobene Passagen über sein eigenes „Vatersein“ erzählt er anhand einiger Erlebnisse mit seinen Kindern, die er auch schon mal als „kleine Lehrmeister“ tituliert, von seinen überraschenden Erkenntnissen zu dieser „Vater-Kind-Beziehung“, die er auf die Beziehung des Menschen zu Gott umlegt.



„If the request ist wrong, God will say: no!
If the time is wrong, God will say: slow!
If you are wrong, God will say: grow!
But if anything is right, God will say: go!“

Dieses kleine Gedicht stellt für Ulrich Eggers ein Erklärungsmuster dar, mit dem er leben, und worin er wachsen und der Liebe zu Gott immer tiefer vertrauen kann. Es umschließt das Unvermögen, hinter allen Antworten einen Sinn zu erkennen, Ablehnung und Warten zu ertragen. Ein Vertrauen in diese Liebe führt letztendlich zu der Erkenntnis, dass Gott es letztendlich immer gut mit uns meint, auch wenn manche Entscheidungen oder Wege, die uns zugemutet werden, schwierig für uns sind. Der Autor fordert seine Leser durch ein Praxisbeispiel dazu auf, ihrer Unruhe, ihrer Angst oder Abneigung auf die Spur zu kommen, all jenes ins Auge zu fassen, das ihn noch hindert, Gott ganz zu vertrauen und sich seiner Liebe zu überlassen. Weiters betont er auch wie wichtig es ist, regelmäßige Zeiten der Stille in den Alltag einzuplanen und die allseits bereiten Ausreden dafür nicht gelten zu lassen. Eggers schreibt über Sünde und Gnade, über die Wege, Zugang zu Gott zu finden, über seine manchmal äußerst subtilen Zeichen, und über die Erwartung des Menschen, dass Gott eingreift und handelt. Zu guter Letzt veranschaulicht er seine Gedanken, um sich selber zu beobachten, gute Gewohnheiten einzuüben und beschreibt, wie man im Alltag in Gottes Gegenwart leben kann.

Das Buch von Ulrich Eggers hat mir viele interessante Argumente und Beispiele zur Reflektion sowie Denkanstöße geliefert. Sein Erzählen war bildhaft und anschaulich, der Schreibstil durch die nicht zu langen, insgesamt 12 Kapitel, flüssig und angenehm zu lesen. Im Anschluss an jedes einzelne der insgesamt zwölf Kapitel gibt der Autor dem Leser die Möglichkeit zur Selbstreflektion. Durch die jeweiligen Passagen „Weiterdenken“ wird man mit konkreten Fragen zu seinem eigenen Leben, und seinem Verhalten konfrontiert… ein Denkanstoß, der Raum für viele positive Veränderungen im Alltag bietet.

„Überrascht von Gott“ hat mich im wahrsten Sinne des Wortes „positiv überrascht“ und ich werde wohl noch einige Male darin schmökern, einzelne, mit Bleistift markierte Passagen, die mir in ihren Aussagen wichtig waren, immer wieder lesen und darüber nachsinnen. Ich möchte mich zudem ganz herzlich beim SCM-Verlag bedanken, der mir dieses Exemplar im Zuge einer Lovelybooks-Leserunde zur Verfügung gestellt hat. Für diese beeindruckende Lektüre vergebe ich fünf Bewertungssterne.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Darauf kannst du dich verlassen

Darauf kannst du dich verlassen!
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Dieses Buch hat mich zwar bereits durch die Leseprobe angesprochen, nicht zuletzt jedoch dann durch das beeindruckende Cover überzeugt. Ein wogendes Meer mit Felsen im Hintergrund, ein dickes, sehr gut ...

Dieses Buch hat mich zwar bereits durch die Leseprobe angesprochen, nicht zuletzt jedoch dann durch das beeindruckende Cover überzeugt. Ein wogendes Meer mit Felsen im Hintergrund, ein dickes, sehr gut vertäutes Seil auf Holzplanken im Vordergrund. Die Aussage ist klar, der Titel des Buches im Fettdruck mittig angeführt: „Darauf kannst du dich verlassen! Wie Gottes Zusagen unser Leben verändern“. Nachdem mich nun die Neugier gepackt hatte, wollte ich nun natürlich „mehr“ über Autor und Inhalt erfahren…

Den Einstieg in dieses Buch, das in nicht zu lange, insgesamt 13 Kapitel aufgeteilt ist, machte Ansgar Hörsting mit einem persönlichen Erlebnis und berichtet von einem Erdbeben, das ihn in seinen Grundfesten verunsichert und dadurch geprägt hat. Er stellt Gottes Zusagen ins Zentrum dieses Buches und empfiehlt seinen Lesern, dies auch auf das Zentrum ihres Denkens und ihres eigenen Lebens anzuwenden. Er meint, dass mit den Zusagen Gottes zu leben zugleich bedeutet, die Fülle des Lebens zu entdecken und diese Fundament, Mittelpunkt und Ziel unseres Lebens sein sollten. Sie geben dem Menschen Halt, bewegen etwas in ihnen. Man lebt anders, wenn man mit diesen Zusagen lebt, wird selber fest, gibt Halt und bewegt etwas.

