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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2019

Humorvoll, herzlich, direkt, unterhaltsam, philosophisch - von allem ist etwas dabei

Das Café am Rande der Welt
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"John hat gefragt, warum wir so viel Zeit damit verbringen, uns auf eine Zukunft vorzubereiten, in der wir machen können, was wir wollen, anstatt diese Dinge einfach sofort zu tun."

Das Café am Rande ...

"John hat gefragt, warum wir so viel Zeit damit verbringen, uns auf eine Zukunft vorzubereiten, in der wir machen können, was wir wollen, anstatt diese Dinge einfach sofort zu tun."

Das Café am Rande der Welt ist nicht nur ein Ort zum Frühstücken, wenn man gerade auf der Durchreise ist. Es ist ein Ort zum Fragen stellen und Fragen beantworten, zum Nachdenken und Überdenken und zur Freude am Leben.

Klingt sehr philosophisch, ist aber ein wunderbares Buch, das jeden Leser ein bisschen zum Nachdenken anregt.

Schreibstil: John Strelecky schreibt ganz einfach, locker und im Plauderton und trifft damit genau den Punkt. Er stellt Fragen, die seine Hauptfigur nach und nach mit Hilfe von drei netten, einfühlsamen Menschen für sich beantwortet. Damit beantwortet er gleichzeitig die Fragen des Lesers.

Insgesamt ist das Buch ein absolutes Wohlfühlbuch, bei dem man sich zu Hause fühlt, nette Menschen um sich hat und mal ganz entspannt ist. Abseits vom Alltagsstress hat John (so heißt die Hauptfigur) die Möglichkeit mal über sein Leben nachzudenken. Über den Sinn seines Lebens bzw. was er daraus machen möchte, was ihm wichtig ist und was bisher vielleicht zu kurz gekommen ist. Gerade die Kürze und die Einfachheit machen das Buch zu etwas Besonderem. Ein kleiner Moment des Innehaltens reicht schon aus, um sich über die wirklich wichtigen Dinge im Leben Gedanken zu machen - auch beim Lesen einer so kleinen, feinen Lektüre.

Fazit: Dieses Buch sollte jeder mal gelesen haben, da man kurz und knapp über die wichtigen Dinge nachdenkt. Humorvoll, herzlich, direkt, unterhaltsam, philosophisch - von allem ist etwas dabei. Im Café am Rande der Welt wird es nicht langweilig und man ist einfach ein bisschen glücklich.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Spannend und sexy

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Cover: Ich finde das Cover von Wicked (und auch der ganzen Trilogie) wunderschön. Der goldene Flügel lässt schon erahnen, dass es um Fantasy und eventuelle Feen oder so etwas geht.

Protagonisten: Die ...

Cover: Ich finde das Cover von Wicked (und auch der ganzen Trilogie) wunderschön. Der goldene Flügel lässt schon erahnen, dass es um Fantasy und eventuelle Feen oder so etwas geht.

Protagonisten: Die beiden Hauptfiguren Ivy und Ren sind sehr sympathisch und authentisch. Ivy scheint mir für die Geschichte etwas zu jung, da sie gerade mal 21 ist. Trotzdem kann man sich schnell in Geschichte hineinversetzten und mit den Figuren mitfühlen. Ivy ist die perfekte Mischung aus hartgesotten, süß, intelligent, Außenseiter und mitfühlend.

Meinung: Die Geschichte fängt in einem ruhigen Café an und ich war sofort mitten drin. Jennifer L. Armentrouts Schreibstil ist leicht und locker, sehr detailliert und einnehmend. Nur wenige Sätze wurden gewechselt und ich fand die Story schon spannend. Ivy lebt in einer Welt, die einerseits vom Leser gut nachvollzogen werden kann: Studentin, kleine Wohnung, lernen im Café, Freundinnen treffen. Die andere Seite ihrer Welt könnte gar nicht unterschiedlicher sein: sie jagt die bösen Fae, die aus der Anderwelt kommen und den Menschen gefährlich werden könnten. Die Geschichte ist super spannend und mit jeder Seite lernt der Leser mehr über die verschiedenen Fae, die Anderwelt und die Geheimnisse von Ivy kennen. Sie arbeitet mit Ren zusammen, einem gut aussehenden jungen Mann, der ebenfalls gegen die Fae kämpft. Zwischen Ivy und Ren entwickelt sich eine romantische Beziehung. Bei dieser bleibt es nicht nur bei zarten Küssen. Der Leser bekommt viele heiße Sexszenen zu lesen, die zwar sehr detailliert aber dennoch besonders ansprechend, einfühlsam und berauschend geschrieben sind (daher ist Wicked auch kein Kinder-/Jugendbuch, sondern meiner Meinung nach für Erwachsene gedacht). Die Geschichte ist insgesamt ein bisschen vorhersehbar und nicht wirklich etwas Neues, dennoch bin ich schon sehr gespannt auf Band 2 der Trilogie.

