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Veröffentlicht am 16.04.2018

Frauen begegnen Gott

Frauen begegnen Gott
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Mit „Frauen begegnen Gott“ präsentiert Elisabeth Mittelstädt, die Buchautorin und Gründerin der Zeitschrift LYDIA, ein wunderschönes Andachtsbuch, das bereits durch seine Optik besticht. Der hochwertige ...

Mit „Frauen begegnen Gott“ präsentiert Elisabeth Mittelstädt, die Buchautorin und Gründerin der Zeitschrift LYDIA, ein wunderschönes Andachtsbuch, das bereits durch seine Optik besticht. Der hochwertige weinrote Leinenumschlag wirkt durch die Prägung einer großen Blüte und den großen, silbernen Lettern des Buchtitels höchst ästhetisch, der schmale Umschlag aus Papier, der sich über dieser Blüte befindet, ist durch zarte Blüten in Pastelltönen gestaltet. Das Lesebändchen wurde ebenfalls in silberner Farbe ausgeführt, es erleichtert es dem Leser, die Lektüre am entsprechenden Wochentag fortzusetzen.

Elisabeth Mittelstädt ist zwar Herausgeberin dieses Buches, geschrieben wurden die täglichen Andachten jedoch von vielen verschiedenen Autorinnen, die im Anhang auch namentlich genannt und kurz vorgestellt werden.

Zu Beginn einer Kalenderwoche wird jeweils ein Auszug aus der Bibel angeführt – und zwar abwechselnd aus den fünf Weisheitsbüchern des Alten Testaments. Als „Randnotiz“ findet man zu diesen Bibelstellen nähere Informationen und Gedanken zur Reflektion dazu. Jedem Wochentag sind weitere Bibelstellen sowie eine anschließende Andacht gewidmet, für Leser, die eine Vorliebe für Randnotizen in ihren Büchern haben, ist hierfür auf den Seitenrändern Platz geschaffen worden.

Dieses Buch stellt meines Erachtens eine wunderschöne Erweiterung der täglichen Bibellese dar. Es regt zum Nachdenken an und fungiert durch die Auslegung des Bibeltextes und dem Bezug zum Alltag als Motivation und Kraftquelle. Meine einzigen Kritikpunkte gelten der für meinen Geschmack viel zu kleinen, und zudem in weinroter Farbe gehaltenen Schrift (zu klein meist bei den Bibelstellen, manchmal jedoch auch bei Andachten). Dies trägt in Kombination mit dem dünnen und dadurch teilweise durchscheinenden Papier dazu bei, den Lesefluss zu erschweren.

Nichtsdestotrotz stellt dieses Buch für mich eine kleine Kostbarkeit dar, die ich sehr gerne zur Hand nehme, ein optisch ansprechendes und inhaltlich sehr bereicherndes Andachtsbuch, das eine hervorragende Möglichkeit zur ganz persönlichen Gestaltung der Stillen Zeit darstellt und mir ausgezeichnet gefällt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Ich bin nicht kompliziert, sondern ich bin facettenreich.“

Meine Seele ist wie ein Ozean - Warum versteht mich denn keiner?!
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„Ich bin nicht kompliziert, sondern ich bin facettenreich.“

„Sie sind ein Original, das es auf dieser Welt nur einmal gibt. Machen Sie sich das bewusst!“

Walter Nitsche ist Autor zahlreicher Fachbücher, ...

„Ich bin nicht kompliziert, sondern ich bin facettenreich.“

„Sie sind ein Original, das es auf dieser Welt nur einmal gibt. Machen Sie sich das bewusst!“


Walter Nitsche ist Autor zahlreicher Fachbücher, Supervisor und Seelsorge-Ausbildungsleiter der Arbeitsgemeinschaft seelsorglicher Berater. Seine aktuelle Neuerscheinung „Meine Seele ist wie ein Ozean“ stellt eine Zusammenfassung der „Empfindungs-Grund-Typen“ der menschlichen Persönlichkeit dar. Für deren Beschreibung bedient Walter Nitsche sich zur besseren Veranschaulichung verschiedener Bilder aus der Schöpfungswelt – und zwar der Seen und Meere. Auf diese Weise entstanden Bezeichnungen wie „Bergsee-Seele und Ozean-Seele“, wobei er jedoch auch hier noch weiter differenziert und diese beiden Kerntypen noch zusätzlich unterteilt.

