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Veröffentlicht am 27.01.2020

War ich jemals eine Vielgeliebte?

Die Vielgeliebte meines Mannes
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War ich jemals eine Vielgeliebte?

„Wie kann ich einen geliebten Menschen halten? Wie kann ich ohne ihn leben? Wie schafft man es, ihn zur gegebenen Zeit loszulassen? Hat das Unglück einen Anfang? Du erwachst ...

War ich jemals eine Vielgeliebte?

„Wie kann ich einen geliebten Menschen halten? Wie kann ich ohne ihn leben? Wie schafft man es, ihn zur gegebenen Zeit loszulassen? Hat das Unglück einen Anfang? Du erwachst eines Morgens, reibst dir die Augen und fragst: Wohin ist mein Glück verschwunden?“

Als der attraktive Musikstudent Charly eine Teilzeitstelle als Organist in der St. Agatha Kirche antritt, ringt er dem Priester und den Entscheidungsträgern des kleinen Ortes die Erlaubnis ab, einen Chor zu gründen. Bald widmet der charismatische junge Mann der Ausbildung von acht dreizehnjährigen Mädchen eine Menge Zeit, wird zum umschwärmten Mittelpunkt seiner „Chorblumen“. Die Menschen sind von den schönen Messen und wunderbaren Singstimmen begeistert, der sympathische Organist ist allseits geschätzt. Charly lebt für die Musik, seiner frisch angetrauten Ehefrau Rosy widmet er jedoch immer weniger Aufmerksamkeit. Die pubertierenden Sängerinnen buhlen um seine Gunst, ein unscheinbares Mädchen namens Kitty singt sich mit ihrer grandiosen Stimme in die Herzen der Dorfbewohner. Doch schon bald betrachtet Kitty die Ehefrau des Organisten als Hindernis zu ihrem Glück. Als Charly sich neben Kitty auch noch der exzentrischen Schönheit Madam Benz zuwendet, eskaliert die Situation…

Margrit Schribers exzellenter Schreibstil und ihre hervorragend recherchierten historischen Romane zählen seit Jahren zu meinen Lese-Highlights. In diesem außergewöhnlichen Buch thematisiert die Autorin ein Tabu, lässt ihren Protagonisten Grenzen überschreiten. Gekonnt erzählt sie die Geschichte eines jungen Musikers, der sich in seiner Musik und in seinen Leidenschaften verliert. Der beliebte Strahlemann verzaubert die Menschen in seinem Umfeld, während er sich zugleich immer mehr von seiner Ehefrau entfernt. Rosy fungiert als Ich-Erzählerin und bringt dem Leser die Ereignisse aus ihrer Sicht nahe. Ihre Gedanken und Emotionen werden eindrucksvoll beschrieben. Die dreizehnjährige Kitty spielt eine tragische Rolle in diesem Buch. Die brave Tochter und fleißige Schülerin verliebt sich rettungslos in Charly und avanciert zum launischen und unberechenbaren Teenager, dem die Ehefrau ihres Chorleiters ein Dorn im Auge ist. Nebendarstellerin Madam Benz gilt aufgrund ihrer Marotten und ihres ungewöhnlichen Verhaltens als Attraktion des Ortes, die mondäne Vierzigjährige liebt große Auftritte und setzt sich gerne in Szene.

Die Geschichte der Autorin weist große Tiefe auf, die wunderschöne gewählte Sprache zog mich unwillkürlich in den Bann. Sämtliche Charaktere sind hervorragend dargestellt, die detailverliebten und bildhaften Beschreibungen der Autorin sorgen darüber hinaus für großes Lesevergnügen: „Er war ein schneller Läufer und leichter Tänzer. Ich nahm ihn als Südwind wahr, der kurz die Büsche am Wegrand aufwühlte, und alles hochflattern ließ, den Schal, die Zotteln der Mokassins, die Paspeln des Klöppelmantels und die beiden Haarlocken über der Stirn.“

FAZIT: „Die Vielgeliebte meines Mannes“ ist eine Geschichte, die buchstäblich unter die Haut geht. Der selbstsüchtige Protagonist Charly ist ein Meister der Verführung, legt ein moralisch verwerfliches Verhalten an den Tag und verletzt die Gefühle aller Beteiligten. Der großen Schweizer Autorin Margrit Schriber ist es gelungen, ein heikles Thema niveauvoll zu behandeln und daraus einen herausragenden Roman zu erschaffen.

