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Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein Stern, der Hoffnung schenkt

Der Stern vor meinem Fenster
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Aniyah ist zehn Jahre alt und lebt seit einiger Zeit mit ihrem kleinen Bruder bei einer Pflegemutter. Sie weiß nicht, warum ihre Mutter sie verlassen hat, aber sie weiß genau, dass sie nicht für immer ...

Aniyah ist zehn Jahre alt und lebt seit einiger Zeit mit ihrem kleinen Bruder bei einer Pflegemutter. Sie weiß nicht, warum ihre Mutter sie verlassen hat, aber sie weiß genau, dass sie nicht für immer gegangen ist.
In dem Buch behandelt die Autorin Onjali Q. Raúf das Thema häusliche Gewalt. Niemals vorher habe ich etwas aus diesem Bereich gelesen, das mich mehr berührt hat als die Geschichte von Aniyah und Noah, die mit absoluter Sicherheit und voller Vertrauen wissen, dass der neue Stern, der am Himmel entdeckt wurde, ihre Mutter ist.
Ich hatte das große Glück, wohl behütet in einer liebevollen Familie aufzuwachsen. Dennoch glaube ich, dass dieses Buch ein wertvoller Ratgeber und eine wunderbare Hilfe sein kann für Menschen, die unter häuslicher Gewalt leiden müssen.
Raúf hat eine ganz besondere Gabe, den Menschen zur Seite zu stehen und Hilfe zu geben, und zwar nicht nur durch die Geschichte, die Mut, Kraft und Hoffnung schenkt, sondern auch dadurch, dass sie am Ende des Buches noch Erklärungen gibt zur Frage „Was ist häusliche Gewalt?“ und Vorschläge macht, wohin man sich wenden kann, um Hilfe zu bekommen.
Jedem Kapitel sind Sternbilder zugeordnet. Wer mag, kann sich über die Geschichten der Sterne erkundigen und herausfinden, wie sie in die Geschichte passen, rät die Autorin.
Ich weiß gar nicht, ob ich alles erwähnt habe, was in diesem wunderbaren Buch steckt. Es ist für Kinder ab 10 Jahren gedacht und ich empfehle es wirklich aus vollem Herzen!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Ein bewegtes und bewegendes Leben

Der Ruf des Eisvogels
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„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein bewegender Roman von Anne Prettin. So schön wie das Blumenarrangement mit dem Eisvogel auf dem Cover, so ist auch der Weg, mit dem der Großvater Olga die Natur ...

„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein bewegender Roman von Anne Prettin. So schön wie das Blumenarrangement mit dem Eisvogel auf dem Cover, so ist auch der Weg, mit dem der Großvater Olga die Natur erklärt. Pa, wie Olga ihren Großvater nennt, hängt mit absoluter Liebe und Fürsorge an seiner Enkelin und nimmt die Stelle ihres Vaters ein. Auch die Liebe zum Beruf als Arzt überträgt er auf Olga. Schon als Kind geht sie ihrem Großvater in der Praxis zur Hand und begleitet ihn bei seinen Krankenbesuchen.
Die unglaubliche Willensstärke, mit der Olga ihren Wunsch verfolgt, selbst einmal Ärztin zu sein, ist bewundernswert, allerdings ist das nur ein Teil ihres Lebens ist, das bereits mit ihrer Geburt im Jahr 1925 einen dramatischen Anfang genommen hat.
Über ihre Vergangenheit redet Olga nicht. Erst als ihre Tochter und Enkelin sie mit einer Reise in ihr Heimatdorf in der Uckermark überraschen, beginnt auch für Olga die Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit. Als Leserin habe ich es genossen, in den Jahren zwischen 1925 und 1991 hin- und hergeworfen zu werden und damit einen Teil von Olgas bewegtem Leben begleiten zu können.
Anne Prettin hat Olgas Geschichte lebendig werden, die Tage ihrer Jugend aufleuchten lassen und auch die Schrecken des Krieges mit allem gewollten und ungewollten Geschehen zu Bildern werden lassen, die Olga am liebsten nie wiedersehen, sondern für immer verdrängen wollte.
Dass ihr wohlgehütetes Geheimnis aufgedeckt würde, hatte ich mir gewünscht, aber das Ende, wie es dann war, hatte ich auf keinen Fall so erwartet. Es war so gut!
Eine großartige Leistung einer ganz besonderen Autorin, die mir traurig-schöne, aber auch freudige Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Eine Geschichte, die alle etwas angeht!

HIRNSALAT
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Veronique Hübner hat mit „Hirnsalat“ einen klaren, einfachen Weg gefunden, um auf die Nöte und Bedürfnisse der Menschen aufmerksam zu machen, die aus neurologischer Sicht besonders sind. #Neurodiversität

Wir ...

Veronique Hübner hat mit „Hirnsalat“ einen klaren, einfachen Weg gefunden, um auf die Nöte und Bedürfnisse der Menschen aufmerksam zu machen, die aus neurologischer Sicht besonders sind. #Neurodiversität

Wir lernen in dem Buch vier Kinder kennen – alle verschieden, so wie sie schon auf dem Cover zu sehen sind. Hier sind die Unterschiede äußerlich zu sehen, aber Noah, Lea, Oskar und Nancy haben eines gemeinsam, unter dem sie alle, wenn auch auf unterschiedliche Weise, leiden: Hirnsalat!