In seinen theoretischen Ausführungen befasst der Autor sich mit einer detaillierten Beschreibung besagter Empfindungs-Grund-Typen, wobei er sich jedoch vorwiegend auf die Ozean-Seele konzentriert. Seine durchwegs interessanten Erklärungen wurden durch zahlreiche Erfahrungsberichte aufgelockert, darunter auch jene von seelsorglichen Beratern. Etliche Menschen berichten in diesem Buch von ihren eigenen persönlichen Erfahrungen mit der Lehre über die Ozean-Seele. Es finden sich zudem Zitate des Psychotherapeuten Rolf Merkle, die mich sehr beeindruckt haben und auf die der Autor in Folge eingeht. Man entdeckt in diesem Buch auch Geschichten bekannter Persönlichkeiten wie beispielsweise Vincent van Gogh oder Clive Staples Lewis. Die zahlreichen Bibelzitate werden im Buch kursiv gedruckt dargestellt.

Nach einem etwas holprigen Einstieg und einer gewissen Zeit, die ich benötigte, um mit der ungewohnten Terminologie vertraut zu werden, empfand ich die Lektüre als sehr fesselnd, vieles sah ich mit einem Mal mit anderen Augen, und speziell das achte Kapitel war für mich das interessanteste und aufschlussreichste des gesamten Buches.

Die optische Gestaltung des Buchcovers wirkt durch die tosenden Wellen auf mich ein wenig aufwühlend und erzeugt bei näherer Betrachtung eine innerliche Unruhe in mir. Der Inhalt dieses Buches ist in lesefreundlicher Schriftgröße gestaltet, zudem übersichtlich und gut gegliedert. Der ausgewogene Wechsel zwischen Theorie und Erfahrungsberichten sorgt dafür, sodass die Lektüre an keiner Stelle Langeweile aufkommen ließ.

Fazit: Ich empfand „Meine Seele ist wie ein Ozean“ als „Augenöffner“ und bin Walter Nitsche dankbar, dass er mich durch dieses Buch einige Dinge erkennen und mit anderen Augen betrachten ließ. Ich kann mir gut vorstellen, dass „Meine Seele ist wie ein Ozean“ nicht nur für Seelsorger, sondern dank der leicht verständlichen Formulierung und guten inhaltlichen Erläuterung auch für Menschen ohne psychologischen oder seelsorgerlichen Hintergrund eine sehr interessante Fachlektüre darstellt. Mir persönlich hat es ausgezeichnet gefallen und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Was nun, Kirche?

Was nun, Kirche?
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„Ich habe eine starke Überzeugung, dass die christliche Kirche ein Wunder und ein Geschenk Gottes an die Welt ist.“

Ulrich Parzany ist deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer, Prediger und Buchautor. ...

„Ich habe eine starke Überzeugung, dass die christliche Kirche ein Wunder und ein Geschenk Gottes an die Welt ist.“

Ulrich Parzany ist deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer, Prediger und Buchautor. In seiner Neuerscheinung „Was nun, Kirche?“ führt er eine gründliche Analyse der evangelischen Kirche in Deutschland durch. Er möchte mit seinem Buch jedoch nicht nur Fehlentwicklungen und Konflikte beschreiben, sondern zugleich auch Mut machen und zeigen, wie die Gemeinde Jesu in den Landeskirchen gebaut werden kann. Er berichtet von der Gründung des „Netzwerkes Bibel und Bekenntnis“ und führt an, erläutert deren Zielsetzung.

Ulrich Parzany beschreibt seine Sicht auf die christliche Kirche in direkter, eindrucksvoller Weise, geht auf das Entstehen der ersten christlichen Gemeinden ein, und definiert auf sehr umfassende und übersichtliche Art und Weise elementare Grundlagen der Kirche. Der Autor äußert sich zu Fehlentwicklungen in der Kirche und der geht der Tatsache auf den Grund, dass die Kirche in Westeuropa nicht wächst.

