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Veröffentlicht am 25.04.2020

Urlaubsflair - Klimawandel - Mord

Mitten im August
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Enrico Rizzi hat bei der Polizei einen ziemlich ruhigen Job. Kleine Gaunereien sind an der Tagesordnung, die großen Verbrechen werden eher an anderen Orten als hier auf Capri verübt. Bis „Mitten im August“ ...

Enrico Rizzi hat bei der Polizei einen ziemlich ruhigen Job. Kleine Gaunereien sind an der Tagesordnung, die großen Verbrechen werden eher an anderen Orten als hier auf Capri verübt. Bis „Mitten im August“ ein Mord geschieht, von dem Luca Ventura erzählt. Ein junger Mann wird wird tot und in einem Ruderboot liegend an die Küste getrieben und Rizzi, der bisher neben seiner Arbeit auch noch Zeit gefunden hat, seine Eltern in deren Obst- und Gemüsegärten zu unterstützen, wird plötzlich mit seinem ersten Mordfall konfrontiert, den es zu klären gilt. Doch nicht nur die Mordermittlungen sind neu für Rizzi, sondern auch seine Kollegin Antonia Cirillo, die erst seit kurzem auf der Insel ist und zu seiner Dienststelle gehört. So richtig gut klappt es mit der Zusammenarbeit noch nicht und über Cirillos Privatleben erfährt man nur bruchstückhaft ein paar Einzelheiten.
Rizzi und Cirillo „wurschteln“ sich so zurecht, haben ihre Meinungsverschiedenheiten, einige Dinge hätten vielleicht etwas besser laufen können, Vieles aber war gut durchdacht und gemacht, und – und damit verrate ich sicherlich kein Geheimnis – am Ende konnte doch ein Erfolg verbucht werden.
Die Lösung des Falles war allerdings alles andere als einfach. Es gab Spuren, die in verschiedene Richtungen führten. Vor allem die Konfrontation mit dem aktuellen Thema Umweltschutz, Klimawandel und Versauerung der Meere brachte eine besondere Brisanz in die Ermittlungsarbeit.
Mir gefällt die Art, in der der unbekannte Schriftsteller, der unter dem Pseudonym Luca Ventura mit diesem Krimi-Debüt den Auftakt zu einer Serie geschrieben hat. Vor allem mag ich, dass es ein eher „seichter“ Krimi ist – obwohl ein Mord geschehen ist. Ventura bringt für mich den Beweis, dass ein Krimi auch gut sein kann, wenn das Blut nicht in Strömen fließt und wenn nicht in allen Details über Aussehen von Opfer und Tatort berichtet wird.
Capri verbinde ich in erster Linie natürlich mit Urlaub. Darum liebe ich die Szenen, in denen ich die Obstgärten mit den Pfirsichen förmlich riechen, aber auch die beschriebene Landschaft genießen und das Lebensgefühl der Menschen spüren kann. Toll, dass auch diese Beschreibungen Platz in einem Krimi finden können.
Das Cover ist gut gewählt und passt zur Geschichte. Wunderschön anzusehen ist das türkisfarbene Wasser mit den bekannten Felsen - nur die Brandung zeugt davon, dass nicht alles so idyllisch ist, wie es scheint.
Besonders gut gefallen mir die Karten auf den Umschlaginnenseiten. Sie fallen optisch positiv ins Auge und helfen bei der Orientierung.
Mir hat dieses Buch so gut gefallen, dass ich mit Spannung den nächsten Fall erwarte.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Von Freundschaft und Vertrauen

Wir holen alles nach
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Das Buch von Martina Borger „Wir holen alles nach“ aus dem Diogenes Verlag erzählt die Geschichte der alleinerziehenden berufstätigen Mutter Sina, die zwar seit kurzer Zeit mit einem neuen Partner zusammenlebt, ...

