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Veröffentlicht am 16.04.2018

„Immer Ja zu sagen macht mich nicht zu Wonderwoman, sondern zu einer sehr erschöpften und müden Frau.“

Nein ist manchmal das bessere Ja
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„Immer Ja zu sagen macht mich nicht zu Wonderwoman, sondern zu einer sehr erschöpften und müden Frau.“

„Nein zu sagen bedeutet, dass wir unsere Zeit, Kraft und Bedürfnisse richtig einschätzen. Nein zu ...

„Immer Ja zu sagen macht mich nicht zu Wonderwoman, sondern zu einer sehr erschöpften und müden Frau.“

„Nein zu sagen bedeutet, dass wir unsere Zeit, Kraft und Bedürfnisse richtig einschätzen. Nein zu sagen ist gesund, wenn es ausgewogen geschieht, wird aber bei Christinnen trotzdem nicht gerne gesehen. Die christliche Grundeinstellung scheint zu sein, dass man eigentlich kein richtiger Christ ist, wenn man sich nicht für andere umbringt.“

Lysa Terkeurst beleuchtet in diesem Buch das „Nein“ und stellt die Fähigkeit, weise Entscheidungen zu treffen, in den Vordergrund. In neunzehn Buchkapiteln auf insgesamt 260 Seiten geht sie der Tatsache auf den Grund, dass viele Menschen eigentlich nicht „Ja“ sagen möchten, aber dennoch einfach nicht in der Lage dazu sind, stattdessen ein klares „Nein“ auszusprechen. Hierbei bezieht sie sich unter anderem auch auf das christliche Gebot zu lieben, das nur allzu leicht mit dem Wunsch zu gefallen verwechselt wird, indem man es jedem recht zu machen versucht. Sie schildert, wie man durch einen hektischen Alltag wichtige Aufgaben und innere Impulse von Gott nicht mehr zu erkennen vermag, diese aufgrund der eigenen Überforderung schlichtweg ignoriert. Terkeurst ist der Meinung, dass es sowohl gute, als auch schlechte, aber keine perfekten Entscheidungen gibt. In ihren Ausführungen beschränkt sie sich nicht nur darauf, theoretische Inhalte zu liefern, sondern gibt auch praktische Anleitungen und sehr viele Beispiele für Fragen, mit denen man sich selber immer wieder auseinandersetzen sollte. Sie hilft aber auch dabei, eine Analyse der eigenen Situation zu erstellen – ein Kapitel, das meines Erachtens überaus hilfreiche Ansätze liefert. Die Autorin erzählt von unrealistischen Anforderungen und Erwartungen anderer Menschen und liefert dazu laufend Beispiele aus ihrem Leben. Sie weist in einem ihrer Buchkapitel unter anderem auch darauf hin, wie wichtig der richtige Zeitpunkt ist, um etwas abzulehnen und weist mögliche negative, aber auch positive Folgen auf, die ein Aufschieben einer Verneinung mit sich bringen können. Von den zahlreichen großartig geschriebenen Kapiteln dieses Buches hat mich das fünfzehnte Kapitel wohl am meisten berührt, in dem Lysa Terkeurst die Szenerie wundervoller und kostbarer kurzer Momente im Alltagsleben zeichnet. Es sind dies Szenen, die man in seinem Innersten bewahrt und für die man immer dankbar sein sollte.

Der lockere Schreibstil, die zwischendurch eingebrachten persönlichen Erfahrungen der Autorin und die wunderbaren Anregungen und Denkanstöße machen dieses Buch zu einem erstklassigen Ratgeber wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen – entweder ein „Ja“, oder aber ein „Nein“ auszusprechen und dies auch konsequent zu vertreten. Lysa Terkeurst arbeitet in diesem Buch zudem mit sehr vielen Bibelversen, die sie gemeinsam mit Quellenangaben immer wieder in kursiv gedruckten Lettern zitiert, was für mich eine weitere Bereicherung darstellte.

