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Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Gerechtigkeit ist leider oft unbequem…

Kein Toter für den Kirchhof
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Die Gerechtigkeit ist leider oft unbequem…

Mit dem vorliegenden vierten Fall für Hugh de Singleton „Kein Toter für den Kirchhof“ setzt Mel Starr seine Krimireihe um den Chirurgen und Burgvogt in Lord ...

Die Gerechtigkeit ist leider oft unbequem…

Mit dem vorliegenden vierten Fall für Hugh de Singleton „Kein Toter für den Kirchhof“ setzt Mel Starr seine Krimireihe um den Chirurgen und Burgvogt in Lord Gilbert Talbots Diensten fort. Der Protagonist schildert als Ich-Erzähler die Geschichte von Thomas atte Bridges vermeintlichen Selbstmord, der von Hugh de Singleton von allen Seiten beleuchtet und sehr rasch als vertuschtes Gewaltverbrechen erkannt wird. Um seine Suche nach dem Täter nicht zu gefährden, beschließt Hugh, dieses Detail vorerst noch für sich zu behalten. Im Verlauf seiner Ermittlungsarbeit muss er jedoch resigniert feststellen, dass sich der Kreis der Verdächtigen nicht nur auf mindestens fünf Personen beläuft, sondern zudem auch noch Menschen darunter sind, die Hugh zu seinen Freunden zählt. Wird er dennoch seiner Verpflichtung als Burgvogt von Bampton Manor nachkommen und der Gerechtigkeit Genüge tun?

Mel Starrs Krimis um Hugh de Singleton sind mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Umso mehr freute ich mich darauf, mich nun dem vierten Fall widmen zu dürfen, bei dem mir vertraute Figuren aus den Vorgängerbüchern wiederbegegneten. Hugh hatte bei seiner Brautschau im letzten Band Erfolg, die hübsche Tochter des Pergamenthändlers Kate ist bereits seit drei Monaten mit ihm verheiratet. Kate stellt eine eine liebevolle Ehefrau und fürsorgliche Gefährtin an Hughs Seite dar und trägt auch einen klugen Kopf auf ihren Schultern, der den Burgvogt in seiner Ermittlungsarbeit tatkräftig unterstützt. Mel Starr bedient sich auch in diesem Band wieder etlichen Nebenfiguren, legt geschickt falsche Fährten und führt seine Leser auf der Suche nach dem Mörder ein klein wenig in die Irre. Er machte es mir auch in diesem Kriminalfall nicht leicht, die Identität des Täters zu erraten.

Der einnehmende Schreibstil, der das ganze Buch über durchgehend aufrecht erhaltene Spannungsbogen und die interessanten Details, die man über das Leben im Mittelalter und auch über die medizinische Versorgung in dieser Zeit erfährt, tragen sehr viel zum Lesegenuss bei. Der christliche Glaube spielt eine bedeutende Rolle, er bringt Hugh de Singleton in Bezug auf die Gnade Gottes in eine gedankliche Zwickmühle, als er sich letztendlich der Frage stellt: „Was ist mit der Gnade? Gott ist gerecht und er ist gnädig. Und wenn seine Gerechtigkeit auch manchmal auf sich warten lässt, ist sie dennoch gewisser als jede Form von Gerechtigkeit, die Menschen üben könnten. Der Prophet hat geschrieben, Menschen sollen „Recht tun und die Barmherzigkeit lieben“. Aber er sagt nicht, was man tun soll, wenn nur eines von beidem möglich ist.“

Die Gestaltung des Buchcovers ist an jene der Vorgängerbücher angepasst. Der Buchtitel wird erneut in blutroten Lettern und einem ornamental gestalteten Titel präsentiert. Der obligatorische rote Blutstropfen befindet sich auf dem zerrissenen Hanfseil auf dem Boden, das zuvor um den Hals des Opfers gelegt war. Auf der ersten Buchinnenseite fand man auch diesmal wieder ein Glossar mit einer Erläuterung der wichtigsten Begriffe aus dieser Zeit, dicht gefolgt von einer Skizze des Ortes Bampton.

