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Veröffentlicht am 03.04.2018

Hubertus Jennerwein – großer Alphajäger und Kämpfer gegen das Böse

Föhnlage
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Hubertus Jennerwein – großer Alphajäger und Kämpfer gegen das Böse

„Hauptkommissar Hubertus Jennerwein war der hartnäckigste Ausquetscher, den man sich denken konnte. Und der erfolgreichste.“


Kriminalkommissar ...

Hubertus Jennerwein – großer Alphajäger und Kämpfer gegen das Böse

„Hauptkommissar Hubertus Jennerwein war der hartnäckigste Ausquetscher, den man sich denken konnte. Und der erfolgreichste.“


Kriminalkommissar Hubertus Jennerwein gilt als Kult-Ermittler, er ist ein erfolgsverwöhnter „Macher“ mit einer hundertprozentigen Aufklärungsquote. Der zurückhaltende, sehr disziplinierte Mann mit der sympathischen Ausstrahlung wird mit seinem Ermittlerteam zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. Während eines Klavierkonzerts fiel ein Mann von der Decke des Konzertsaales mitten in die Zuschauermenge, und begrub den jungen Fitnesstrainer Ingo Stoffregen unter sich, der das Pech hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Den Zuschauern wurde sehr schnell klar, dass es sich hierbei nicht wie angenommen um eine Inszenierung der exzentrischen Künstlerin handelt. Ein Tumult brach aus, und die blonde Begleiterin von Ingo war unmittelbar nach dem Unfall wie vom Erdboden verschluckt. Die alteingesessene örtliche Leichenbestattung im Besitz des seriös wirkenden Ehepaares Ignaz und Ursel Grasegger scheint zwei neue Aufträge zu erhalten, doch die nervöse Reaktion der beiden wirkt ein klein wenig übertrieben. Das Team von Jennerwein steht vor einem Rätsel und stürzt sich in die Ermittlungen. Das Umfeld der beiden Opfer wird überprüft, ein Unfall in Betracht gezogen, aber auch mögliche Gründe für einen Mord ausgelotet. „Die SoKo Ahnungslos ermittelt!“

Der vorliegende Roman stellt den ersten Teil einer Reihe von Alpenkrimis des Bestseller-Autors Jörg Maurer dar. Schauplatz der Handlung ist ein bayrischer Kur- und Heilort mit geriatrischer Ausrichtung, ein blutiger Zwischenfall bei einem Klavierkonzert der Anlass für Hubertus Jennerwein, mit seinem Team die Ermittlungen aufzunehmen. Bei dem Protagonisten handelt es sich um einen etwas eigenbrötlerischen achtundvierzigjährigen Kommissar der Kriminalpolizei, der bislang noch jeden Kriminalfall gelöst hat. Jennerwein hat seit kurzem mit einem kleinen gesundheitlichen Problem zu kämpfen, welches er tunlichst verschweigt. Sein Ermittlerteam besteht aus seinen Kollegen Johann Ostler, Franz Hölleisen, Ludwig Stengele sowie einer jungen Kommissarin namens Nicole Schwattke. Die Polizeipsychologin Dr. Maria Schmalfuß unterstützt Jennerwein und hat eine beratende Funktion inne. Einige weitere Nebenfiguren dieses Buches gewinnen im Verlauf der Handlung zunehmend an Bedeutung, ihnen wird sogar eine tragende Rolle zuteil. Deren Charakterisierung ist Jörg Maurer für meinen Geschmack sehr gut gelungen, ihre Handlungen wirkten nachvollziehbar, die Motivationen glaubwürdig.

Der Autor besitzt einen sehr einnehmenden und lockeren Schreibstil. Die starke Einbindung des bayrischen Dialekts und eine Menge Humor und Situationskomik gestalteten das Lesen zu einem reinen Vergnügen. Der leichte Spannungsbogen bleibt bis zur letzten Seite durchgehend konstant, die Interaktion zwischen den handelnden Figuren hat mir ausnehmend gut gefallen.

