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Veröffentlicht am 01.12.2020

Schicksal eines Jungen

Die ertrunkene Angst
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Die Geschichte beginnt im Herbst 1892. Viele Menschen sterben an der Colera. So auch die Eltern des elfjährigen Rune. Er verliert nicht nur seine Eltern, sondern auch sein Elternhaus Rune muss zusehen, ...


Die Geschichte beginnt im Herbst 1892. Viele Menschen sterben an der Colera. So auch die Eltern des elfjährigen Rune. Er verliert nicht nur seine Eltern, sondern auch sein Elternhaus Rune muss zusehen, wie der kleine Bauernhof in der Nähe von Flensburg in Flammen aufgeht. Allein macht er sich auf den Weg um seine Verwandten zu suchen. Doch unterwegs wird er überfallen und er erlebt ein schreckliches Abenteuer, bevor er auf den Schäfer John trifft, bei dem er viele Jahre wohnen kann. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht ruhen…
Günter-Christian Möller hat in „Die ertrunkene Angst“ eine Geschichte erzählt, die nicht nur durch den der Zeit angepassten Schreibstil, sondern auch durch regionale Zeitungsausschnitte zu Beginn eines Kapitels sehr glaubwürdig klingt.
Mich hat die Buchbeschreibung neugierig gemacht auf die Geschichte. Das Cover hingegen hatte mich so gar nicht angesprochen – bis ich im Laufe der Geschichte plötzlich genau diese Szene ganz klar vor meinen Augen sah.
Hass, Neid, Freundschaft und Feindschaft, Liebe, Vertrauen und Hoffnung werden in diesem Buch thematisiert.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

NICHTS als Geschenke

Nichts
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Laut Inhaltsangabe ist dies ein Buch für den Mann, der sich NICHTS wünscht – oder es ist ein Geschenk für Erwachsene, die schon alles haben.

Nach dem ersten Durchblättern wird klar, was das Buch mir ...

Laut Inhaltsangabe ist dies ein Buch für den Mann, der sich NICHTS wünscht – oder es ist ein Geschenk für Erwachsene, die schon alles haben.

Nach dem ersten Durchblättern wird klar, was das Buch mir sagen will: NICHTS!
Aber mir sind dann bald viele Gedanken gekommen, die sich um NICHTS drehen: NICHTS und niemand – NICHTS für ungut – Macht NICHTS – NICHTS zu machen…
Das ist für mich eine gute Möglichkeit, NICHTS nicht zu verschenken, sondern selbst zu behalten und mich weiterhin auf die Suche nach passenden Redewendungen, Sprichwörtern, Liedtiteln und, und, und… zu machen und damit die herrlichen weißen Seiten zu befüllen.
Und weil Weihnachten nah ist und es viele Menschen gibt, die sich NICHTS wünschen, muss ich nur im Buchhandel nach NICHTS fragen und habe jederzeit die passenden Geschenke. Eine tolle und witzige Idee. Gern empfehle ich NICHTS weiter.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Urlaub - nein danke!?

Ein Sommer in Cassis
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Jens Schneider, Kriminalkommissar in Frankfurt, freut sich nach einem anstrengenden, endlich abgeschlossenen Fall auf seinen wohlverdienten Urlaub in Cassis, dem kleinen Fischereihafen am Mittelmeer, ...

Jens Schneider, Kriminalkommissar in Frankfurt, freut sich nach einem anstrengenden, endlich abgeschlossenen Fall auf seinen wohlverdienten Urlaub in Cassis, dem kleinen Fischereihafen am Mittelmeer, einem idyllischen Fleckchen Erde inmitten einer malerischen Landschaft.
Leider währt die Urlaubsfreude nicht lange, denn bald wird die Leiche einer jungen Frau aus dem Meer gefischt. Es ist die junge Kellnerin Isabelle, die Jens jeden Morgen im Hotel fröhlich das Frühstück serviert und immer gern auch ein wenig mit ihm geflirtet hatte. Warum zieht die Polizei weder Unfall noch Mord in Betracht? An einen Freitod aus Liebeskummer, der in der Gegend nicht der erste wäre, mag Jens nicht glauben, wenn er an das lebenslustige Mädchen denkt. Auch für die Empfangsdame des Hotels, Catherine, steht fest, dass ihre Kollegin nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Spätestens nachdem eine weitere junge Frau tot aufgefunden wird, ist für Jens klar, dass er sich nicht mit den Aussagen der Polizei abspeisen lässt. Er beginnt gemeinsam mit Catherine mit eigenen Ermittlungen, um den Todesfällen auf die Spur zu kommen.
„Ein Sommer in Cassis“ von Peter Berg mit herrlichen bildhaften Landschaftsbeschreibungen, die Urlaubsträume wecken, ist also kein locker-leichtes Urlaubsvergnügen, sondern entwickelt sich zu einem knallharten Kriminalfall mit teilweise sehr mysteriösen Ereignissen.
Peter Berg ist ein Autor ganz nach meinem Geschmack. Ihm gelingt es, mich total zu begeistern. Genieße ich gerade die Beschreibungen der herrlichen Landschaft und lasse meine Seele baumeln, so bin ich im nächsten Moment gelähmt vor Angst, dass Jens sich mal wieder in Schwierigkeiten bringt, wenn er zu forsch an eine Sache herangeht, oder wenn ich mich plötzlich frage, ob Catherine vielleicht ein falsches Spiel spielt…
Männer, die Tagebuch schreiben, kenne ich eher nicht. Aber ich finde es großartig, dass Jens eines führt und ich dadurch ganz viel seiner persönlichen Gedanken und Gefühle erfahre und ihn richtig gut kennen lerne.
Die tolle Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen hat mir vergnügliche und spannende Lesestunden gleichermaßen geschenkt.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Doch der Wald schweigt

Das Flüstern der Bäume
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„Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie ist erschienen im Penguin Verlag und überzeugt äußerlich und inhaltlich von hoher Qualität. Fester Einband, aussagekräftiges Cover, Lesebändchen, Ahornblätter ...

„Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie ist erschienen im Penguin Verlag und überzeugt äußerlich und inhaltlich von hoher Qualität. Fester Einband, aussagekräftiges Cover, Lesebändchen, Ahornblätter auf den Umschlaginnenseiten, Abschnitte mit Jahreszahlen und Abbildungen von Baum und Ahornzweigen lassen die Schönheit des Buches auf den ersten Griff und den ersten Blick spürbar und sichtbar werden.
Großartig ist die Übersicht der Leseabschnitte in Form einer Baumscheibe. Ganz besonders und für mich ein völlig neues Leseerlebnis ist, dass die Geschichte einer Familie über vier Generationen, verbunden mit den Wäldern Kanadas, in der Zukunft beginnt und mich rückwärts durch die Zeit führt. Durch Jacinda, die im Jahr 2038 als Naturführerin unterwegs ist, wird deutlich, dass nur radikales Umdenken helfen kann, Natur und Klima zu schützen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät!
Ganz langsam dreht sich die Zeit entgegen dem Uhrzeigersinn. Viele verschiedene Erzählstränge verbinden sich zu einer einzigen großartigen Geschichte, der überwältigenden Geschichte der Familie Greenwood. Sie beginnt im Jahr 2038 mit Jacinda und geht zurück bis ins Jahr 1908. Es ist eine Familie, aber es sind viele Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, mit Einzelschicksalen, die mich unglaublich bewegt haben. Und so wie an den Jahresringen erkennbar ist, ob ein Baum Dürreperioden, Regenzeiten, starkem Wind, Schädlingsbefall oder … ausgesetzt war, so beschreibt Michael Christie die verschiedenen Charaktere und deren unterschiedliche Wege durchs Leben.
Ich bin überwältigt von dem „Flüstern der Bäume“, von dem ich mir manchmal gewünscht hätte, es wären Schreie, aber über vieles Wissen schweigt der Wald. Ein Leseerlebnis, das es so intensiv nicht oft gibt.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Familienbande

Das schwarze Gold des Südens
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Ich hatte gerade wieder mal ein paar Tage in Bamberg verbracht, als ich auf „Das schwarze Gold des Südens“ von Tara Haigh aufmerksam wurde, dessen Geschichte im Jahr 1887 in Bamberg beginnt. ...

Ich hatte gerade wieder mal ein paar Tage in Bamberg verbracht, als ich auf „Das schwarze Gold des Südens“ von Tara Haigh aufmerksam wurde, dessen Geschichte im Jahr 1887 in Bamberg beginnt. Ich habe die genauen Beschreibungen der Stadt genossen, konnte mir ein Bild machen vom Stephansberg, wo Elise, die jüngere Tochter der Familie, vier Jahre lang das Lehrerinnenseminar besucht hatte, und habe mich zurück in die Zeit geträumt, in der man noch mit der Kutsche in die Stadt fuhr und mit der Fähre von einem Ufer der Regnitz ans andere gelangte. Bamberg mit dem Anbau von Süßholz und damit der Herstellung von Lakritz in Verbindung zu bringen, davon habe ich erst durch das Buch erfahren. Tara Haigh hat jedoch auch diesen Teil voller Begeisterung und so detailliert beschrieben, dass ich mich fühlte, als wäre ich mittendrin in der Geschichte.
Elise und Amalie, das sind die beiden Töchter des Familienunternehmens Imhoff. Während es für die pflichtbewusste Amalie selbstverständlich ist, in der Süßholzfabrik ihres Vaters mitzuarbeiten und den Mann zu heiraten, der ihren Vater in der Firmenleitung unterstützt, so ist Elise nicht bereit, eine Vernunftehe mit einem Bankier einzugehen, um die in Schwierigkeiten geratene Firma ihres Vaters zu retten. Lieber verschwindet sie heimlich mit dem Mann, den sie liebt, nach Paris, um ihren Traum von einer eigenen Confiserie zu verwirklichen.
Um die Firma zu retten, verschlägt es Amalie in den Südwesten von Italien. In der Hitze Kalabrien kaufen sie Süßholzfelder, um die sich Amalie kümmern soll. Pflichtbewusstsein und Vernunft, das waren die Dinge, die für Amalie zählten. Ihre Meinung, dass die Liebe dabei keine Rolle spielt, gerät in Kalabrien allerdings ordentlich ins Wanken…
Die Schwestern haben lange Zeit keine Verbindung. Tara Haigh lässt allerdings ihre Leser nicht im ungewissen darüber, wie es Elise und Amelie ergeht. Die Schauplätze wechseln sogar innerhalb der einzelnen Kapitel recht häufig. So fühlte ich mich zwar beiden Schwestern immer sehr nah, doch ab und zu wäre ich schon gern länger an einem Ort geblieben.
Mir hat das abwechslungsreiche Buch recht gut gefallen in seiner Leichtigkeit, die aber schnell und unverhofft so manches Mal ins Gegenteil umschlagen konnte. Es gab Situationen, da nahmen meine Gedanken einen Weg in die richtige Richtung, und andere, deren Verlauf vollkommen überraschend war und anders als vermutet endete. Ganz besonders berührt hat mich das liebevolle Verhältnis zwischen Elise und Ferdinand zu Colette und Frédéric.

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