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lisa_buecherzauber

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2019

Artgerecht ist nur die Freiheit

Artgerecht ist nur die Freiheit
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Über dieses Buch bin ich durch Zufall gestolpert, weil ich mich zurzeit mit dem Thema Tierhaltung beschäftige. Daher musste ich es natürlich sofort lesen.

Cover: Ich finde das Cover sehr gelungen, da ...

Über dieses Buch bin ich durch Zufall gestolpert, weil ich mich zurzeit mit dem Thema Tierhaltung beschäftige. Daher musste ich es natürlich sofort lesen.

Cover: Ich finde das Cover sehr gelungen, da ein (scheinbar) glückliches Schwein mit Strohresten im Fell in die Kamera „lächelt“ und dabei (zumindest bei mir) schon Mitgefühl, Liebe und das Gefühl es einfach lieb haben zu müssen im Betrachter aufsteigt.

Schreibstil: Hilal Sezgin schreibt in einem sehr überzeugenden sachlichen Stil, der dennoch flüssig zu lesen ist. Einzelne persönliche Eindrücke – die jedoch nie rein subjektiv sind – unterstreichen ihre überzeugenden Argumente. Pro und Contra und sogar mögliche Kompromisslösungen werden angesprochen und diskutiert. So kann sich der Leser stets selbst eine Meinung überlegen und die bisherigen Ansichten überdenken.

Meinung: Ich finde das Buch sehr gelungen, da Hilal Sezgin eine sehr klare Struktur verfolgt. Bei dem Thema werden ja viele Menschen (ob pro oder contra Tiernutzung) schnell sehr persönlich und argumentieren völlig planlos. Sie hingegen gliedert das Buch in deutliche Kapitel: die Definition von Tierethik und schließlich die drei Fragen, ob wir Tiere quälen, töten oder überhaupt nutzen dürfen und sie schließt mit dem Kapitel, wie wir mit Tieren leben können. Es werden überzeugende Argumente geliefert und sachlich erklärt, ohne jemanden anzugreifen oder überzeugen zu wollen. Dennoch ruft sie zum Umdenken auf – liefert aber überzeugende Argumente dafür. Es werden viele Themen aufgegriffen, die man vielleicht beim ersten Gedanken (es geht nicht nur ums Fleischessen) gar nicht berücksichtigt. So erhält der Leser einen umfassenden und sachlichen Einblick in die Tierethik unsrer heutigen Welt.

Fazit: Das Buch ist leicht zu lesen, ob wohl es viele ethische und komplexe Themen behandelt. Hilal Sezgin holt den Leser dort ab, wo er ist – und das können durchaus verschiedene Standpunkte sein. Das Buch ist geeignet für alle Menschen, die sich mit Tierethik beschäftigen wollen, die die Nutzung von Tieren in unserem Alltag hinterfragen wollen und sinnvolle Argumente lesen möchten. Lesenswert und bereichernd – ohne belehrend und beschuldigend wirken zu müssen.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Wieder mal der Eberhofer und der Rudi

Zwetschgendatschikomplott
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Der sechste Band von Rita Falks Eberhofer-Krimis schließt direkt an seinen Vorgänger Sauerkrautkoma an. Ein kurzer Rückblick zu den letzten Seites des vorigen Cliffhängers und der Leser ist wieder mitten ...

Der sechste Band von Rita Falks Eberhofer-Krimis schließt direkt an seinen Vorgänger Sauerkrautkoma an. Ein kurzer Rückblick zu den letzten Seites des vorigen Cliffhängers und der Leser ist wieder mitten in Niederkaltenkirchen.

Schreibstil: Rita Falk schreibt wie bisher in allen Krimi-Romanen: leicht, locker, lustig und eher weniger spannend. Jedoch gefällt mir das bayerische Flair, die ländlichen Eigenheiten einer Dorfgemeinde mit Ihren schrulligen Einwohnern. Auch im sechsten Band ist eher wenig Spannung eingebaut – vielmehr ist auch der Mordfall diesmal eher nebensächlich, nicht spannend und auch nicht wirklich tragisch. Vielmehr steht das Privatleben des Franz im Vordergrund, was den Leser wirklich interessiert.

