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Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Blick hinter die Fassade der schillernden Welt der Casting Shows

Von langer Hand geplant
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Ein Blick hinter die Fassade der schillernden Welt der Casting Shows

„Casting Shows“ und junge, aufstrebende Gesangstalente sind die zentralen Themen in diesem Buch von Gaba Mertins, die ihre Leser gleich ...

Ein Blick hinter die Fassade der schillernden Welt der Casting Shows

„Casting Shows“ und junge, aufstrebende Gesangstalente sind die zentralen Themen in diesem Buch von Gaba Mertins, die ihre Leser gleich zu Beginn in diese glitzernde Scheinwelt entführt. Im Prolog lässt sie uns am Casting-Sieg ihrer siebzehnjährigen jungen Protagonistin Corrie Marie Nielsen teilhaben, einem „blonden Engel mit blauen Augen“, ein Mädchen, das durch ihre Karriere ihren unbekannten Vater auf sich aufmerksam machen möchte. Die Welt der Musikbranche, die den Sängern abseits der Bühne aufreibende und harte Arbeit abverlangt, wo sie permanentem Schlafmangel, großem Druck, psychischer Belastung, Intrigen, und einer stets präsenten Bedrohung durch Alkohol und Drogen ausgesetzt sind, wird durch Corries Geschichte sehr realistisch beschrieben. Gaba Mertins lässt ihre Leser an Corries Gefühls- und Gedankenwelt teilhaben und stellt die innere Zerrissenheit des jungen Teenie-Stars glaubhaft dar. Junge Talente, die von Beginn an gefördert werden, stehen immer unter großem Leistungszwang, kennen keine „normale Kindheit“, kein unbefangenes Auftreten mehr. Sie werden gezielt darauf gedrillt, zu funktionieren, ihr Selbstwertgefühl basiert meist auf deren Leistungen und dem Bestreben, oftmals unrealistischen Anforderungen zu genügen.

Mit Jan Wächter, einem ehemaligen Kriminalpolizisten, engagiert Corries Arbeitgeber einen hervorragenden, jedoch äußerst eigenwillig arbeitenden Angestellten einer Sicherheitsfirma. Der Security-Mann wurde beauftragt, Corrie zu begleiten und sicher an ihren Zielort zu bringen. Doch Jan Wächters Vorgehen ist ungewöhnlich… und er hat seine eigenen Regeln. Jans Handeln zielt nicht auf bloße Pflichterfüllung ab, für ihn steht das Wohlergehen seiner Schutzbefohlenen an erster Stelle. Durch die Bedrohung eines Stalkers im Internet, der scheinbar das Zeug zu einem echten Psychopathen hat, bringt die Autorin Spannung ins Buch. Doch auch im Zusammenhang mit Corries engster Mitarbeiterin, ihrer Assistentin Yvonne Ahrens, ereignen sich seltsame Dinge, die allein einem bestimmten Zweck zu dienen scheinen: nämlich Corries Absturz herbeizuführen. Mit Jan Wächters Erscheinen auf der Bildfläche gewinnt Corrie einen mächtigen Verbündeten, der das Mädchen sicher durch die Turbulenzen dieser Geschichte zu bringen versucht, und durch dessen Umfeld sie liebenswürdige und aufrichtige Menschen kennenlernt, denen es vor allen Dingen um die Person „Corrie“ geht, und die ihr uneigennützig zur Seite stehen.

