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Veröffentlicht am 16.04.2018

Infiziert sie mit Liebe!

Genauso anders wie ich
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„Infiziert sie mit Liebe“

„Manchmal landen Leute auf der Straße, weil sie trinken oder Drogen nehmen. Aber selbst wenn sie das vorher nicht gemacht haben, fangen die meisten Leute wie ich damit an, wenn ...

„Infiziert sie mit Liebe“

„Manchmal landen Leute auf der Straße, weil sie trinken oder Drogen nehmen. Aber selbst wenn sie das vorher nicht gemacht haben, fangen die meisten Leute wie ich damit an, wenn sie auf der Straße gelandet sind. Nicht, weil das so toll ist. Sondern weil dir das hilft, das alles zu ertragen. Weil du vergessen willst, dass du immer allein bist, egal wie viele Kumpels du auf der Straße kennenlernst.“ (Denver Moore)

„Ich war zweiunddreißig Jahre alt, als ich USD 275.000 für ein Haus im Kolonialstil in einem gehobenen Viertel von Fort Worth bezahlte. Meine Karriere als Kunsthändler war ins Rollen gekommen, und wir begannen ein Leben wie aus dem Gesellschaftsroman zu führen.“ (Ron Hall)


Im Buch „Genauso anders wie ich“ wird dem Leser „eine unglaublich wahre Geschichte“ präsentiert und zwei völlig konträre Protagonisten vorgestellt. Auf der einen Seite, der „Schattenseite des Lebens“, befindet sich Denver Moore, der beinahe dreißig Jahre seines Lebens wie ein Sklave auf den Baumwollfeldern in seiner Heimat in Louisiana gearbeitet hatte, und in jungen Jahren jene Menschen verlieren musste, die er am meisten geliebt hatte. Seine Kindheit und Jugend waren von Armut und größten Entbehrungen gekennzeichnet, Denver hatte keine Möglichkeit, lesen, schreiben oder rechnen zu lernen. Nach der Flucht aus seiner ausweglosen Situation auf dem Land führte ihn sein Weg schnurstracks in die Obdachlosigkeit der Stadt, wo er beinahe zwanzig Jahre lang auf der Straße lebte.

Ron Hall hingegen steht auf der Sonnenseite des Lebens. Ron erarbeitete sich seine Karriere vom Vertreter für Dosensuppen über Investment-Banking bis hin zum anerkannten und reichen Kunsthändler mit eigener Galerie in Fort Worth. Er hatte das große Glück, mit Deborah eine wundervolle Frau kennen- und lieben zu lernen, und nach ihrer Heirat wurden dem Paar zwei Kinder geschenkt.

Ein Aufeinandertreffen zwischen Denver Moore und Ron Hall als Zufall zu bezeichnen, wäre wohl abwegig. Die Welten, in denen diese beiden Männer lebten, hätten unterschiedlicher nicht sein können, und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Wege sich zufällig kreuzen, sie einander dabei dann bewusst wahrnehmen und aufeinander zugehen, war wohl gleich Null. Wäre da nicht Ron Halls Ehefrau gewesen, eine tief gläubige Frau mit einem Abschluss an der Texas Christian University, die von einer lebenslangen Leidenschaft für die Zerbrochenen erfüllt war. Deborah glaubte ganz fest daran, dass sich hinter der oberflächlichen Fassade der Obdachlosen, die von der Gesellschaft für faul und arbeitsscheu gehalten werden, ein völlig anderes Bild verbergen würde – nämlich Dysfunktion und Abhängigkeit. Sie glaubte zugleich aber auch, dass hinter den Fassaden Gaben wie Liebe, Glaube und Weisheit zu entdecken seien und zur Geltung gebracht werden müssten. Deborah wollte die Menschen kennenlernen, ihnen wirklich dienen, und nicht nur stolz auf sich selber oder ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die Union Gospel Mission in Fort Worth sein. Ihr Ziel war es, Leben zu verändern, und Herzen zu heilen. Sie schloss Angst, Vorurteile und Vorverurteilungen mit ihrem Lächeln und mit ihrem offenen Herzen rigoros aus.

