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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

Seichter Roman

Mörderische Masche
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Als Henri auf seinem Hochzeitstag plötzlich über den Tod seiner Frau informiert wird, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Neben der Trauer um seine Frau gilt es nun, sich um Maikes Handarbeitsladen ...

Als Henri auf seinem Hochzeitstag plötzlich über den Tod seiner Frau informiert wird, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Neben der Trauer um seine Frau gilt es nun, sich um Maikes Handarbeitsladen zu kümmern, inklusive der Angestellten Edda. Edda will den Laden unbedingt weiterführen und so zieht sie Henri mehr in das Geschäft, bringt ihm Stricken bei und lädt ihn in den Häkelclub ein. Henri vermutet derweil, dass mehr hinter Maikes Tod steckt und macht sich an die Ermittlungen.

Henri und Edda waren mir direkt sympathisch. Sie werden gut als Charaktere dargestellt und wirken sehr locker und eigensinnig. Vor allem Henri ist mir ans Herz gewachsen.

Der Schreibstil ist einfach gehalten. An einigen Stellen musste ich schmunzeln und bin gut durch das Buch gekommen. Durch diese Leichtigkeit tritt der Krimi etwas in den Hintergrund. Der Fall rund um Maikes Tod wirkte etwas an den Haaren herbeigezogen. Durchzogen von Situationskomik und manchen Überspitzungen ist es dennoch ein unterhaltsamer Roman für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Melancholisch auf leichte Art

Meine verlorene Freundin
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„Meine verlorene Freundin“ handelt von der Ich Erzählerin, die an den Tod ihrer Schulkameradin Gema im Alter von 15 Jahren zurückdenkt und im Laufe des Buches mit Freundinnen und anderen Bekannten über ...

„Meine verlorene Freundin“ handelt von der Ich Erzählerin, die an den Tod ihrer Schulkameradin Gema im Alter von 15 Jahren zurückdenkt und im Laufe des Buches mit Freundinnen und anderen Bekannten über Gema ins Gespräch kommt.

Die Geschehnisse rund um Gema spielen eine wichtige Rolle im Buch. Es wird auf verschiedene Themen eingegangen, zum Beispiel auch, dass sie mit ihrem jungen Alter noch kaum eine Identität im Internet hatte oder dass viele sie einfach irgendwann vergessen bzw. ihren Tod als normal angesehen haben. Dies wird im neutralen Ton aus der Perspektive der Ich Erzählerin beschrieben.
Neben Gema macht jedoch auch das Leben der Ich Erzählerin nachdenklich. Ihre Beziehung zu Bruno bröckelt, sie reflektiert viel und macht interessante Beobachtungen.

Die Ich Erzählerin lernt man über die Seiten hinweg besser kennen, andere Charaktere sind eher nebensächlich, auch wenn man von Bruno einen guten Eindruck bekommt.

Schreibstil und Länge passten ebenfalls. Die Autorin bringt ihre Hauptpunkte zur Geltung, zieht diese aber nicht zu sehr in die Länge.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Spannender Krimi

Das letzte Grab
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Der Krimi „Das letzte Grab“ hat mich komplett gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nach einer Nacht mit einem unbekannten Liebhaber bekommt Carla morgens einen Anruf, der sie sofort ...

Der Krimi „Das letzte Grab“ hat mich komplett gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nach einer Nacht mit einem unbekannten Liebhaber bekommt Carla morgens einen Anruf, der sie sofort in ihre Kanzlei holt. Dort erfährt sie von einem türkischen Konsul, dass ihr Exmann in der Türkei gestorben ist. Als sie nach Hause kommt, findet sie ihre Wohnung nicht nur völlig zerstört vor, sondern auch den Mann der Nacht tot in ihrem Kleiderschrank. Schnell wird klar, dass etwas nicht stimmt, Carla gerät selbst in Gefahr und es folgt eine Verstrickung nach der anderen.

Die Handlung ist wirklich spannend. Ständig passiert etwas und es kommt zu unerwarteten Wendungen. Die Kunstschmuggelei fand ich ebenfalls ein interessantes Thema im Buch. Auch die Charaktere sind gut dargestellt. Selbst Nebenfiguren konnte ich mir gut vorstellen und schienen rund zu sein. Carla selbst ist sympathisch und eine mutige Frau. Ich habe sie gerne auf den Ermittlungen begleitet.

Der Schreibstil ist ebenfalls flüssig. Die Kapitel sind kurz und lassen einen durch den Krimi fliegen. Die Handlung wird durchgehend aus Carlas Perspektive beschrieben, was mir sehr gut gefiel.