Begeisterte fünf Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses bemerkenswerte Buch!

„Das Leben ist schwierig, fand ich. Aber was hatte ich erwartet? Den schönsten aller Sommer. Pirouetten auf Zehenspitzen. Unermüdlich blühende Blumen und immerwährendes Glück. Heute weiß ich, dass das Leben uns Grenzen steckt, aber Möglichkeiten bietet. Kompliziert ist nur die Liebe.“ (Rosy)

Veröffentlicht am 26.01.2020

Schwere Zeiten

Der Schlüssel der Weisheit
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Schwere Zeiten

„Ich bin ein Taugenichts. Ein verlorener Sohn, der noch nicht nach Hause gekommen ist.“ (Christopher Wakefield)

Christopher, der rebellische Sohn von Robin und Allison Wakefield, führt ...

Schwere Zeiten

„Ich bin ein Taugenichts. Ein verlorener Sohn, der noch nicht nach Hause gekommen ist.“ (Christopher Wakefield)

Christopher, der rebellische Sohn von Robin und Allison Wakefield, führt ein leeres und nutzloses Leben und bricht seinen Eltern durch seinen liederlichen Lebenswandel das Herz. Als er im Alter von einunddreißig Jahren aufgrund seiner Schulden in den Tower gebracht wird, greift sein Vater Robin zu einer drastischen Maßnahme. Christopher muss sich verpflichten, bei Kapitän Jones anzuheuern. Der hartgesottene Kauffahrer und exzellente Seemann befördert auf seinem Schiff „Mayflower“ Pilger in die Neue Welt. Dem klugen und gerechten Mann obliegt es, aus dem nutzlosen Taugenichts doch noch einen guten Mann zu machen. Die lange Seereise läutert den jungen Adeligen, und er kehrt als neuer, besserer Mensch zurück in die Arme seiner liebenden Familie.

Der Tod König Jakobs I. und die Ereignisse unter der Regentschaft seines Nachfolgers König Karl I. bilden den historischen Hintergrund dieses dritten Bandes der Wakefield-Reihe. Das vorliegende Buch thematisiert den Zeitraum zwischen 1603 und 1649 und damit verbunden die Konflikte zwischen Parlamentarier und Royalisten, die Aktivitäten Oliver Cromwells und letztendlich die Hinrichtung des Königs. Im Zentrum des Geschehens stehen Sir Robin Wakefields Sohn Christopher sowie in späterer Folge dessen Sohn Gavin. Beide genossen das Privileg, in einem liebevollen und reichen Elternhaus aufzuwachsen. Doch erst ein katastrophaler Absturz sorgt dafür, dass Christopher sich besinnt und lernt, die Hilfe seiner Eltern und jene seiner wohlmeinenden Mitmenschen anzunehmen. Der Autor verstand es vortrefflich, den langen Weg vom ungezogenen Tunichtgut zu einem persönlich, geistig und geistlich gereiften Mann überzeugend darzustellen. Die generationsübergreifende Geschichte wartet zudem mit einer Vielzahl höchst interessanter und allesamt hervorragend charakterisierten handelnden Figuren auf. Während ich der eiskalten Lady Frances Woodville gegenüber vom ersten Augenblick an eine tiefe Aversion verspürte, avancierte der arrogante und jähzornige Henry Darrow rasch zum Antagonisten dieses Buches, der für einige gefährliche Situationen verantwortlich zeichnet. Die eindeutigen Sympathieträger unter den Nebenfiguren dieses Buches waren Will und Owen Morgan, die ich aufgrund ihrer schlichten und ehrlichen Art sowie der aufrechten und liebevollen Haltung sofort ins Herz schloss. Mit der gottesfürchtigen Patience Livingstone, der Waliser Mystikerin Angharad Morgan, der hübschen Susanne Woodville und der reizvollen Schönheit Francine Fourier betreten vier interessante Frauen den Schauplatz des Geschehens.

