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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2021

Unterhaltsam auch für nicht Botaniker

Der Mann, der die Welt ordnete
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Im Vordergrund der Geschichte steht der Botaniker Carl. Zu Beginn geht es um seine Kindheit und wie er heranwächst, Herausforderungen in der Schule und bei seinen Eltern hat und sich immer mehr in die ...

Im Vordergrund der Geschichte steht der Botaniker Carl. Zu Beginn geht es um seine Kindheit und wie er heranwächst, Herausforderungen in der Schule und bei seinen Eltern hat und sich immer mehr in die Naturwissenschaften reinarbeitet. Parallel wird über Siegesbeck, ebenfalls Wissenschaftler, berichtet, der Carls Theorien entgegensetzen will und auch sein eigenes Leben beschreitet.

Die Zeit- und Ortswechsel sind meiner Meinung nach gut gelungen. Ich konnte allen Sprüngen folgen und fand es gut, wie Carls Kindheit beleuchtet wird, dann aber auch auf seine Entwicklung hin zum Erwachsenen beschrieben ist. Somit ist er als Charakter für mich sehr rund. Seine Gedanken passen zu ihm und ich konnte ihn mir richtig gut als klischeehaften Wissenschaftler vorstellen. Siegesbeck hat sich mir hingegen etwas weniger erschlossen und ich bin nicht richtig mit ihm warm geworden.

Dennoch hat mich das Buch sehr unterhalten. Da die Beschreibungen nicht ins Detail bezüglich Botanik oder Wissenschaft gehen, hat es mich gepackt. Die Geschichte rund um Carl scheint eher der Fokus zu sein als die Pflanzen. Der Schreibstil ist locker und ich musste mehrfach schmunzeln. Gutes Buch!

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Stürmische Zeiten im Leben der 20er

Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten
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Der Untertitel „Stürmische Zeiten“ trifft den Inhalt des Romans perfekt. Das Buch spielt in den 1920er und 30er Jahren und begleitet vor allem die Hotelleiterin Elisabeth, ihren Bruder Paul sowie die Köchin ...

Der Untertitel „Stürmische Zeiten“ trifft den Inhalt des Romans perfekt. Das Buch spielt in den 1920er und 30er Jahren und begleitet vor allem die Hotelleiterin Elisabeth, ihren Bruder Paul sowie die Köchin Minna durch das Jahrzehnt. Jede Hauptfigur hat ihre eigene Geschichte zu erzählen, nebenbei spielt auch der Rest der Familie eine Rolle. Während Elisabeth sich als Hoteldirektorin etabliert und ihr Familienleben versucht aufzubauen, muss Paul als Homosexueller in dieser Zeit zu sich finden und kommt von einer schwierigen Beziehung in die andere. Minna ist zu der Familie ein schöner Kontrast aus einer anderen Gesellschaftsschicht, sie hat jedoch ihre eigenen Herausforderungen zu meistern.

Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen, diese drei Personen über die Jahre hinweg zu begleiten. Ihre Charaktere sind rund, mit Stärken und Schwächen, und sie entwickeln sich im Laufe des Buches authentisch weiter. Sie bringen Drama, Spannung, Beziehungsstress, Liebe und vieles mehr in die Geschichte ein.

Auch passend fand ich die Zeitsprünge. Über 10 Jahre spannt das Buch, was auf den ersten Blick viel erscheinen mag, aber hervorragend zur Handlung passt und sehr gut umgesetzt wurde. Man erfährt einiges aus dem Leben der verschiedenen Jahre und erlebt so gefühlt immer die wichtigen Punkte und Abschnitte mit. Der geschichtliche Kontext spielt auch immer mehr eine Rolle. Von der Inflation, über die Große Depression auf wirtschaftlicher Seite, bis hin zu politischen Entwicklungen verschiedener Parteien, die sich immer mehr in die Beziehungen und Ausrichtungen der Personen zieht, ist alles dabei. Insgesamt ist die Geschichte wirklich gut recherchiert und rundet die Handlung ab. Durch diese „schweren“ Themen ist es jedoch kein Buch, dass man nebenbei lesen kann. Trotz des Anspruchs konnte ich es jedoch kaum aus der Hand legen und freue mich auf den nächsten Band der Serie!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Spannend - Frauenbewegung und Krimi

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Zuerst zum Äußeren: das Cover ist wunderschön gestaltet und versetzt direkt in die historische Atmosphäre der Geschichte. Auch gefällt mir, dass die Frau die Lesenden direkt anschaut, auf vielen Covern ...