Das Buch von Martina Borger „Wir holen alles nach“ aus dem Diogenes Verlag erzählt die Geschichte der alleinerziehenden berufstätigen Mutter Sina, die zwar seit kurzer Zeit mit einem neuen Partner zusammenlebt, aber dennoch eine Person sucht, die sich zeitweise um ihren Sohn kümmert. So lernen sich Ellen, Ende sechzig, und der neunjährige Elvis kennen. Sie sind sich sofort sympathisch und da Ellen außer Zeit und Geduld auch noch einen Hund hat, entsteht bald eine tolle Freundschaft zwischen den Beiden. Ellen gibt Nachhilfe in Mathe und Deutsch, gemeinsam machen sie große Spaziergänge mit dem Hund und haben einfach Freude daran, Zeit miteinander zu verbringen. Ellen weiß Elvis mit dem Thema Umweltschutz zu begeistern, und überhaupt ist er interessiert an vielen Dingen. Es macht mir unglaublich viel Spaß, die Beiden zu begleiten und der wunderbar einfühlsame Schreibstil lässt mich nur so durch die Seiten fliegen und die herzerwärmende Geschichte genießen. Doch schon bald spürt Ellen, dass irgendetwas mit Elvis nicht stimmt. Welches Geheimnis umgibt ihn?
Ich habe große Hochachtung vor der Autorin, der es gelingt, meine Gedanken in völlig falsche Richtungen zu lenken, die mir aber gleichzeitig vor Augen führt, dass man sich besser nicht so leicht beeinflussen lassen und vorschnell urteilen sollte. Bis zum Schluss hat mich die Geschichte begeistert, die viele aktuelle Probleme thematisiert, ohne dass es langweilig wird.
Martina Borger – ein Name, den ich mir merken werde!

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Eine schwere Entscheidung

Wo Wellen niemals enden
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Katharina hat einen wunderbaren Beruf, ist mit Leib und Seele Mutter und liebt ihre beiden Mädchen über alles. Doch dann bekommt sie plötzlich eine schlimme Nachricht, die sie vor eine schwere Entscheidung ...

Katharina hat einen wunderbaren Beruf, ist mit Leib und Seele Mutter und liebt ihre beiden Mädchen über alles. Doch dann bekommt sie plötzlich eine schlimme Nachricht, die sie vor eine schwere Entscheidung stellt, die sie ganz allein treffen muss. Um ihre Familie zu schützen, geht sie – in eine ungewisse Zukunft. Doch auch wenn ihr Leben jetzt schwer ist, lässt sie sich nicht unterkriegen. Alles ist besser als der Gedanke daran, was sie ihren Kindern antun würde, wenn sie zurückginge.

„Wo Wellen niemals enden“ heißt der Roman von Heike Fröhling, erschienen ist er bei Tinte & Feder. Es ist ein leichter Schreibstil, aber auf keinen Fall eine leichte Kost. Fesselnd und gefühlvoll nimmt die Autorin mich mit in das Leben von Katharina, lässt mich mit ihr weinen und lachen, hoffen und bangen. Immer wieder stellt Katharina sich die Frage, ob ihre Entscheidung die richtige war oder nicht.

Durch eine schicksalhafte Begegnung mit dem Tierarzt Odhran führt ihr Weg sie nach Irland. Dort fühlt sie sich wohl und erfährt ein wenig Glück. Trotzdem ist sie mit ihren Gedanken sehr häufig zu Hause bei ihren Töchtern.

Heike Fröhling erzählt eine Geschichte voller Überraschungen, es geht um Menschen, denen es wichtig ist, ihre Pflichten mit Liebe zu erfüllen, die aber auch zu spüren bekommen, wie es ist, an die eigenen Grenzen zu stoßen. Sie zeigt aber auch, dass es Menschen gibt, die nur an sich selber denken und die Augen verschließen vor dem, was andere belastet und bewegt. Und es ist eine Geschichte mit vielen Fragen.

Für mich war dies der erste Roman von Heike Fröhling – und er hat mich restlos begeistert. Nicht zuletzt hat mir auch das Ende sehr gefallen, denn das ist so, dass sehr gern eine Fortsetzung folgen darf – zumindest wünsche ich mir das.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Spannung gepaart mit Humor

Der Franken-Bulle
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„Der Franken-Bulle“ von Harry Luck ist erschienen im Verlag emons. Bei Dreharbeiten zu einer neuen Folge des „Franken-Bullen“ geschieht ein Unglück. Eigentlich kann man mit der Waffe des Fernsehkommissars ...