Der vorliegende Alpenkrimi stellte meinen Einstieg in die Buchreihe um den Ermittler Hubertus Jennerwein dar, er hat mich sehr gut unterhalten und machte mich sofort zu einem begeisterten Fan des Autors. Ich freue mich auf alle weiteren bislang erschienenen Bücher dieser Reihe und werde auch zukünftig keine Neuerscheinung von Jörg Maurer mehr verpassen. „Föhnlage“ ist ein ausgezeichneter Kriminalroman mit einem sympathischen Ermittler, einem interessanten Plot und einer großen Portion Humor – da starte ich doch sogleich mit dem Folgeband „Hochsaison“. „Pack ma's!"

Veröffentlicht am 31.03.2018

EIN GARTEN IN CORNWALL

Je tiefer man gräbt
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EIN GARTEN IN CORNWALL

„Mags liebte jeden einzelnen Garten, den sie für ihre Kunden angelegt hatte, aber das Aufeinandertreffen von Geschichte und Natur, durch die man spazieren konnte, wie durch ein ...

EIN GARTEN IN CORNWALL

„Mags liebte jeden einzelnen Garten, den sie für ihre Kunden angelegt hatte, aber das Aufeinandertreffen von Geschichte und Natur, durch die man spazieren konnte, wie durch ein Museum, das war es, was Mags am meisten liebte.“

Margaret „Mags“ Blake wurde die Liebe zu Gärten bereits in die Wiege gelegt. Ihr Vater Maximilian war begabter Planer und Zeichner von Gartenlandschaften, in der Umsetzung seiner geistigen Kreationen machte er seine Leidenschaft zum Beruf. Nach dem tragischen Unfalltod ihres Ehemannes Arthur kehrt die junge Witwe zurück in ihr Heimatdorf Rosehaven und gründet dort den „Evergreen Garden Service“. Als sie den Auftrag erhält, Führungen in der Gartenlage „Shelter Gardens“ abzuhalten, macht sie sich mit ihrem klapprigen grünen VW-Transporter „Puckpuck“ auf den Weg zur Familie Williams. Mags ist überaus versiert in der Anlage von Gärten, ihr sind ein ausgezeichnetes Vorstellungsvermögen, ein Talent zur Planung sowie ein umfangreiches Fachwissen zu eigen. Als sie eine merkwürdige Farbabweichung einiger Hortensien in einem großen Beet entdeckt, gibt es für Mags nur eine mögliche Erklärung: irgendetwas im Boden sorgt dafür, dass die Blüten sich rosa färbten. Im Zuge vorsichtiger Grabungen bestätigt sich der Verdacht der jungen Gärtnerin: direkt unter den Hortensien befindet sich eine weibliche Leiche. Der Schock der Familie Williams ist groß, denn die Ermordete stellt sich als Verlobte von Thomas Williams heraus, die vor fünf Jahren spurlos verschwand. Shelter Gardens steht auf einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit und die begabte Gärtnerin Mags Blake entdeckt eine weitere Leidenschaft: sie wandelt auf Miss Marples Spuren und betreibt ihre eigenen Ermittlungen in diesem Fall.

Bei der vorliegenden Neuerscheinung von Mary Ann Fox handelt es sich um einen gemütlichen Kriminalroman, der in der wunderschönen Landschaft Cornwalls spielt. Die Autorin verfügt über einen sehr einnehmenden und zum Teil auch humorvollen Schreibstil, ihre bildhafte und poetische Sprache trug dazu bei, mich in die zauberhaften Landschaften und Häuser Cornwalls zu versetzen, das Rauschen des Meeres zu hören und die Schönheit der Gartenanlagen um mich herum zu bestaunen. Mit einer Liebe zum Detail werden die Schauplätze der Handlung und ihre handelnden Figuren beschrieben. Der Protagonistin Mags steht eine resolute alte Dame namens Miss Clara zur Seite, die einen beeindruckenden Rosengarten ihr Eigen nennt, über den Dorfklatsch bestens informiert ist und sich gutherzig um andere kümmert. George und Vivien Williams sowie deren Sohn Thomas, Emilys ehemaliger Verlobter, wissen vermutlich mehr, als sie vorgeben. Der arrogant wirkende „Oxford-Schnösel“ Samuel Hawthorn scheint sich in alles einzumischen und taucht immer wieder unerwartet in Mags Nähe auf. Die auffallend starken Reaktionen des Gärtners Eric Clay sowie der jungen Praktikantin Sue McEwans auf den Fund von Emilys Leiche lenkt die Aufmerksamkeit der Polizei auf die beiden.