„Wenn ein Mann eine Frau liebt, und wenn er ein guter Mann ist, dann fragt er nicht nach ihrem Stand. Er folgt seinem Herzen. Güter zerfallen zu Staub, nur eines dauert für immer, und das ist die Liebe.“

Der einnehmende Schreibstil des Autors, die große Gewichtung auf den christlichen Glauben sowie die Einbindung hervorragend recherchierter historischer Fakten sorgten für ein faszinierendes Leseerlebnis, bei dem ich Geschichte hautnah erleben und tief in die Zeit der Regentschaft von König Karl I. eintauchen durfte. Die Seereise mit den Pilgern und deren Ankunft in der Neuen Welt sorgt für Abenteuer und Spannung, die politischen Turbulenzen und Schlachten in England stellen tragische Höhepunkte dar.

Ein geschichtlicher Überblick zu Beginn des Buches erlaubt dem Leser einen kurzen Einblick in die historischen Fakten der Jahre 1603 - 1649 und wird durch eine Auflistung der für diesen Band relevanten Mitglieder der Wakefield-Dynastie ergänzt.

Fazit: „Der Schlüssel der Wahrheit“ war ein grandioser dritter Band der Wakefield-Saga und hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich würde das Buch ebenso wie dessen zwei Vorgänger als persönliches Lesehighlight bezeichnen und empfehle es sehr gerne weiter. Die Einhaltung der Reihenfolge beim Lesen dieser Buchreihe ist aus meiner Sicht für das bessere Verständnis jedoch anzuraten.

Begeisterte fünf Sterne!

Veröffentlicht am 26.01.2020

Weil du mich niemals aufgibst

Spuren deines Lichts
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Weil du mich niemals aufgibst

„Jeder von uns bringt Licht in seine eigene kleine Ecke der Welt.“

Wren Crawford und Casey Wilson sind seit ihrer Schulzeit eng befreundet, stehen einander so nahe wie ...

Weil du mich niemals aufgibst

„Jeder von uns bringt Licht in seine eigene kleine Ecke der Welt.“

Wren Crawford und Casey Wilson sind seit ihrer Schulzeit eng befreundet, stehen einander so nahe wie Geschwister und stellen sich den Herausforderungen des Lebens mit einer psychischen Erkrankung. Während Wren als Sozialarbeiterin mit traumatisierten Frauen und Kindern arbeitet und sich berufen fühlt, verletzten und bedürftigen Menschen zu helfen, dreht Casey freiberuflich Videofilme. Caseys Heirat und der Entschluss, mit seiner frisch angetrauten Ehefrau zukünftig in Reno zu leben, zieht Wren den Boden unter den Füßen weg. Mit Casey verliert sie nicht nur ihre Unterstützung in Krisenzeiten, sondern zugleich auch ihren Vertrauten und einzigen wahren Freund. Ein Zusammenbruch ist vorprogrammiert, doch Wren stehen liebevolle Menschen zur Seite, die sie wertschätzen und unterstützen. Ihre besorgte Mutter Jamie lebt zwar mit Wrens Stiefvater und den Stiefgeschwistern in North Carolina, ist jedoch stets bemüht, für ihre Älteste da zu sein. Tante Kit ist Leiterin des New Hope-Einkehrzentrums und hat selber einen schweren Verlust erlitten. Sie ist einer der wenigen Menschen, die Wren wirklich verstehen kann und an ihrer Seite, als diese sie am meisten braucht. Geistliche Unterstützung und mitfühlende Anteilnahme erfährt sie von ihrer Pastorin Hannah Allen. Gemeinsam begleiten sie Wren auf ihrer körperlichen, geistigen, emotionalen und geistlichen Reise, bei der die Bilder des berühmten Malers Vincent van Gogh eine zentrale Rolle für die melancholische junge Frau spielen.

Sharon Garlough Browns Neuerscheinung befasst sich mit den Problemen psychisch Kranker und stellt die sensible Sozialarbeiterin Wren Crawford in den Fokus ihrer Geschichte. Als Leser erhält man tiefe Einblicke in das Leben eines Menschen, das von Depressionen, Angststörungen und Panikattacken bestimmt ist. All jene, die bereits in den Genuss der Lektüre der Buchreihe über die Glaubensreise der vier Freundinnen Meg, Hannah, Charissa und Mara kamen, werden sich über ein Wiedersehen mit einigen Figuren dieser Romane freuen. Katherine „Kit“ Rhodes wird im vorliegenden Roman zu einer Schlüsselfigur, die sympathische Pastorin Hannah Allen gewährt geistliche Unterstützung. Mara und Charissa erhalten gemeinsam mit der Therapeutin Dawn ebenfalls einen kleinen Gastauftritt im Buch.

