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Veröffentlicht am 13.03.2021

Spannend erzählte Zeitgeschichte

Lebenssekunden
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In „Lebenssekunden“ aus dem Verlag Droemer erzählt Katharina Fuchs die Geschichte zweier Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Sie beginnt Mitte der 1950er-Jahre und eigentlich sind es zwei ...

In „Lebenssekunden“ aus dem Verlag Droemer erzählt Katharina Fuchs die Geschichte zweier Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Sie beginnt Mitte der 1950er-Jahre und eigentlich sind es zwei Geschichten - aus einem Land, das damals noch zweigeteilt war. Christine lebt in Ostberlin, liebt ihren Sport und wird in das Förderprogramm für Leistungsturnerinnen aufgenommen. Angelika wohnt in der BRD, in Kassel. Ohne Schulabschluss träumt sie dennoch von einem Leben als Fotografin.
Angelika und Christine erzählen abwechselnd aus ihrem Leben. Es sind zwei ganz unterschiedliche Geschichten, aber trotz aller Unterschiede gibt es unglaublich viel Gemeinsamkeiten und Verbindendes. Beide Mädchen müssen mit unglaublichen Schicksalsschlägen klarkommen, aber sie sind Kämpferinnen und je mehr Ungerechtigkeit sich ihnen bietet, desto stärker kämpfen sie.
Katharina Fuchs hat mich gleich zu Beginn gepackt und es ist ihr gelungen, mich an das Buch zu fesseln, bis die letzte Seite gelesen war. Ihr Schreibstil ist so lebensnah und detailgetreu, dass ich wie von einem Sog in die Geschichte gezogen wurde.
Auch wenn ich zehn Jahre jünger bin als Angelika und Christine, so kann ich mich an viele Begebenheiten aus der damaligen Zeit gut erinnern. Vor allem die Errichtung der Mauer mit all den dramatischen Ereignissen hat mich emotional voll erwischt und es wurden viele Erinnerungen geweckt.
„Lebenssekunden“ hat mir berührende und fesselnde Lesestunden bereitet. Durch unglaublich gute Recherchearbeit zeigt dieser Roman ein wertvolles Stück deutsch-deutscher Geschichte, wie es spannender ein geschichtliches Schulbuch nicht vermitteln kann.
Ich bin total begeistert, gebe meine volle Leseempfehlung und extradicke 5 Sterne in der Bewertung.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Mit "Kenner" auf dem Weg zum Kenner

Kenner-Küche: vegan und vegetarisch
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Für mich war plötzlich klar, dass ich kein Fleisch mehr essen möchte. Nur wenige Tage später entdeckte ich das Buch „Kenner-Küche vegan und vegetarisch“.
Barbara und Luise Kenner betreiben im „richtigen ...

Für mich war plötzlich klar, dass ich kein Fleisch mehr essen möchte. Nur wenige Tage später entdeckte ich das Buch „Kenner-Küche vegan und vegetarisch“.
Barbara und Luise Kenner betreiben im „richtigen Leben“ ein Bio-Hotel. Coronabedingt fast arbeitslos, haben sie ihr Debüt als Autorinnen gegeben. Und ich, die ich plötzlich Vegetarierin geworden war? Ich habe großes Glück gehabt, konnte ich doch von dem Buch wirklich profitieren.
Es gibt nicht nur wunderbar einfache Rezepte, sondern zusätzlich viele gute Tipps: Warenkunde, richtiges Abschmecken, Saisonkalender, um nur einige zu nennen.
Man spürt die Herzlichkeit, und das nicht nur im Willkommensgruß. Sie ist ein ständiger Begleiter durch das gesamte Buch.
Schon die Überschriften des Rezeptteils tun gut:
- Suppe wärmt Herz und Seele
- Vorspeisen kitzeln den Gaumen
- Warme Hauptgerichte zum Dahinschmelzen
- und dann noch etwas Süßes.
Eine übersichtliche Zutatenliste und einfache Schritt-für-Schritt-Erklärungen machen Lust aufs Ausprobieren. Und alles ist mindestens so lecker, wie es die wunderbaren Illustrationen versprechen.
Die Rezepte, die mir am besten gefallen, stehen auf den Seiten von 16 bis 92, das sind nämlich alle!
Ein tolles Kochbuch, das bei mir einen griffbereiten Platz in der Küche gefunden hat und sehr häufig zum Einsatz kommt. Bei diesem Buch ist Verzicht auf Fleisch ist gar kein Verzicht, sondern eine Bereicherung.
Sehr gern empfehle ich das Buch allen, die sich gern vegetarisch ernähren.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Augustus - ein bemerkenswerter Herrscher

Augustus und die verlorene Republik
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Mit „Augustus und die verlorene Republik“ ist es Maria Regina Kaiser wieder einmal gelungen, mir einen großen Mann der Weltgeschichte auf sehr unterhaltsame Weise näherzubringen. Einen hohen Anteil daran ...

Mit „Augustus und die verlorene Republik“ ist es Maria Regina Kaiser wieder einmal gelungen, mir einen großen Mann der Weltgeschichte auf sehr unterhaltsame Weise näherzubringen. Einen hohen Anteil daran hat der Sklave Xanthos, Vorleser bei Augustus, den die Autorin einen wichtigen Teil Geschichte aus seiner Sicht und seinem Erleben erzählen lässt.
Xanthos will die Geheimnisse seines Herrschers ergründen. Er erzählt einfach, humorvoll und spannend. Ich glaube, dass es ihm mit seiner liebenswerten Art gelingt, nicht nur mich, die Seniorin, zu begeistern, sondern dass er auch junge Erwachsene und Kinder zu fesseln weiß. Einfache Illustrationen von Heribert Schulmeyer bilden eine tolle Ergänzung zu der lockeren Geschichte.
Am Ende eines jeden Kapitels gibt es einen übersichtlich gestalteten informativen Sachteil. Den Schluss des Buches bilden ein umfangreiches Glossar sowie eine anschauliche Tafel mit Zeitangaben und Namensänderungen.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Es kommt auf die Sekunde an

2047 - Ein Blick in die Ewigkeit
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„2047 – Ein Blick in die Ewigkeit“ ist der letzte Teil der Time-Travel-Girl-Trilogie von Susanne Wittpennig, erschienen im Verlag fontis.

