Profilbild von liesmal

liesmal

Lesejury Star
offline

liesmal ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit liesmal über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Moses und Rebecca - Freunde fürs Leben

Das weiße Gold der Hanse
0

Ruben Laurin erzählt in „Das weiße Gold der Hanse“ aus dem Verlag Bastei Lübbe in zwei Zeitebenen die Geschichte eines Jungen, der bereits als Fünfjähriger mit seinem Vater zur See gefahren ist. Als er ...

Ruben Laurin erzählt in „Das weiße Gold der Hanse“ aus dem Verlag Bastei Lübbe in zwei Zeitebenen die Geschichte eines Jungen, der bereits als Fünfjähriger mit seinem Vater zur See gefahren ist. Als er acht Jahre alt ist – es ist zu Beginn der 1230er-Jahre – wird die Kogge von Piraten überfallen und das Leben des Jungen ändert sich dramatisch… Überschrieben ist das erste Kapitel mit „Das Ende“.
Es ist im Jahr 1275, als ein Lübecker Ratsherr beginnt, die Geschichte des kleinen Jungen zu erzählen, um einem jungen Maler damit neue Hoffnung für dessen Leben zu schenken. „Vom Leben nach dem Tod“ heißt es im Ersten Buch.
Etwas verwirrend und ungewöhnlich erscheint die Geschichte, die mit dem Ende beginnt. Doch schon bald wird Licht in das Dunkel gebracht. Spannend und mit einem packenden Schreibstil versteht es Ruben Laurin, den Leser mit hineinzunehmen in das Leben in der Hansezeit. Sklaverei, Schreckensherrschaft, Gräueltaten machten es für viele Menschen nicht leicht. Doch in allem Unglück gab es auch damals immer Menschen, die Gutes tun und immer wieder Hoffnung schenken. So auch für den kleinen Jungen, der in Rebecca eine mütterliche Freundin fürs Leben gewinnt. Viele unterschiedliche Charaktere, mal liebenswert, mal grausam und böse, mal undurchsichtig und mal ganz klar, tragen zu einer spannenden und unterhaltsamen Geschichte bei.
Das einzige, was sich mir nicht erschlossen hat, ist der Titel. „Das weiße Gold der Hanse“ habe ich vergeblich gesucht.
Am Anfang des Buches gibt es ein Personenverzeichnis, das Aufschluss gibt über historische und erfundene Personen. Dem Autor ist es gut gelungen, Realität und Fiktion miteinander zu verbinden. Ebenfalls zu Beginn informiert eine Zeittafel (von 1226 bis 1312) über wichtige geschichtliche Daten. Interessant sind auch die Landkarten aus dem Jahr 1300 n. Chr., die die nördlichen Länder mit den Orten zeigen, in denen der Handel stattfand. Ein Glossar auf den letzten Seiten des Buches erklärt mit kurzen, einfachen Worten viele Begriffe der Hansezeit. Das gefällt mir gut, weil es das Nachschlagen an anderer Stelle überflüssig macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Thema
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.11.2019

Jeden Tag ein bisschen Adventszauber

Skandinavischer Advent - Der Audiobuch-Adventskalender
0

„Skandinavischer Advent“, ein Audiobuch-Adventskalender aus dem Audiobuch Verlag, lässt mich schon durch den äußeren Eindruck in das weihnachtliche Treiben in die skandinavischen Länder versetzen. Rot ...

„Skandinavischer Advent“, ein Audiobuch-Adventskalender aus dem Audiobuch Verlag, lässt mich schon durch den äußeren Eindruck in das weihnachtliche Treiben in die skandinavischen Länder versetzen. Rot und Grün sind die vorherrschenden Farben der CD-Hülle und 24 kleine Türchen warten darauf, in der Vorweihnachtszeit geöffnet zu werden.