Die Art und Weise, wie diese Biografien behutsam und langsam aufgerollt, und die Lebensgeschichten der Protagonisten dem Leser nahe gebracht werden, hat mich tief berührt. In insgesamt 66 Kapiteln fungierten Ron Hall und Denver Moore stets abwechselnd als Ich-Erzähler, der Schreibstil wurde adäquat ausgewählt, Authentizität vermittelnd. Denvers Schilderungen waren schlicht gehalten, wobei sich auch viele Dialektausdrücke unter den Text mischten. Als wirkliche Bereicherung empfand ich insgesamt acht Seiten mit vielen Schwarz-Weiß-Bildern, die einem die realen Personen tatsächlich vor Augen führten.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen, die Schilderungen waren teilweise ernüchternd und Augen öffnend, jedoch niemals Mitleid heischend oder anklagend. Denvers starker, unbeirrbarer Glaube hat mich tief beeindruckt, und für das letzte Drittel des Buches würde ich empfehlen, Taschentücher bereit zu legen. Ich möchte „Genauso anders wie ich“ jedem ans Herz legen, der einen Blick auf die Sichtweise eines Obdachlosen werfen, und Denver ein kleines Stück seines Lebensweges begleiten möchte. Dieses Buch ist aber auch Mut machend, da es aufzeigt, was einzelne Personen mit dem unbeirrbaren Glauben an das Gute im Menschen tatsächlich zu bewirken vermögen. Ganz klare Leseempfehlung – und unbedingte fünf Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Freiheit des Herzens

Freiheit des Herzens
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Der Therapeut und Bestsellerautor John Eldredge behandelt in seinem Buch „Freiheit des Herzens“ das „Heil werden durch das Geschenk der Heiligung“ und beschreibt die Sehnsucht des Menschen, heil und gut ...

Der Therapeut und Bestsellerautor John Eldredge behandelt in seinem Buch „Freiheit des Herzens“ das „Heil werden durch das Geschenk der Heiligung“ und beschreibt die Sehnsucht des Menschen, heil und gut zu sein, die er als wesentliche Komponente des inneren Heilseins bezeichnet. In insgesamt zwölf Kapiteln erzählt der Autor, was der christliche Glaube in diesem Zusammenhang in einem Menschen bewirken kann und verleiht seiner festen Überzeugung Ausdruck, dass es die Bestimmung eines jeden ist, heil und heilig zu sein. Seine Ausführungen werden durch zahlreiche, in kursiver Schrift gehaltene Bibelzitate unterlegt. „Freiheit des Herzens“ soll seinen Lesern Heilung und innere Erneuerung schenken, soll Trost und Kraft für Herz, Geist und Leben vermitteln.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile – zunächst in den theoretischen ersten Teil, dem dann im zweiten Teil die praktischen Umsetzungsvorschläge und Anregungen für den Umgang im Alltag folgen. In den einzelnen Kapiteln veranschaulicht der Autor immer wieder konkrete Beispiele aus der Bibel, stellt das Handeln Jesu in den Mittelpunkt, und beleuchtet die Situation danach ein wenig näher. John Eldredge ist in seinem Buch sehr bemüht, einen Praxisbezug herzustellen und bedient sich hierbei dreier Musterbeispiele, in denen Personen mit einigen Problemen zu kämpfen haben. Er versucht auf diese Weise einen möglichen Umgang mit solchen Schwierigkeiten im Leben zu verdeutlichen. Am Beispiel des sexuellen Missbrauchs weist der Autor aber auch ausdrücklich darauf hin, dass er „hier eine Methode beschreibt, die Betroffene da anwenden können, wo sie gerade stehen, vor allem, wenn sie keine professionelle Hilfe zur Verfügung haben“. Er erwähnt jedoch im gleichen Zuge die Dringlichkeit, sich an einen Seelsorger zu wenden, sofern es irgend möglich ist. Für John Eldredge ist es ein wichtiger Aspekt, gemeinsam zu beten. Er empfiehlt, dies mit christlichen Freunden, Menschen, die Erfahrung mit Heilung durch Gebet haben, ausgebildeten Seelsorgern oder Pastoren zu praktizieren. Eldrege geht es unter anderem auch stark um die Motive unseres Denkens und Handelns, er regt seine Leser an, diese zu hinterfragen und zu reflektieren. Anfangs waren mir seine persönlichen „Gebetsvorlagen“ viel zu umfangreich und langatmig, als „Musterbeispiel“ betrachtet sind sie meiner Meinung nach hervorragend dazu geeignet, sich daran zu orientieren.

Der Schreibstil des Autors ist anschaulich, der Inhalt wird zielstrebig und klar dargelegt und wirkt - zumindest kann ich dies für meine Person behaupten - äußerst einnehmend. Seine überzeugenden, in kursiver Schrift gehaltenen Zitate aus der Bibel sowie der gegenüber gestellte Praxisbezug aus dem Alltagsleben machte die Lektüre zu einer wahren Bereicherung für mich.