Sharon Garlough Brown schreibt eindringlich, mitreißend und mit unglaublichem Gefühl, sorgt stets für starke emotionale Momente. Ein tiefer und unerschütterlicher Glaube durchdringt zudem das gesamte Buch, Bibelverse sind in kursiver Schrift dargestellt. Die exzellent ausgearbeiteten Charaktere weisen eine ergreifende Authentizität auf, ihre Gedanken und Emotionen wurden eindrucksvoll vermittelt. Wrens Ängste, ihre Hilflosigkeit und ihre unsagbaren Anstrengungen, den Alltag zu bewältigen, sind ebenso Themen dieses Buches wie auslösende Faktoren, Schuldzuweisungen, die Bedürfnisse der Betroffenen, aber auch die Gefahr der sozialen Isolation. Es ist jedoch in erster Linie der tiefe Glaube an Gott und seine schützende Hand, der diesem Roman eine faszinierende Tiefe verlieh und ihn zu einer ganz besonderen Lektüre macht.

„Für dich ist auch das Dunkel nicht finster. An dem Ort, den sie nicht ausgewählt hatte, in dem Leben, für das sie sich immer wieder neu entscheiden musste, war sie gekannt, geliebt, gesehen, gehalten. In all der Zerbrochenheit, in allem Gestrandetsein war der eine da, der sie nicht verlassen noch aufgeben würde. Komme, was wolle. Das war ihre Hoffnung, ihr Zeugnis, ihre Vision, ihr Trost.“

Fazit: Sharon Garlough Brown ist für mich ein Garant für wertvolle und tiefgründige christliche Romane, ich empfand „Spuren deines Lichts“ als herausragendes und überwältigendes Lesehighlight. Die Autorin gewährt faszinierende und intensive Einblicke in das Leben psychisch kranker Personen und weckt tiefes Verständnis für die Probleme der Betroffenen.

Die Geschichte von Wren Crawford hat mir ausgezeichnet gefallen und ich kann auch das fünfte Buch aus der Feder dieser begnadeten christlichen Autorin wärmstens weiterempfehlen!


Veröffentlicht am 25.01.2020

Wenn du etwas machst, dann mach es richtig!

Auf den Spuren der Sehnsucht
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Wenn du etwas machst, dann mach es richtig!

Abigail Marguerite Grant ist von privilegierter Herkunft, die Fünfundzwanzigjährige entstammt einer feinen und wohlhabenden Bostoner Familie, die durch kriminelle ...

Wenn du etwas machst, dann mach es richtig!

Abigail Marguerite Grant ist von privilegierter Herkunft, die Fünfundzwanzigjährige entstammt einer feinen und wohlhabenden Bostoner Familie, die durch kriminelle Machenschaften des Vaters einen gesellschaftlichen Absturz hinnehmen musste. Abigails tadellose Manieren und ihre hervorragende Erziehung sind Anlass für ihre mütterliche Freundin Helena, sie mit einer ganz besonderen Aufgabe zu betrauen. Die kultivierte junge Frau soll zukünftige Bräutigame in Etikette und im Umgang mit Frauen unterweisen. Helena Bingham reist in ihrer Funktion als Heiratsvermittlerin im Herbst des Jahres 1888 mit Abigail in die kleine Stadt Spiveyville in Kansas, um sechzehn Bewerber genau unter die Lupe zu nehmen, ihre Eignung zu prüfen und mit Abigails Hilfe den ungeschliffenen Männern zivilisiertes Benehmen beizubringen. Ein Ansinnen, welches bei der zum Teil rüpelhaften und ungebildeten männlichen Einwohnerschaft Spiveyvilles zunächst gar nicht gut ankommt…

