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Veröffentlicht am 13.06.2024

Bunter Schirm und großes Herz

Das Zebra mit dem Regenschirm
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Das Zebra weiß, was Gemeinschaft und Freundschaft bedeuten. Als in der Savanne nach langer Trockenheit die Regenzeit beginnt, wird es mit seinem bunten Schirm zum Gastgeber für viele andere Tiere. Egal ...

Das Zebra weiß, was Gemeinschaft und Freundschaft bedeuten. Als in der Savanne nach langer Trockenheit die Regenzeit beginnt, wird es mit seinem bunten Schirm zum Gastgeber für viele andere Tiere. Egal wie groß sie sind oder ob sie als gefährlich gelten: Alle Tiere, die um Schutz vor dem Regen bitten, finden Platz unter dem großen Schirm mit den vielen bunten Farbklecksen. Schon bald entsteht eine tolle Gemeinschaft. Es wird miteinander gesprochen, gesungen, gespielt und gelacht.
So wird das Zebra zu einem wunderbaren Vorbild für ein friedliches und freundschaftliches Miteinander.
Das großformatige Buch mit wenig Text und einfachen Bildern lädt ein zum Hören und Schauen. Und ganz nebenbei erfährt man, wie einfach es doch sein kann, ein richtig guter Gastgeber zu werden. Und auf die Frage, warum denn der Regenschirm des Zebras so bunt ist, gibt es am Ende natürlich auch eine wunderschöne Antwort.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Wenn das Alter zur Nebensache wird

Im wechselnden Licht der Jahre
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Alex hat das große Glück, mit der Liebe seines Lebens verheiratet zu sein. Er führt ein recht sorgloses und zufriedenes Leben. Wenn nur nicht dieser schreckliche Tag in immer bedenklichere Nähe rücken ...

Alex hat das große Glück, mit der Liebe seines Lebens verheiratet zu sein. Er führt ein recht sorgloses und zufriedenes Leben. Wenn nur nicht dieser schreckliche Tag in immer bedenklichere Nähe rücken würde: sein 60. Geburtstag. Doch alle grausamen Vorstellungen zum Altwerden werden plötzlich zur Nebensache, als das Schicksal erbarmungslos zuschlägt und Alex komplett aus der Bahn wirft.

„Im wechselnden Licht der Jahre“ mit seinem Hauptprotagonisten Alex Bengt gibt der Autor Tom Liehr gekonnt und in gewohnter Weise Rückblicke in die Vergangenheit, hier vor allem in die Siebziger- bis Neunzigerjahre.

Begeistert hat er mich wieder einmal mit seinen Beschreibungen historischer Ereignisse und Gegebenheiten. So war West-Berlin vor der Wende eine Stadt ohne Vororte, die man nicht verlassen konnte. „Die Stadt konnte sich auch nicht ausdehnen; sie war wie ein Mensch, der von Kindesbeinen an die gleiche Klamottengröße tragen musste.“

Aber auch an alltägliche Dinge des Lebens wie Holzperlenmatten für die Rückenlehne von Autositzen oder den Werbegesang von „Plantschi“ habe ich mich gern und lachend erinnert – und den Abschnitt zum Telefonanschluss habe ich einfach nur genossen.

Ich finde Alex‘ Lebensgeschichte sehr unterhaltsam und interessant. Am liebsten würde ich noch viel mehr Dinge aus Alex‘ Biografie verraten, aber ein paar Überraschungen muss es für all die neugierigen Menschen geben, denen ich das Buch sehr gern empfehle.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Lachen ist ein großer Reichtum

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
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1962 ist „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ erschienen, geschrieben von Kinderbuchautor James Krüss. Jetzt gibt es die Geschichte in einer ungekürzten Lesung als MP3-CD.
Ich war gespannt darauf, Timm ...

1962 ist „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ erschienen, geschrieben von Kinderbuchautor James Krüss. Jetzt gibt es die Geschichte in einer ungekürzten Lesung als MP3-CD.
Ich war gespannt darauf, Timm Thalers Abenteuer nach so vielen Jahren noch einmal zu erleben. Obwohl seitdem mehr als 60 Jahre vergangen sind, hat die Geschichte immer noch ihren besonderen Reiz und an Aktualität nicht verloren.
Natürlich ist die Vorstellung, dass man jede Wette gewinnt, unglaublich, und zunächst scheint es gar nicht so schlimm, dafür sein Lachen herzugeben, wie Timm es getan hat, bevor er gemerkt hat, worauf er sich eingelassen hatte. Ich erinnere mich noch gut an das schreckliche Gefühl, das mich beschlich bei dem Gedanken daran, nie mehr lachen zu dürfen. Lachen zu können ist ein größerer Reichtum als alles Geld der Welt.
Gelesen wird das Buch von Rufus Beck, den ich bereits als Schauspieler kenne und schätze. Auch als Vorleser hat er mich voll überzeugt, denn es ist ihm gelungen, sehr verschiedene Charaktere mit ihren unterschiedlichen Stimmen, Dialekten und Eigenarten glaubwürdig und originell zu präsentieren.
Noch einmal habe ich mitgefiebert und mitgelitten bei Timms Unternehmungen, endlich sein Lachen wiederzuerlangen.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Großartige Erzählkunst