Fazit: Ich kann Wicked definitiv empfehlen. Die Geschichte ist sehr spannend, ein bisschen erotisch und humorvoll. Für alle Fantasy-Fans, die kein Problem mit Sex in der Geschichte haben ist das Buch genau richtig.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Wenn ich die Pille nicht schon abgesetzt hätte, würde ich es sofort tun!

Kleine Pille, große Folgen
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Wenn ich die Pille nicht schon abgesetzt hätte, würde ich es sofort tun!

Die Pille wird geschluckt wie Smarties! Das ist nicht nur ein Spruch, sondern passiert tatsächlich genauso. Gefühlt jede Frau wirft ...

Wenn ich die Pille nicht schon abgesetzt hätte, würde ich es sofort tun!

Die Pille wird geschluckt wie Smarties! Das ist nicht nur ein Spruch, sondern passiert tatsächlich genauso. Gefühlt jede Frau wirft sich die Pille ohne große Bedenken jeden Tag ein, ohne zu hinterfragen, ob das so sinnvoll ist. Doch Isabel Morelli macht genau das - sie stellt die Selbstverständlichkeit der Verhütung mit "Pille" in Frage.

In diesem Buch geht es um die Pille und ihre Folgen. Beginnend bei der Geschichte der Pilleneinführung, über die Grundzüge des Zykluswissens bis hin zur Folgen, Problemen und Risiken durch die Pille. Außerdem erfährt der Leser was der Verhütungsmarkt gerade alternativ im Angebot hat. Aber der Reihe nach…
Isabel Morelli kennt sich mit der Pille aus, sie hat sie schließlich wie viele Frauen jahrelang genommen. Die Probleme fingen erst nach dem Absetzten an: ein "hormoneller Totalschaden", wie sie ihre Odyssee durch alle Krankheiten und Ärzte nennt. Jahrelange gesundheitliche Probleme musste sie ertragen. Umso wichtiger ist es, dass dieses Buch gehört wird. Eigentlich sollte jedes Mädchen, jede Frau, (jeder Mann) und vor allem jeder Gynäkologe dieses Buch lesen.

Warum ist gerade dieses Buch so toll? Isabel Morelli weiß einerseits wovon sie spricht und gibt diese Informationen ungeschönt aber auch ohne Übertreibung weiter. Andererseits ist das Buch ein regelrechter Rundumblick für die Welt der hormonellen Verhütung (mit der Pille) - sie liefert das ganze Paket. Die Leserin versteht, was die Pille in den 60ern bedeutet hat, wo die Probleme liegen, warum die Pille dennoch von so vielen Frauen genommen wird und warum heute niemand mehr die Pille nehmen muss. Dabei ist sie natürlich sehr direkt und in den meisten Fällen gegen die Pille. Trotzdem erklärt sie, warum die Pille auch Vorteile hat.

Insgesamt ist das Buch total verständlich, lehrreich und dabei sogar unterhaltsam. Wenn ich die Pille nicht schon abgesetzt hätte, würde ich es sofort tun! Ich finde es großartig, dass Isabel Morelli sich dafür einsetzt über die Hormon-Verhütung aufzuklären, vor allem Alternativen liefert und damit den Nerv der Zeit absolut trifft. Im Moment gibt es wieder eine sehr große Pillenmüdigkeit - umso besser, wenn jemand da ist, der einen dabei an die Hand nimmt.

Fazit: Dieses Buch ist für alle Frauen (und Männer), die die mit Hormonen verhüten oder auch nicht. Jede Frau sollte wissen, was die kleinen weißen "Smarties" mit einem anstellen und warum frau sie heute nicht mehr nötig hat.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Chemie für Nerds und alle anderen

Komisch, alles chemisch!
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Chemie ist einfach überall? Selbst das Lesen dieses Buches ist Chemie? Das muss mir erst mal jemand beweisen…

Cover: Die Autorin selbst im Chemie-Outfit mit Erlenmeyerkolben - so stellt man sich niemand ...