Kim Vogel Sawyers aktuelle Neuerscheinung entpuppte sich als bezaubernde und herzerwärmende Geschichte, die mit einer großen Portion Romantik und einer Prise Spannung aufwartet. Nach einem kurzen Streifzug in Abigails und Helenas Vergangenheit und einen kleinen Überblick über ihre Brautvermittlungsagentur richtet sich der Fokus der Autorin auf eine charmante Kleinstadt in Kansas, in der eine Schar Junggesellen ungeduldig auf die Ankunft ihrer „Bräute auf Bestellung“ wartet. Nach anfänglichen Turbulenzen und einigen Zwischenfällen wachsen den beiden Damen die raubeinigen Männer ans Herz, doch bis zur Ankunft ihrer zukünftigen Ehefrauen sind noch einige Aufgaben zu erfüllen und unerwartete Abenteuer zu bestehen…

Die Autorin beschränkt sich im vorliegenden Buch auf eine überschaubare Anzahl handelnder Figuren, die beiden Protagonisten Abigail und Mack stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die kluge und großzügige Helena Bingham mit ihrem tiefen Glauben und dem riesengroßen Herzen war jedoch meine ganz persönliche Favoritin, ich würde sie sogar als eigentliche Protagonistin dieses Buches bezeichnen. Ihre liebenswürdige und umsichtige Art und ihr Geschick im Umgang mit Menschen und Situationen machen sie zu einer herausragenden Darstellerin in dieser Geschichte. Abigail Grant wird als vornehme Tochter aus gutem Hause beschrieben, ich konnte mich anfangs aber aufgrund ihres engstirnigen Denkens, der halsstarrigen und hochnäsigen Art und ihres arroganten Gehabes nicht für sie erwärmen. Abigails erheblicher Sinneswandel im Verlauf der beinahe vierhundert Buchseiten wird von der Autorin hervorragend zum Ausdruck gebracht. Mackintosh „Mack“ Cleveland fungiert als Friedensstifter unter der männlichen Bevölkerung Spiveyvilles, sein starker Glaube, seine Hilfsbereitschaft und sein besonnenes Handeln machen den fürsorglichen und aufmerksamen Mann zu einem allseits beliebten Sympathieträger. Neben dem gutherzigen Wirten Athol spielen auch der Prediger John Doan und seine Ehefrau Medora, vor allem aber der drahtige Sheriff Bill Thorn wichtige Nebenrollen, sie wuchsen mir ebenso rasch ans Herz wie die Hauptfiguren dieses Buches.

Kim Vogel Sawyer besitzt einen wunderschönen und einnehmenden Schreibstil, stattet ihre Charaktere mit hoher Authentizität aus und bringt den christlichen Glauben als wichtigen Faktor in ihre Geschichte ein. Ihr ruhiger und bedächtiger Erzählstil, die starke Gewichtung auf die Emotionen der handelnden Personen und der kleine Spannungsbogen durch das Auftauchen des jähzornigen Unruhestifters Elmer Nance haben mir ausnehmend gut gefallen. Das romantische Buchcover mit der Darstellung eines dem Betrachter halb zugewandten Profils einer attraktiven dunkelhaarigen jungen Frau vor der in der Dämmerung liegenden Prärie ist ein richtiger Blickfang und weckt unverzüglich die Neugier auf den Inhalt dieses Buches.

Fazit: Mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Auf den Spuren der Sehnsucht“ präsentiert Kim Vogel Sawyer eine wunderschöne Geschichte über Liebe, Verletzungen und der Kraft der Vergebung, eingebettet im tiefen und unerschütterlichen Glauben ihrer Hauptfiguren. Dieser Roman hat mir wunderschöne Lesestunden bereitet und mir ausgezeichnet gefallen.

Begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.01.2020

Vergiss die Vergangenheit. Vergib. Lebe.

Die zweifelhafte Miss DeLancey
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Vergiss die Vergangenheit. Vergib. Lebe.

„Wie konnte ein einfacher Seemann je hoffen, die Tochter eines Viscounts zu gewinnen?"

In einer verzweifelten Nacht nahe den Klippen gerät Clara DeLancey in Lebensgefahr. ...

Vergiss die Vergangenheit. Vergib. Lebe.

„Wie konnte ein einfacher Seemann je hoffen, die Tochter eines Viscounts zu gewinnen?"