Dass du in Venedig wärst
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Einige seiner Bücher – Romane, aber auch Kurzgeschichten und Erzählungen – habe ich bereits gelesen, bevor ich mit „Dass du in Venedig wärst“ auf seinen ersten Roman gestoßen bin. D. G. Ambronn ist für ...

Einige seiner Bücher – Romane, aber auch Kurzgeschichten und Erzählungen – habe ich bereits gelesen, bevor ich mit „Dass du in Venedig wärst“ auf seinen ersten Roman gestoßen bin. D. G. Ambronn ist für mich ein Autor mit einem ganz eigenen Schreibstil, der ein wenig „wie aus der Zeit gefallen“ wirkt. Zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, habe ich inzwischen Freude daran, in seinen Werken auch immer wieder das Besondere zu entdecken, wie zum Beispiel alte Künstler oder Kunstwerke aus Literatur oder Malerei.
„Dass du in Venedig wärst“ ist ein Buch, das in keine bestimmte Schublade passt. Besser als in einem Reisehandbuch wird Venedig beschrieben, so schön, dass man Lust auf einen Besuch bekommt. Gleichzeitig ist es ein Liebesroman, auch wenn Karls Liebe zu Caterina vielleicht unerwidert bleiben muss. In ein Verbrechen in Verbindung mit einem Kunstraub wird auch Karl verwickelt, und plötzlich befindet man sich mitten in einem Krimi.
Mir hat das Buch viele unterhaltsame Stunden beschert. Besonders möchte ich ein Gespräch zwischen Caterina und Karl erwähnen, in dem es um zwei Bilder ging: die Darstellung des Evangelisten Matthäus und eines Engels von Guido Reni und um seinen „Hieronymus mit Engel“. Neugierig geworden, habe ich im Internet nach den beiden Bildern und weiteren Informationen gesucht. Solche Szenen, die meine Neugier wecken, finde ich immer wieder in Ambronns Geschichten.
Sehr gern empfehle ich das Buch allen, die genauso neugierig sind wie ich.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Ganz schön schräg!

Hummer to go
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Humorvolle Romane sind nicht gerade mein Lieblingsgenre, obwohl ich gern lache. Auch nach dem Cover zu urteilen, hätte ich in der Buchhandlung nicht nach dem Buch gegriffen. Aber oben drüber steht ja der ...

Humorvolle Romane sind nicht gerade mein Lieblingsgenre, obwohl ich gern lache. Auch nach dem Cover zu urteilen, hätte ich in der Buchhandlung nicht nach dem Buch gegriffen. Aber oben drüber steht ja der Autorenname Rüdiger Bertram, den ich aus einigen seiner lustigen Kinderbücher kenne. Für mich Grund genug, mich doch auf die Geschichte einzulassen, auf Bertrams ersten Roman für Erwachsene.
Um den Hauptprotagonisten, den Mittvierziger Frank, mit einem Wort zu beschreiben, ist mir spontan der Begriff „Unikum“ eingefallen, laut Duden „merkwürdiger, ein wenig kauziger Mensch, der auf andere belustigend wirkt“. Ich finde, das passt. Nicht nur seine Geschäftsidee, sich gegen Bezahlung die Urlaubsbilder einsamer Menschen anzuschauen, finde ich genial. Dass er dabei das Foto einer Frau entdeckt, in das er sich spontan verliebt und ebenso spontan in die Bretagne reist, um sie zu treffen, weil sie dort immer ihren Urlaub verbringt, ist schon merkwürdig. Aber es passt zu Frank. Und schon bald wundert mich gar nichts mehr! Es entstehen unglaubliche Bilder in meinem Kopf, zum Beispiel, wenn ich mir vorstelle, wie er mit seinem „Haustier“ an der Leine am Strand spazieren geht.
Bleibt nur zu hoffen, dass er bei all seinen Bemühungen seine große Liebe findet.
Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen, weil ich herzlich lachen und in mich hineingickern konnte. Sehr gern mehr davon! Es gibt meine volle Leseempfehlung für alle, die den besonderen Humor lieben.

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