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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2023

Spannender Kriminalfall

Der Bojenmann
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„Der Bojenmann“ ist ein gelungener Krimi, der mich gepackt hat. Der Fall dreht sich um Leichen, die plötzlich der Reihe nach auftauchen und alle plastiniert sind. Das Ermittlerteam rund um Knudsen und ...

„Der Bojenmann“ ist ein gelungener Krimi, der mich gepackt hat. Der Fall dreht sich um Leichen, die plötzlich der Reihe nach auftauchen und alle plastiniert sind. Das Ermittlerteam rund um Knudsen und Eichhorn ermitteln.

Die Handlung wird von verschiedenen Seiten vorangetrieben und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So bekommt man Einblicke in mehrere Sichtweisen. Eine enge Bindung zu einem der Charaktere hab ich nicht aufgebaut, ist aber meiner Meinung nach in diesem Buch auch nicht nötig. Zur Spannung beigetragen haben einzelne Abschnitte, die aus der Sicht des Mörders beschrieben sind. Davon hätten es gerne mehr sein können.

Generell ist der Ton seicht, wird an manchen Stellen durch Humor aufgelockert und die Stimmung des Nordens wird authentisch wiedergegeben. Bei manchen Beschreibungen vom Plastinieren habe ich ein paar Sätze übersprungen, weil sie mir etwas zu gruselig waren, es ist aber trotzdem ein leichter Krimi, der nicht zu brutal ist.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Überspitzt und ohne Lösung

Anti-Girlboss
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Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist ...

Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist an sich angenehm. Sie erzählt flüssig und ich hatte das Gefühl, ihr beim Sprechen zuzuhören. Sie beschreibt einige Situationen aus ihrem eigenen Leben und versucht das Buch persönlich zu machen. An vielen Stellen wirkte das Buch auf mich jedoch, als würde sie sich einfach nur über das Leben beschweren wie es aktuell ist und wie die Gesellschaft über arbeitende Frauen denkt. Manchmal lenkt sie ein, dass es nicht immer so ist, aber beschwert sich dann doch überwiegend nur.

Generell finde ich es auch gut zu überspitzen, um einen Punkt zu unterstreichen. Vor allem bei Themen, die von den Standardansichten abweichen, kann dies ein nützliches Stilmittel sein. Ich kann einige Argumente im Buch auch nachvollziehen und würde zustimmen, Lösungsansätze werden jedoch wenig genannt.

Insgesamt also ein guter Ansatz, der normal sehr bei mir angekommen wäre, das Buch geht für mich aber zu sehr ins rumnörgeln rein.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Berührender Schreibstil

Wovon wir leben
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„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, ...

„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, die sie stark prägen und vor allem zu Anfang des Buches einen großen Teil einnehmen. Julia erzählt in einem eher trockenen Ton aus der Ich-Perspektive, mit dem ich mich trotzdem einfinden konnte. Sie hat einen sehr realistischen Blick auf die Welt, Humor schwingt ganz subtil in manchen Stellen mit. Auch wenn sie das Dorf, die Beziehung mit ihren Eltern oder die wenigen anderen Menschen um sich herum beschreibt, ist der Ton nüchtern gehalten, aber genau auf den Punkt getroffen. Die Beziehung zu ihren Eltern scheint eher unpersönlich. Sie spricht von „der Vater“ und „die Mutter“ und geht kaum auf Gefühle zwischen ihnen ein.



Im Dorf der Eltern trifft sie auf Oskar, den sie als „der Städter“ bezeichnet. Hier kommen jedoch direkt mehr Gefühle ins Spiel. Sie fühlt sich befreit nach ihrer ersten Unterhaltung mit Oskar und über die Beschreibung ihres Atems kann man auch die Gefühlswelt verstehen. Oskar hat einen Herzinfarkt erlitten, Julia erkennt einige Parallelen in ihm und sie entwickeln eine eigene Nähe zueinander.



Teilweise durch das Thema, aber vor allem auch durch den eher nüchternen Schreibstil hat das Buch ein eigenes Gefühl bei mir hinterlassen. Es berührt auf seine eigene Art und wirft vor allem ein Licht auf zwischenmenschliche Beziehungen sowie den Umgang mit Krankheiten und den Mut im Leben.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Spannend und kurzweilig

Der Weg ins Feuer
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„Der Weg ins Feuer“ ist ein spannender Thriller, in dem es um Betty Rhyzyk geht, die als Drogenfahnderin einen neuen Auftrag bekommt. Auch wenn sie anfangs keine Lust auf den Auftrag hat, der sich für ...

„Der Weg ins Feuer“ ist ein spannender Thriller, in dem es um Betty Rhyzyk geht, die als Drogenfahnderin einen neuen Auftrag bekommt. Auch wenn sie anfangs keine Lust auf den Auftrag hat, der sich für sie erst einmal langweilig anhört, kommt es Schlag auf Schlag zu neuen Ereignissen, die Betty tiefer in das Geschehen einbinden und Gefahr aussetzen.

Ich hab das erste Buch der Serie nicht gelesen und kannte Bettys Vergangenheit daher nur über die wenigen Beschreibungen, die am Anfang des zweiten Bandes zu finden sind. Das reichte jedoch, um den Kontext und Bettys psychischen Zustand zu verstehen. Betty wird gut dargestellt, sie hat schon einiges mitgemacht, was sie psychisch belastet und ihre Handlungen prägt. Dadurch wird das Buch jedoch auch authentisch und es war gut, nicht nur perfekte Hauptdarstellerinnen zu erleben.

Die Handlung hat mir ebenfalls gefallen. Drogenkartelle, mysteriöse Banden, rätselhafte Botschaften … eine gute Mischung, die den Thriller ausmachen und mich gefesselt hat. Schnell sind die 350 Seiten ausgelesen und vor allem das Ende hat mich richtig gepackt.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Mit Höhen und Tiefen

Blankenese - Zwei Familien
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Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut ...

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut dargestellt. Das politische Geschehen wird authentisch in die Handlung eingeflochten, die Situation für die Juden in den 30er Jahren in Deutschland kommt vor allem im späteren Teil des Buches deutlich rüber und hat mich mitgenommen. Hier sind auch die Zeitsprünge nützlich; man erlebt wichtige Stellen der Charaktere über einige Jahre hinweg, sieht so, wie sie sich entwickeln, wie sich aber auch die Zeit um sie herum ändert.

Bei den Personen habe ich etwas gebraucht, um mit ihnen warm zu werden. Die Beziehung zwischen Leni und John geht am Ende sehr schnell, der Funke bei mir ist aber nicht übergesprungen, da wenig schöne Szenen zwischen ihnen beschrieben werden und sie gleich ihre ersten Herausforderungen meistern müssen.
Irma hingegen war für mich eine sehr ausgeprägte Person, mit der ich auch von Anfang bis Ende mitgefühlt habe. Sie ist eine starke Frau, die einiges im Leben durchmachen musste, sicherlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, aber am Ende trotzdem für andere da ist und für ihre Werte einsteht.

Insgesamt also ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mir dennoch gut gefallen hat. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es im nächsten Band weitergeht.

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