Insgesamt ein toller Krimi und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Vielschichtiger Briefroman

Das Glück auf der letzten Seite
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Ich habe noch nie einen Briefroman in dieser Form gelesen und war gespannt darauf, was mich erwarten würde. Trotz der Unterschiede zu den für mich eher gewohnten Romanen konnte ich gut in das Buch einfinden. ...

Ich habe noch nie einen Briefroman in dieser Form gelesen und war gespannt darauf, was mich erwarten würde. Trotz der Unterschiede zu den für mich eher gewohnten Romanen konnte ich gut in das Buch einfinden. Im Mittelpunkt steht Anne-Lise, die 2016 bei einem Hotelaufenthalt ein Manuskript findet. Schnell macht sie den Autor, Sylvestre, ausfindig, der dieses Buch vor 30 Jahren begonnen hat, aber nie beendet. Dies hat wohl jemand anderes gemacht und neugierig begibt sich Anne-Lise auf die Suche nach der Entstehung des Buches.

Beim Lesen habe ich mich immer in die Jane Austen Zeit hineinversetzt gefühlt. Ich hatte immer eher Menschen einer ganz anderen Zeitperiode als der heutigen vor Augen, da der Sprachstil eher formell und älter wirkt. Das passt natürlich gut zu dem Briefformat. Umso erstaunlicher, dass die Briefe 2016 geschrieben werden und nebenbei Wörter wie Brexit fallen. Dieser Kontrast hat das Lesen noch interessanter gemacht.

Die Briefe sind meistens nur wenige Seiten lang, wodurch man schnell durch das Buch kommt. Auch mit diesem Format hatte ich das Gefühl, die Charaktere nach und nach besser kennenzulernen und einer richtigen Handlung zu folgen. So wollte ich selbst erfahren, wie das Manuskript entstanden ist und was Anne-Lise herausfinden würde.

Insgesamt ein neues Leseerlebnis für mich, das mich komplett überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Die vielfältigen Geschichten der Hansens

Schritt ins Licht
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„Schritt ins Licht“ ist ein weiterer Roman von Ellin Carsta über die Geschichte der Familie Hansen. Wie sich schon durch den Klappentext vermuten lässt, steht die Geschichte von Amala Hansen im Vordergrund. ...

„Schritt ins Licht“ ist ein weiterer Roman von Ellin Carsta über die Geschichte der Familie Hansen. Wie sich schon durch den Klappentext vermuten lässt, steht die Geschichte von Amala Hansen im Vordergrund. Amala hatte bisher kaum Berührungspunkte mit der Familie, da ihre Eltern in die USA gezogen waren, wo sie aufwuchs. Zu Beginn des Romans besucht sie ihren Großonkel Georg in Hamburg, wo sie ebenfalls versucht, ihre Karriere als Schauspielerin zu starten. Gleichzeitig finden einige andere Handlungsstränge statt, wie zum Beispiel das Überleben des Kaffeehauses in Wien.

Der Mix an Charakteren ist wirklich toll; Amala als jüngere Frau, die ihren Weg noch finden muss und gleichzeitig mit Vorurteilen konfrontiert wird, Georg, welcher der weise Ratgeber der Familie zu sein scheint, Therese als ambitionierte Geschäftsfrau, die aber auch einige Zweifel hat, dann gibt es noch 1-2 „böse“ Charaktere, sowie ein paar andere eher Randfiguren. So haben alle ihre eigenen Themen, die sie mit in das Buch bringen. Mir wäre es zwar lieber gewesen, etwas weniger Geschichten in den Hauptfokus zu ziehen, aber die Vielfalt hat auch etwas.

Aufgrund der vielen Charaktere war es am Anfang etwas schwierig für mich, ohne Vorkenntnisse der anderen Romane, in das Buch einzusteigen. Fans der Serie werden sich aber bestimmt freuen, die Personen alle wiederzutreffen.

Am besten hat mir die Handlung rund um Amala gefallen. Als Frau mit dunkler Hautfarbe hat sie es im zu der Zeit sehr konservativen Hamburg nicht leicht. Ihr werden Steine in den Weg gelegt, als sie sich für eine Stelle als Schauspielerin bewirbt, und wird sogar direkt in Gesprächen mit Vorurteilen konfrontiert. Umso schöner zu lesen, wie sie sich den Herausforderungen stellt. Mit dabei ihr Großonkel Georg, der sie unterstützt und immer für einen Rat gut ist.

So hat mir der Roman insgesamt gut gefallen, auch wenn mir der Fokus auf Amala und eventuell eine weitere Handlung lieber gewesen wäre.

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