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Veröffentlicht am 29.08.2021

Liebe als Quelle der Hoffnung

Geliebter Dietrich
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„Geliebter Dietrich“ - Amanda Barratt erzählt die Geschichte einer Liebe in schweren Zeiten, erschienen ist das Buch im Verlag SCM Hänssler.

Der Autorin ist ein großartiges Buch gelungen, das nicht nur ...

„Geliebter Dietrich“ - Amanda Barratt erzählt die Geschichte einer Liebe in schweren Zeiten, erschienen ist das Buch im Verlag SCM Hänssler.

Der Autorin ist ein großartiges Buch gelungen, das nicht nur von der Liebe zwischen Maria von Wedemeyer und dem Theologen Dietrich Bonhoeffer berichtet, sondern auch das Leben der Familien in Zeiten des Zweiten Weltkriegs mit all seinen Schrecken und Grausamkeiten beleuchtet.

Es ist erschreckend und beeindruckend zugleich, wie Bonhoeffer und seine Freunde im Kampf gegen das Regime aktiv waren und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben, um anderen zu helfen.

Tröstlich und hoffnungsvoll habe ich die Momente empfunden, in denen Maria auf ihr Familienleben zurückblickte, vor allem, was das Verhältnis zu ihrem Vater betrifft. Außerdem gefällt mir, wie viele Details aus dem Leben von Dietrich und Maria das Buch bereithält.

Hilfreiche Informationen bietet nicht nur die Liste der wichtigsten Personen am Anfang des Buches, sondern auch das Nachwort der Autorin hält noch sehr viel Wissenswertes über die Familienmitglieder bereit.

Wie wertvoll der christliche Glaube ist, spricht aus diesem Zitat: „Ihrer aller Leben, sein eigenes Leben, war in Gottes Händen. Und niemand, noch nicht einmal Adolf Hitler, hatte die Macht, sie aus diesen Händen herauszureißen.“

Ich bin beeindruckt davon, wie gekonnt Amanda Barratt Realität, Fakten und erzählerische Freiheit in Einklang gebracht hat, und ich bin dankbar dafür, dass ich die tapfere Maria von Wedemeyer kennenlernen und viel Neues über Dietrich Bonhoeffer erfahren durfte. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Ein Zuhause im Herzen

Und immer nur du
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„Und immer nur du“ ist der zweite Roman von Josefine Weiss, erschienen ist er im Verlag FeuerWerke.
Aus Enttäuschung über ihre Mutter hat Fenja mit 16 Jahren zusammen mit ihrem Vater ihr Elternhaus ...

„Und immer nur du“ ist der zweite Roman von Josefine Weiss, erschienen ist er im Verlag FeuerWerke.
Aus Enttäuschung über ihre Mutter hat Fenja mit 16 Jahren zusammen mit ihrem Vater ihr Elternhaus verlassen. Ebenso schlimm hatte es sie getroffen, dass Elias, ihre erste große Liebe, plötzlich nichts mehr von ihr wissen wollte. Von ihrer Mutter hat sie nie wieder etwas gehört, bis zu deren Tod zehn Jahre später. Nur um den Nachlass zu regeln, ist Fenja noch einmal in ihr Heimatdorf zurückgekehrt.
Ganz nah war ich Fenja, als sie bei der Beerdigung neben vielen bekannten Dorfbewohnern auch Elias wiedergetroffen hat, der eine Achterbahnfahrt ihrer Gefühle ausgelöst hat. Plötzlich war die Zeit ihres dramatischen Abschieds wieder da und damit tauchten auch die vielen Fragen nach dem Warum auf. Nicht nur in Fenjas Elternhaus warteten immer neue Überraschungen darauf, von ihr entschlüsselt zu werden.
Durch die Herzlichkeit vieler Dorfbewohner fühlt sich Fenja bald wieder heimisch. Einige von ihnen erwiesen sich als wahre Freunde. Hier hat mir vor allem der Besitzer des Fischimbiss‘ Thomas gefallen, nicht nur als guter Zuhörer, sondern auch als kompetenter Ratgeber.
Josefine Weiss hat mich mit ihrem atemberaubend fesselnden Schreibstil mitgenommen in die Geschichte. Sehr eindrucksvoll und mit viel Herz hat sie geschildert, dass der erste Eindruck bei Gesehenem und Gehörtem nicht zwingend auch der richtige sein muss. Manchmal liegen die Dinge anders, als sie scheinen. Es geht in dem Roman natürlich um Freundschaft und Liebe, aber auch um Missverständnisse und darum, sich selbst in ein perfektes Licht zu stellen, ohne die Gefühle einer anderen Person zu berücksichtigen.
Mich hat das Buch komplett überzeugt durch immer wieder unvorhersehbare Wendungen und unglaubliche Überraschungsmomente, wie sie nur das Leben schreibt. Sehr gern gebe ich meine Leseempfehlung für leichte und spannende Unterhaltung, aber nicht unbedingt leichte Kost.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wie ein Kaleidoskop