Ich möchte an dieser Stelle auch auf die gelungene Gestaltung des Coverfotos hinweisen, das ein herrschaftliches Haus inmitten eines großen Landschaftsgartens zeigt. Die harmonische Farbgestaltung und die beeindruckende Optik animieren den Leser förmlich dazu, es zur Hand zu nehmen und sich darin zu vertiefen.

Fazit: „Je tiefer man gräbt“ war eine Lektüre, die ich sehr genossen habe. Mein Faible für wunderschöne Landschaften und für Cosy Crimes machte mich auf dieses Buch aufmerksam, und ich durfte in Mary Ann Fox eine äußerst vielversprechende Krimiautorin kennenlernen. Die liebevoll gezeichneten Figuren, der grandiose Humor, der an verschiedenen Stellen immer wieder aufblitzt, und die bereits erwähnte bildhafte Sprache verleihen diesem Krimi für meinen Lesegeschmack das Prädikat „sehr gut“. Ich freue mich bereits auf weitere Ermittlungen an der Seite der liebenswerten Mags Blake und hoffe auf eine zeitnahe Fortsetzung dieser Reihe.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Du bist dein eigener Gefangener

Das Licht scheint in die Finsternis
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Du bist dein eigener Gefangener

Helena Brendel ist Mutter von zwei Söhnen. Jonathan stammt aus ihrer zweiten Ehe mit Jürgen Brendel, er betreibt mit einer guten Freundin eine Literaturagentur. Sein Halbbruder ...

Du bist dein eigener Gefangener

Helena Brendel ist Mutter von zwei Söhnen. Jonathan stammt aus ihrer zweiten Ehe mit Jürgen Brendel, er betreibt mit einer guten Freundin eine Literaturagentur. Sein Halbbruder Maik, der Sohn von Helenas geschiedenen Mann Frank Täschner, verschwand nach einem fürchterlichen Streit und ist bereits seit 15 Jahren wie vom Erdboden verschluckt. Nach dem Tod von Helena muss Jonathan seinen Bruder nun aufgrund der Testamentsbedingungen ausfindig machen, um das Erbe antreten zu können. Er sichtet alte Unterlagen und begibt sich auf die Suche nach Spuren, die Maik hinterlassen haben könnte.

Polizeihauptkommissar Thorsten Boddien investierte die letzten beiden Jahre in die Suche nach „El Nino“, einem gefürchteten Unterweltboss und einem Phantom, das mit der Polizei Katz und Maus spielt. Der mysteriöse und mächtige Mann ist der führende Kopf der organisierten Kriminalität, er gilt als vollkommen unberechenbar und äußerst gefährlich. Thorsten Boddien gelingt es schließlich, Alexander Wolkow als Undercoveragent in das Umfeld von El Nino einzuschleusen, bei einer Verfolgungsjagt eskaliert die Situation jedoch und die Folgen für Alex sind fatal. Nun ist die Ergreifung dieses gefürchteten Verbrechers für den Kommissar auch zu einem persönlichen Anliegen geworden und der Mann schwört sich, El Nino zu fassen.

Ein Kerker aus Stein, an einem rätselhaften Ort, umgeben von Felsen und Wüstensand. Ein Mann, der sich „Sokjan“ (Suchender) nennt und herauszufinden versucht, wo er sich befindet. Er trifft auf merkwürdige Gestalten, und befreit einen verwahrlosten Jungen namens Faith.