Endlich sollte es wohl klappen! Lisa ist als Zeitreisende unterwegs ...

„2047 – Ein Blick in die Ewigkeit“ ist der letzte Teil der Time-Travel-Girl-Trilogie von Susanne Wittpennig, erschienen im Verlag fontis.

Endlich sollte es wohl klappen! Lisa ist als Zeitreisende unterwegs in ihr Zuhause im Jahr 1989. Doch stattdessen landet sie noch weiter in der Zukunft: im Jahr 2047. Mit dabei ist auch Kyle. Für ihn sind es etwa 30 Jahre voraus und für Lisa sogar fast 60 Jahre. Klar, dass sie aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen!

Lisa ist immer noch Teenager, als sie im Jahr 2047 ankommt. Mir fällt es nicht schwer mitzufühlen, wie es ihr ergangen sein muss, als sie erkennt, dass ihre Freunde Momo, Zac und Britta inzwischen alt geworden sind. Aber die Freundschaft hält immer noch an und die drei versuchen alles, um Lisa und Kyle in ihre eigenen Zeiten zurückzuführen. Einfacher wird es nicht, denn auch Professor Ash hat seine Macht in andere Hände gegeben, und es gilt viele unvorhergesehene Situationen und Probleme zu meistern.

Ich bin fasziniert davon, dass eine Geschichte, die in drei Bänden mehr als 1800 Seiten(!) umfasst, mich wirklich bis zum Schluss gefangen hält. Und nicht nur das: Ich staune über die Gedanken und Ideen der Autorin, mit der sie das Leben mit all seinen Möglichkeiten und auch Unmöglichkeiten im Jahr 2047 beschreibt – und vor allen Dingen: wie sie mich so gepackt hat, dass weder ich das Buch noch das Buch mich loslassen konnte.

Es war mitten in der Nacht, als ich es endlich geschafft und das Buch bis zum Ende gelesen hatte. Zu viele Fragen hatten mich beschäftigt und mir keine Ruhe gelassen, wie es wohl sein könnte, wenn Lisa wieder zurück in ihrem Zuhause wäre – und ob sie überhaupt jemals wieder ankommen würde.

Susanne Wittpennig ist es gelungen, mich zu überraschen und mich vollauf zufriedenzustellen. Auf alle Fragen hatte sie Antworten, mit denen ich gut umgehen kann. Besonders freue ich mich, dass auch der christliche Aspekt Berücksichtigung gefunden hat, denn dass der sich mit einem Roman, der von so viel Fiktion geprägt ist, verbinden lässt, das hätte ich nicht vermutet. Auch das ist großartig gelungen!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Kampf um Recht und Gerechtigkeit

Krone der Welt
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„Ein großer Historischer Roman über den Ausbau Amsterdams zur Weltmetropole, über Liebe und Hass und den Drang, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung zu „Krone ...


„Ein großer Historischer Roman über den Ausbau Amsterdams zur Weltmetropole, über Liebe und Hass und den Drang, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung zu „Krone der Welt“ von Sabine Weiß hat mich neugierig gemacht auf die Geschichte der Niederlande und insbesondere auf das Werden Amsterdams. Es hat sich herausgestellt, dass die Neugier gut und das Buch ein echter Glücksgriff war.
Die Autorin versteht es gekonnt, mich mit ihrem fundierten Fachwissen zu begeistern und mit hineinzunehmen in die Geschichte um die Machtkämpfe der Engländer und Spanier um Leute, Land und Meer. Auch gerade kleinere Streitigkeiten im Namen der Religion werden sehr gut verständlich und anschaulich erzählt.
Im Mittelpunkt der Geschichte, die im Jahr 1585 beginnt, steht eine Familie, die ihre Heimat Antwerpen verlassen muss. Allein kommen die drei Kinder in Amsterdam an und müssen erst einmal ins Waisenhaus. Vincent möchte eines Tages Architekt werden, sein jüngerer Bruder träumt von Abenteuern auf See und die kleine Schwester Betje liebt die Arbeit in Küche und Haushalt. In all den Kriegswirren ist es gerade für Waisenkinder nicht leicht, sich zu behaupten. Immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt und sie müssen doppelt und dreifach kämpfen, um vielleicht dasselbe zu erreichen, was jemand „aus guter Familie“ ohne große Anstrengung bekommt, einfach aufgrund seines Namens oder seiner Herkunft. Da musste ich so manches Mal schlucken und erkennen, wie ungerecht es zugeht auf dem Weg nach Recht und Gerechtigkeit.
Sehr hilfreich war für mich die historische Landkarte der Niederlande um 1600 auf den Innenseiten des Covers, wo ich mit einem Griff immer wieder schnell Orientierung finden konnte, ebenso das Personenverzeichnis gleich zu Anfang, wo ich bei Fragen auf einen Blick erkennen konnte, wer zu welcher Gruppe gehört und ob es sich um historische oder um fiktive Personen handelt.
Ein toller und lehrreicher historischer Roman, eingepackt in eine unglaublich fesselnde Geschichte! Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

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