In seinen hoch interessanten Ausführungen zu den Schäden der evangelischen Kirchen befasst er sich unter anderem mit brandaktuellen Themen wie der Ansicht, dass alle Angehörigen der verschiedensten Religionen zum selben Gott beten. Er äußert sich zur strittigen Frage der Segnung und Verheiratung gleichgeschlechtlicher Paare und der Frage, ob die Bibel tatsächlich Gottes Wort darstellt. Autonome Selbstbestimmung des Menschen, die vier Soli der Reformation, die Praxis der Taufe, Hauskreise, die tägliche Bibellese, Bibelstunden und Blockaden bei der Ausführung des Auftrags Gottes an die Christen sind weitere Bereiche, denen der Autor sich eingehend widmet.

Ulrich Parzany fügt seinen theoretischen Ausführungen stets auch Bibelstellen hinzu, die in kursiver Schrift dargestellt werden und dadurch zu einer klaren und übersichtlichen Gestaltung des Textes beitragen.

Fazit: „Was nun, Kirche?“ ist ein höchst interessantes, durchaus sehr direktes und kritisches Hinterfragen der evangelischen Kirche in Deutschland, das mich tief beeindruckt und zum Nachdenken angeregt hat. Eine ausgezeichnete Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.



Veröffentlicht am 16.04.2018

Das ist eine, die weiß, was sie tut

Hinter dem Orangenhain
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Das ist eine, die weiß, was sie tut

„Ich werde etwas aus meinem Leben machen. Ich werde später auch in einem richtigen Haus wohnen und gut kochen und die weichen Körper von meinen Kindern in einer warmen ...

Das ist eine, die weiß, was sie tut

„Ich werde etwas aus meinem Leben machen. Ich werde später auch in einem richtigen Haus wohnen und gut kochen und die weichen Körper von meinen Kindern in einer warmen Badewanne mit einer gut riechenden Seife waschen. Ich werde mir später einen guten Beruf suchen und einen Mann heiraten, der gut für mich sorgen kann. Meine Kinder sollen niemals erfahren, wie es ist, wenn man Hunger hat, sie sollen keine Kleider der Armenfürsorge anziehen müssen, niemals für Gratisbücher anstehen müssen, und unter keinen Umständen auf einer kahlen Matratze unter einer dünnen, kribbeligen Decke schlafen müssen.“

Das große, dünne Beiwohnerkind Pérsomi Pieterse aus Bosveld, Südafrika, weiß ganz genau, was sie möchte. Und sie besitzt die Hartnäckigkeit, den notwendigen Ehrgeiz und die Intelligenz, um ihre hoch gesetzten Ziele zu erreichen. Aufgewachsen in bitterster Armut in einer ärmlichen Hütte ist sie bereits in sehr jungen Jahren gezwungen, vor Gericht gegen ihren Stiefvater auszusagen, der ihre kleine Schwester mehrfach vergewaltigt und geschwängert hat. Bereits zu diesem Zeitpunkt beschließt Pérsomi, Rechtsanwältin zu werden und als Erwachsene dafür zu sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Durch die jahrelange finanzielle Unterstützung ihres leiblichen Vaters, dessen Identität Pérsomis Mutter unter keinen Umständen preiszugeben bereit ist, erhält das zielstrebige kleine Mädchen die Möglichkeit, Schulbildung zu erfahren. Pérsomis Fleiß und ihre harte Arbeit machen sich bezahlt und als ausgezeichnete Schülerin kann sie bald mit den besten Noten der gesamten Schule aufweisen. Durch ein Stipendium eröffnet sich ihr schließlich auch die Möglichkeit eines Jurastudiums, das sie als Beste ihres gesamten Jahrgangs absolviert. Nach dem Praktikum in der Kanzlei von Bartel De Vos übernimmt die zielstrebige junge Anwältin einen aussichtslos erscheinenden Fall, der für große Unruhe sorgt und die Bewohner des Bosvelds in zwei Fronten teilt.

Irma Jouberts Neuerscheinung wartet mit stattlichen sechshundert Buchseiten auf und beeindruckte mich mit einer höchst interessanten Geschichte um das Leben in Südafrika Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten wurden ebenso detailliert gezeichnet wie die politische Situation, man liest von den Auswirkungen des Einmarsches Deutschlands in Polen im Jahre 1939, vom japanischen Angriff auf Pearl Harbour und der darauffolgenden Vergeltungsaktion – dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. Eine zentrale Rolle nimmt die Apartheidpolitik in Südafrika ein, die Irma Joubert geschickt mit der Geschichte ihrer Protagonistin verwoben hat. Pérsomi setzt sich als Anwältin für ihre in Bedrängnis geratenen indischen Freunde ein, übernimmt deren Rechtsvertretung und weicht trotz Widerständen in ihrem familiären Umfeld und im Freundeskreis keinen Millimeter von ihren Überzeugungen ab. Pérsomi hat große schulische und später auch berufliche Erfolge zu verzeichnen, erlebt jedoch in der Liebe einige Enttäuschungen.