„Der Franken-Bulle“ von Harry Luck ist erschienen im Verlag emons. Bei Dreharbeiten zu einer neuen Folge des „Franken-Bullen“ geschieht ein Unglück. Eigentlich kann man mit der Waffe des Fernsehkommissars nicht schießen, aber dennoch ist ein Schuss gefallen und das Opfer ist tot. War es ein Unfall oder Mord?
Normalerweise lautet meine Antwort: „Ein Regional-Krimi? – Nein, danke!“ Trotzdem habe ich mich auf diesen eingelassen. Das liegt daran, dass ich mich in das Cover „verguckt“ habe: Es zeigt die Altstadt von Bamberg und im Hintergrund den Michaelsberg. Ich liebe Bamberg, es ist wie eine zweite Heimat für mich. So habe ich durch diesen Zufall das Ermittler-Duo Horst Müller und Paulina Kowalska kennen gelernt. Paulina ist jung, dynamisch, und technisch interessiert. Horst ist anders, etwas kauzig, nicht mehr ganz so jung, modisch nicht interessiert, er liebt den alten Derrick und auch seine Lieblingsmusik ist schon lange nicht mehr in den Charts zu finden. Trotz aller Unterschiede bilden die beiden Kommissare ein gutes Gespann. Sie lassen zwar keine Gelegenheit aus, sich gegenseitig aufzuziehen. Aber auf der Jagd nach einem Mörder sind sie unschlagbar.
Mich hat der Krimi richtig gut unterhalten, er ist spannend, aber auch mit einer gehörigen Portion Witz versehen. Außerdem findet man in diesem Krimi einen zweiten Krimi. Das ist – zumindest für mich – erstmal etwas Neues und zu Beginn auch etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, aber im Nachhinein hat mir auch das gefallen.
Unter den vielen Regionalkrimis einen richtig guten zu finden, ist sicherlich harte Ermittlungsarbeit. Ich habe mit dem Franken-Bullen wohl die Stecknadel im Heuhaufen gefunden. Und weil dies bereits der 5. Fall des Ermittler-Duos ist, werde ich sehr gern auch die ersten Krimis lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Langeweile war gestern - ich mal mich glücklich!

Ich mal mich glücklich: Malbuch für Erwachsene
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Die liebevollen Illustrationen, wie sie bereits auf dem Cover erkennbar sind, ziehen sich durch das gesamte Buch. Allerdings sind sie dort noch nicht bunt – diese entspannende „Arbeit“ ist für die kreativen ...

Die liebevollen Illustrationen, wie sie bereits auf dem Cover erkennbar sind, ziehen sich durch das gesamte Buch. Allerdings sind sie dort noch nicht bunt – diese entspannende „Arbeit“ ist für die kreativen „Aus-“Maler vorgesehen. Was anders ist als bei anderen Ausmalbüchern, sind die zarten Linien zum Nachzeichnen, was den Bildern eine eigene Note gibt. Die Künstlerin Christine Rechl, ihres Zeichens Textildesignerin, hat wunderschöne Motive aus der Natur zu Papier gebracht und damit ein Angebot geschaffen, dass helfen soll, uns wieder auf das Wesentliche zu besinnen und für die Schönheit unserer Umgebung empfänglicher zu werden.
Damit hat Christine Rechl nicht zu viel versprochen. Ich habe mir zunächst die vielen Bilder angeschaut, um dann mit meinen ersten Malversuchen zu starten. Tatsächlich ist es mir gelungen, mich dabei zu entspannen, an nichts anderes zu denken und mich voll auf das Malen zu konzentrieren. Eine tolle Sache, die mir viel Vergnügen bereitet.
„Ich mal mich glücklich“ ist ein passender Titel für das Buch mit 45 wunderschönen Motiven zum Ausmalen. Und noch eine Besonderheit gibt es: Die einzelnen Seiten sind perforiert und lassen sich leicht aus dem Buch herauslösen. Dann kann nämlich nicht nur ich, sondern es können sich auch die anderen Familienmitglieder glücklich malen!
Ein liebevoll gestaltetes Malbuch für Erwachsene, das meiner Meinung nach auch eine schöne Idee für ein Geschenk ist.

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