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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2022

Nur teilweise gepackt

Die Familie
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„Die Familie“ handelt von den beiden Freundinnen Antonia und Sofia, die gemeinsam in New York im Mafia-Milieu aufwachsen. Mit der Zeit entfernen sich die zwei voneinander und scheinen ihren eigenen Leben ...

„Die Familie“ handelt von den beiden Freundinnen Antonia und Sofia, die gemeinsam in New York im Mafia-Milieu aufwachsen. Mit der Zeit entfernen sich die zwei voneinander und scheinen ihren eigenen Leben nachzugehen. Verbunden bleiben sie durch die Geheimnisse der „Familie“.

Den Klappentext fand ich direkt interessant und bin mit einer sehr positiven Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Diese konnte es jedoch nicht ganz treffen. Vielleicht lag es am Schreibstil, jedoch konnten mich Antonia und Sofia nicht ganz mitnehmen. Man begleitet sie über die Jahre hinweg und liest, wie sie sich in ihrem Alltag zurechtfinden, die Schule abschließen, Beziehungen starten und eigene Träume spinnen. Dabei kam für mich keine richtige Nähe zu den beiden auf. Als interessantesten der Charaktere fand ich Antonias Mutter Lina. Über sie wurden mehr Gedanken geteilt und auf die Gefühle eingegangen. Gerne hätte ich auch mehr über ihren Hintergrund erfahren. Die anderen blieben eher blass.

Die Handlung nimmt auch sehr spät erst an Fahrt auf. Als Antonia und Sofia jedoch in verzwicktere Situationen kommen, wurde es auch schnell spannend. Damit haben mich vor allem die letzten ca. 100 Seiten überzeugt.

Gut gelungen ist es, die Atmosphäre mit der Mafia zu gestalten. Es liegt immer etwas Geheimnisvolles in der Luft und ich wollte wissen, was es mit der Familie auf sich hat. Auch der Kontext wird gut beschrieben. Man erfährt etwas über die Italiener in New York zu der Zeit, wie immer mehr Menschen von Europa in die USA fliehen, etc.

Allgemein hat das Buch einiges an Potenzial, konnte mich jedoch nicht ganz packen. Deshalb beende ich es mit etwas gemischten Gefühlen.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Spannende Lebensgeschichte

Violeta
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Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist ...

Violeta, die Protagonistin des Romans, ist eine außergewöhnliche Frau, die in Südamerika Anfang des 20. Jahrhunderts aufwächst und ihrem Enkel über ihr 100jähriges Leben schreibt. Das gesamte Buch ist als Erzählung aus Violetas Sicht aufgebaut, sie beschreibt ihre Erlebnisse und spricht ihren Enkel regelmäßig direkt an. Neben Violetas Leben, ihrer Familie, Beziehungen, Kinder und Umzüge, werden auch politische und gesellschaftliche Themen behandelt wie Homosexualität zu der Zeit, Krieg, kulturelle Unterschiede, die Rolle der Frau, etc.

Für mich war es interessant, in Violetas Kopf einzutauchen und mitzuerleben, wie sie sich als starke Frau im Laufe der Jahre stellt. Auch wenn sie wenig auf direkte Gefühle eingeht und eher in einem neutralen Ton schreibt, fand ich sie nahbar und gut dargestellt.

Der Schreibstil ist ähnlich wie bei anderen Büchern von Isabel Allende. Sie hat ihre eigene Art zu schreiben, die ich mag. Es ist kein Buch, das man leichtfertig in einem Rutsch herunterliest, aber dennoch sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Tolle Fortsetzung einer spannenden Serie

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Es geht weiter im Palais Heiligendamm! Ich habe die ersten beiden Teile bereits verschlungen und bin auch vom dritten Band der Serie begeistert! Diesmal fokussiert sich die Geschichte auf Julia, Paul und ...