Chemie ist einfach überall? Selbst das Lesen dieses Buches ist Chemie? Das muss mir erst mal jemand beweisen…

Cover: Die Autorin selbst im Chemie-Outfit mit Erlenmeyerkolben - so stellt man sich niemand mit Doktortitel vor. Umso spannender verspricht das Buch zu werden. Also quasi Chemie und Spaß in einem!

Meinung: Insgesamt wird hier Chemie einfach und spannend erklärt. Angefangen vom Kaffee am Morgen und der wachmachenden Wirkung bis hin zur Zahnpasta im Bad oder dem Kuchenbacken. Mai erklärt alles so, dass man plötzlich anfängt selbst darüber nachzudenken. Die meisten Dinge sind so einfach und verständlich erklärt, dass man sofort weiß, was sie meint, wie der morgendliche Kaffee eigentlich wirkt und wie das alles sein kann. Leider gibt es einige doch sehr chemischen Stellen, die für Laien mehr Wissenschaft als Spaß sind. Vermutlich ist ein Buch über Chemie halt nicht ohne Chemie möglich. Diese doch sehr anspruchsvollen Stellen im Buch hätten meiner Meinung nach etwas leichter vermittelt werden können. Selbst mit Chemie-Hintergrundwissen muss man hier mitdenken und versteht vielleicht nicht alles. Zum Glück wechseln sich die theoretischen Inhalte immer wieder mit unterhaltsamen Alltagsgeschichten, spannendem Alltags-Chemiewissen und Anekdoten ab. Insgesamt ist das Buch also wirklich Unterhaltung und Spaß pur - gemischt mit etwas zu theoretischer Chemie für den Laien.

Fazit: Das Buch ist für alle geeignet, die Chemie lieben und hassen - denn selbst wer bisher von Chemie nicht begeistert werden konnte wird hier fündig. Chemie kann spannend sein, man muss nur richtig hinsehen. Und wer sich von ein bisschen Hintergrundtheorie nicht abschrecken lässt, kann sich auf viel Unterhaltung und Humor einstellen.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Wenn man die Liebe nicht erkennt....

Gilly Hopkins - eine wie keine
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Gilly ist ein Pflegekind und kommt wieder einmal zu einer neuen Pflegefamilie. Sie gibt sich kratzbürstig, kalt und abweisend. Eigentlich ist sie aber ein sehr nettes und liebenswertes Mädchen - das leider ...

Gilly ist ein Pflegekind und kommt wieder einmal zu einer neuen Pflegefamilie. Sie gibt sich kratzbürstig, kalt und abweisend. Eigentlich ist sie aber ein sehr nettes und liebenswertes Mädchen - das leider viel zu viele Rückschläge einstecken musste und sich daher abschottet. Am liebsten würde sie bei Ihrer leiblichen Mutter leben und konzentriert sich nur darauf, von der neuen Pflegefamilie wegzukommen.

Protagonisten: Die Figuren sind wunderbar ausgearbeitet und jede für sich liebenswert, einzigartig und besonders. Manchmal hatte ich das Gefühl Gilly zu verstehen und erst mal alles doof zu finden. So nach und nach - wie Gilly auch - habe ich alle Figuren lieben gelernt.
Jede Figur erscheint wie ein Außenseiter und ist dennoch so normal wie du und ich.

Meinung: Katherine Paterson hat es geschafft eine riesiges Gefühlschaos in so wenige Seiten zu packen. Zunächst gibt es nur Trotz, Leid, Sehnsucht und Vorurteile. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich vor allem die Gefühle der kleinen Gilly: Hilfsbereitschaft, Verständnis und Liebe.
Neben der Hauptfigur hat mich vor allem die Pflegemutter Trotter unheimlich beeindruckt. Sie nimmt Gilly trotz ihrer pubertären und kaltherzigen Stimmung an und liebt sie wie eine echte Tochter, auch wenn sie kein Geld, Wohlstand, Schönheit oder Bildung zu bieten hat - dafür aber ein großes Herz.
Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr weglegen, da noch so viel Geschichte auf so wenigen Seiten erzählt werden wollte.

Fazit: Liebenswert und herzlich - ein so gefühlsbetontes und lehrreiches Jugendbuch findet man nur selten. Großartig!