Zuerst zum Äußeren: das Cover ist wunderschön gestaltet und versetzt direkt in die historische Atmosphäre der Geschichte. Auch gefällt mir, dass die Frau die Lesenden direkt anschaut, auf vielen Covern sieht man derzeit nur den Rücken. Auch die Stadt im Hintergrund ist gut dargestellt. Diese Stimmung kommt auch im Inneren des Buches stark zur Geltung. Man wird direkt in Hamburg zu Anfang des 20. Jahrhunderts hinein versetzt und die Gesellschaft mit den verschiedenen politischen Schwingungen, der Frauenbewegung und der Polarisierung zwischen Reich und Arm wird hervorragend porträtiert.

Zur Handlung: es gibt vor allem zwei Stränge, welche eng miteinander verbunden sind. Zum einen werden zwei Leichen am Hafen gefunden und Kommissar Berthold wird beauftragt, diese Fälle aufzudecken. Zum anderen kommt Anne zurück nach Hamburg, wo sie ein Frauenhaus eröffnet und Helene kennenlernt. Die Handlung kommt schnell in Fahrt und hat mich auf jeder Seite gepackt.

Die Charaktere sind nah beschrieben und ich habe mich, auch durch die wechselnden Perspektiven von Berthold, Helene und Anne, hervorragend in alle hinein fühlen können. Es war spannend, die Entwicklung vor allem von Helene mitzuerleben sowie nach und nach in die Vergangenheit von Anne hineinzutauchen. Auch die Ermittlungen haben mich gepackt und vor allem zum Ende habe ich richtig mitgefiebert.

Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Tolle Reise durch die eigenen Finanzen

Raus aus dem Finanzdschungel
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Ich habe schon einige Finanzbücher gelesen, aber noch keins, bei dem ich mich gefühlt habe, einen Roman zu lesen. „Raus aus dem Finanzdschungel“ hat mir genau dieses Gefühl gegeben. Das Buch ist als Art ...

Ich habe schon einige Finanzbücher gelesen, aber noch keins, bei dem ich mich gefühlt habe, einen Roman zu lesen. „Raus aus dem Finanzdschungel“ hat mir genau dieses Gefühl gegeben. Das Buch ist als Art Abenteuerreise strukturiert, die Kapitel beginnen mit kurzen Abschnitten im Dschungel und auf einer Seefahrt, die als Vergleich zur eigenen Reise durch die Finanzen dient.



Trotz der Leichtigkeit, gelingt es der Autorin hervorragend, finanzielle Themen zu vermitteln, sie erstellt hilfreiche Übersichten zum Beispiel über die verschiedenen Versicherungsformen und gibt wertvolle Tipps zum Sparen, Investieren, Verhandeln, etc. Das fand ich sehr erfrischend und ich habe auch bei den Basics noch etwas für mich mitnehmen können. Besonders gut fand ich auch die Abschnitte am Ende jedes Kapitels zu den nächsten Schritten, die man gehen sollte, um die Anregungen für sich selbst umzusetzen. Wie Nicole Bergmann schon am Anfang schreibt, ist es wirklich ein „Mitmachbuch“ aber auch ein guter Wegweiser, den man immer wieder heranziehen kann.



Empfehlen würde ich dieses Buch definitiv allen, die sich noch nicht ganz an die Finanzen herantrauen und einen leichten Einstieg suchen oder denjenigen, die sich zwar schon mit Finanzen beschäftigen, aber einen anderen Blickwinkel darauf bekommen wollen. Ich hatte trotz des eigentlich eher trockenen Themas viel Spaß beim Lesen und habe gleichzeitig einiges dazugelernt.

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