Ich empfand die Lektüre dieses Buches als große Bereicherung und kann mir durchaus vorstellen, es als Ratgeber für schwierige Entscheidungen immer wieder mal zur Hand zu nehmen. „Nein ist manchmal das bessere Ja“ war für mich bereits das zweite Buch dieser Autorin und ich vergebe dafür erneut die Höchstwertung. Ein Buch, das ich uneingeschränkt weiter empfehle!

„Es ist unchristlich, Menschen abzuweisen! Wag es bloß nicht, Nein zu sagen.“ => „Nein zu sagen ist keine unnötige Zurückweisung, sondern es ist ein notwendiger Schutz für das Ja, das dran ist.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Es begann mit einem Buch

Die Fischerkinder
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Es begann mit einem Buch

„Mit einem Buch fing es an. Einem Buch, für das schon Menschen ihr Leben gegeben hatten, wegen dem andere verfolgt worden waren und durch das ein eigentlich recht gewöhnliches ...

Es begann mit einem Buch

„Mit einem Buch fing es an. Einem Buch, für das schon Menschen ihr Leben gegeben hatten, wegen dem andere verfolgt worden waren und durch das ein eigentlich recht gewöhnliches Mädchen eines Sommerabends zur Diebin wurde.“


Eine siebzehnjährige, bislang unbescholtene und gesetzestreue Bürgerin eines Staates in der fernen Zukunft wurde durch ein Buch, dessen Anziehungskraft sie sich nicht zu widersetzen vermochte, zur Diebin. Miriam „Mira“ Robins, behütete Tochter eines Justizbeamten aus Leonardsburg, galt ebenso wie ihr Vater als pflichtbewusst und gesetzestreu, glänzte mit hervorragenden Schulnoten und hatte nach den Vorstellungen von Gerald Robins eine glänzende Karriere als Beamtin vor sich. Im autarken Staat, wo Exporte und Importe abgeschafft wurden, es keine Bündnisse mit anderen Staaten gab und das Leben der Menschen äußerst strengen Reglements unterzogen wurde, hatten die Meinung der Nachbarn und das Vorhandensein etwaiger Spitzel großes Gewicht und bedeuten stete Bedrohung. Mira bemühte sich, den Vorstellungen ihrer Eltern zu entsprechen, ihr einziges Aufbegehren galt ihrer Leidenschaft für das gedruckte Wort. In einer Zeit, in der es keine Verlagshäuser mehr gab, die Bücher druckten, war die Buchhandlung „Porters Höhle“ Miras beliebtestes Ziel und entgegen der Proteste ihres Vaters tauchte sie stets in die abenteuerlichen Welten von Edmund Porters Bücher ein. Nachdem das wohlerzogene Mädchen das alte, abgegriffene Buch entwendet und in der Abgeschiedenheit ihres Zimmers aufgeschlagen hatte, tauchte sie in eine irritierende, aber zugleich faszinierende Welt ein. Ihr begegnete ein seltsamer Protagonist mit sanftem, aber zugleich bestimmendem Charakter. Jesus von Nazareth war die bislang außergewöhnlichste Figur, die ihr jemals in Büchern begegnet war und zog sie vollends in seinen Bann. Das Mädchen mit dem dunklen Haar, den weichen Zügen und den großen grünen Augen wollte mehr über ihn erfahren und traf schließlich auf eine konspirative Kleinstgruppe, die sich an einem geheimen Ort versammelte und ihr von diesem faszinierenden Mann namens Jesus erzählte…