Dänische, norwegische und schwedische Autoren bringen mit ihren Geschichten und Gedichten aus alter Zeit – viele Erzähler haben bereits vor 200 Jahren gelebt – jeden Tag ein paar Minuten besondere Adventsstimmung ins Haus. „Besondere“ Stimmung nicht zuletzt durch die Sprecher Beate Rysopp und Frank Stieren, denen es gelingt, die sicherlich nicht einfachen Texte dem Zuhörenden nahe zu bringen und zu einem Genuss werden zu lassen.

„Bei dem Schein vom klarsten Sterne“ von Carl Michael Bellmann und „Der Weihnachtsabend“ von Johann Ludvig Runeberg sind die Gedichte, die mir ganz besonders gefallen. Bei den Geschichten sind es „Die Mutter im weißen Haus“ von Hermann Bang, „Weihnachtseinkäufe“ von Henrik Ibsen und „Die heilige Nacht“ von Selma Lagerlöf, die mich am meisten berührt haben.

Gern empfehle ich das Audiobuch allen, die sich eine heimelige Adventszeit wünschen.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Zauberhafte Advents- und Weihnachtszeit

Die schönsten Weihnachtsmärchen
0

Ich liebe die Adventszeit, ich liebe Weihnachten und vor allem liebe ich Geschichten, die in diese Zeit passen. Mit „Die schönsten Weihnachtsmärchen“ konnte ich in diesem Jahr einen ganz besonderen Glückstreffer ...

Ich liebe die Adventszeit, ich liebe Weihnachten und vor allem liebe ich Geschichten, die in diese Zeit passen. Mit „Die schönsten Weihnachtsmärchen“ konnte ich in diesem Jahr einen ganz besonderen Glückstreffer landen. Die Illustratorin Anne Bernhardi hat eine Auswahl alter Märchen in diesem Buch vereint und mit wunderschönen Bildern zu einem ganz besonderen Schmuckstück werden lassen.
Mich haben Märchen immer verzaubert und der alte Schreibstil hat mich weit in die Vergangenheit zurückversetzt. Da gibt es neben bekannten Märchen wie das von dem Mädchen mit den Schwefelhölzchen auch mehrere, die für mich neu sind – zum Beispiel das „Von der Königin, die keine Pfeffernüsse backen, und dem König, der nicht das Brummeisen spielen konnte“. Eine bunte Mischung verschiedener Märchen, mal kurz, mal lang, mal fröhlich und mal traurig, die jedoch alle etwas gemeinsam haben: Sie werden lebendig durch die Illustrationen, von Anne Bernhardi mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.
Zu Beginn gibt ein Inhaltsverzeichnis eine Übersicht aller enthaltenen Märchen. Besonders interessant ist am Ende des Buches der Abschnitt „Über die Märchen“, in dem es kurze, aber sehr interessante Informationen zu den Autoren und Märchensammlern gibt.
Für mich ist mit diesem Märchenbuch eine zauberhafte Advents- und Weihnachtszeit garantiert. Und ich bin auf jeden Fall derselben Meinung, wie sie in der Buchbeschreibung zu lesen ist: „Wunderschön illustriert, bringen diese Weihnachtsmärchen den magischen Zauber der Weihnacht in jedes Haus.“

Veröffentlicht am 18.10.2019

I wish you will go on

My hort will go on
0

Das Cover zeigt einen Würfel, der bedruckt ist mit dem Titel „My hort will go on“ und lässt erkennen, dass der Autor Mad Köninger Satiren schreibt. Dabei ist es sein ganz alltägliches Leben, über das er ...