Ich möchte an dieser Stelle auch noch auf die ansprechende Gestaltung des Buchcovers hinweisen, das in meinen Augen nicht nur optisch mit der harmonischen Farbgebung und dem symbolischen, zentral abgebildeten Herzen punktet, es besticht vor allen Dingen auch mit der hochwertigen Qualität des Umschlagpapiers und einer außergewöhnlichen Haptik.

„Freiheit des Herzens“ war mein erstes Buch von John Eldredge, und ich habe nun eine entsprechend hohe Erwartungshaltung in die Lektüre weiterer Werke dieses Autors.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Wort...

Ein Wort
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Der Autor, der mittlerweile bereits von seiner eigenen Ehefrau „Mister Ein Wort“ genannt wird, erzählt seiner Leserschaft in seinem Buch „Ein Wort und Gott verändert dein Leben“ von der unglaublichen Kraft, ...

Der Autor, der mittlerweile bereits von seiner eigenen Ehefrau „Mister Ein Wort“ genannt wird, erzählt seiner Leserschaft in seinem Buch „Ein Wort und Gott verändert dein Leben“ von der unglaublichen Kraft, den Wert und der Verantwortung des gesprochenen Wortes. In Worten liegt Kraft, Schönheit, Gnade. Worte verursachen etwas, sie können prägen, besiegeln, vermitteln, unsere Aufmerksamkeit wecken, uns zum Lachen bringen, unseren Horizont erweitern und unsere Kreativität anregen. Ein einziges Wort kann lt. Mike Ashcraft ein Instrument dafür sein, uns äußerlich zu stützen und lange genug in einer vorgegebenen Position zu halten, um innerliche Heilung zu ermöglichen. In seinem „Ein-Wort-Projekt“ stellt er uns einen Weg zur Unterstützung vor, zur Stärkung und zur Entwicklung eines Lebens aus unserem Inneren heraus. In den ersten Kapiteln empfiehlt Mike Ashcraft die Auswahl eines auf das Leben des Lesers aktuell zutreffendes Wortes, das ihn über den Zeitraum eines Jahres hinweg erkennen lassen soll, wo Gott in seinem Leben handelt. In Ascrafts Ausführungen ermutigt er laufend dazu, Tagebuch zu führen. Er empfiehlt dies als geistliche Übung, die inspirierend und herausfordernd wirken soll, die Ermutigung spendet. Indem wir Tagebuch führen, verstehen wir vielleicht besser, was wirklich in uns vorgeht, und wie es um die Beziehung zu Gott und dem gewählten Wort bestellt ist. Sobald wir uns Zeit dafür nehmen, bestimmte Momente eines jeden Tages in Worte zu fassen, achten wir seiner Meinung nach verstärkt darauf und erinnern uns später auch an Einzelheiten.

In insgesamt zwölf Kapiteln plädiert er für diese „Ein-Wort-Methode“ und lässt mehrfach auch Menschen zu Wort kommen, die sich ebenfalls für dieses Projekt entschieden haben. Sie erklären ihre Beweggründe zur Entscheidung für dieses eine, ganz bestimmte Wort, beziehen sich kurz auf ihren Umgang damit, und erzählen von den Auswirkungen auf ihr Leben. Seine Kapitel beendet der Autor mit kurzen, zusammenfassenden Fragen zur Reflektion des vorangegangenen Inhalts und liefert Anregungen zur praktischen Umsetzung. So weist der Autor beispielsweise gleich zu Beginn seiner Ausführungen auf die Wichtigkeit des Tagebuchschreibens und der täglichen Zeit der Stille hin – idealerweise am Morgen, die zum Beten, zum Lesen der Bibel, zu besagtem Tagebuchschreiben, zum Auswendiglernen jener Bibelzitate, die man sich zuvor aufgrund des gewählten Wortes herausgesucht hat, zum Durchstöbern von Wörterbüchern und Lesen von Definitionen, zum Blättern in Wörterbüchern, Nachschlagen von Synonymen, Auffinden und Lesen/Vertiefen jener Stellen in der Bibel, in denen das jeweiligen Wort des Jahres vorkommt und vieles mehr.

