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Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwei Jahre für immer… Wie eine Buchhandlung alles veränderte

Zwei Jahre für immer
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„Ich würde alles für Sie tun, Sir. Alles, was gut und richtig ist.“

Als ich Karen Kingsbury durch das Buch „Der Löwenzahnjunge“ kennen lernen durfte, katapultierte sie sich sofort an die Spitze meiner ...

„Ich würde alles für Sie tun, Sir. Alles, was gut und richtig ist.“

Als ich Karen Kingsbury durch das Buch „Der Löwenzahnjunge“ kennen lernen durfte, katapultierte sie sich sofort an die Spitze meiner favorisierten Autoren. Daher stand für mich außer Frage, dass ich mir auch diese Neuerscheinung zu Gemüte führen wollte. Obgleich es sich bei „Zwei Jahre für immer“ um ein eher dünnes Buch mit geringer Seitenanzahl handelt, steht es in seiner Aussagekraft meinem ersten Buch der Autorin in keiner Weise nach. Die Herz erwärmende Geschichte einer Buchhandlung namens „Die Brücke“, das Lebenswerk des liebenswerten älteren Ehepaares Charlie und Donna Barton, bildet das Zentrum des Geschehens. „Die Brücke“ ist Dreh- und Angelpunkt von Menschen, deren Liebe den Büchern gilt, die sich bei Charlie treffen, und deren Leben von ihm berührt und zum Teil sogar verändert wurden.

Wie bereits der Klappentext erzählt, geht es hier aber auch um die bittersüße Liebesgeschichte zwischen Lisa und Ryan, zwei Studienkollegen an der Universität von Belmont, deren tiefe Freundschaft letztendlich zu einer starken Chemie zwischen den beiden und einer ebensolcher Verbindung ihrer Herzen führt. Die Zusammenfassung erzählt aber auch, dass die Familien der beiden Liebenden gegen diese Verbindung sind, und letztendlich eingegriffen wird. Ob es den jungen Menschen gelingt, zueinander zu finden, und wie das alles in Zusammenhang mit einer Buchhandlung steht, beschreibt dieses einzigartige, gefühlvolle Buch von Karen Kingsbury.

Ich habe die ersten Seiten gespannt verfolgt, erfuhr Einzelheiten aus dem Leben von Ryan Kelly, dem sportlichen jungen Mann mit den durchdringenden blauen Augen, dessen großer Traum es war, Gitarre spielend mit einer Countryband durch die Welt zu ziehen. Und ich las von Lisa Allen, der blonden Schönheit aus begütertem Elternhaus, die davon träumte, in der Philharmonie zu spielen, von ihrem dominanten Vater jedoch dazu bestimmt war, in naher Zukunft seine ehrgeizigen Pläne umzusetzen und sein Firmenimperium zu leiten. Ich durfte die Sehnsüchte der beiden, aber auch die Schatten kennenlernen, die ihre junge Liebe bedrohten, ich durfte tief eintauchen in die Geschichte von Charlies Buchladen, eine Geschichte, die mir zeitweise sogar den Atem stocken ließ und mich oftmals zu Tränen rührte. Um nicht allzu viel zu verraten und potenziellen Lesern dieses wunderschöne Leseerlebnis nicht zu schmälern, möchte ich in meiner Buchbeschreibung nicht weiter ins Detail gehen, diesen Roman aber jedem empfehlen, der Büchern von Herzen zugetan ist und eine berührende Liebesgeschichte zu schätzen weiß.

Ich freue mich, auf eine weitere Kostbarkeit aus der Feder von Karen Kingsbury gestoßen zu sein und sehe weiteren Werken dieser Autorin bereits mit großer Freude entgegen. Uneingeschränkte fünf Bewertungssterne für ein zutiefst berührendes Leseerlebnis!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Blinde Erinnerung

Blinde Erinnerung
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Im Prolog beschreibt Mirjam Schweizer eine Szene, die sofort unheimliche Stimmung aufkommen lässt, indem sie einer mysteriösen Person das Wort erteilt, deren Identität geheimnisumwoben ist.