Es geht weiter im Palais Heiligendamm! Ich habe die ersten beiden Teile bereits verschlungen und bin auch vom dritten Band der Serie begeistert! Diesmal fokussiert sich die Geschichte auf Julia, Paul und Luise. Während Julia mit dem steigenden Nazionalsozialismus in der Schule, dem Einfluss auf sie und ihre Freundinnen, sowie dem Beginn ihres Liebesleben zurecht kommen muss, befindet sich Paul als Homosexueller immer mehr in Gefahr. Luise hingegen hat ihre eigenen privaten und beruflichen Herausforderungen.
Obwohl das Wissen der ersten beiden Bände hilft, würde ich sagen, dass man das Buch auch ohne die anderen Teile lesen und gut verstehen kann.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Trotz der über 500 Seiten wurde mir nie langweilig, da immer etwas Neues passierte. Die Perspektive wechselt zwischen Julia, Paul und Luise, sodass man in alle drei Leben Einblicke bekommt und auch sieht, wie sich die Politik zu der Zeit auf das Leben unterschiedlicher Personen auswirkte. Zu Beginn war der Fokus für mich etwas zu sehr auf dem politischen Geschehen, das hat sich jedoch schnell geändert und der Kontext der 30er Jahre in Deutschland wurde auf angenehme Art in die Handlung eingeflochten. Die Darstellung der 30er wirkte für mich realistisch.

Julia, Paul und Luise haben alle ihre eigenen Köpfe, sind mutig und gut mit Schwächen und Stärken beschrieben. Mir hat es gefallen, welche verschiedenen Herausforderungen sie meisten müssen und wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu folgen. Er hat es einfach gemacht, auch in schwierige Themen einzutauchen. So wurde das Buch sehr kurzweilig und interessant.

Ich freue mich auf den hoffentlich nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Rezept für eine neue Ausrichtung

Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen
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Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er ...

Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er vor allem im ersten Teil darauf ein, warum die gängige Herangehensweise an Ziele nicht zwingend weiterführt. Er nennt einige Beispiele, die seine Theorie veranschaulicht. In den folgenden Kapiteln bringt er die innere Ausrichtung ins Spiel und verknüpft Sinn, Weg und Ziel. Nach und nach gibt er wie am Anfang beschrieben ein „Rezept“, wie man zu dieser Neufindung kommt.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Frädrich regt zum Nachdenken an und bringt einen neuen Ansatz ins Spiel, der vor allem in der heutigen Zeit getrieben von Ambitionen und KPIs wertvoll ist. Das Kapitel über Drogen und Bewusstseinserweiterung hat mich etwas irritiert, aber der Rest hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist locker. Ich konnte ihm von Anfang bis Ende gut folgen und musste an mehreren Stellen schmunzeln. Manchmal ist er ironisch oder hinterfragt Sprichwörter und Glaubenssätze. An anderen Stellen ist die Sprache schon fast poetisch mit Vergleichen und Metaphern.

Abgegrenzte Boxen bieten weitere Exkurse und kurze Sätze neben den normalen Absätzen fügen Nebengedanken oder Zusammenfassungen hinzu. So ist das Lesen nicht einfach gradlinig, sondern man springt zwischen dem Hauptabsatz und den kleinen orangenen Sätzen am Rand hin und her, was es aber interessant gemacht hat und mich persönlich nicht störte.

So hat mir das Buch gute Denkanstöße gegeben und ich kann es sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Angenehmer Krimi

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei ...

Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei schnell auf den vorbestraften Richard als Mörder fest. Die Protagonistin Martha kann das nicht glauben und macht sich gemeinsam mit ihrem Großneffen und ihrer Enkelin daran, selbst zu ermitteln.

Insgesamt hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die Geschichte geht schnell vorwärts, es passieren einige Dinge und durch die häufigen Perspektivwechsel erlebt man das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So wird es nicht langweilig. Der Krimi ist zwar spannend, aber nicht blutrünstig, sodass ich ihn wirklich als angenehm und leicht zu lesen fand.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Ganz vorweg Martha, die mich an die typische Großtante bzw. Oma erinnert hat. Sie ist humorvoll und nimmt die Ermittlungen schnell in eigene Hand. Kommissar Onnen hingegen war mir von Anfang an etwas suspekt, was die Geschichte jedoch nur noch interessanter gemacht hat.

Ich habe über die Kapitel hinweg mitgerätselt, wie Vera gestorben sein könnte. Das Ende hat mich trotzdem überrascht. Wirklich gelungen!!

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