Meinung: Ich lese die Eberhofer-Krimis ganz gern mal Zwischendurch, weil es eine leichte Lektüre ist. Gerade im Sommer ist der Franz perfekt für einen heißen Lesenachmittag auf dem Balkon. Leider packen mich diese Bücher nie vollkommen. Ich kann sie immer problemlos weglegen, ohne unbedingt noch (zwecks Spannung) weiterlesen zu müssen. Aber irgendwie ist diese eher kühle, dahinplätschernde Art zu Schreiben eine tolle Metapher für die kühle, eher dezente Art vom Franz.
Ganz am Ende kommt nochmal eine tolle Wendung für den Leser (leider war das schon von Anfang an meine Vermutung, aber auch ok).

Fazit: Den Eberhofer kann man immer wieder mal lesen. Gut für Zwischendurch, für den Sommer, für eine leichte, lockere Spaßlektüre, bei der man einfach nur bayrisch entspannen will.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Ein Gespräch unter Freundem übers Glückslichsein

Die bessere Hälfte
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Ich bin ein riesiger Hirschhausen-Fan und lese deshalb grundsätzlich jedes Buch von ihm – auch die, die nicht mich als primäre Zielgruppe ansprechen. Es geht nämlich um das Älter werden und das Leben in ...

Ich bin ein riesiger Hirschhausen-Fan und lese deshalb grundsätzlich jedes Buch von ihm – auch die, die nicht mich als primäre Zielgruppe ansprechen. Es geht nämlich um das Älter werden und das Leben in der zweiten Hälfte, sagen wir so ab 50.

Schreibstil: Der Stil dieses Buches ist ganz besonders hervorzuheben, denn es ist nicht im normalen, bekannten Fließtext geschrieben. Das Buch ist vielmehr ein Gespräch zwischen zwei Ärzten, nein sagen wir zwischen zwei Freunden, die sich einfach über den Sinn des Lebens unterhalten. Der eine ist kursiv gedruckt, der andere nicht, so dass man nicht durcheinanderkommt. So ist jedes Kapitel, als würde man zwei Ärzte bei (ehrlichen) Gespräch belauschen – einfach großartig!

Meinung: Ich finde das Thema für jeden spannend, egal ob man in der zweiten Hälfte des Lebens steckt, kurz davor ist oder noch weit entfernt. Es trifft ja doch jeden von uns – umso besser, wenn man sich auf etwas Gutes freuen kann! Hirschhausen und Esch beschreiben die verschiedenen Bereiche des Lebens und Älterwerdens: sein schlechter Ruf, das Auf und Ab im Laufe des Lebensalters, Glück und Zufriedenheit, daneben aber auch Stress, Depressionen und Schmerzen, Selbstheilung und seine Wirkung und schließlich das Ankommen bei der inneren Zufriedenheit. Es ist so spannend das Leben mal auf eine ganz andere Weise zu betrachten und (obwohl das Alter natürlich meist mit körperlichen Gebrechen und Krankheiten verbunden wird) scheint es daneben noch etwas zu geben, das diese Dinge vielleicht sogar aufwiege kann?!

Fazit: Wieder einmal ein gelungenes Buch von Hirschhausen, diesmal gemeinsam mit Freund Tobias Esch. Die beiden sind sympathisch, halten quasi mit dem Leser ein kleines Pläuschchen und erzählen, wie es sonst kein Arzt tut. Unbedingt lesenswert – für jeden von uns!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Eine Insel mit zwei Bergen... und zwei Lokomotivführern

Jim Knopf: Jim Knopf und die Wilde 13
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Die Fortsetzung des erfolgreichen Kinderbuches „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Leider war Band 2 für mich nicht so gelungen, wie der erste Teil von Michael Ende.
Obwohl dieselben liebgewonnenen ...