Das Cover zeigt einen Würfel, der bedruckt ist mit dem Titel „My hort will go on“ und lässt erkennen, dass der Autor Mad Köninger Satiren schreibt. Dabei ist es sein ganz alltägliches Leben, über das er in Tagebuchform berichtet. Auf dem Würfel sitzt der Eulenspiegel, der sein Zepter schwingt. Ein Narr, der Böses dabei denkt!
Schon bald merke ich, dass Mad der Schalk im Nacken sitzt. Im Vorwort spricht er von seinem ihm eingebauten Fettnäpfchen-Sensor, der sich mit absurden Zufällen paart.
Jetzt ist Mad in einem Hort angestellt. Klar, dass Kinder einen großen Raum einnehmen in seinen Erlebnissen und Tagebucheinträgen. Doch noch während er für die Kinder Ostereier versteckt, kann es schon vorkommen, dass er sich plötzlich mit einem Stromkasten unterhält – oder auch mit sich selbst. Natürlich dürfen Schnitzel auf keinen Fall fehlen, im Gegenteil, sie dürfen einfach gern immer wieder auftauchen.
Für mich ist dieses Buch keines, das ich am Stück lesen kann. Immer wieder ein paar Geschichten, die – so habe ich das Gefühl – immer komischer werden, je häufiger ich sie lese. Und wie versprochen bleiben weder meine Lachmuskeln noch die Mundwinkel verschont.
Nach der Lektüre, die mich wirklich gut unterhalten hat und oft zum Schlapplachen war, denke ich: Es ist gar nicht der Eulenspiegel, den wir alle kennen, sondern es ist der Eulenspiegel Mad Köninger, der auf dem Cover zu sehen ist.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Vergiss nie deinen Weg ...

Handbuch der Alchemie
0

Auf den ersten Blick wirkt das Buch rein, irgendwie „verletzlich“, besonders.
Der Einband ist broschiert, weiß, das Cover zeigt nur den Titel „Handbuch der Alchemie“ – weiße Buchstaben auf weißem Grund, ...

Auf den ersten Blick wirkt das Buch rein, irgendwie „verletzlich“, besonders.
Der Einband ist broschiert, weiß, das Cover zeigt nur den Titel „Handbuch der Alchemie“ – weiße Buchstaben auf weißem Grund, nur erkennbar daran, dass es Prägebuchstaben sind.
Dass das Buch von Armgard Schörle aus dem Buch & Bild Verlag www.schoerle.de tatsächlich besonders ist, zeigt sich bereits nach den ersten Seiten. Gedanken zur Alchemie und eine märchenhafte Geschichte, in der ein trauriges, Hilfe suchendes Kind einer Königin – nicht irgendeiner, sondern Alchymia, der Königin der Wandlung – begegnet, bilden den Auftakt. Dann folgen neun Bücher mit wunderbaren lyrischen Gedanken und Gedichten zu Themen wie Aufbruch, Zugehörigkeit, Segnungen, Werden, um nur einige zu nennen.
Mich hat das Buch von Beginn an gefangen genommen, mir Wege aufgezeigt und viele wertvolle Momente geschenkt, mich zum Träumen, zum Nachdenken, zum Lachen und zum Weinen gebracht. „Dein Weg“ sagt aufbauende Worte und rät mir, nie zu vergessen, wofür ich meinen Weg gehe. Diese Gedanken und Worte zu „Abschied“, in denen ich danke sagen darf, Abschied nehmen und dem anderen wünschen darf, dass er frei ist. …, geben mir in meiner jetzigen Situation Hilfe und Zuversicht.
Beim Lesen bin ich an vielen Stellen einfach „hängen“ geblieben und habe mich fortgeträumt. Es gibt sicherlich viele Situationen im Leben, in denen Teile dieses Buches eine willkommene Ablenkung, aber auch Möglichkeit für eine neue Blickrichtung sein können. Das Buch wird bei mir einen Platz in greifbarer Nähe behalten, schon deshalb, weil es auch Texte enthält, über die ich gern in einer Gruppe sprechen und nachdenken werde.
Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte: Nicht nur die Texte, sondern auch die Gesamtgestaltung des Buches sind so wertvoll, dass es bei einer neuen Auflage ein Hardcover verdient hätte.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch allen, die Spaß daran haben, ab und zu über das Leben nachzudenken und sich inspirieren zu lassen. – Und für alle, die auf der Suche nach einem besonderen Geschenk sind: Hier ist es!