Melissa C. Feurer hat ihre Leser mit dieser einnehmenden Geschichte in einen Staat in der Zukunft katapultiert und ein erschreckendes Szenario gezeichnet. Die kaum vorstellbaren Lebensumstände, der Entzug des freien Willens und die vollständige Kontrolle der Menschen waren erschreckend und vermittelten Trostlosigkeit und Resignation. Der Blick über die Stadtmauer zeigte das Leben der armen Bevölkerungsschicht und offenbarte der Protagonistin dieses Buches so manche Missstände, mit denen das Staatsoberhaupt König Auttenberg die Menschen zu täuschen suchte. Alle Menschen dieses neuen Staates sollten gleich sein – und doch gab es Klassenunterschiede. Alle Menschen sollten die gleichen Rationen an Nahrungsmittel und Kleidung erhalten, und doch gab es Unterschiede. Menschen, die Aufbegehrten, waren plötzlich verschwunden und wurden nie wieder gesehen, ihr Aufenthaltsort unbekannt. Die Stadtmauern wurden bewacht, ebenso die Grenzen. Wurden die Menschen vor dem Eindringen von Fremden bewacht, oder innerhalb der Mauern ruhig gehalten, vom Rest der Welt abgeschirmt? Fragen über Fragen, die sich mir im Verlauf dieses aufwühlenden Buches stellten. Und als zentrales Thema immer wieder der Christliche Glaube, der scheinbar in seinen Wurzeln ausgerottet schien, dessen Anhänger, die so genannten „Fischerkinder“, dennoch immer wieder kleine Feuer entzündeten, um ihn am Leben zu erhalten. Ein Buch, das berührt, nachdenklich macht, aufwühlt. Ein Buch, das vor allem eines bewirkt: Dankbarkeit der Tatsache gegenüber, eine Freiheit des Redens, des Handelns und des Glaubens zu haben. Das Szenario, das die Autorin in diesem Buch präsentiert, lässt zu wünschen, dass es niemals Realität werden möge.

Der flüssige Schreibstil und das Interesse weckende Thema zogen mich sofort in den Bann. Die sehr gut ausgearbeiteten Protagonisten wurden durch sympathische Nebenfiguren ergänzt. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Familienmitglieder von Mira und ihrer besten Freundin Vera Petersen, sowie auf die Gruppe der Fischerkinder gelegt. Einige angedeutete Ereignisse aus der Vergangenheit werden erst nach und nach preisgegeben, der durchwegs konstant gehaltene Spannungsbogen steigerte sich gegen Ende des Buches erheblich. Das offene Ende lässt bereits nach dem Umblättern der letzten Seite Vorfreude auf den Nachfolgeband aufkommen.

Mit ihrem Jugendbuch „Die Fischerkinder“ hat mir Melissa C. Feurer einige äußerst anregende Lesestunden bereitet – ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Sprache des Herzens

Die Sprache des Herzens
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Die Weltausstellung 1893 in Chicago ist übt eine gewisse Faszination auf den siebenundzwanzigjährigen Connor McNamara aus, er würde dies jedoch niemals zugeben oder gar seine eigene Anwesenheit bei diesem ...

Die Weltausstellung 1893 in Chicago ist übt eine gewisse Faszination auf den siebenundzwanzigjährigen Connor McNamara aus, er würde dies jedoch niemals zugeben oder gar seine eigene Anwesenheit bei diesem großen Ereignis anstreben. Dennoch konfrontiert ihn sein Vater eines Tages mit der Tatsache, dass er heimlich nicht nur die Reise samt Unterkunft, sondern auch die Teilnahme seines Sohnes organisiert hatte. Connors Vater glaubt ganz fest an die automatische Sprinkleranlage und dessen Erfolg durch eine Präsentation Connors in Chicago und drängt ihn, diese einmalige Chance wahrzunehmen. Um seinen Vater nicht zu enttäuschen, der sein ganzes Leben lang an ihn geglaubt hatte und der felsenfest davon überzeugt war, dass Connor für seine Tätigkeit als Erfinder bestimmt sei, macht er sich auch tatsächlich auf den Weg. Aufgrund seines Hörproblems beschließt der junge Mann, Unterricht im Lippenlesen und der Gebärdensprache zu nehmen und trifft dabei auf eine bezaubernde junge Frau aus Philadelphia, der er bereits an seinem ersten Tag der Ausstellung in einer Notsituation hilfreich zur Seite geeilt war. Adelaide Wentworth kann den sehnlichsten Wunsch ihres Retters nur unschwer abschlagen, und so verbringen sie in den darauffolgenden Wochen und Monaten ihre gesamte Freizeit miteinander. Della erteilt Connor die gewünschten Lektionen, während dieser bei der Besichtigung der Weltausstellung als ihr Begleiter fungiert. Schon bald werden die ersten zarten Gefühle füreinander geweckt und Connors Sprinkleranlage scheint bei einigen wichtigen Kunden Interesse zu wecken… ob sich dem privaten und beruflichen Glück des jungen Farmers jetzt noch etwas in den Weg stellen kann?