Ich muss zugeben, dass dieses Buch mich bereits zu Beginn faszinierte. Jedes Mädchen träumte irgendwann in ihrer Kindheit davon, zu singen und ein Star zu sein. Meist ist dieser Traum rasch verflogen und in Vergessenheit geraten. Gaba Mertins entführt uns jedoch zurück in diese längst vergangene Traumwelt und zeigt dabei nicht nur die schillernde Fassade, sondern auch die Schattenseiten eines solchen Lebens. In flüssigem und einehmendem Schreibstil versteht es die Autorin, die Geschichte eines hoffnungsvollen jungen Mädchens zu erzählen, dessen Träume anhand der harten Realität zu scheitern drohen. Durch die Suche nach dem unbekannten Erzeuger und einer Bedrohung durch einen mysteriösen Akteur im Hintergrund gelingt es Gaba Mertins zudem auch, einen relativ hohen Spannungsbogen einzubringen. Im Vordergrund stehen für mich jedoch die handelnden Personen dieses Buches. Die Wandlung der unsicheren, beeinflussbaren 17jährigen Gewinnerin der Casting Show zu einer jungen Frau, der dank ihrer neuen Freunde allmählich bewusst wird, welche Werte im Leben tatsächlich zählen, hat mich beeindruckt. Jan Wächters Mitbewohner der WG im so genannten „Herrenhaus“ sind mir im Verlauf der Lektüre besonders ans Herz gewachsen, speziell hervorheben möchte ich hier Jans besten Freund Michael, Graf von Bechheim. Sein scharfer Verstand, gepaart mit feinem Humor und einer etwas altmodisch anmutenden Ausdrucksweise sorgte dafür, dass ich mich dabei ertappte, mir bestimmte Passagen bzw. Dialoge zwischen Michael und Jan, gleich mehrfach zu Gemüte zu führen. Beinahe genauso herausragend fand ich die Darstellung der Marianne Goldmann, einer sympathischen, herzlichen und liebenswürdigen alten Dame, deren Direktheit erfrischend war, und deren unbeirrbarer Glaube an Gott eine tragende Rolle im Buch spielt. Die zahlreichen Nebenpersonen waren zwar nicht sehr ausführlich, dafür aber umso liebevoller beschrieben, und eine kleine Liebesgeschichte sorgte für ein wenig Romantik.

Ich möchte mich abschließend von ganzem Herzen beim Boas-Verlag für die Zurverfügungstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken. Die Leserunde, die von der Autorin persönlich begleitet wird, ermöglicht regen Austausch über den Inhalt dieses Buches, die Erläuterungen von Gaba Mertins sind höchst interessant und stellen für mich eine Art „Bonusmaterial“ dar… man kann auf diese Weise ein klein wenig in die Gedankengänge der Schriftstellerin eintauchen, die Geschichte aus ihrer Sicht erleben, nähere Einzelheiten erfahren. „Von langer Hand geplant“ ist ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe, und das ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Eine sehr schöne, aber auch nachdenklich machende Lektüre über die schillernde Welt der aufstrebenden Stars und über das, was im Leben wirklich zählt und Bestand hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Sehnsucht der Tulipane

Die Sehnsucht der Tulipane
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„Glück ist weder Belohnung, noch Verdienst. Du kannst das Glück weder bei Gott, noch bei den Menschen einfordern. So wenig wie du einen Regenbogen einfordern kannst, oder eine schöne Muschel am Stand, ...

„Glück ist weder Belohnung, noch Verdienst. Du kannst das Glück weder bei Gott, noch bei den Menschen einfordern. So wenig wie du einen Regenbogen einfordern kannst, oder eine schöne Muschel am Stand, oder dass jemand an dir vorbeigeht, der dein Lieblingslied pfeift. Es ist immer ein Geschenk.“

Die dünne, blasse Janna Steiner, Gärtnerin und Protagonistin dieser Erzählung, hat aufgehört, an das Glück zu glauben, die kleinen Wunder des Alltags zu sehen. Ihr Herz ist fest verschlossen, ihre Gefühle werden alle abgewehrt. Janna schleppt großen Kummer in ihrem Inneren herum, der Schmerz scheint allgegenwärtig zu sein und vergiftet ihr Leben. Einzig der alte Mann, der ihrem Großvater Gerd so sehr ähnelt, schafft es, einen kleinen Funken Freude in ihr zu entzünden, wenn er jeden zweiten Tag eine Blume bei Janna kauft. Jannas tristes Dasein wird jäh unterbrochen, als ein fremder Mann in einem seltsamen Kleid und mit Sandalen an den Füßen bei ihr auftaucht, ihre Gedanken zu lesen scheint, und behauptet, dass er ein Engel im Auftrag Gottes sei, der ihr gesandt wurde. Auf sehr direkte Art und mit einer Prise Humor begleitet Manuel, wie der Fremde mit der freundlichen Ausstrahlung sich nennt, sie ab sofort durch ihren Alltag. Ob es ihm gelingt, Janna zum Aufblühen zu bringen, so wie die kleinen braunen Tulpenzwiebeln, die in die Erde gelegt werden, um nach einer Zeit des Schlafens zu neuem Leben zu erwachen und zu Blühen?