Fazit: „Kein Toter für den Kirchhof“ aus der Reihe um den Chirurgen Hugh de Singleton hat auch diesmal meine Erwartungen erfüllt, mir großen Lesegenuss bereitet und in mir die Vorfreude auf Band fünf geweckt. Ich möchte dieses Buch jedem Fan historischer Kriminalromane ans Herz legen. Zwar kann man dieses Buch sehr gut auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbücher lesen, ich würde die Vorab-Lektüre der ersten drei Bände dennoch empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Über dem Abgrund

Über dem Abgrund
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Über dem Abgrund

Nachdem Kayden McKenna einen toten Kletterer findet, stellt sich rasch heraus, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall gehandelt hat. Der Mann wurde ermordet, und zwar zwangsläufig ...

Über dem Abgrund

Nachdem Kayden McKenna einen toten Kletterer findet, stellt sich rasch heraus, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall gehandelt hat. Der Mann wurde ermordet, und zwar zwangsläufig von jemandem, der mit diesem Sport bestens vertraut ist. Der Mörder läuft frei herum, und je tiefer Kayden und der ehemalige Polizist Jake bohren, je mehr Nachforschungen sie anstellen, umso größer wird die Gefahr, in die sie sich dadurch begeben. Nach subtilen Morddrohungen folgen Taten, und als Jake den Ernst der Lage erkennt, ist es beinahe zu spät…

Die wunderschöne Alaska-Reihe der Autorin Dani Pettrey wird mit „Über dem Abgrund“ fortgesetzt. Der Schauplatz der Handlung ist auch in diesem Fall die Kleinstadt Yancey. Die beiden Protagonisten ermitteln in einem sehr gut konstruierten Mordfall, der Spannungsbogen bleibt konstant hoch und steigert sich gegen Ende des Buches noch deutlich. Die Autorin versteht es geschickt, falsche Fährten zu legen, die sich zum Teil im Sande verlaufen. Der einnehmende Schreibstil garantiert in Zusammenhang mit dem interessanten Fall und der liebevollen Charakterisierung der sympathischen McKenna-Geschwister großes Lesevergnügen.

Im vorliegenden vierten Band der Reihe spielen Kayden McKenna und der ehemalige Mordermittler der Bostoner Polizei Jake die Hauptrolle. Obgleich die Autorin sich in erster Linie auf diese beiden Figuren konzentriert, vergisst sie nicht, auch den Rest der McKenna-Sippe mit einzubeziehen. Die Geschicke von Cole & Bailey, Piper & Landon, Gage & Darcy sowie Reef werden dem Leser wieder in Erinnerung gerufen. Sämtliche Geschwister helfen tatkräftig bei den Ermittlungen und geben Einblick in das von Liebe und Zusammenhalt geprägte Familienleben der McKennas. Als erfahrenste Kletterin im gesamten Umkreis, ausgebildete Rettungssanitäterin und begabte Fliegerin liebt die sportliche Kayden sowohl das Abenteuer, als auch den damit verbundenen Nervenkitzel. Jake Westin Cavanaugh ist als zuständiger Ermittler ein Partner an ihrer Seite, der nicht nur Kaydens Professionalität und ihre Kletterkenntnisse zu schätzen weiß. Jake ist seit langem in Kayden verliebt, doch den intelligenten, zurückhaltenden und geduldigen Mann quälen Schatten aus der Vergangenheit. Im Gegensatz zur ehrgeizigen Kayden, der herzlichen und großzügigen Piper und den Brüdern Gage und Cole schlägt „der wilde McKenna-Junge“ Reef ein wenig aus der Art. Reef erstaunt daher alle zutiefst, als er scheinbar geläutert in sein Elternhaus zurückkehrt, um seinen Geschwistern einen Besuch abzustatten. Mit der hübschen Tierärztin von Yancey bringt Dani Pettrey eine weitere interessante Person in ihre Geschichte ein. Kirra Jacobs leitet ein Heim für misshandelte, vernachlässigte und alte Schlittenhunde sowie die dazu gehörende Tierarztpraxis, sie ist eine hoch intelligente Idealistin und Weltverbesserin. Die Perfektionistin mit hohen Ansprüchen an sich und andere ist unheimlich kritisch, und hatte bereits in der Schulzeit Differenzen mit Reef McKenna. Kirra steht dem zurück gekehrten, scheinbar geläuterten Reef skeptisch und ablehnend gegenüber, muss sich jedoch im Zuge eines Rettungseinsatzes auf eine Zusammenarbeit mit ihm einlassen. Der Handlungsverlauf lässt bereits in diesem Roman darauf schließen, dass Reef und Kirra die beiden Protagonisten im nächsten Teil der Alaska-Reihe darstellen werden.

