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Veröffentlicht am 17.02.2022

Blickpunkte

Das Vorkommnis
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Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass ...

Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass genommen für ihren Roman „Das Vorkommnis“ - die Biographie einer Frau, in dem die die angesprochene Frau zur Ich-Erzählerin wird.
In mehr als 70 kurzen Kapiteln werden Gedanken, Erinnerungen, Begebenheiten, Gesprochenes und Unausgesprochenes zu kleinen episodenhaften Geschichten. Dabei haben mir die folgenden beiden Sätze geholfen, den Roman zu begreifen:
„Ich schreibe nicht über sie, ich schreibe nicht einmal über mich. Ich erzähle nur davon, was ihr plötzliches Auftauchen … bewirkt hat…“
Ich bin fasziniert von dem ungewöhnlichen Schreibstil und davon, was eine flüchtige Begegnung bewirken kann. Es ist, als hätte ich ein Kaleidoskop in der Hand, das bei jedem kleinen Dreh etwas anderes zeigt, zufällige Bilder. So sehe ich dieses Buch. Ich erkenne keine bestimmte Reihenfolge, keinen Plan. Die Frau erzählt einfach das, woran sie gerade denkt oder was sie tut. Gekonnt und virtuos.
Einer von vielen Sätzen, die mich bewegt haben und über die es sich nachzudenken lohnt: „Es ist leicht, ein Urteil zu fällen, wenn man weit weg von den Stunden der Verzweiflung ist.“
Obwohl ich das Buch mit Begeisterung gelesen habe, gibt es zwei Szenen, mit denen ich mich nicht anfreunden mag. Zum einen ist es die, die meinem tierlieben Herzen einen Stich gibt: Da rückt jemand einem Insekt mit einem Schuh und einer Flasche Haarspray(!) zu Leibe Zum anderen finde ich es befremdlich, dass die Erzählerin von ihren Kindern als „das ältere Kind“ und „das jüngere Kind“ spricht. Obwohl ich spüren kann, dass sie ihre Kinder liebt, verstehe ich nicht, was sie damit ausdrücken will.
Gern gebe ich meine Empfehlung für eine flüchtige Begegnung.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ein Zuhause im Waldfriede

Sternstunde
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„Sternstunde“ ist das erste von vier Büchern aus der Reihe „Die Schwestern vom Waldfriede“ von Corina Bomann. Hier geht es um die junge Krankenschwester Hanna, die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ...

„Sternstunde“ ist das erste von vier Büchern aus der Reihe „Die Schwestern vom Waldfriede“ von Corina Bomann. Hier geht es um die junge Krankenschwester Hanna, die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mit dem Verlust ihres Verlobten nicht fertig wird. Sie ist froh, als sie noch vor der Eröffnung eine Anstellung im Haus Waldfriede bekommt, auch wenn das viel Arbeit bedeutet, Arbeit, die erstmal nichts mit ihrem Beruf zu tun hat. Auch, wenn es kaum Lebensmittel und nur ab und zu warmes Wasser gibt, gefällt es Hanna im Waldfriede. Sicher hat das auch mit ihrem Chef, dem Leiter der Klinik, zu tun, mit dem sie sich von Beginn an sehr gut versteht.

Corina Bomann hat mit Hanna zwar keine neue Figur geschaffen, denn es hat auch im Waldfriede eine Schwester namens Hanna gegeben, aber die Autorin hat mit wenigen vorliegenden Informationen und ihrer eigenen Fantasie eine wunderbare Geschichte geschrieben, die sich so tatsächlich zugetragen haben könnte.

Mich hat die Geschichte von Beginn an gefesselt. Es gab immer wieder Hürden beim Aufbau des Hauses, Intrigen wurden geschmiedet. Doch auch persönlich musste Hanna so manche Gemeinheiten und Schicksalsschläge überstehen.

Es wird auf keinen Fall langatmig, so meine Empfindung. Mir gefällt der leichte Schreibstil, der das Lesen nie langweilig werden lässt, sondern mir viele unterhaltsame Lesestunden schenkt.

Auch wenn ich gern und häufig historische Romane lese, die viele geschichtliche Daten und Informationen enthalten, so fand ich es sehr angenehm, dass Corina Bomann in ihrem Buch darauf verzichtet und ihr Hauptaugenmerk auf das Haus und die Menschen rund um das Haus Waldfriede sowie auf Hannas Familie gesetzt hat.

Sehr gern empfehle ich das Buch weiter, das auch einen kleinen Einblick in die Religion der Adventisten gibt.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Schicksale

Milch Blut Hitze
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„Milch Blut Hitze“ – Das ist der Buchtitel, aber gleichzeitig auch die Überschrift der ersten von insgesamt elf Geschichten, die Dantiel W. Moniz erzählt. Es sind dies „intime Porträts von Menschen aus ...