Thomas Franke erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und verwendet als Einstieg in seine Geschichte ein folgenschweres Telefongespräch zwischen Helena Brendel und ihrem Ex-Ehemann Frank, das eine Katastrophe auslöst. In vielen Rückblenden erfährt man Details über die Familie, das Leben der beiden Söhne und jener Menschen, die deren Wege kreuzen. Jonathan Brendel strengt die Suche nach seinem jahrelang vermissten Halbbruder an, der seine Spuren geschickt verwischt hat und sichtlich nicht gefunden werden möchte. Dabei lernt er verschiedene Menschen kennen, bei denen eine Verbindung zu Maik besteht. Der hohe Stellenwert des Glaubens wird vordergründig durch eine alte Diakonisse namens Maggy und die Diakonieschwester Mara ins Buch eingebracht und spielt auch im zweiten Handlungsstrang eine bedeutende Rolle. Dieser befasst sich mit den Ereignissen in der mysteriösen Festung mitten in der Wüste und zieht sich durch das gesamte Buch, bis die losen Fäden letztendlich verknüpft werden und dem Leser der große Zusammenhang offenbart wird. Schließlich stellt die Polizei unter Thorsten Boddien ihre eigenen Recherchen an – und das Krankenhaus, in dem der schwerverletzte Undercoveragent und ein unbekannter Mann, der schwer verletzt an einem Flussufer aufgefunden wurde, steht schließlich im Zentrum des Geschehens.

Der Schreibstil dieses Buches war flüssig und einnehmend, die Thematik interessant. Mich hat jedoch die nicht zu knappe Verwendung der Gossensprache in diesem Buch massiv gestört - ich persönlich mag es einfach nicht, wenn ich in einem Buch aus einem christlichen Verlag permanent Ausdrücke wie „Scheiße“ oder „Arschloch“ lesen muss. Ich erahnte als Leser zudem bereits sehr früh die wahre Identität des berüchtigten „El Nino“ und vermisste den relativ hohen Spannungsbogen, den ich aus anderen Büchern dieses Autors gewohnt bin.

Fazit: Thomas Franke legt mit seiner Neuerscheinung „Ein Licht scheint in die Finsternis“ erneut einen höchst interessanten Spannungsroman vor, der mich nicht nur sehr gut unterhalten hat, sondern bei dem ich auch ganz besonders auf den hohen Stellenwert des Glaubens hinweisen möchte.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

Dann sorge ich für dich
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Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

„Ich weiß, dass ich alles daransetzen werde, so lange wie möglich zu leben, um bei dir sein zu können. Falls ich dich verlassen muss, werde ich ...

Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

„Ich weiß, dass ich alles daransetzen werde, so lange wie möglich zu leben, um bei dir sein zu können. Falls ich dich verlassen muss, werde ich jemanden finden, bei dem du glücklich sein wirst. Ich liebe dich. Mama.“

Tricia Somers liegt im Community General Hospital in Pinnacle Health. Bei der alleinerziehenden Mutter wurde nach einer scheinbar erfolgreich verlaufenen Operation festgestellt, dass der Krebs bereits gestreut hatte. Tricias Prognosen sind sehr schlecht, ihr bleibt nur noch wenig Zeit, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Tricia hat weder Verwandte, noch Freunde im Umkreis, sie kämpft mit ihrer ganzen Kraft gegen die tödliche Krankheit und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren kleinen Sohn lieben, schützen und aufwachsen sehen zu dürfen.

Der achtjährige Wesley Somers mit dem süßen Lächeln ahnt noch nicht, dass die einzige Person, die ihn auf dieser Welt lieben und beschützen konnte, nicht mehr lange bei ihm sein wird. Er hängt sehr an seiner Mutter und ist ein tapferer und einsichtiger kleiner Junge, der Computerspiele, Lego und MacDonalds liebt.