In der Gestaltung dieses Taschenbuches hielt der Verlag sich hinsichtlich Optik und Farbgestaltung an die Vorgängerbücher. Das Cover zeigt das Gesicht einer dem Betrachter zugewandten jungen Frau mit braunem Haar und blauen Augen vor einem See und einem dahinter liegenden Bergmassiv. Die einzelnen, jeweils nur wenige Seiten zählenden Buchkapitel werden durch die jeweilige Zahl in Fettdruck gekennzeichnet. Nach dem Epilog gibt es eine kurze Übersicht der bereits erschienenen Vorgängerbände dieser Reihe – „Wilde Wasser“, „Verschollen“ und „Dünnes Eis.“ Dieses Buch ist in sich abgeschlossen. Es ist zwar nicht zwangsläufig erforderlich, die Vorgängerbücher gelesen zu haben, trägt jedoch meines Erachtens viel dazu bei, sich noch mehr für die sympathischen McKennas zu erwärmen und einige Andeutungen auf die Ereignisse in der Vergangenheit im Inhalt des Buches besser nachvollziehen zu können.

Fazit: ein spannendes Abenteuer in Alaska, das mit sympathischen Figuren, einem ausgeklügelten Mordfall und mit Werten wie Freundschaft, Familienzusammenhalt und Liebe punktet. Da auch der christliche Glaube eine Rolle im Buch spielt, stellte „Über dem Abgrund“ ein rundum gelungenes Lesevergnügen für mich dar.

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters“

Zwischen Himmel und Erde
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„Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters“

Der Redner, Pastor und Buchautor Dr. David Jeremiah erwähnt „über fünfhundert Bibelverse, in denen vom Himmel die Rede ist.“ In seinem Buch „Zwischen Himmel ...

„Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters“

Der Redner, Pastor und Buchautor Dr. David Jeremiah erwähnt „über fünfhundert Bibelverse, in denen vom Himmel die Rede ist.“ In seinem Buch „Zwischen Himmel und Erde“ liefert er umfassende Informationen über den Himmel und das Leben nach dem Tod, die allesamt auf diesen biblischen Aussagen basieren. Der Autor schreibt von der Sehnsucht des Christen, für immer im Haus Gottes zu wohnen und präsentiert aussagekräftige Beschreibungen vom Himmel in Form von Bibelzitaten.

Jedes Kapitel befasst sich mit einem einzelnen Thema, die Ausführungen sind jeweils nur ein bis maximal zwei Seiten lang – informativ, und zugleich kurz und prägnant. Entsprechende Zitate aus der Bibel werden mitten im Text in kursiver Schrift dargestellt, wichtige Aussagen im Fettdruck. Einige Bibelzitate werden im Großdruck ganzseitig angeführt, ein Bibelstellenverzeichnis am Ende des Buches ermöglicht es dem Leser, die Zitate selber rasch nachzuschlagen.

Dr. Jeremiah befasst sich mit hoch interessanten Fragen, die man sich als Christ vermutlich schon einige Male gestellt hat. So erläutert er beispielsweise Begriffe wie „Das Buch des Lebens“, „Das Tausendjährige Reich“, „Zwischenhimmel“, „Zwischenhölle“, „Fegefeuer“ und schreibt darüber, was mit dem Körper, der Seele und dem Geist gemäß Aussagen der Bibel nach dem Tode passieren wird. Ein Kapitel widmet er beispielsweise den Engeln, in weiteren Abschnitten stellt er den Weg zum Himmel dar und veranschaulicht, wie das Leben dort sein wird.