Sofort danach ...

Im Prolog beschreibt Mirjam Schweizer eine Szene, die sofort unheimliche Stimmung aufkommen lässt, indem sie einer mysteriösen Person das Wort erteilt, deren Identität geheimnisumwoben ist.

Sofort danach steigt sie in ihre Geschichte ein und beginnt mit der Alltagsbeschreibung eines Pastorenhaushalts, wo Mirjam Schweizer dem Leser die extrem geforderte und mit einer belastenden Schuld beladenen Pastorenfrau Andrea sowie ihren Ehemann, den gutaussehenden, lässig-lockeren Jugendpastor Lukas, vorstellt. In vielen, oftmals auch nachdenklich stimmenden Details, erzählt sie von einem Paar, das seine Aufgaben und Pflichten sehr gut koordinieren muss, um sowohl der Rolle als Ehepaar und Elternteil, wie auch der Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde, gerecht zu werden.

Die größte Aufmerksamkeit in diesem Buch wird Carol Peterson zuteil, einer 36jährigen Sozialpädagogin des Jugendamts Zürich. Die alleinstehende, gut aussehende Frau mit den dunklen, geheimnisvollen Augen und der unbändigen Lockenmähne ist zwar sehr anspruchslos und stets für andere da, in ihrem Privatleben aber auch gerne mal für sich allein. Als sie bei einem Klassentreffen plötzlich auf eine große Lücke in ihrem Gedächtnis stößt, einen dunklen Fleck in ihrer Erinnerung, und ihr kurze Zeit darauf auch noch anonyme Nachrichten zugespielt werden, beginnt sie nach Informationen zu suchen. Sie konzentriert sich dabei im Speziellen auf ihren ehemaligen Jugendfreund Peter Müller, mit dem sie als Kind eine innige Freundschaft pflegte und der ihr so vertraut war, wie ein Bruder. Doch der gutaussehende, verschlossene Junge von damals scheint wie vom Erdboden verschluckt, nicht nur Carol, sondern auch ihre ehemaligen Klassenkameraden, haben bei ihrer Suche keinen Erfolg. Die verzweifelte Carol setzt nun all ihre Hoffnungen auf ihre frühere Schulfreundin Andrea, doch all ihre Bemühungen scheinen vergebens. Bis Carol plötzlich das Gefühl hat, verfolgt zu werden…

Obgleich dieses Buch über 450 Seiten dick ist, schien es mir unmöglich, es zur Seite zu legen. Der bereits früh in die Geschichte eingebaute Spannungsbogen wurde dermaßen hoch gehalten, dass man als Leser dazu verführt ist, die Auflösung möglichst noch am selben Tag zu erfahren, sich dermaßen in den Inhalt zu vertiefen, bis auch die letzte Seite umgeblättert ist.

Mirjam Schweizer hat die Gabe, ihre Protagonisten – wie auch sämtliche Nebenfiguren – lebendig und sehr realistisch zu beschreiben. Sämtliche Figuren wirken authentisch und laden förmlich dazu ein, sich mit ihnen zu identifizieren, oder aber zu versuchen, hinter ihre Fassade zu blicken. Auch die persönlichen Entwicklungen, die besonders die Hauptfiguren durchleben, wurden sehr ausdrucksvoll dargestellt. Die geschickt gelegten Fährten führten mich einige Male in die Irre, das große Rätsel aus Carols Vergangenheit endlich aufzulösen wurde mein erklärtes Ziel.

Fazit: Ich habe die Lektüre dieses interessanten Romans einer mir bislang unbekannten Autorin sehr genossen und bedaure lediglich, dass nach einem so langen, ausgeklügelten Spannungsaufbau die Auflösung dann doch relativ rasch abgehandelt wurde. Ich vergebe dennoch die volle Bewertungszahl von fünf Sternen für dieses Buch und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wer braucht schon einen Mann...