Lena Klassen hat mit dieser wunderschönen Erzählung ein richtiges Kleinod erschaffen. Sie berichtet, wie in Zeiten der tiefsten Trauer plötzlich ein Engel Gottes erscheint, ihr den Sinn des Lebens und das Leid in der Welt erklärt und versucht, Janna dazu zu bringen, wieder aufzustehen, weiterzumachen, wieder zu Leben und zu Lieben.

Diese emotionale Geschichte lässt in uns Menschen die Fantasien unserer Kindheit lebendig werden, und den Engel, der stets an unserer Seite ist, für kurze Zeit sichtbar werden.

Lena Klassen vermittelt mit Janna Steiners Geschichte Gottes beständige Nähe und Gegenwart, und es ist ihr gelungen, mich damit tief zu berühren. Ich möchte diese kleine Kostbarkeit jedem ans Herz legen, und vergebe nur allzu gerne fünf Bewertungssterne für diese wundervolle Leseerfahrung.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mein Gebet macht mich stark

Mein Gebet macht mich stark
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Das Buch „Mein Gebet macht mich stark“ von Stormie Omartian ist weit mehr als ein bloßes Sachbuch. Die Autorin erzählt darin ihren Leserinnen sehr viel Persönliches aus ihrem Leben, liefert praktische ...

Das Buch „Mein Gebet macht mich stark“ von Stormie Omartian ist weit mehr als ein bloßes Sachbuch. Die Autorin erzählt darin ihren Leserinnen sehr viel Persönliches aus ihrem Leben, liefert praktische Beispiele aus ihrem Umfeld, und konkretisiert dann zu jedem ihrer Themen ein Gebetsanliegen, das sie ausführlich formuliert und mit zahlreichen Bibelzitaten unterlegt.

Die Themenvielfalt umfasst unter anderem den Glauben und den Gehorsam Gott gegenüber, zwischenmenschliche Probleme und Emotionen wie beispielsweise mangelndes Vertrauen, Zweifel, Ängste, Neid Bitterkeit, Verzweiflung und Unversöhnlichkeit. Es behandelt aber auch all die positiven Gefühle und Dinge, für die zu danken Stormie Omartian uns in diesem Buch ermutigt.

„Mein Gebet macht mich stark“ ist trotz seines flüssigen Schreibstils und vielfältigen Inhalts keine Lektüre, die man innerhalb kurzer Zeit zu lesen vermag. Vielmehr sollte man den klugen Worten der Autorin die Möglichkeit geben, sie auf sich wirken zu lassen, bestimmte Passagen zu reflektieren, und einiges davon ins eigene Gebetsleben aufzunehmen.

Stormie Omartian hat mir mit diesem Buch eine bereichernde Ansammlung wertvoller Anregungen und Vorschläge zum Geschenk gemacht, deren Umsetzung dazu beitragen könnte, die tägliche Kommunikation mit Gott lebendiger und intensiver zu gestalten. Ein großartiges Buch über das Gespräch mit Gott, dem ich nur zu gerne fünf Bewertungssterne vergebe und das ich uneingeschränkt weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wie können wir denn leben?

Wie können wir denn leben?
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Francis Schaeffer liefert in seinem Buch „Wie können wir denn leben?“ über 230 Seiten geballte Informationen und gibt dem interessierten Leser einen sehr detaillierten Überblick über die kulturellen Entwicklungen ...

Francis Schaeffer liefert in seinem Buch „Wie können wir denn leben?“ über 230 Seiten geballte Informationen und gibt dem interessierten Leser einen sehr detaillierten Überblick über die kulturellen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte in den vergangenen Jahrhunderten. Wie bereits im Buchtitel angekündigt konzentriert er sich hierbei auf die Kultur der westlichen Länder und behandelt die einzelnen Zeit-Epochen. Beginnend mit dem Rom der Antike, über das Mittelalter, die Renaissance und die Reformation beschreibt er chronologisch die Entwicklung bis hin zur heutigen Gesellschaft.