Tief wirst du schlafen
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Das Hörbuch „Tief wirst du schlafen“ von Christian Kraus ist erschienen im Verlag Audiobuch.

Das Cover zeigt ein Muster, das mich an ein Kaleidoskop erinnert, obwohl es nicht farbig gestaltet, sondern ...

Das Hörbuch „Tief wirst du schlafen“ von Christian Kraus ist erschienen im Verlag Audiobuch.

Das Cover zeigt ein Muster, das mich an ein Kaleidoskop erinnert, obwohl es nicht farbig gestaltet, sondern in Schwarzweiß zu sehen ist. Titel und Cover passen sehr gut zur Geschichte, in der es sich in weiten Teilen um Hypnose dreht. Der Sprecher Frank Stieren liest sehr ruhig und ist damit die perfekte Besetzung für diesen Thriller.

Obwohl sich die Abläufe kaum „richtig“ nachvollziehen lassen, habe ich die Geschichte mit großer Spannung verfolgt. Immer wieder hatte ich das Cover vor meinem geistigen Auge. Dafür haben Hypnose, irgendwelche (Wahn-)Vorstellungen und Fantasien gesorgt. Ständig gingen mir Fragen durch den Kopf, und führten sie in eine bestimmte Richtung, so wurden meine Gedanken wieder zunichte gemacht.

Selbst am Ende bleibt bei vielen Dingen ein eigenartiges, aber nicht unangenehmes Gefühl zurück. Und es bleibt die Frage: Was ist Wahrheit, was ist Fiktion?

Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für diesen Gänsehaut produzierenden Thriller der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein großartiger Begleiter

Dein Dreimaleins für die Seele
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Beim "Dreimaleins für die Seele" sind alle Buchseiten noch einmal in drei Teile unterteilt, die du jeweils unabhängig voneinander intuitiv aufschlagen kannst.

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung hat ...

Beim "Dreimaleins für die Seele" sind alle Buchseiten noch einmal in drei Teile unterteilt, die du jeweils unabhängig voneinander intuitiv aufschlagen kannst.

Dieser Satz aus der Buchbeschreibung hat mich neugierig gemacht auf das Buch, das im Untertitel verspricht, „Ein täglicher Begleiter für mehr Achtsamkeit“ zu sein. Erschienen ist es im adeo Verlag, Autor ist Andreas Grunau.

Die Einleitung ist lang, aber auf keinen Fall langweilig, sondern ich empfinde sie als wichtig und hilfreich. Inzwischen habe ich mich einige Zeit mit dem Buch beschäftigt und kann nur staunen. Es ist unglaublich, wie alle Abschnitte, egal, welche drei Teile ich „zufällig“ aufschlage, zusammenpassen. Das ist einfach großartig. Außerdem gefällt mir, dass die ursprünglich zusammengehörenden Teile nummeriert sind.

Im oberen Abschnitt, dessen Texte Übertragungen aus der Bibel enthalten, erkenne ich viele Zitate aus Psalmen. Hier hätte es mir noch besser gefallen, wenn die Bibelstellen dabei gestanden hätten. So bietet sich allerdings eine weitere Idee: gemeinsam in einer Gruppe zu überlegen und die Stellen in der Bibel zu suchen.

Teile es zweiten Abschnitts, wie meditative Gedanken oder auch Übungen, bei denen das besondere Augenmerk auf den Körper gerichtet wird, kenne ich teilweise ähnlich vom autogenen Training und vom Yoga. Gut gemacht!

Im unteren Abschnitt, dem Tages-Credo, rücken die Sinne (für mich und meine Mitmenschen) in den Vordergrund, und es gibt spezielle Anregungen dazu.

Ich bin von Haus aus evangelisch, liebe aber die Vielfalt der Ökumene und habe Achtung vor allen Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie anderen Religionen angehören oder gar keiner. Dieses gute Gefühl spüre ich auch bei diesem Buch.