Die aktuelle Neuerscheinung von Deeanne Gist weist zwar mit knappen vierhundert Buchseiten eine große inhaltliche Fülle auf, ich konnte mich dennoch nicht recht damit anfreunden. Die beiden Protagonisten werden leidlich gut beschrieben, blieben mir jedoch unnahbar und wenig Sympathie erweckend. Die Geschichte von Connor und Della empfand ich als etwas langatmig, Connors Handlungsweise seiner Verlobten Wanda gegenüber gedanken- und verantwortungslos. Mir fehlte es betreffend die eingebaute Liebesgeschichte zudem eindeutig an Romantik und Emotionen, die zu erwecken die Autorin für meine Person einfach nicht geschafft hat. Connor und Della blieben für mich Figuren in einem Roman, mich für sie zu erwärmen oder gar mich in sie hinein zu versetzen und ihre Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen, fiel mir äußerst schwer.

Was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat war das Thema, mit dem Adelaide Wentworth sich beruflich beschäftigte: die Arbeit mit taubstummen Kindern. Hier durfte ich einen kleinen, aber faszinierenden Einblick in die Welt dieser Kinder erhaschen, erfuhr von den Anstrengungen, die es kostet, als tauber Mensch das Lippenlesen zu lernen. Deeanne Gist vermittelte ihren Lesern auch die große Aversion der Umwelt, wenn es um die Gebärdensprache ging. Menschen, die diese Form der Kommunikation nutzten, wurden zu jenen Zeiten unweigerlich als verrückt und dumm abgestempelt. Dellas Kampf, die Gebärdensprache in Kombination mit dem Lippenlesen im Unterricht einzusetzen, war ein Kampf gegen Windmühlen, den zu gewinnen es unmöglich schien.

Leider konnte man die Tatsache, dass es sich hierbei um einen Roman aus einem Christlichen Verlag handelt, aus dem Inhalt dieses Buches nicht ersehen. Der Glaube spielt nur eine äußerst begrenzte bis gar keine Rolle darin… wirklich schade.

Obgleich „Die Sprache des Herzens“ mich inhaltlich enttäuscht hat, war der Umgang mit taubstummen Menschen und deren Unterrichtsmethoden ein Faktor, der mir gut gefallen hat. Ich würde diese Lektüre zwar Menschen, denen christliche Werte wichtig sind, nicht unbedingt weiter empfehlen, vergebe aber dennoch drei solide Bewertungssterne dafür.

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Aus der Weisheit eines reichen Lebens“

Du machst mich stark
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*„Aus der Weisheit eines reichen Lebens“'

Gordon MacDonald, langjähriger Pastor und Buchautor, wies im Anhang seines aktuellen Buches „Du machst mich stark“ auf die bedeutende Rolle seines ehemaligen ...

*„Aus der Weisheit eines reichen Lebens“'