Der Autor wählt seine Thematik unter interessanten Gesichtspunkten aus… als Überschrift verwendet er stets ein Adverb – wie beispielsweise „Verlässlich“, „Kräftig“, „Vielfältig“ usw.. Erklärend dazu gibt es für jedes Kapitel aber auch einen Untertitel, der den zuvor angeführten Überbegriff ein wenig näher definiert, wie z.B. „Gottes Zusagen sind ein sicherer Grund“, „Gottes Zusagen haben Macht“, „Manchmal muss man unterscheiden“…. Die einzelnen Kapitel sind ähnlich aufgebaut: beginnend mit einer kleinen Erzählung, einem „Praxisbezug“, liefert Ansgar Hörsting Bibelzitate, die er dann auf die jeweilige Situation anwendet/erläutert. Sein präzises Eingehen auf die Bibel lässt dieses Buch kaum zu einer Lektüre werden, die man innerhalb kürzester Zeit „mal rasch durchgelesen hat“. Ich würde es für meine Person eher als ein „Arbeitsbuch“ auffassen, bei dem man sich Passagen markiert, die in der aktuellen Lebenssituation gerade zutreffend scheinen bzw. Passagen, mit denen man sich unbedingt näher beschäftigen möchte. Und anhand der genauen Angaben, wo man die erwähnten Zitate in der Bibel finden kann, ist es auch ein Leichtes, sich tatsächlich intensiver darauf einzulassen. Der Autor stellt sich selber jedoch nicht als Verfasser dar, der mit erhobenem Zeigefinger Weisheiten an seine Leser weiter gibt. Was mich sehr erstaunte ist die Tatsache, wie ehrlich und unverblümt er auf seine eigenen Zweifel, Fehler und Schwächen hinweist, und dazu auch Beispiele nennt. Dadurch wirkt dieses Buch authentisch und man spürt die Überzeugung, die hinter dem Text steht. Ansgar Hörsting schreibt, dass er mit diesem Buch bewirken möchte, dass viele Menschen die Zusagen Gottes als Grundlage und Kraftquelle für ihr eigenes Leben entdecken. Ich denke, dies ist ihm wirklich gelungen. Er möchte unterstreichen, dass das Thema eine gute Botschaft ist und dass er möchte, dass Menschen einen festen Grund für ihr Leben in den Zusagen Gottes finden.

Ich möchte abschließend einen Ausschnitt aus Kapitel 13 dieses Buches zitieren, der mich am meisten beeindruckt und nachdenklich gestimmt hat. Ansgar Hörsting schreibt über das Wesen eines erfüllten Lebens folgendes: „Schon immer wusste ich eins: Leben muss mehr sein als rein biologische Existenz. Leben muss mehr sein als die zufällige Verkettung von chemischen Prozessen, die für ein paar Jahre dazu führen, dass es einen Menschen gibt, der isst und trinkt und ausscheidet und sich fortpflanzt und alt wird und dann wieder in sich zusammenfällt, nur um andere Menschen zu hinterlassen, die essen und trinken und ausscheiden und sich fortpflanzen und alt werden, um wiederum andere Menschen zu hinterlassen… und so weiter und so fort. Mir kam es oft so vor, als sei mein Leben erfüllt von einem Schrei, der einen verzweifelten Ton in sich trug: „Ich will leben! Die Bibel lehrt uns zu leben. Ich bin überzeugt, dass es so etwas gibt wie christliche Lebenskunst. Es ist die Kunst, die Fülle des Lebens aus Gott zu erfahren. Es gibt ganze Bücher in der Bibel, die sich der Frage widmen, wie denn das Leben gelingen kann. Wenn Jesus die Weisheit ist, dann ist daraus zu folgern, dass er in Sachen Leben ein echter Meister ist. Und das stimmt.“

„Darauf kannst du dich verlassen!“ ist ein ziemlich intensives Buch, das mich nachdenklich gestimmt, teilweise auch ein wenig überfordert hat, mir aber letztendlich viele Denkanstöße gab. Ein Buch, das man vielleicht nicht nur einmal zur Hand nehmen sollte, und dessen Lektüre sich auf jeden Fall lohnt.