Obgleich es sich um ein dünnes Buch handelt, empfand ich den Inhalt als höchst informativ und interessant. Dr. Jeremiah hat Fakten geliefert, die er der Bibel entnommen hat, sie übersichtlich aufbereitet und seinen Lesern in einem optisch sehr ansprechenden Buch präsentiert. Zwischen den einzelnen Kapiteln findet man eine ganzseitige Abbildung eines Wolkenhimmels, die jeweiligen Kapitel werden durch eine in einer Wolke befindlichen Zahl und einer groß gedruckten Kapitelüberschrift eingeleitet. Die Gestaltung des Buchcovers passt perfekt zum Inhalt: auf dem schneeweißen Cover dieser gebundenen Ausgabe befindet sich zwischen dem Namen des Autors und dem Buchtitel eine schillernde Wolke, bestehend aus verschiedenen Blautönen.

Fazit: „Zwischen Himmel und Erde“ ist eine interessante Abhandlung über den Himmel und das, was uns laut Bibel nach unserem Tod erwartet. Es handelt sich um einen komprimierten, übersichtlichen, aber dennoch sehr informativen Ratgeber, der zugleich eine tolle Sammlung biblischer Aussagen zu diesem Themenbereich darstellt.

(meine Rezension bezieht sich auf die Printausgabe dieses Buches)

Veröffentlicht am 16.04.2018

Bis dass der Tod uns scheidet

Meinen Weg alleine weitergehen
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„Bis dass der Tod uns scheidet“

„Bei der Eheschließung sagen zwei Menschen Ja – bei einer Scheidung hingegen genügt das Ja eines Partners.“

Eine Scheidung ist bereits eine gesellschaftliche Realität ...

„Bis dass der Tod uns scheidet“

„Bei der Eheschließung sagen zwei Menschen Ja – bei einer Scheidung hingegen genügt das Ja eines Partners.“

Eine Scheidung ist bereits eine gesellschaftliche Realität geworden, meint Christine König. Als Betroffene erzählt sie von den verschiedenen Phasen einer Trennung und zeigt einen Weg aus der Trauer, der Wut und der Rache hinaus in ein hoffnungsvolles, glückliches Leben. Die Autorin versteht dieses Buch als Mischung zwischen Autobiografie und Ratgeber. So stellt sie sich in diesem sehr persönlichen Buch dem Zerbruch ihrer eigenen Ehe und beschreibt ihre Erfahrungen von der Trennung bis hin zur Vergebung und zum Neubeginn. Sie legt dabei all ihre Emotionen offen, den anfänglichen Schock, ihre Sorgen, die Angst, Gefühle wie Bitterkeit, Enttäuschung, Verzweiflung, Verleugnung, Ohnmacht, Panik und Einsamkeit. Nach der Resignation schafft sie es dennoch, in ein normalisiertes Leben ohne den Ehemann an ihrer Seite zurück zu kehren.

Christine König beschreibt das gesamte Umfeld, die Reaktion von Eltern, Schwiegereltern, von Kindern, und bezeichnet Freunde und Familie in dieser schweren Zeit als ganz besondere Lichtblicke. Sie betont, wie wichtig es ist, Menschen an der Seite zu haben, die zu einem stehen, die einen ermutigen und mit denen man über seine Situation und seine Gefühle sprechen kann.

In einem Abschnitt dieses Buches widmet sie sich den Kindern aus zerbrochenen Familien – Kinder, deren Eltern sich trennen oder scheiden lassen. Diese Kinder sind in den meisten Fällen zwischen Mutter und Vater hin- und her gerissen und der richtige Umgang mit ihnen ist von allergrößter Wichtigkeit für deren weitere Entwicklung. Auch hier kann man als Betroffene von den Erfahrungen der Autorin profitieren – Christine König gibt wertvolle Ratschläge, wie man diese Situation für alle Beteiligten meistern kann.

Ein wichtiger Punkt ist Gottes Rolle im Leben der Familie. Es werden in jedem Kapitel entsprechende Bibelzitate in kursiver Schrift angeführt, die Autorin berichtet von ihren Gebeten und ihrer Zwiesprache mit Gott. Vergebung ist für Christine König ein gewichtiges Thema, nicht nur ihre theoretischen Ausführungen, sondern vor allem auch ihre persönlichen Erfahrungen spielen hierbei eine bedeutende Rolle.