In einer verzweifelten Nacht nahe den Klippen gerät Clara DeLancey in Lebensgefahr. Nach einem fürchterlichen Skandal gilt die hübsche Tochter eines Viscounts als „zweifelhaft“ und wird von der Gesellschaft gemieden. Ein raubeiniger Seemann rettet Clara vor dem Sturz in den sicheren Tod. Der gutaussehende Benjamin Kemsley erwarb sich als Kapitän der britischen Seeflotte bei einem Schiffsunglück den Ruf eines Helden. Doch um die schöne Tochter eines Adeligen zu umwerben fehlen ihm sowohl Titel, als auch das entsprechende Vermögen. Durch Claras Freundschaft mit Bens Schwestern Matilda und Tessa kommt es jedoch zwangsläufig immer wieder zu Begegnungen zwischen den beiden. Dennoch scheint es keine Möglichkeit zu geben, die gesellschaftlichen Hindernisse sowie die strikte Ablehnung seitens Claras Eltern zu überwinden.

Mit „Die zweifelhafte Miss DeLancey“ setzt Carolyn Miller ihre romantische Buchreihe aus der Zeit des Regency fort. Wer bereits in den Genuss der Lektüre von „Die unnahbare Miss Ellison“ und „Die hinreißende Lady Charlotte“ gekommen ist wird sich im vorliegenden Band auf das Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern freuen. Clara DeLancey, die zuvor eine Nebenrolle innehatte, fungiert nun als Protagonistin und versucht, sich von einem folgenschweren Zwischenfall mit ihrer ehemals großen Liebe Graf von Hawkesbury zu erholen. Dem Leser offenbaren sich durch Rückblicke nach und nach Einzelheiten über die damaligen Ereignisse, Klatsch und Vorurteile der adeligen Gesellschaftsschicht brandmarken Clara als Außenseiterin. Mit Ben Kemsley betritt ein außergewöhnlicher Mann den Schauplatz des Geschehens, seine humorvolle und rücksichtsvolle Art und die liebevolle Fürsorge für seine beiden Schwestern zeichnen ihn aus. In Matilda McPherson und Tessa Kemsley findet man zwei höchst unkonventionelle, erfrischende und sehr herzliche Nebenfiguren, die Carolyn Millers Geschichte bereichern und zum Segen für die zurückhaltende und zutiefst verletzte Clara werden. Claras snobistische Mutter Lady Frederika Winpoole hat hochtrabende Pläne für ihre Tochter, während ihr Ehemann Philip Winpoole sich in erster Linie Sorgen um das schwarze Schaf der Familie macht. Claras gewissenloser und niederträchtiger Bruder Richard ist Antagonist dieses Buches, er greift zu drastischen Mitteln, um seinen ausschweifenden Lebenswandel zu finanzieren.

Bereits nach der Lektüre des ersten Buches dieser Regency-Reihe aus der Feder dieser bemerkenswerten Autorin war ich von ihrem wunderschönen Schreibstil, der gewählten Ausdrucksweise und den tiefen Emotionen ihrer Figuren fasziniert. Man spürt den Einfluss von Carolyn Millers Lieblingsschriftstellerin Jane Austen, die ebenfalls das frühe 19. Jahrhundert in England als Schauplatz für ihre Romane wählte. Das gesellschaftliche Leben des Adels, Konventionen und Standesdünkel werden dem Leser vor Augen geführt. Sämtliche Figuren dieses Buches wurden liebevoll charakterisiert, sie wirken ebenso überzeugend wie die Darstellung ihrer Gefühls- und Gedankenwelt. Der Glaube besitzt einen hohen Stellenwert, Vergebung ist das zentrale Thema dieses Buches.

FAZIT: „Die hinreißende Lady Charlotte“ war ein herausragendes Lese-Highlight, das mich ebenso wie die beiden Vorgänger ausgezeichnet unterhalten und meinem Lesegeschmack voll und ganz entsprochen hat. Ich genoss die stimmungsvolle Atmosphäre, die wunderschöne Sprache, die starke Einbindung des Glaubens und die Überzeugungskraft der handelnden Figuren in vollen Zügen. Liebhaber dieses Genres werden sich nur allzu gerne in diesem Buch verlieren und tief in die Ereignisse im Jahre 1815 in England eintauchen. Völlig begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für dieses großartige Buch.

Eine Einhaltung der Reihenfolge beim Lesen der Regency-Reihe von Carolyn Miller ist zwar aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig, ich würde sie jedoch jedem Leser für das Verständnis um die Vorgeschichte der Familie sehr ans Herz legen.