Wer braucht schon einen Mann?
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Ida Sinclair, die zweiundzwanzigjährige, ehrgeizige junge Frau mit dem scharfen Verstand möchte nach ihrer Ausbildung an der Handelsschule Merton in der Geschäftswelt Fuß fassen. Ihr unkonventionelles ...

Ida Sinclair, die zweiundzwanzigjährige, ehrgeizige junge Frau mit dem scharfen Verstand möchte nach ihrer Ausbildung an der Handelsschule Merton in der Geschäftswelt Fuß fassen. Ihr unkonventionelles Verhalten und ihre freimütige, direkte Art stoßen nicht bei allen Menschen auf Gegenliebe. Doch Ida beschließt, ihren Weg trotz aller Hindernisse zu gehen. In Cripple Creek, wo zwei ihrer Schwestern verheiratet sind, bewirbt sie sich um eine Anstellung bei einer cleveren Geschäftsfrau namens Mollie O’Bryan. In Cripple Creek trifft sie auch auf zwei interessante Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bereits während ihrer Anreise im Zug rettet sie der smarte Rechtsanwalt Colin Wagner aus einer misslichen Situation und scheint sofort Gefallen an Ida gefunden zu haben. Kurz darauf begegnet sie dem Pastor und Wanderprediger Tucker Raines, der Cripple Creek aus familiären Gründen aufsucht. Der tiefgründige Mann berührt Idas Herz, während zugleich Colin Wagners Charme sie zu vereinnahmen scheint. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Ida sich entscheiden muss…

Die bereits der Klappentext andeutet, handelt es sich hierbei um einen historischen Liebesroman, bei dem der Glaube an Gott eine umfassende Rolle spielt. Sympathische Protagonisten agieren in einem Plot, der den interessierten Leser nach Colorado, Ende des neunzehnten Jahrhunderts, zurück versetzt. Die Gleichberechtigung der Frauen steckt in den Kinderschuhen, die Ressentiments deren Geschäftstüchtigkeit gegenüber sind ebenso groß wie die Vorurteile gegenüber den Schwarzen. Mona Hodgson versteht es, ihre Geschichte in flüssigem Schreibstil zu verfassen, zieht ihre Leser durch die liebevoll beschriebenen Charaktere dieses Buches in den Bann und lässt sie dabei mitfiebern, wer letztendlich die Hand der Protagonistin gewinnen wird.
Ich habe erst nach Beendigung dieser Lektüre erfahren, dass es sich hierbei um einen zweiten Band, einem Nachfolgebuch, handelt, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tat. „Wer braucht schon einen Mann“ ist ein Garant für einen unterhaltsamen, wunderschönen Liebesroman, für den ich gerne fünf Bewertungssterne vergebe.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Licht im Fenster

Das Licht im Fenster
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Der Entschluss der achtzehnjährigen Gutsherrentochter Charlotte Mechthild von Rixtorf, ihr Elternhaus an der holsteinischen Ostseeküste zu verlassen, begründet sich auf eine große Abenteuerlust, die von ...

