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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2023

Spannend und viel los

Wolfskinder
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„Wolfskinder“ ist ein wirklich spannender Thriller, der mich direkt gepackt hat. Im Mittelpunkt steht eine mysteriöse Siedlung, Jakobsleiter. Über mehrere Jahre hinweg verschwinden Frauen und niemand kann ...

„Wolfskinder“ ist ein wirklich spannender Thriller, der mich direkt gepackt hat. Im Mittelpunkt steht eine mysteriöse Siedlung, Jakobsleiter. Über mehrere Jahre hinweg verschwinden Frauen und niemand kann die Fälle aufklären. Eine der Frauen, die vor Jahren verschwunden ist, ist Juli, beste Freundin von Smilla, eine Volontärin bei der Presse, die den Fall nicht vergessen kann. Als zwei weitere Frauen verschwinden, wird sie mitten in den Fall reingezogen.

Direkt am Anfang lernt man viele verschiedene Charaktere kennen; Jesse, Rebekka, Edith, Smilla, die Lehrerin, … das hat es zuerst etwas schwierig gemacht, die Personen für mich einzuordnen, das ging aber schnell besser. Die kurzen Kapiteln aus den vielen Perspektiven bringt die Handlung rasch vorwärts. Über die Seiten hinweg lernt man dann vor allem Jesse und Smilla näher kennen.

Auch der Kriminalfall war spannend. Ich hatte immer wieder neue Vermutungen. Die Rätsel rund um das Dorf werden teilweise schon zur Hälfte des Buches aufgelöst, wodurch immer wieder neue Informationen kommen und ich neue Ideen hatte.

Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Leichte Kost mit Höhen und Tiefen

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Die anfangs 17-jährige Sabine steht an einem Umbruch in ihrem Leben: eine Arbeitsstelle finden, Chaos mit Jungs und eine Familie, die sie in eine bestimmte Richtung drängt. Im ersten Teil des Buches muss ...

Die anfangs 17-jährige Sabine steht an einem Umbruch in ihrem Leben: eine Arbeitsstelle finden, Chaos mit Jungs und eine Familie, die sie in eine bestimmte Richtung drängt. Im ersten Teil des Buches muss Sabine nach St. Peter reisen, um dort ihrer Tante auszuhelfen. Schnell gewöhnt sie sich an die neue Umgebung und lernt auch Tom kennen. Ihr Aufenthalt kommt aber schnell zu einem Ende und sie macht sich zurück nach Gelsenkirchen, wo sie einen neuen Job anfängt, der ihr nicht gefällt, und von Berti umworben wird.

Das Buch ist seicht und in einem lockeren Stil geschrieben. Vor allem am Anfang geht alles reibungslos - auch wenn Sabine nicht nach St. Peter fahren möchte und dafür sogar ihren Italienurlaub absagen muss, scheint es doch kein Problem zu sein. Mich hat es gewundert, wie schnell ihre Mutter den Urlaub abgesagt hat und es nicht zur Diskussion stand, ob Sabine fährt. Auch auf St. Peter geht alles einfach, Sabine findet einen weiteren Nebenjob, lernt schwimmen, was ihr vorher so schwer gefallen ist, und fühlt sich wohl. Dann kommt die Wende, als Sabine wieder zurück nach Hause muss.

An sich ist die Handlung nett. Auch die Charaktere, vor allem Sabine, ihre beste Freundin Rita und Tom, sind gut beschrieben. In die Tiefe geht das Buch nicht. Der Unfall im Bergwerk kam für mich aus dem Nichts und passte nicht ganz richtig in die Geschichte. Ansonsten ist es aber eine nette Lektüre, die ich an einem Wochenende durchgelesen und mit der ich entspannt habe.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Spannender Kriminalfall

Der Bojenmann
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„Der Bojenmann“ ist ein gelungener Krimi, der mich gepackt hat. Der Fall dreht sich um Leichen, die plötzlich der Reihe nach auftauchen und alle plastiniert sind. Das Ermittlerteam rund um Knudsen und ...