Obgleich ich persönlich nicht von diesem Thema betroffen bin, gibt es heutzutage immer wieder Paare im Umfeld, die sich zu einer Trennung entschließen. Die Ansprüche der Partner werden immer höher, die Bereitschaft, in die Beziehung zu investieren, nimmt jedoch ständig ab, weiß die Autorin zu berichten. Umso wertvoller empfand ich nun diesen persönlichen, informativen, und für meine Begriffe sehr hilfreichen Ratgeber, in dem Christine König dieses Thema in exzellenter Art und Weise aufarbeitet.

Ein jedes Kapitel wird von einer kurzen Geschichte eingeführt, die meist eine persönliche Erfahrung der Autorin darstellt. Sie beleuchtet anschließend das Ereignis von allen Seiten, beschreibt ihre eigenen Gefühle und ihre Reaktion dabei, und präsentiert danach ihre fundierten Ratschläge dazu. Christine König schreibt: „Die Kämpfe, die wir auf dieser Erde ausfechten müssen, haben einen Sinn. Sie tragen dazu bei, dass wir reifen und charakterfest werden sowie an Weisheit und an Profil gewinnen. Häufig wird uns das erst im Rückblick bewusst.“

Das ansprechende Buchcover zeigt eine Weggabelung – ein breiter Weg verzweigt sich, zwei schmale Wege verlaufen nach der Gabelung fortan in entgegengesetzten Richtungen. Bei der Farbgestaltung des Covers wurden verschiedene Grüntönen gewählt, Titel, Autor und Untertitel sind in dezenter weißer Schrift angeführt. All das trägt zu einer sehr gefälligen, vor allen Dingen zum Thema passenden und aussagekräftigen Gestaltung bei.

Fazit: „Meinen Weg alleine gehen“ spricht ein Thema an, mit dem man im Laufe seines Lebens permanent konfrontiert wird –sei es in sehr persönlicher Hinsicht, oder in Form von Paaren aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis, die sich zu einer Trennung oder Scheidung entschlossen haben. Ein wertvoller Ratgeber, der meines Erachtens durch die persönlichen Erfahrungen der Autorin ungemein profitiert.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gottes Welt steht auf dem Kopf - unser Leben braucht mehr Tiefenschärfe!

Der Sehendmacher
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Gottes Welt steht auf dem Kopf - unser Leben braucht mehr Tiefenschärfe!

Steve Volke ist Journalist, Medienschaffender, Buchautor und Gründer von „Compassion“ in Deutschland. Wer sich das vorliegende ...

Gottes Welt steht auf dem Kopf - unser Leben braucht mehr Tiefenschärfe!

Steve Volke ist Journalist, Medienschaffender, Buchautor und Gründer von „Compassion“ in Deutschland. Wer sich das vorliegende Buch zu Gemüte führt, kommt in den Genuss seiner brennenden Leidenschaft, nicht nur das Evangelium zu verkündigen, sondern im Sinne Jesu durch soziales Handeln auch Taten zu setzen. „Der Sehendmacher“ ist durchdrungen von dem Wunsch, den Armen zu helfen, Not und Elend in dieser Welt zu lindern.