… ich bin bereits am Überlegen, welches Wort für mich aktuell wohl passend wäre

Veröffentlicht am 16.04.2018

Somewhere over the rainbow

Meine Trauer traut sich was
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„Somewhere over the rainbow“

Schicksalsschläge kommen immer überraschend, sich darauf vorzubereiten ist unmöglich. Dies hat die Autorin dieses Buches am eigenen Leib erfahren müssen, als die heile Welt ...

„Somewhere over the rainbow“

Schicksalsschläge kommen immer überraschend, sich darauf vorzubereiten ist unmöglich. Dies hat die Autorin dieses Buches am eigenen Leib erfahren müssen, als die heile Welt der Familie Riedinger durch die Krebserkrankung des Ehemannes Andreas mit einem Schlag zum Einsturz gebracht wurde. Der Diagnose folgten aufreibende und kräftezehrende Behandlungen, ein Wechselbad der Gefühle zwischen Aufbegehren, Hoffnung, Verzweiflung und Resignation. In ihrem Buch „Meine Trauer traut sich was“ berichtet Andrea Riedinger in insgesamt elf Kapiteln über dieses einschneidende Erlebnis und den Umgang mit diesem schweren Schicksalsschlag. Sie beleuchtet ihre Situation, erzählt von den Problemen im Alltag, speziell auch mit ihrer kleinen zweijährigen Tochter, der Aufarbeitung und Trauerbewältigung und der zwingenden Notwendigkeit zu lernen, mit dieser Tragödie weiterzuleben. Ihre persönlichen Berichte aus dieser schweren Zeit ihres Lebens werden in kursiver Schrift wiedergegeben, in denen sie abwechselnd vom Krankheitsverlauf und seinen Auswirkungen auf die ganze Familie, aber auch von schönen Erinnerungen oder glücklichen Momenten erzählt. Als Betroffene weiß die Autorin, wovon sie schreibt, ihre Ausführungen zu diesem Thema vermitteln Authentizität und haben durchaus die Fähigkeit, anderen Menschen in ähnlichen Situationen weiter zu helfen.

„Das Leben ist nicht planbar. Ganz und gar nicht. Durch all die schlimmen Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, habe ich gelernt, meine Konzentration auf die Gegenwart zu richten. Denn das Leben kann vorbei sein, von einem Tag auf den anderen, oder eine Zukunft bieten, mit der man nicht gerechnet hat.“ Andrea Riedinger schildert den Prozess, der ihr diese Tatsache bewusst machte. Sie erzählt von der Ohnmacht und Hilflosigkeit – nicht nur der von Schicksalsschlägen betroffenen Personen, sondern auch jener ihrer Umwelt, ihrer Mitmenschen. Sie weist darauf hin, wie unendlich wichtig hilfreiche Unterstützung seitens Familie und Freunde in solchen Situationen sind und wie die Einsamkeit versucht, betroffene Menschen völlig zu vereinnahmen. Denn nach solchen Tragödien wird die Sorglosigkeit durch Ängste, Entsetzen und Hilflosigkeit ersetzt, Menschen reagieren mit Verdrängungsmechanismen und einem Ausblenden der Realität – der so genannten „Vogel-Strauß-Taktik“. Ein Nicht-akzeptieren-können, ein innerliches Erstarren und ein Wegschieben der Realität kosten den Betroffenen jedoch Kraft, und dieser Kräfteverlust wird durch die große, immer wieder kehrende Frage nach dem „Warum“ zusätzlich verstärkt. Andrea Riedinger beschreibt die Phasen der Auflehnung gegen die aktuelle Situation, das Hadern, Ignorieren und das Schönreden von Dingen, plädiert dabei jedoch aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen dafür, diese Verweigerungstaktiken zu beenden. Sie unterstreicht die Wichtigkeit des Dialogs, um andere an den eigenen Sorgen und Ängsten teilhaben zu lassen – erwähnt dabei aber auch die Unsicherheit und die Berührungsängste der Umwelt. Dieses Buch ist ein guter Ratgeber für Betroffene, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Die Autorin empfiehlt positives Denken, warnt zugleich aber auch vor übertriebenem Optimismus, der die Wahrheit ausblendet. Frau Riedinger weist auf die Gefahr hin, in einer Krise zu verharren und sie zum Mittelpunkt all unseres Denkens und Handelns zu machen, sich nur noch über den Schicksalsschlag zu definieren. Sie möchte mit ihrem Buch Mut machen, Vergangenes loszulassen, den Erinnerungen den richtigen Stellenwert im Leben zu geben. Und sie regt behutsam dazu an, Vorwärtszukommen, neue Ziele zu setzen, positive Veränderungen im eigenen Leben anzustreben. „Ein Schicksalsschlag ist prägend, er begleitet uns für den Rest unseres Lebens. Die Veränderung betrifft nicht nur einen Verlust, sondern auch die Tatsache, dass man die Kraft gefunden hat, nach einem solchen Schlag wieder aufzustehen.“