„Der Bojenmann“ ist ein gelungener Krimi, der mich gepackt hat. Der Fall dreht sich um Leichen, die plötzlich der Reihe nach auftauchen und alle plastiniert sind. Das Ermittlerteam rund um Knudsen und Eichhorn ermitteln.

Die Handlung wird von verschiedenen Seiten vorangetrieben und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So bekommt man Einblicke in mehrere Sichtweisen. Eine enge Bindung zu einem der Charaktere hab ich nicht aufgebaut, ist aber meiner Meinung nach in diesem Buch auch nicht nötig. Zur Spannung beigetragen haben einzelne Abschnitte, die aus der Sicht des Mörders beschrieben sind. Davon hätten es gerne mehr sein können.

Generell ist der Ton seicht, wird an manchen Stellen durch Humor aufgelockert und die Stimmung des Nordens wird authentisch wiedergegeben. Bei manchen Beschreibungen vom Plastinieren habe ich ein paar Sätze übersprungen, weil sie mir etwas zu gruselig waren, es ist aber trotzdem ein leichter Krimi, der nicht zu brutal ist.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Überspitzt und ohne Lösung

Anti-Girlboss
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Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist ...

Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist an sich angenehm. Sie erzählt flüssig und ich hatte das Gefühl, ihr beim Sprechen zuzuhören. Sie beschreibt einige Situationen aus ihrem eigenen Leben und versucht das Buch persönlich zu machen. An vielen Stellen wirkte das Buch auf mich jedoch, als würde sie sich einfach nur über das Leben beschweren wie es aktuell ist und wie die Gesellschaft über arbeitende Frauen denkt. Manchmal lenkt sie ein, dass es nicht immer so ist, aber beschwert sich dann doch überwiegend nur.

Generell finde ich es auch gut zu überspitzen, um einen Punkt zu unterstreichen. Vor allem bei Themen, die von den Standardansichten abweichen, kann dies ein nützliches Stilmittel sein. Ich kann einige Argumente im Buch auch nachvollziehen und würde zustimmen, Lösungsansätze werden jedoch wenig genannt.

Insgesamt also ein guter Ansatz, der normal sehr bei mir angekommen wäre, das Buch geht für mich aber zu sehr ins rumnörgeln rein.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Berührender Schreibstil

Wovon wir leben
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„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, ...

„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, die sie stark prägen und vor allem zu Anfang des Buches einen großen Teil einnehmen. Julia erzählt in einem eher trockenen Ton aus der Ich-Perspektive, mit dem ich mich trotzdem einfinden konnte. Sie hat einen sehr realistischen Blick auf die Welt, Humor schwingt ganz subtil in manchen Stellen mit. Auch wenn sie das Dorf, die Beziehung mit ihren Eltern oder die wenigen anderen Menschen um sich herum beschreibt, ist der Ton nüchtern gehalten, aber genau auf den Punkt getroffen. Die Beziehung zu ihren Eltern scheint eher unpersönlich. Sie spricht von „der Vater“ und „die Mutter“ und geht kaum auf Gefühle zwischen ihnen ein.



Im Dorf der Eltern trifft sie auf Oskar, den sie als „der Städter“ bezeichnet. Hier kommen jedoch direkt mehr Gefühle ins Spiel. Sie fühlt sich befreit nach ihrer ersten Unterhaltung mit Oskar und über die Beschreibung ihres Atems kann man auch die Gefühlswelt verstehen. Oskar hat einen Herzinfarkt erlitten, Julia erkennt einige Parallelen in ihm und sie entwickeln eine eigene Nähe zueinander.



Teilweise durch das Thema, aber vor allem auch durch den eher nüchternen Schreibstil hat das Buch ein eigenes Gefühl bei mir hinterlassen. Es berührt auf seine eigene Art und wirft vor allem ein Licht auf zwischenmenschliche Beziehungen sowie den Umgang mit Krankheiten und den Mut im Leben.

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