Zu Beginn gewährt der Autor Einblicke in seine Kindheit als Pastorensohn, in der seine Eltern ihm und den Geschwistern „einen authentischen, lebendigen und nachahmenswerten Glauben vorlebten“, wie er es ausdrückt. Derart geprägt vermeint er dennoch, 45 Jahre seines Lebens blind gewesen zu sein. Durch den Buchtitel „Der Sehendmacher“ weist er bereits darauf hin, dass es sich hierbei um den Bericht seiner eigenen Entwicklung handelt – es ist vielmehr eine Autobiografie, denn ein Sachbuch. In teilweise erschütternden Berichten erzählt er von einer Reise nach Haiti, die das auslösende Moment für sein „Sehend-werden“ darstellte. Er schreibt von unvergesslichen Begegnungen mit Menschen, die ihm deutlich vor Augen führten, in welch großem Luxus er selber in Deutschland leben darf. Der Begriff „Armut“ ist ein roter Faden, der das gesamte Buch durchzieht. Steve Volke lässt hierzu Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt zu Wort kommen. Er weist auch auf das selbstlose Handeln von Christen hin, die sich für die Gerechtigkeit engagierten, wie zum Beispiel William Wilberforce im Kampf gegen die Sklaverei oder aber Graf Ludwig von Zinsendorf durch die Gründung der Herrnhuter Brudergemeinde. Im Zentrum findet sich stets die Frage, WAS der Einzelne tun kann, um Not, Elend und Armut in der Welt zu lindern. Die Gemeinden sind für ihn „Gottes Instanz auf Erden, um seine Liebe zu verbreiten“, deren Mitglieder sollten zu „Tätern des Wortes“ werden und dazu beitragen, die Welt besser zu machen.

Den Kindern widmet Steve Volke gleich zwei Buchkapitel. Er konfrontiert seine Leser mit tief berührenden Schicksalsberichten, in denen Kinder aus ärmsten Verhältnissen ausgenutzt werden, die Rechtlosigkeit erleben und ihr Dasein unter unmenschlichen Bedingungen fristen. Der Organisation „Compassion“ wird in diesem Buch großes Augenmerk zuteil und man merkt auf jeder Seite dieses Buches die Leidenschaft, mit der Steve Volke lebt, handelt, und sich darüber mitteilt. Er besitzt die Fähigkeit, Menschen durch seine Worte aufzurütteln, ihnen Missstände klar und deutlich vor Augen zu führen, und sie vom Engagement für die Armen dieser Welt zu begeistern. Sein Leitsatz lautet: „Jesus in den Armen sehen“ und es ist ihm ein Anliegen, mit seinem Leben für andere ein Segen zu sein. So stellt er auch die Frage: „WAS SOLL ICH für dich tun, Jesus?“ Der Beantwortung dieser Frage widmet er den letzten Abschnitt seines Buches. Hier geht er darauf ein, was der Einzelne angesichts des Elends in der Welt ausrichten kann. Er fordert seine Leser dazu auf, keine „coolen Christen“, sondern außergewöhnlich und Reformatoren zu sein und einen neuen Blick auf die Welt zu haben. „Wer die Welt verändern will, muss sich selbst immer wieder verändern lassen.“ Wie wahr!

Die auf blauem Hintergrund abgebildete Lesetafel auf dem Buchcover ähnelt jener eines Augenarztes, bei der man die riesigen Lettern noch sehr gut entziffern kann, die jedoch nach unten verlaufend in Folge immer kleinere Buchstaben aufweisen. Auf diese Weise wurden Autorenname, Titel und Untertitel dargestellt. Passend zum Thema befindet sich im Zentrum auch eine rosafarbene Brille, eine Symbolik für eine bewusste Wahrnehmung der Not und des Elends nachdem einem die Augen geöffnet wurden. Das Buch ist durchdrungen von zahlreichen Bibelzitaten, die in kursiver Schrift gedruckt wurden.

Tief beeindruckt hat mich das Zitat des schottischen Theologen Henry Drummond, der schreibt: „Wenn du auf dein Leben zurückblickst, dann wirst du merken, dass gewisse Augenblicke herausstechen, Augenblicke, in denen du wirklich gelebt hast – und das sind die Momente, in denen du aus dem Geist der Liebe heraus gehandelt hast. Alles andere hat nur kurzfristige Bedeutung. Die Taten der Liebe aber, von denen kein Mensch je erfahren hat oder erfahren wird, sie bleiben bestehen.“

Fazit: „Der Sehendmacher“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Augenöffner. Steve Volke kämpft gegen die Passivität der Menschen und deren Versuchung, sich der großen Masse anzuschließen, Dinge einfach geschehen zu lassen, die in der Welt passieren. Er rüttelt auf, führt Missstände vor Augen und hat mit diesem Buch einen erstklassigen Beitrag dazu geleistet, Menschen dazu zu animieren, die Welt durch ihr soziales Wirken ein kleines Stück besser zu machen.