Mit ihrer offenen und direkten Art hat die Autorin dem Leser nicht nur ihr eigenes Schicksal dargelegt, sondern zugleich auch viele Anregungen und praktische Tipps zur Bewältigung schwerer persönlicher Tragödien mit auf den Weg gegeben. „Meine Trauer traut sich was“ ist ein Buch, das sehr viel geben kann – besonders in Situationen schwerer Krisen. Ein möglicher Umgang damit, sehr persönlich erzählt von einer sympathischen jungen Frau, die gelernt hat, wieder aufzustehen und weiter zu machen, wieder am Leben teilzunehmen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wie finde ich meinen Platz im Leben?

Meinen Platz im Leben finden
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„Wie finde ich meinen Platz im Leben?“

Cornelia Mack, Buchautorin mit Studium der Sozialpädagogik, Pastorenfrau und vierfache Mutter, möchte sich mit der stets aktuellen Frage nach dem eigenen Platz im ...

„Wie finde ich meinen Platz im Leben?“

Cornelia Mack, Buchautorin mit Studium der Sozialpädagogik, Pastorenfrau und vierfache Mutter, möchte sich mit der stets aktuellen Frage nach dem eigenen Platz im Leben befassen und das Thema vor allen Dingen auch im biblischen Kontext beleuchten.

Die Gestaltung dieses Buches war zunächst ein wenig überraschend für mich. Die einzelnen Kapitel wurden nicht als solche nummerisch aufgelistet. Der Inhalt dieser Lektüre wird vielmehr als Aufzählung verschiedener Themenbereiche behandelt, wobei auf jeden Punkt in Folge detailliert eingegangen wird. Was ich sehr schön fand war die Tatsache, dass die Autorin hierbei immer wieder Beispiele aus der Bibel zu ihren klugen und fundierten theoretischen Ausführungen liefert. Cornelia Mack schreibt in der Einleitung über die Frage nach dem eigenen Ich, um sich anschließend mit drei großen Themen zu beschäftigen, nämlich seinen eigenen Platz im Leben in der Beziehung zu sich selber, in der Beziehung zu Gott, und letztendlich in jener zu den Mitmenschen, zum Nächsten, zu finden. Die Autorin schreibt unter anderem von laufend eintretenden Veränderungen im Leben, sie erzählt von den positiven Aspekten unseres Scheiterns, geht auf die Einstellung zum eigenen Körper, zur Herkunft, zum Blick auf die eigene Persönlichkeit, seine Gaben und Fähigkeiten, sich daraus ergebender Aufgaben, dem Umgang mit Besitz, haltgebender Werte, der Gottesbeziehung sowie einen souveränen Umgang mit Beziehungen ein. Ein für mich tief bewegendes Kapitel war jenes über das Älterwerden, in dem die Autorin über den Herbst und den Winter unseres Lebens berichtet.

„Meinen Platz im Leben finden“ war für mich eine überaus bereichernde Lektüre, die mir viel Stoff zur Reflektion lieferte, einige überraschende Einsichten brachte und für mich eine herausragende Lektüre im Bereich der Sachbücher darstellt. Dieses Buch ist ein ganz besonderes Lese-Highlight, ein lebensbegleitender Ratgeber, den ich vermutlich noch öfter zur Hand nehmen werde.

Ein schönes Detail am Rande ist das in warmen Farben gehaltene, einladend wirkende Sofa, das die Optik des Buchcovers ziert und immer wieder zwischendurch auf den Seiten dieses Buches auftaucht. Eine deutliche Einladung, inne zu halten, sich auszuruhen, nachzudenken… und sich mit Cornelia Macks Ausführungen zu beschäftigen.

Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass ich aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei um ein Buch aus einem Christlichen Verlag handelt, eine gewisse Erwartungshaltung in seinen Inhalt hatte. Diese Erwartungshaltung wurde nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen, indem der Beziehung zu Gott darin tatsächlich ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde. Aus diesem Grund vergebe ich dafür nur zu gerne die Höchstbewertung und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!