Tricia Seaman ist seit zwanzig Jahren Krankenschwester, glücklich verheiratet und Mutter von drei Töchtern und einem Sohn. Die lebensfrohe, optimistische und tief gläubige Frau trifft an ihrem Arbeitsplatz in der Onkologie auf eine neue Patienten, die den gleichen Vornamen trägt, von allen jedoch stets „Trish“ genannt wird. Tricia empfindet für die neue Patientin gleich beim ersten Zusammentreffen eine spontane und große Sympathie, aus der sich sehr rasch eine tiefe Freundschaft entwickelt. Über ihre Pflichten als Krankenschwester hinaus bietet Tricia der todkranken Frau ihre Fürsorge, Stärke, Kraft und eine Schulter, an die Trish sich anlehnen kann. Trishs Bitte trifft sie dennoch wie ein Blitz, als diese fragt: „Wenn ich sterbe, werden du und dein Mann meinen Sohn aufziehen?“

Die gläubige Familie Seaman entscheidet sich schließlich dafür, nicht nur den kleinen Wesley, sondern auch Trish bei sich aufzunehmen. Behutsam und Schritt für Schritt gewöhnen sie sich aneinander, gemeinsame Unternehmungen schaffen wertvolle Erinnerungen und machen ihre Verbindung immer enger, bis sie schließlich zu einer einzigen großen Familie zusammengewachsen sind. Doch Wesleys Mama wird diese Welt sehr bald verlassen…

Tricia Seaman versprach ihrer Freundin Trish, ihre außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Das Ergebnis, nämlich die Einlösung dieses Versprechens, liegt in Form dieses Buches vor. Tricia berichtet auf sehr einfühlsame Art und Weise von einer starken, stolzen und unabhängigen Frau, die sich ihr ganzes Leben lang nichts sehnlicher gewünscht hatte, als eine Familie. Sie schreibt von Trishs gescheiterter Ehe und ihrem Leben als alleinerziehende Mutter. Und sie erzählt von dem Wunder, das Gott ihr in der Gestalt der liebevollen und großherzigen Krankenschwester Tricia Seaman schickte. Während die Seamans für Wesley und Trish zur Familie werden, zeigt Trish ihrer neuen Freundin, wie wertvoll die kleinen Dinge des Lebens sind, sie bringt ihr bei, diese Dinge ganz bewusst auszukosten. Es wird nicht nur der tapfere Kampf gegen die Krankheit, sondern vielmehr auch die grenzenlose Menschlichkeit thematisiert, mit der sämtliche Bekannte, Verwandte und Freunde, ja sogar die Kirchengemeinde der Seamans unaufgefordert und mit einer großen Selbstverständlichkeit Trish zur Seite stehen.

„Dann sorge ich für dich“ ist ein Tatsachenbericht, ein starkes Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft und voller Emotionen, welches Menschlichkeit und Wärme thematisiert. Es zeigt auf, wie Gottes Wunder auch heute geschehen – und wo in kleinen Momenten, oftmals aus winzigen Gesten und getragen vom tiefen Glauben, Großes und unvorstellbar Schönes entstehen kann. Dieses Buch war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend - es hat mich so tief berührt, wie bislang noch keine einzige Lektüre.

„Es sind die unschuldigen Momente und Zeiten mit der Familie, an die man sein Herz hängen sollte. Wenn man sich zu sehr in Schnelllebigkeit und belanglosen Dingen verheddert, kann man diese Momente allzu leicht verpassen.“

„Ich wollte Trish nicht verlieren, aber ich wusste, dass man Menschen gehen lassen muss, wenn Gott sie ruft. Ich hatte keinen Anspruch auf sie. Sie war mir nur geliehen worden.“

Veröffentlicht am 25.03.2018

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Maskerade im Mondlicht
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In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Die Französische Revolution veranlasste Madame de Beaumont, mit ihrer bezaubernden Tochter Céline nach England zu fliehen, wo sie im Alter von achtzehn Jahren ...