Die Autorin hat mit Pérsomi Pieterse eine hervorragende Protagonistin erschaffen, die sie nicht nur ausgezeichnet dargestellt hat, sondern der sie zu alledem auch beeindruckende Nebenfiguren zur Seite stellt. Die gelungenen Charakterzeichnungen und der einnehmende Schreibstil Irma Jouberts sorgten dafür, mich regelrecht an das Buch zu fesseln und mich mit den handelnden Figuren zu identifizieren. Pérsomis Leben war niemals einfach, ihren langen und oftmals steinigen Weg zu ihrem beruflichen und privaten Glück empfand ich als vortrefflich dokumentiert. Einzig die für meinen Lesegeschmack zu starke Gewichtung auf politische Themen und die dadurch entstandenen Längen im Buch stellen einen winzigen Kritikpunkt meinerseits dar.

Fazit: Ich empfand den Roman „Hinter dem Orangenhain“ als höchst imposantes Leseerlebnis, das mich tief in seinen Bann gezogen hat und das ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Tim Brenners Schulabenteuer

Tim Brenners Schulabenteuer
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Tim Brenners Schulabenteuer

Der kleine Tim wird eingeschult, er hat seinen ersten Schultag vor sich. Er weiß nicht, was in dieser fremden Umgebung und mit all den fremden Kindern auf ihn zukommen wird, ...

Tim Brenners Schulabenteuer

Der kleine Tim wird eingeschult, er hat seinen ersten Schultag vor sich. Er weiß nicht, was in dieser fremden Umgebung und mit all den fremden Kindern auf ihn zukommen wird, er ist ein wenig ängstlich und macht sich Sorgen. Seine Mutter versucht ihn zu beruhigen, und gemeinsam bringen sie Tims Ängste im Gebet vor Jesus. Und siehe da – der erste Schultag beschert Tim nicht nur ein positives Erlebnis, er darf zudem auch einen neuen Freund kennenlernen – seinen Sitznachbarn Linus.

Und plötzlich freut Tim sich auf die Schule. Doch es gibt auch Jungen, mit denen Tim nicht so gut klarkommt, die ihn auslachen und schikanieren. Tim muss in seiner neuen Umgebung auch den Umgang mit Gewissenskonflikten und Lügen lernen, muss zwischen guten und schlechten Geheimnissen unterscheiden, und erkennt mit Hilfe seiner Mutter, dass alles einfacher ist, wenn man mit Jesus darüber spricht, ihm von seinen Problemen erzählt und ihn um seine Hilfe bittet.

Dieses Kinderbuch ist aufgrund der erstklassigen Illustratorin Tanja Husmann nicht nur in optischer Hinsicht ein absoluter Blickfang. Abgesehen von den großartigen Zeichnungen, die auf dem Buchcover in Farbe, und auf insgesamt neun Innenseiten in Schwarz-Weiß gedruckt wurden und das Buch perfekt ergänzen, stellt auch der Inhalt eine richtige Perle dar. Kindern wird hierbei durch die Beschreibung des Schulalltags und der kleinen Probleme im Zusammensein mit ihren Mitschülern der christliche Glaube nahegebracht, die Hilfe und Unterstützung durch Jesus Christus. Sie lernen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, all ihre Gedanken, Hoffnungen, Wünsche, aber auch Probleme und die Bitte um Unterstützung in schwierigen Situationen im Gebet vor Jesus zu bringen und ihm für seine Hilfe auch zu danken.

Die große, lesefreundliche Schrift und die übersichtliche Gliederung durch viele Absätze im Text machen dieses Erstlesebuch zu einem richtigen Geheimtipp. Ich würde es jedem Kind im Alter von sechs Jahren, durchaus aber auch als Vorlese-Buch im Vorschulalter empfehlen.