Ein Verzeichnis, das zu den acht Hauptkategorien eine Liste mit Stichworten und dazu die jeweiligen Buchseiten enthält, ist übersichtlich gestaltet und sehr hilfreich.

Die gut durchdachte Aufmachung verspricht eine lange Haltbarkeit, ohne dass das Ansehen des Buches leiden muss. Das gilt für das feste Papier ebenso wie für den festen Umschlag, in den die überwiegend dreigeteilten Buchseiten mit Spiralbindung eingebettet sind. Ein von außen angebrachtes Gummiband hält das geschlossene Buch sicher zusammen.

Bei mir liegt das Buch allerdings offen, so dass ich ganz schnell an jedem neuen Tag meinen Begleiter für die Achtsamkeit finde. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter, das unglaublich viele Möglichkeiten für mich bereithält. Auch als nicht alltägliches Geschenk bereitet es bestimmt Freude.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Freud und Leid in unsicheren Zeiten

Revolution der Träume
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Im ersten Band der Wege-der-Zeit-Reihe „Schatten der Welt“ lernen sich im Jahre 1910 drei junge Menschen kennen. Carl, Isi und Artur sind noch Kinder, in ihrem Wesen vollkommen verschieden, und dennoch ...

Im ersten Band der Wege-der-Zeit-Reihe „Schatten der Welt“ lernen sich im Jahre 1910 drei junge Menschen kennen. Carl, Isi und Artur sind noch Kinder, in ihrem Wesen vollkommen verschieden, und dennoch verbindet sie bald ein festes Band der Freundschaft, das – so scheint es - durch nichts zu trennen ist. Doch dann beginnt der Krieg und sie müssen unterschiedliche Wege gehen.

Der Autor Andreas Izquierdo setzt die Reihe fort mit dem zweiten Teil „Revolution der Träume“ aus dem Verlag Dumont. Schauplatz ist Berlin im Jahre 1918. Carl ist auch jetzt wieder der Erzähler. Er hat im Krieg „jedes nur denkbare Entsetzen gesehen“ und mit seinen Fotos dokumentiert. Seine ruhige Art, zurückhaltend und immer noch ein wenig schüchtern, hat er beibehalten. Er wünscht sich so sehr Frieden und möchte nichts lieber, als Kameramann bei der UFA sein. Zufällig trifft er Isi wieder. Sie ist noch genauso rebellisch wie früher, setzt sich ein für Gerechtigkeit, scheut aber auch nicht die Gelegenheit, das Gesetz zu umgehen, um zum Beispiel mit ihren ganz eigenen Tricks an das Geld reicher Witwen zu kommen – alles für den guten Zweck. Auch Artur hat den Krieg überstanden, wenn auch körperlich nicht so unbeschadet wie seine Freunde. Mit seiner Geschäftstüchtigkeit ist er dabei, sich zum König der Unterwelt hochzuarbeiten.

Auf brutale Art und Weise sind aus Kindern Erwachsene geworden. Das politische Geschehen beschreibt Andreas Izquierdo genauso packend und realitätsnah, wie ich es bereits aus dem ersten Teil kenne. Ich bin gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite, kann mit Carl, Isi und Artur, an deren Freundschaft auch weiterhin nicht zu rütteln ist, lachen und weinen, aber auch mitfiebern, wenn sie wieder einmal in brenzlige Situationen geraten.

Neben den drei Hauptprotagonisten gibt es viele weitere beeindruckende Figuren, stellvertretend nenne ich Aldo und auch Anna, die ich auf jeden Fall erwähnen möchte, weil sie erheblich zur spannenden Unterhaltung beitragen.

Erst jetzt habe ich darüber nachgedacht, dass die Freunde in den Jahren geboren sind wie meine Großeltern. Durch diesen Roman wird mir so richtig bewusst und auch gezeigt, wie schrecklich die Kindheit und Jugend auch meiner eigenen Großeltern gewesen sein muss.

Ich danke dem Autor, der mir ein Stück deutscher Geschichte so nahe gebracht hat. Carl, Isi und Artur werden in meinem Herzen bleiben und gespannt warte ich auf die Fortsetzung ihrer Lebensgeschichte. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung und ich rate allen, die bisher nur den zweiten Teil der Reihe gelesen haben, auch den ersten Band zu lesen, weil ich denke, dass die Verbundenheit zu den dreien dadurch noch viel größer wird.

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