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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

In den Bann gezogen

Zirkus der Wunder
5

Nell, ein Mädchen überzogen mit Muttermalen, wurde ihr ganzes Leben lang angestarrt und fühlte sich als Außenseiterin.
Als der Zirkus der Wunder in der Region Halt macht, wittert ihr Vater eine Chance, ...

Nell, ein Mädchen überzogen mit Muttermalen, wurde ihr ganzes Leben lang angestarrt und fühlte sich als Außenseiterin.
Als der Zirkus der Wunder in der Region Halt macht, wittert ihr Vater eine Chance, Geld zu machen und verkauft sie an den Zirkusdirektor Jasper. So wird aus Nell eines von Jaspers Wundern und sie merkt, dass diese Besonderheit nicht unbedingt etwas schlimmes ist. Mit dem Ruhm kommen jedoch auch einige Herausforderungen.

Die Zirkusatmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Sie hat etwas Magisches, das sich durch das gesamte Buch zieht. Im Vordergrund stehen Nell sowie Jasper und sein Bruder Toby. Zwischen ihnen wird in der Perspektive gewechselt. Alle drei Charaktere waren rund und hatten ihren Platz im Buch. Auch wenn für mich noch mal ein stärkerer Fokus auf Nell und Jasper gelegen hat.

Die Handlung ist vor allem im mittleren Teil etwas langsam, das wird jedoch durch die Atmosphäre wettgemacht. Mich hat die Geschichte mitgerissen. Das bunte Zirkusleben wirkt faszinierend, gleichzeitig ist es aber auch erschreckend zu sehen, wie mit Nell und den anderen Wundern umgegangen wird. Die eher actiongeladenen Stellen und vor allem das Ende haben mich dann komplett gepackt.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.10.2022

Eintauchen in eine Familiengeschichte

Die Sehnsucht nach Licht
0

Der Roman „Die Sehnsucht nach Licht“ beschreibt die Familiengeschichte der Familie Steiner, die von der Arbeit im Bergwerk geprägt ist. Es gibt zwei Zeitstränge; zum einen die Handlung, die Anfang des ...

Der Roman „Die Sehnsucht nach Licht“ beschreibt die Familiengeschichte der Familie Steiner, die von der Arbeit im Bergwerk geprägt ist. Es gibt zwei Zeitstränge; zum einen die Handlung, die Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt und die harte Arbeit im Bergwerk beschreibt, zum anderen der Strang 100 Jahre später, in dem Luisa Steiner im Besucherbergwerk auf den Spuren der Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte geht.

Die Wechsel zwischen den Zeiten finde ich wirklich gut gemacht. Die Informationen bauen aufeinander auf, dass die Vergangenheit hilft, die neuen Entdeckungen von Luisa in der Gegenwart besser zu verstehen oder für sich selbst in Kontext zu setzen. Beide Umgebungen sind anschaulich beschrieben. Besonders die Bräuche in der Vergangenheit fand ich interessant. Hinzu kommen ein paar wissenschaftliche Aspekte, wie der Umgang mit Radioaktivität. Diese sind unterschwellig in die Geschichte eingeflochten, sodass man mehr darüber erfährt, diese Geschehnisse aber nicht zu sehr in den Vordergrund rücken.

Luisa ist eine wirklich sympathische Frau. Es war schön, mit ihr auf die Erkundungen zu gehen. Die anderen Charaktere sind hingegen etwas flach und gehen unter, das hat mich aber nicht allzu sehr gestört, da so der Fokus auf die allgemeine Familiengeschichte und den geschichtlichen Kontext gelegt werden konnte.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Aktuelles Thema

Alle_Zeit
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Mit dem Buch „Alle Zeit“ wirft Teresa Bücker einen neuen Blick auf den Wert von Zeit und beschreibt eine Zeitkultur. Sie geht hierbei auf verschiedene Aspekte ein; wie zu erwarten Arbeitszeit und Freizeit, ...

Mit dem Buch „Alle Zeit“ wirft Teresa Bücker einen neuen Blick auf den Wert von Zeit und beschreibt eine Zeitkultur. Sie geht hierbei auf verschiedene Aspekte ein; wie zu erwarten Arbeitszeit und Freizeit, aber darüber hinaus auch das Teilen von Zeit, Care Arbeit und Zeit für Politik.