Francis Schaeffer geht auf Politik, Gesellschaft, Forschung und Naturwissenschaft, Theologie, Philosophie, Musik und Malerei ein und liefert einen kurzen, aber prägnanten Überblick über herausragende Denker und Erfinder, über Menschen, die Außergewöhnliches geleistet und relevant zur Entwicklung beigetragen haben. Das Buch liefert eine fundierte Übersicht, fordert den Intellekt des Lesers, und gibt am Ende im Kapitel „Die Alternativen“ Anregungen und eine Zusammenfassung der aktuellen Probleme, und schlägt den christlichen Glauben als Ausweg vor.

Angesichts der Tatsache, dass dieses Buch bereits im Jahre 1976 in seiner Originalfassung erschienen ist, kann man dem Autor mittlerweile eine ziemlich zutreffende Prognose konstatieren. Besonders der Vergleich mit bzw. die Parallelen zur Gegenwart mit jenen fünf Kennzeichen aus Edward Gibbons Buch „Verfall und Untergang des römischen Imperiums“ in seinem letzten Kapitel ließen mich sehr nachdenklich zurück.

Fazit: Ein nicht einfach zu lesender und hohe Konzentration erfordernder, jedoch sehr interessanter Überblick über die kulturellen Entwicklungen der Menschheit in den vergangenen Jahrhunderten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Es ist niemals zu spät

Sarahs Liebeslied
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Es ist niemals zu spät

In der Seniorenresidenz von Greer, bereitet sich die 86jährige Sarah Lindemann auf das kurz bevorstehende Weihnachtsfest vor, das sie wie jedes Jahr mit einem lieb gewonnenen Ritual ...

Es ist niemals zu spät

In der Seniorenresidenz von Greer, bereitet sich die 86jährige Sarah Lindemann auf das kurz bevorstehende Weihnachtsfest vor, das sie wie jedes Jahr mit einem lieb gewonnenen Ritual einleitet. Sarah durfte in ihrem langen Leben die wahre, große Liebe finden, und erinnert sich voller Wehmut und Sehnsucht an ihren geliebten Ehemann Sam, der schon so viele Jahre gestorben ist und den sie jeden einzelnen Tag schmerzlich vermisst. Mit der Erinnerung an Sam ist ein ganz besonderes Lied verbunden – „Sarahs Liebeslied“. Was es mit diesem Lied und vor allem Sarahs Ritual auf sich hat, erzählt Karen Kingsbury auf unnachahmliche Art und Weise in diesem überwältigenden Buch.

Ich habe bereits einige Bücher dieser Autorin lesen dürfen und kann daher bestätigen, dass es eines ihrer typischen Werke ist: voller tiefer Emotionen bahnt sich Karens Geschichte zielstrebig ihren Weg ins Herz des Lesers, berührt, regt zum Träumen an, lässt durch Sarahs Erzählung an ihren Gefühle teilhaben. Man lebt, leidet, und liebt mit Sarah, man schwelgt mit ihr in der Vergangenheit, und man erlebt mit der alten Dame auch ihre Gegenwart im Altenzentrum, wo Karen Kingsbury behutsam die Geschichte der Pflegerin Beth Baldwin ins Buch eingewoben hat. Beth ist schließlich jene Person, der Sarah ihre Geschichte erzählt, und der sie das Geheimnis der Liebe offenbart…

Ich habe selten ein derart berührendes, zu Herzen gehendes Buch gelesen. Karen Kingsbury beginnt ihr Buch mit wunderschönen, sehr persönlichen Widmungen für ihre eigene Familie auf den ersten Seiten und erzählt dann in warmen Tönen und mit einem unerschütterlichen Gottesvertrauen die zarte Liebesgeschichte von Sarah und Sam, die mich immer wieder zu Tränen rührte. „Sarahs Liebeslied“ ist ein wundervolles Plädoyer für die wahre Liebe, ein unvergesslich schönes Buch, das ich uneingeschränkt jedem ans Herz legen möchte.