Durch den Einblick in die Gefühlswelt der Kinder wird spürbar, wie sehr sie selbst unter der „ver-rückten“ Art leiden, die ihr Hirn mit ihnen spielt. Als erwachsene Person bin ich manchmal viel zu schnell dabei, sie als unerzogen abzustempeln und die Schuld für das Verhalten der Kinder bei den Eltern zu suchen. Mit Hilfe dieses Buches sehe ich vieles klarer.

„Noah kann sich selbst nicht erklären, warum er manche Dinge tut. Das passiert einfach. Er meint es auch gar nicht böse. Sein größter Wunsch ist doch, einfach nur dazuzugehören.“

Diesen Satz habe ich ausgewählt um deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sensibel miteinander umzugehen und nicht gleich Vorurteile parat zu haben, wenn ein Kind sich nicht „normgerecht“ verhält.

Schön, dass die vier Kinder aus dem Buch einen Weg für sich gefunden haben, der ihnen Hilfe bringt: den Hirnsalatclub!

So wichtig und so besonders wie das, was Veronique Hübner zu sagen hat, sind auch die mit Buntstiften gemalten Bilder der Illustratorin Uli Erbes, die wie das i-Tüpfelchen zum geschriebenen Wort passen.

Meine volle Empfehlung für dieses Buch, das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene lesenswert ist – oder noch besser geeignet zum gemeinsamen Lesen.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Hautfarbe: Mensch

Salomés Zorn
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Für Salomé gehört es zum Alltag, dass sie diskriminiert wird aufgrund ihrer Hautfarbe. Die Autorin Simone Atangana Bekonos aus den Niederlanden erzählt ihre Geschichte und trifft damit voll meinen Nerv. ...

Für Salomé gehört es zum Alltag, dass sie diskriminiert wird aufgrund ihrer Hautfarbe. Die Autorin Simone Atangana Bekonos aus den Niederlanden erzählt ihre Geschichte und trifft damit voll meinen Nerv. Es ist ein bewegender Debütroman.
Salomé ist zornig. Sie weiß sich nicht zu helfen, denn eigentlich macht sie doch nichts falsch. Doch es gibt diese Vorurteile gegen die Hautfarbe. Allein dadurch hat sie schon verloren.
Ich verabscheue Gewalt und ich denke immer noch, dass Gewalt keine Option ist, um sich Recht zu verschaffen. Allerdings sehe ich auch die Angst von Salomés Vater, einem gebürtigen Kameruner, der weiß, was Rassismus bedeutet. Deswegen beschwört er seine Tochter: "Du musst deiner Faust folgen. So als ob du ein Loch in deinen Feind schlagen willst." Das klingt erst einmal brutal und ist doch eher ein einziger Hilfeschrei, denn er sieht keine andere Möglichkeit, um seiner Tochter zu helfen. Für ihn scheint es keinen anderen Ausweg zu geben.
Salomé verbringt einige Jahre in einer Jugendstrafanstalt, wo sie sich mit ihrer Wut auseinandersetzen muss.
Simone Atangana Bekonos ist es gelungen, mich in die Gefühlswelt von Salomé eintauchen zu lassen, ihre Hilflosigkeit, die Ohnmacht, aber auch ihren Zorn zu erkennen und zu begreifen.
Mein Fazit: Es sollte für alle Menschen nur eine Farbe geben: Die Hautfarbe heißt Mensch!

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Am richtigen Ende der Welt

Der Inselmann
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Buchtitel und Cover haben bei mir auf Anhieb Lust auf das Buch geweckt. Dazu kommt noch, dass der Hauptprotagonist Hans genauso alt ist wie ich.
Hans ist ein Einzelgänger, hat nur einen einzigen ...

Buchtitel und Cover haben bei mir auf Anhieb Lust auf das Buch geweckt. Dazu kommt noch, dass der Hauptprotagonist Hans genauso alt ist wie ich.
Hans ist ein Einzelgänger, hat nur einen einzigen Freund, mit dem er als Kind Zeit verbringt. Da werden Erinnerungen wach, wenn der Autor vom Versteckspielen in aufgegebenen Baracken am Rande der Stadt spricht, und sofort entstehen Bilder im Kopf. Als die Eltern von Hans den Entschluss fassen, die Stadt hinter sich zu lassen und ihr Leben auf einer unbewohnten Insel zu verbringen, ist Hans zehn Jahre alt.
Mit dem Debütroman von Dirk Gieselmann habe ich einen Schatz für mich entdeckt. Das Besondere an dem Buch ist, dass ich das Bedürfnis hatte, es ganz langsam zu lesen, damit ich ganz darin aufgehen konnte. So waren Stille und Einsamkeit, aber an vielen Stellen auch die Dramatik besonders zu spüren.
Der Schreibstil ist poetisch, bildhaft und bunt. Dabei ist Hans‘ Leben, das hier geschildert wird, nicht nur leicht und schön, sondern es gibt auch bittere Zeiten.
Selten habe ich am Leben und an der Denkweise eines Menschen so hautnah teilhaben können wie bei Hans in dieser Geschichte.
Sehr gern empfehle ich das Buch, das tief unter die Haut geht, weiter.

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