Miteinander in einer Welt
Sprichst du Schokolade?Die Geschichte spielt in England. Als Nadima als „Neue“ in Josies Klasse kommt, ist es mit der Verständigung nicht ganz einfach. Über die Sprache gibt es jedenfalls zunächst keine Möglichkeit, ...
Die Geschichte spielt in England. Als Nadima als „Neue“ in Josies Klasse kommt, ist es mit der Verständigung nicht ganz einfach. Über die Sprache gibt es jedenfalls zunächst keine Möglichkeit, denn Nadima spricht kein Englisch. Doch die Sprachbarriere wird durchbrochen, als Josie Nadima ein Stück Schokolade anbietet und dazu die Frage stellt: „Sprichst du Schokolade?“ Auch Nadima hat etwas zum Naschen dabei – und schon klappt es zwischen den beiden Mädchen mit der Verständigung. Immer wieder finden sie Wege, wie sie „ohne Worte“ miteinander kommunizieren können.
Allerdings ist die Sprache nicht das einzige, was die Mädchen voneinander unterscheidet. Nadima, ihre Eltern und Geschwister kommen aus einem anderen Kulturkreis, sind als Flüchtlinge nach England gekommen und versuchen hier ein neues Leben zu beginnen.
Ganz langsam nähern sich Josie und Nadima an. Feinfühligkeit und Fingerspitzengefühl sind notwendig. Das ist für Josie nicht immer ganz einfach. Sie hat zwar ein großes Herz, einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und setzt sich für andere ein, allerdings kommen die Worte oft schneller aus ihrem Mund, als dass sie sich Gedanken darüber macht, was unüberlegte Worte anrichten können.
Das Cover sieht fremdartig und sehr ansprechend aus. Viele Geschichten aus dem Buch tauchen dort in Bildern auf. Die einzelnen Kapitel, die im Schnitt fünf Seiten lang sind, sind mit Überschriften versehen. Themen sind Legasthenie, Essen aus anderer Kultur, Katastrophen, die manchmal durch Unüberlegtheit entstehen, es geht um Ausraster, um Wut, Tränen und Eifersucht, aber auch um Verständnis füreinander, um Freundschaft und Einsicht, um Armut und um Stolz.
Was viele Menschen nicht bedenken, wird in diesem Buch, das sicherlich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene lesenswert ist, sehr einfühlsam beschrieben: was einzelne Menschen und Familien erlebt haben, die ihre Heimat sicherlich nicht gern verlassen haben, aber dennoch als Flüchtlinge in einem für sie fremden Land versuchen, sich ein neues – ein sicheres – Leben aufzubauen.