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Die Französische Revolution veranlasste Madame de Beaumont, mit ihrer bezaubernden Tochter Céline nach England zu fliehen, wo sie im Alter von achtzehn Jahren eine arrangierte Ehe mit dem mehr als dreißig Jahre älteren Earl of Waxham einging. Nach dem Tod ihres Ehemannes lebt die angesehene und nun auch sehr vermögende junge Witwe in London und umgibt sich mit einflussreichen Menschen. Als die Countess als französische Spionin unter Verdacht gerät, schleust das britische Innenministerium einen Agenten in ihren Haushalt ein. Rees Phillips vertritt als Harrison Mac Kinnon Célines erkrankten Butler und macht sich auf die Suche nach belastenden Informationen. Dem attraktiven jungen Mann ist bewusst, dass ihre beiden Nationen Krieg gegeneinander führen – Lady Wexham und er sind im Grunde Feinde, fühlen sich aber dennoch zueinander hingezogen. Schon bald steht für Rees nicht mehr der Dienst für das Vaterland, sondern die Sicherheit und das Wohl von Céline an erster Stelle – und er entscheidet sich schließlich dafür, die Frau seines Herzens zu beschützen, und nicht sein Land.

Ruth Axtell hat mit diesem prachtvollen Regency-Roman alle Aspekte bedient, die mir in Büchern dieses Genres wichtig sind. Der Schreibstil ist gewählt und einnehmend, die historischen und politischen Hintergründe ausgezeichnet recherchiert und mit einer zarten Liebesgeschichte zu einem eindrucksvollen Roman verwoben. Auch dem Glauben wird in diesem Buch aus einem christlichen Verlag Rechnung getragen, und durch die Spionagetätigkeit entsteht ein gewisser Spannungsfaktor.

Die handelnden Figuren dieses Buches wirken zwar angesichts des über vier Buchseiten umfassenden Personenverzeichnisses zunächst überwältigend, Ruth Axtell konzentriert sich jedoch in ihren Ausführungen hauptsächlich auf ihre beiden Protagonisten und einige wenige Nebenfiguren. Historisch belegte Figuren werden zwar am Rande erwähnt, spielen jedoch für die Handlung keine tragende Rolle.

Mit Céline Wexham betritt eine sehr feminine, elegante und vornehme junge Lady den Schauplatz des Geschehens, die ihre Schönheit und Intelligenz geschickt einzusetzen weiß. Ihre Fürsorge und Freundlichkeit machen sie darüber hinaus zu einer beliebten Dienstherrin. Die Rolle des männlichen Gegenspielers besetzt Rees Phillips, der als Angestellter des Außenministeriums durch diesen Spionageauftrag die Karriereleiter im diplomatischen Dienst erklimmen möchte. Der attraktive Mann mit der unnahbaren Ausstrahlung besitzt einen tiefen Glauben, er mag keine Unwahrheiten und empfindet das Leben der verwitweten jungen Countess als ausschweifend und nutzlos. Wichtige Nebendarsteller sind Célines langjährige Vertraute und Angestellte Valentine Simonette und Gaspard Guignoret. Sowohl ihre Zofe, als auch ihr Koch stammen aus Frankreich und sind ihrer Dienstgeberin aufrichtig zugetan. Auf Célines Anwesen lebt auch Agatha, die unverheiratete Schwester des verstorbenen Earls. Ihre strenge, missbilligende Persönlichkeit und ihr Standesdünkel erzeugten in mir gleich zu Beginn eine Antipathie für diese Figur.

Das Coverfoto dieses Buches zeigt eine elegante junge Lady, die in einem Empire-Kleid mit hoher Taillenlinie und einem langen, fließenden Rock die Stufen eines prachtvollen Herrenhauses herabsteigt. Bei der farblichen Gestaltung dominieren warme Rot- und Goldtöne, das liebreizende Äußere der abgebildeten Lady Céline Wexham entspricht exakt der Beschreibung im Buch. Das bereits erwähnte Personenregister listet sowohl die fiktiven, als auch die historischen Figuren dieses Buches auf, die Epoche „Regency“ wird in einer Anmerkung der Autorin erläutert.

Ich durfte mit „Maskerade im Mondlicht“ bereits den zweiten Roman der Autorin Ruth Axtell kennenlernen, der mir großes Lesevergnügen bereitet und mich ausgezeichnet unterhalten hat. Fans historischer Liebesromane, die Wert auf inhaltliche Tiefe, historisches Hintergrundwissen und nicht zuletzt christliche Werte legen, werden dieses Buch lieben.