Der Entschluss der achtzehnjährigen Gutsherrentochter Charlotte Mechthild von Rixtorf, ihr Elternhaus an der holsteinischen Ostseeküste zu verlassen, begründet sich auf eine große Abenteuerlust, die von ihrem seefahrenden Onkel geweckt wurde. Charlotte wagt sich im August des Jahres 1853 auf eine lange Schiffsreise und segelt nach England, wo sie auf dem Landgut Lowerdale Manor in Gloucestershire eine Stelle als Gesellschafterin annimmt. In der zarten, blonden Engländerin Mallory Cranshaw, einer geduldigen und sanften Persönlichkeit, die nur wenig älter als sie selber ist und die trotz Schmerzen und körperlichen Einschränkungen eine positive Lebenseinstellung voller Stärke und Frieden ausstrahlt, findet sie nicht nur eine Aufgabe, sondern zugleich auch eine gute Freundin. Als Charlotte und der charmante Sohn des Hauses, Myles Carrington, sich ineinander verlieben, scheint das Glück perfekt. Der darauffolgende Schicksalsschlag erscheint umso tragischer, denn Charlottes Verlobter stirbt kurz vor der geplanten Hochzeit an den Folgen eines Jagdunfalls. Nicht nur die junge Braut, auch Mallory Cranshaw sowie Edmund, Myles verbitterter alter Vater, sind am Boden zerstört. Während Charlotte ihre Trauer über ihren tragischen Verlust zulässt, baut Sir Edmund C. Carrington einen Schutzwall um sich herum auf, sein ruppiger Umgangston wird von immer schlimmeren Launen und Jähzorn begleitet. Die Situation in Lowerdale Manor eskaliert, als Charlotte zufällig auf ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit stößt, wo ein böser Streit die Familie auseinanderriss. Schon alleine ihrem verunglückten Bräutigam zuliebe, dem eine Versöhnung alles bedeutet hätte, entschließt die energische junge Frau sich, zu handeln. Ihre behutsamen Nachforschungen bringen jedoch Konsequenzen mit sich, mit denen Charlotte nicht gerechnet hatte. Ein turbulentes Abenteuer beginnt, als die dunkelhaarige Deutsche mit den blauen Augen es sich zur Lebensaufgabe macht, die Familie Carrington wieder zu vereinen.

Bereits im Prolog stellt Dorothea Morgenroth ihr wichtigstes Stilmittel dieses Romans vor. In kursiv gedruckter Schrift gestattet sie dem Leser durch die Tagebucheinträge der Charlotte von Rixtorf tiefe Einblicke in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Der wunderschöne Schreibstil, der sowohl Landschaft, als auch handelnde Personen und Situationen in liebevollen Details schildert, hat mich unverzüglich für diese Autorin eingenommen, mich an manchen Passagen regelrecht verzaubert. Ihren Protagonisten und auch den Nebenfiguren dieses Romans widmete sie große Aufmerksamkeit, sie zeichnet sie niemals in Schwarz-Weiß-Tönen, sondern gestattet dem Leser auch Einblicke hinter die Fassaden. An Charlottes Seite durchlebt man das ganze Buch hindurch einerseits traurige und bedrückende Momente, andererseits aber auch Mut machende Begegnungen und bereichernde Augenblicke, in denen der unerschütterliche Glaube an Gott den Menschen Mut und Hoffnung verleiht.
Ich habe die Lektüre dieses Buches so sehr genossen, dass ich mich bereits darauf freue, weitere Romane von Dorothea Morgenroth zu lesen. Für „Das Licht am Fenster“ vergebe ich eine unbedingte Bewertung von fünf Sternen und kann es auch jenen, die den Vorgängerroman nicht gelesen haben, uneingeschränkt weiter empfehlen. Ein großartiges Buch über Liebe, Freundschaft, Hoffnung und Vergebung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Unentdeckte Schönheit
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„Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Belmont, das beeindruckendste, edelste Anwesen in ganz Tennessee, ist Schauplatz des neuen Romans aus der Feder der preisgekrönten ...

„Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


Belmont, das beeindruckendste, edelste Anwesen in ganz Tennessee, ist Schauplatz des neuen Romans aus der Feder der preisgekrönten Autorin historischer Romane, Tamera Alexander. Die neunundzwanzigjährige Protagonistin, Eleanor Braddock, schafft die Pflege ihres an Demenz leidenden alten Vaters nicht mehr alleine und beschließt, sie in fähige Hände zu legen. Garrison Theodore Braddocks wache Phasen, in denen der große Intellekt und das kluge Wesen des einst so angesehen Anwalts zu Vorschein kommen, werden immer kürzer, sein geistiger Verfall immer drastischer. Schweren Herzens gibt Eleanor ihren Vater in die Obhut eines fähigen Arztes in der Irrenanstalt Tennessee. Durch die Kosten, die dieser Aufenthalt bedingt, ist sie auch gezwungen, das Elternhaus zu verkaufen. Eleanor findet liebevolle Aufnahme bei ihrer Tante Adelicia Acklen Cheatham. Die zierliche, dunkelhaarige Schönheit, die durch ihren starken Charakter und ihren gesellschaftlichen Status gegen jeglichen Druck immun scheint, nimmt ihre Nichte mit offenen Armen auf und bemüht sich zu Eleanors Leidwesen auch um einen geeigneten Heiratskandidaten für sie. Eleanor hingegen ist sich ihrer unauffälligen Erscheinung und ihres eher reizlosen Äußeren durchaus bewusst. Sie hat etwaige Heiratspläne und den Wunsch nach eigenen Kindern bereits aufgegeben, strebt jedoch eine berufliche Selbstverwirklichung durch die Eröffnung eines Restaurants an. Als sie ihre Tante Adelicia in ihre Pläne einweiht, stößt sie auf Standesdünkel und strikte Ablehnung. Eleanor besitzt jedoch nicht nur einen scharfen Witz und eine sehr direkte Art, sondern auch hohe Intelligenz und einen klaren Menschenverstand. Und so führt sie in allergrößter Diskretion ihre Planung auch ohne die Zustimmung ihrer Tante weiter. Als der gutaussehende Botaniker und Architekt Markus Geoffrey sie auf ihrem ersten Besuch im Gewächshaus mit seinen faszinierend blauen Augen zu durchbohren scheint, wird hier ein Funke gezündet, der weder Eleanor, noch Markus, unbeeinflusst lässt. Aus anfänglicher beiderseitiger Neugier wird eine tiefe, auf Vertrauen und gemeinsamen Interessen basierende Freundschaft. Doch ein großes Geheimnis umgibt den dreiunddreißigjährigen Österreicher, der mit der Zeit immer unentbehrlicher für Eleanor wird. Wird ihre Freundschaft der Belastung standhalten?

Tamera Alexanders einnehmender Schreibstil entführte mich in eine längst vergangene Zeit, ins Jahr 1864, wo die damals sechsundzwanzigjährige ehrenamtliche Krankenschwester Eleanor in den Lazaretten der Konföderierten Armee ihr Bestes gab und die Verwundeten mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln pflegte, den Sterbenden Trost und Beistand bot. Sie beschreibt Eleanors familiäre Situation und lässt den Leser in die märchenhafte Welt von Belmont eintauchen, schildert das prachtvolle Anwesen in den schillernsten Farben. Die Protagonisten sowie die Nebenfiguren, derer sich die Autorin bedient, lässt diese durch ihre Schilderungen lebendig erscheinen, erzeugt dabei große Emotionen. Ganz besonders ins Herz geschlossen hatte ich den kleinen, dünnen jüdischen Jungen namens Caleb Lebenstein und dessen sympathische, ruhige Mutter Naomi, die eine nicht unbedeutende Rolle in diesem Roman spielen. Sehr interessant fand ich die Tatsache, dass der Roman nicht allein auf Fiktion beruht, sondern durchgehend auch historisch belegte Ereignisse und Personen eingeflochten werden, wie Tamera Alexander bereits in ihrem Vorwort betont. Fasziniert haben mich hierbei die kurzen Einblendungen zur Vererbungslehre von Gregor Mendel, die Hinweise auf die katastrophalen Auswirkungen der Kartoffelfäule in Irland, sowie einige Einblicke in das Leben bei Hof in Österreich.

Den Weg der sympathischen Protagonistin Eleanor eine Weile mit zu verfolgen und sie auf ihre abenteuerlichen Unternehmungen begleiten zu dürfen, hat mir das allergrößte Lesevergnügen bereitet. Ich kann dieses beinahe sechshundert Seiten starke Buch jedem ans Herz legen, der gerne historische Romane liest und einer Herz erwärmenden Liebesgeschichte dabei nicht ablehnend gegenüber steht. Tamera Alexander hat mich bereits vollends von ihren Büchern überzeugt, und ich werde zukünftig keine einzige ihrer Neuerscheinungen verpassen. Fünf Bewertungssterne und eine unbedingte Leseempfehlung für „Unentdeckte Schönheit“!