„Milch Blut Hitze“ – Das ist der Buchtitel, aber gleichzeitig auch die Überschrift der ersten von insgesamt elf Geschichten, die Dantiel W. Moniz erzählt. Es sind dies „intime Porträts von Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten Floridas“.
Dabei geht es um ganz persönliche Geschichten, die zu tun haben mit Schamgefühlen, Problemen unter Geschwistern, Schwächen, Versagensängsten, Missbrauch, Lügen und Grausamkeiten.
Begegnen können uns Menschen mit solchen Geschichten überall, beschreiben wie hier kann sie wahrscheinlich niemand so wie Dantiel W. Moniz. Gebannt habe ich ihre Geschichten gelesen, die mich mitgenommen haben in fantastische Welten, dunkle Ecken, in die Einsamkeit und Verzweiflung der Hoffnungslosigkeit.
Mich hat das Buch sehr berührt, doch obwohl es inhaltlich voller Schrecken ist, ist es dennoch wunderschön geschrieben und voller Emotionen.
Wenn ich manchmal denke, mir geht es schlecht, dann muss ich nur eine der Geschichten von Dantiel W. Moniz lesen, um zu spüren und zu erkennen, wie gut es mir geht.
Meine volle Empfehlung für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Wertvoller Begleiter nicht nur für die Fastenzeit

Fastenaktion 2022: Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand - Fastenlesebuch
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Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ gibt es seit fast vier Jahrzehnten. Schon viele Jahre nehme ich gern daran teil. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto: „Üben! Sieben ...

Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ gibt es seit fast vier Jahrzehnten. Schon viele Jahre nehme ich gern daran teil. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto: „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“. Das gleichnamige Buch von Susanne Breit-Keßler (Hrsg.) aus der edition chrismon wird mein guter Begleiter in der Passionszeit.

Es ist in sieben Abschnitte eingeteilt. Unter den Überschriften

Mein Ziel
Loslegen
Dranbleiben
Freuen
Koten lösen!
Stille
Neu vertrauen

bietet es Ideen und Vorschläge für die Fastenzeit. So gibt es kurze Texte und Geschichten verschiedener Autoren zum Lesen, Schmunzeln, Nachdenken. Für mich besonders interessant ist „Die Zielsetzung mit Hilfe der SMART-Ziele“. Oder zum Nachdenken Fragen wie diese: „Was ist in meinem Leben zu kurz gekommen und will mehr gelebt werden?“

Selbstverständlich nutze ich dieses Buch nicht nur in der Passionszeit. So hat mir sehr gut die Geschichte „#Herzraum“ gefallen. Vor allem der Satz: „Maria hält sich fest an ihrem Gott im Arm und der kleine Gott an ihr…“ Was für ein bewegendes Bild! Oder:

„Still war sie nicht, die Stille Nacht.“ Die Geschichte „Engelworte“ von Stefanie Schardien passt nicht nur gut in die Fastenzeit, sondern ich hoffe, dass ich in der nächsten Advents- und Weihnachtszeit an sie denke. Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte – wunderschön.

Ich hoffe, aus meiner Buchbeschreibung ist die Begeisterung zu spüren, die mich ergriffen hat. Aus vollem Herzen gebe ich meine Empfehlung für diesen tollen Begleiter!

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Voll erwischt!

Ende in Sicht
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Ein „Ende in Sicht“ sollte es sein für die 15-jährige Juli und die 69-jährige Hella. Davon erzählt die gleichnamige Geschichte von Ronja von Rönne. Das Hörbuch spricht die Autorin selbst.
Unabhängig ...

Ein „Ende in Sicht“ sollte es sein für die 15-jährige Juli und die 69-jährige Hella. Davon erzählt die gleichnamige Geschichte von Ronja von Rönne. Das Hörbuch spricht die Autorin selbst.
Unabhängig voneinander machen sich die beiden Frauen auf den Weg, um ihrem Leben ein Ende zu setzen – Hella fährt mit ihrem alten Passat in Richtung Schweiz und Juli will sich von einer Brücke stürzen. Durch einen unglücklichen Zufall treffen sie sich und – eigentlich ohne es zu wollen – nimmt Hella Juli mit. Scheinbar ziellos fahren sie durch Deutschland, erleben einiges, ohne dass die eine die Pläne der anderen kennt oder erkennt.
Was ich genau erwartet habe von dem Buch, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen. Auf jeden Fall bin ich wohl davon ausgegangen, dass beide ziemlich schnell auf ihr „gemeinsames Ziel“ zu sprechen kommen. Falsch gedacht!
Ronja von Rönne mit ihrer Stimme und der Art des Erzählens hat mich zunächst vor eine große Herausforderung gestellt. Schon nach wenigen Minuten dachte ich, dass es mir unmöglich wäre, noch viel länger zuzuhören. Aber dann…
… hat es mich voll erwischt! Als wäre ein Schalter umgelegt worden, habe ich mich auf Hella und Juli einlassen können. Ihre Gedanken und Absichten sind zu meinen geworden. Ich konnte vieles nachvollziehen, habe mit Juli gefühlt, die sich so wenig geliebt glaubte, aber auch mit Hella, die immer wieder ihre Vergangenheit gelebt hat. Und mir hat die besondere Art der Komik gefallen, die sich durch die ganze Geschichte zieht. Es mag sein, dass andere Zuhörer*innen das alles ganz anders empfinden. Ich kann es für mich nicht besser erklären.
Jedenfalls möchte ich mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten sehr gern mehr von Ronja von Rönne erzählen lassen, und ich empfehle dieses Hörbuch als eines, das mich irgendwie sprachlos, aber vollkommen zufrieden zurücklässt.

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