Gordon MacDonald, langjähriger Pastor und Buchautor, wies im Anhang seines aktuellen Buches „Du machst mich stark“ auf die bedeutende Rolle seines ehemaligen Trainers Marvin W. Goldberg hin, der ihm nicht nur eine Menge über das Laufen, sondern vielmehr über das Leben an sich beigebracht hatte. Seine Lektionen prägten die Lebenseinstellung des Autors und weckten in ihm den Wunsch, ein Mensch mit Ausdauer zu sein. Gordon MacDonald erkannte, dass diese Ausdauer sich bei weitem nicht nur auf den Sport beschränkt, sondern vor allen Dingen auch sein Denken und Handeln umfasst, auf die Fähigkeit, das Leben zu schätzen. Sein damaliger Trainer betonte stets die Wichtigkeit von Selbstdisziplin und Stärke und dem Vorhandensein einer Richtung, die durch Gottes Berufung vorgegeben wird. Gordon MacDonald berichtet seinen Lesern von den Spuren, die dieser großartige Mann in seinem Leben hinterlassen hatte. Er beginnt dieses Buch mit dem Bericht über die individuellen Trainingsprogramme des Trainers für die einzelnen Mannschaftsmitglieder, die durch die weiße Anschlagtafel in der Stony Brook School in New York kommuniziert wurden. Trainer Goldberg und seinen Methoden, den Jungs etwas über den Sport und das Leben beizubringen, ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und nehmen einen sehr hohen Stellenwert ein. In den dreißig Buchkapiteln erfährt man immer wieder über persönliche Erlebnisse des Autors mit Trainer Goldberg, im Fokus stehen jene Christen, die aus der Masse heraus ragen und die Gordon MacDonald als „Menschen mit Ausdauer“ bezeichnet. Marvin W. Goldberg war vermutlich nicht bewusst, wie sehr er seinen ehemaligen Schüler beeinflusst hat, indem er ihm nicht nur die Ausdauer für eine Sportart, sondern vielmehr auch die Art und Weise vermittelte, wie man als Nachfolger Jesu lebt. Er war sein Trainer, zugleich aber auch sein großer Mentor, der MacDonalds Grundeinstellung zum Leben als Christ prägte.

In den einzelnen Kapiteln schreibt der Autor über die Bedeutung dessen, was einen Menschen mit Ausdauer ausmacht. In einer großen Themenvielfalt äußert er sich über Fragen des Lebens, und nennt dabei auch ganz konkret einige, die dabei helfen, zu reflektieren, sich zu besinnen und zu erkennen, wie ein Leben mit Ausdauer aussehen kann. Er weist beispielsweise auf die Macht der Erinnerungen hin und erklärt, wie wichtig es ist, seine Vergangenheit in Ordnung zu bringen, um ein gesundes geistliches Leben führen zu können. Im Zuge dieser Vergangenheitsbewältigung beweist der Autor großen Mut, als er seine persönliche Schuld offenbart und von seiner dunkelsten Sünde berichtet. Doch auch Dankbarkeit, Konflikte mit dem eigenen Ego oder das große Augenmerk, das auf soziale Kontakte gelegt werden sollte, sind Themen, die er seinen Lesern auf ganz besonders beeindruckende Art und Weise nahe bringt.

Der Autor meint: „Seit einiger Zeit vertrete ich den Standpunkt, dass die heutige Vorstellung von einer christlichen Bekehrung viel zu klein ist. Sie betont das Einschlagen des ersten Nagels – eine Entscheidung, das Leben Jesus anzuvertrauen -, übersieht aber oft den letzten Nagel – das, was wir Jesu Berufung nach sein und tun sollen.“ Meiner Meinung nach ist es ihm vortrefflich gelungen, seinen Lesern einen Eindruck davon zu vermitteln, wie man diese Berufung zu erkennen und ihr zu folgen vermag.

Die fesselnden Buchkapitel enthalten viele Bibelzitate, auf die der Autor umfassend eingeht und die er in seine Ausführungen einbezieht. Ich empfand „Du machst mich stark“ als äußerst anregende, teilweise sogar aufwühlende Lektüre, als ein mit Lebensweisheiten sowie Weisheiten aus der Bibel strotzendes Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Volldampf voraus!
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Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Karen Witemeyer, die Autorin historischer Romane mit überzeugender christlicher Botschaft und einer Happy-End-Garantie hat es mit ihrem aktuellen Buch ...

Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Karen Witemeyer, die Autorin historischer Romane mit überzeugender christlicher Botschaft und einer Happy-End-Garantie hat es mit ihrem aktuellen Buch „Volldampf voraus!“ erneut geschafft, mir einige äußerst vergnügliche Lesestunden zu bereiten. Diesmal sind ihre Protagonisten tief mit der Dampf- bzw. Fluss-Schifffahrt im Amerika des Jahres 1849 verbunden. Als einzige Tochter und Erbin von Renard Shipping durfte Nicole Renard eine exzellente Ausbildung in einem Mädchenpensionat genießen. Zudem brachte ihr Vater ihr nicht nur alles bei, was es über die Schifffahrt zu wissen gab, sondern ermöglichte ihr zudem auch noch Unterweisungen im Gebrauch von Waffen. Eine ernsthafte Erkrankung von Anton Renard veranlasste die hübsche junge Frau mit den braunen Locken und goldbraunen Augen dazu, sich mit dem kostbaren Familienschatz aufzumachen, um ihren zukünftigen Ehemann auszuwählen. Ihre Pläne wurden jedoch durchkreuzt, und sie landete aufgrund einer Stellenanzeige unvermittelt in Oakhaven, wo sie Darius Thornton kennen lernte, einen exzentrischen Mann mit nachlässigem Äußeren, der gefährliche Experimente betrieb, um Dampfschiffe sicherer zu machen. Darius mag Menschen, die unverblümt ihre Meinung äußern und sagen, was sie denken. Dieser Eigenschaft war es wohl zu verdanken, dass er damit bei Nicole an der richtigen Adresse war. Die intelligente junge Frau hingegen ergriff wider Erwarten nach ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Darius nicht unverzüglich die Flucht, sondern stellte sich der Herausforderung. Zudem gab Nicole ihrem Vater ein Versprechen, und ihre Ehre gebot es ihr, dieses auch zu halten…

In diesem turbulenten, romantischen, vor Humor und Charme sprühenden Buch mit den einnehmenden Protagonisten und den sympathischen Nebenfiguren wird es keine Sekunde langweilig. Abwechselnd darf man amüsiert lächeln, eine aufkeimende, zarte Liebesgeschichte beobachten, die durch eine Familienfehde hervor gerufene Spannung auskosten, und zu guter Letzt das unweigerliche Happy-End, das bei Romanen dieser Autorin bereits garantiert ist, genießen. Zwar handelt es sich bei der Wahl der beiden Hauptfiguren um die dem Klischee entsprechenden „jungen, begüterten und schönen“ Menschen, Karen Witemeyer hat ihnen jedoch einige Macken und Kanten zuerkannt. Eine höchst erfreuliche Bereicherung bildet das Ehepaar Wellborn, die als Butler und Haushälterin bei Darius Thornton wunderbare Nebenfiguren darstellen. Der stoische, jedoch tief in seinem Herzen butterweiche Butler und die Frau an seiner Seite mit dem köstlichen Humor trugen viel dazu bei, diese Lektüre zu einem Vergnügen zu machen.

Ich kann „Volldampf voraus!“ als leichte, köstliche Unterhaltung für Fans historischer Romane auf alle Fälle weiterempfehlen. Ich empfand jedoch die Gestaltung des Buchcovers als enttäuschend. Sollte man die Romane dieser Autorin nicht bereits kennen und zu schätzen gelernt haben, erweckt das abgebildete Paar auf der Titelseite mit dem „einfältigen“ Gesichtsausdruck kaum das Bedürfnis, sich eingehender mit dem Buch zu beschäftigen. Nichts in der Mimik der jungen Frau mit dem wirren Haar lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine scharfsinnige kluge Dame aus gutem Elternhaus handelt – leider ist eher das Gegenteil der Fall. Zudem wirkt das im Inhalt als edel und kostbar beschriebene grüne Seidenkleid in der Abbildung dann doch ziemlich minderwertig, die grelle Farbgestaltung des gesamten Covers rundet meinen Eindruck noch ein wenig ab. Den Mann an der Seite der dunkelhaarigen Frau mit dem pinkfarbenen Lippenstift würde ich ebenfalls nicht als intelligenten Unternehmer einschätzen, auch er wird eher naiv gezeichnet. Wirklich schade!