Die Fortsetzung des erfolgreichen Kinderbuches „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Leider war Band 2 für mich nicht so gelungen, wie der erste Teil von Michael Ende.
Obwohl dieselben liebgewonnenen Charaktere wieder vorkommen – Herr Tur Tur, die Prinzessin Li Si, der Drache Nepomuk oder Ping Pong - war Band 2 für mich leider nur ein Abklatsch der ersten Geschichte, in der alle bisherigen Abenteuer neu „aufgewärmt“ wurden.

Ab der Hälfte beginnt die Geschichte dann mit neuen Figuren und einem ganz neuen Abendteuer. Es passiert zwar viel und die Figuren sind auch mit viel Liebe zum Detail kreiert worden, jedoch hat mich die Geschichte einfach nicht gefesselt. Insgesamt ist es ein schönes Kinderbuch mit vielen Ereignissen und Spannung und Spaß, jedoch nicht ganz so genial wie Band 1. Michael Ende hat besseres geschrieben, aber jede Geschichte von ihm ist lesenswert. Auch wenn man nicht so gefesselt und unterhalten wird, wie früher.

Fazit: Jim und Lukas sind zurück – aber leider nicht ganz so toll wie beim ersten Abenteuer!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Zwei Welten: Zwischen Diskriminierung und Anpassung

The Hate U Give
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Cover: Das Cover ist sehr dezent und dennoch auffällig gehalten. Ein schwarzes Mädchen hält ein weißes Schild vor dem Körper auf dem der Titel des Buches steht. Ansonsten ist das Cover, wie auch das weiße ...

Cover: Das Cover ist sehr dezent und dennoch auffällig gehalten. Ein schwarzes Mädchen hält ein weißes Schild vor dem Körper auf dem der Titel des Buches steht. Ansonsten ist das Cover, wie auch das weiße Schild nur weiß.

Schreibstil: Die Sprache ist in diesem Buch ein ganz besonderer Teil, der die gesamte Stimmung ausmacht. Je nach Sprachverwendung werden die zwei Leben der dunkelhäutigen Starr betont. Sie lebt mit ihrer Familie in einem Problemviertel in einer Großstadt, in der Drogen, Kriminalität und Gewalt zum Alltag gehören. Entsprechend wird ein lockerer Slang verwendet. Starrs Schulalltag ist das komplette Gegenteil: sie besucht eine weiße Privatschule außerhalb der Stadt, in der sie zu den wenigen dunkelhäutigen Schülern gehört. Hier spricht Starr völlig anders: gehoben, kein Slang, kein Verschlucken von Endungen, eben weiß. Angie Thomas schafft es allein durch ihren Schreibstil die Stimmung dieser beiden Welten zu verdeutlichen.

Meinung: Ich fand die Thematik wirklich schwierig und belastend, da man (vor allem hier in Deutschland) nicht regelmäßig damit konfrontiert wird. Ich habe mit Starr mitgelitten, habe ihre Gefühle verstanden und ihre Ängste geteilt. Insgesamt ist es leicht zu lesen und durch die vielen Gespräche und Gedanken fühlt man sich als Leser mittendrin. Man lernt eine neue Sichtweise kennen bzw. denkt über ein Thema nach, mit dem man in unserem (meinem) Alltag kaum konfrontiert wird. Ich kannte dieses Problem bisher nur aus den Nachrichten und lebe doch sehr behütet und beschützt.

Fazit: Das Buch ist spannend geschrieben und regt zum Nachdenken an. Obwohl das Thema natürlich schwierig und vielleicht sogar belastend ist, sollte man das Buch lesen, da es so viel mit sich bringt und gleichzeitig auch leicht zu lesen ist. Ich bin begeistert und kann es wirklich empfehlen.