Das Thema ist aktuell und ich konnte mich in vielen ihrer Ausführungen wiederfinden; das Gefühl, dass man immer zu wenig Zeit hat, beschäftigt zu sein aber auch als Statussymbol nutzt. Es war spannend zu lesen, wie sich zum Beispiel die Arbeitszeit im Laufe der Jahre verändert hat und wie neue Konzepte wie Home Office darauf einen Einfluss nehmen.

Der Schreibstil ist flüssig. Teresa Bücker kann sehr gut mit Sprache umgehen und hat das Thema eingängig vermittelt. Zwischen ihre eigenen Ausführungen mischen sich teilweise Zitate, teilweise indirekt herangezogene Quellen. Auch auf das Gendern achtet sie, setzt dies aber auf natürliche Art um.

Insgesamt ein interessantes Buch, dass die Zeitkultur hinterfragt und mich ebenfalls zum Nachdenken über meine eigene Zeit gebracht hat.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eigenartige Dystopie

Das Gesetz der Natur
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Im Mittelpunkt dieser Dystopie steht Gaia, eine „Mutantin“, die im Wald Nordamerikas aufwächst. Sie kann als Einzige in ihrem Umfeld lesen, lernt gleichzeitig zu jagen und zu kämpfen. Die Stämme um sie ...

Im Mittelpunkt dieser Dystopie steht Gaia, eine „Mutantin“, die im Wald Nordamerikas aufwächst. Sie kann als Einzige in ihrem Umfeld lesen, lernt gleichzeitig zu jagen und zu kämpfen. Die Stämme um sie herum sind wild und brutal. Gaia ist einige der wenigen Personen, die im Buch auch namentlich benannt und näher beschrieben wird. Die anderen haben Bezeichnungen wie „Lehrer“ oder „Jäger“.

Es hat gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Er wirkt distanziert auf mich und etwas eigenartig geschrieben. Mit der Zeit fühlte es sich jedoch natürlicher an. Vor allem der Einstieg war dadurch jedoch etwas schwierig. Auch die eingerückten Absätze haben mich anfangs verwirrt.

Bücher des Diogenes Verlages mag ich normal sehr gerne. Ich liebe die Cover, die nebeneinander auch im Regal so gut aussehen, mag die Bücher, die sich auch von den anderen Romanen, die ich sonst gerne lese, durch ihren eigenen Stil absetzen. Dieses Buch konnte mich jedoch nicht ganz packen. Der Stil war dann doch zu eigenartig, die Geschichte zu extrem. Auch die Qualität der Seiten, die sehr dünn sind, hat mir nicht ganz so gut gefallen.

Für Fans von Dystopien sicher ein leichteres Werk zu lesen, ich habe jedoch gebraucht, mich einzulesen und bin mit Gaia nur teilweise warm geworden.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

So schön wie die Vorgänger

Die Wunderfrauen
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Ich hatte schon gar nicht mehr mit einem Folgeband der Wunderfrauen gerechnet und mich demnach umso mehr gefreut, als ich das Buch in den Händen hielt. Auch die Weihnachtsedition konnte mit den Vorgängern ...

Ich hatte schon gar nicht mehr mit einem Folgeband der Wunderfrauen gerechnet und mich demnach umso mehr gefreut, als ich das Buch in den Händen hielt. Auch die Weihnachtsedition konnte mit den Vorgängern mithalten und hat mir sehr gut gefallen.

In diesem Teil der Wunderfrauen dreht sich alles rund um die Freundinnen vor der Weihnachtszeit. Rund 20 Jahre nach dem 3. Band hat sich natürlich einiges getan, sie sind älter geworden, haben erwachsene Kinder und teilweise auch Enkelkinder. Die Handlung wird in den 90ern weitergeführt, gleichzeitig gibt es einige Rückblicke, die die letzten Jahre aufgreifen.

Die Protagonistinnen gefallen mir weiterhin sehr gut. Sie haben alle ihre eigenen Stärken und Schwächen und auch ihre Gefühle sind klar dargestellt. Luise gefällt mir hier weiterhin am besten, besonders auch die Ausschnitte aus ihrem kleinen Rezeptbuch zwischen den Kapiteln. Bei Helga und Annabel wird es manchmal etwas melancholisch, die spritzigen Dialoge konnten die Stimmung dann doch wieder auflockern.

Insgesamt ein gelungenes Buch, dass inhaltlich zwar nicht 1:1 an die Trilogie anschließt, aber ein tolles Bonusbuch für Fans der Serie ist.

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