Gottes Feste sind seelische Nahrungsstationen
Leben am reich gedeckten TischGottes Feste sind seelische Nahrungsstationen
„Mit unserem äußeren Auge sehen wir nur ein trostloses Loch in der Erde, traurige Gesichter, Taschentücher, schwarze Anzüge. Mit unserem inneren Auge sehen ...
Gottes Feste sind seelische Nahrungsstationen
„Mit unserem äußeren Auge sehen wir nur ein trostloses Loch in der Erde, traurige Gesichter, Taschentücher, schwarze Anzüge. Mit unserem inneren Auge sehen wir als Christen ein köstliches Essen, fette Speisen und leckeren Wein, Markspeisen und erlesene Weine. Lachen, Musik, Feierlaune. Einen Vater, der mit einem Taschentuch in der Hand alle Tränen von Schmerz, Verlust und Enttäuschung in einem Augenblick abwischt und auslöscht. Das ist Sterben. Das ist das Fest, auf das alles zuläuft. Das ist der reicht gedeckte Tisch, der immer gedeckt bleibt. Weil es Gottes Tisch ist. Das Warten lohnt sich.“ (Nicola Vollkommer)
Die Buchautorin, Lehrerin und gefragte Referentin Nicola Vollkommer richtet sich in diesem Buch an Menschen, die glaubensmüde geworden sind. Durch ihre Ausführungen möchte sie Leser „zurück in die Arme eines liebenden Vaters bringen“. Sie lädt nach ihrer eigenen Aussage dazu ein, „mit ihr zusammen an Gottes Festtisch zu kommen und sich dort einen Stammplatz einzurichten“. Gottes Festtisch –das ist zugleich auch der rote Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht.
Ich durfte die Autorin auf ihrem Streifzug durch die gesamte Bibel begleiten, wo sie sich eingehend mit ganz bestimmten, ausgewählten Bibelstellen befasst. Nicola Vollkommer liefert hierbei stets Praxisbezüge und wartet mit einer Menge Beispiele aus ihrem eigenen Leben und ihrem Erfahrungsschatz auf.
In einnehmendem Schreibstil und untermalt mit sehr vielen, kursiv gedruckten Zitaten und Gleichnissen aus der Bibel thematisiert sie Geschichten wie beispielsweise jene vom verlorenen Sohn, von Jesu Geburt und Kreuzigung oder Elias Zusammenbruch in der Wüste. Bei ihren Auslegungen stellt sie stets einen Bezug zum heutigen Leben dar, setzt sich aber auch mit den Argumenten von Bibelkritikern auseinander. Das Einbringen von Salomos Weisheiten, einen lehrreichen Schatz, der eine Fülle von Anweisungen und eine Lebensvision beinhaltet, empfand ich ebenso interessant und anregend wie ihre Ausführungen über Partnerschaft, Ehe, und den Tod.
Was mich besonders berührt hat, war ein Zitat der weltweit bekannten indischen Ordensschwester und Missionarin Mutter Teresa, das meines Erachtens perfekt zum Inhalt dieses Buches passte: „Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und selbstbezogen, liebe sie trotzdem. Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerden, tue trotzdem Gutes. Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und echte Feinde, sei trotzdem erfolgreich. Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, tue trotzdem Gutes. Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar, sei trotzdem ehrlich und offen. Was du in jahrelanger Arbeit aufgebaut hast, kann über Nacht zerstört werden, baue trotzdem. Deine Hilfe wird wirklich gebraucht, aber die Leute greifen dich vielleicht an, wenn du ihnen hilfst, hilf ihnen trotzdem. Gib der Welt dein Bestes, und sie schlagen dir die Zähne aus, gib der Welt trotzdem dein Bestes.“
Fazit: Bei der Lektüre des Buches „Leben am reich gedeckten Tisch“ haben mir sowohl die Fülle biblischer Texte und deren Auslegung, als auch der starke Praxisbezug mit den vielen Hinweisen auf unser modernes Alltagsleben ausgezeichnet gefallen. Nicola Vollkommer regt zum Nachdenken und Nachschlagen bestimmter Bibelstellen an und schenkte mir dadurch eine erfüllende und bereichernde Lektüre, ein Lese-Highlight, das ich sehr gerne weiter empfehle.