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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2022

Seichter guter Krimi

Tiefes, dunkles Blau
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Im Mittelpunkt des Krimis steht der Tod von Dr Jansen, der in einen See gefallen und ertrunken ist. Die Polizistin Rosa war selbst kurz vorher noch bei ihm, um über eine künstliche Befruchtung zu sprechen. ...

Im Mittelpunkt des Krimis steht der Tod von Dr Jansen, der in einen See gefallen und ertrunken ist. Die Polizistin Rosa war selbst kurz vorher noch bei ihm, um über eine künstliche Befruchtung zu sprechen. Sie wird damit beauftragt, die Hintergründe des Todes aufzudecken.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Das Geschehen ist weder blutrünstig noch unheimlich, trotzdem hat mich die Geschichte gepackt und ich wollte wissen, was hinter dem Tod steckt und was Rosa herausfindet.

Rosa als Protagonistin fand ich ebenfalls sympathisch. Sie ist sehr reflektierend und ihre Gedanken werden ausführlich dargestellt. Auch ihr Privatleben ist rund und ich fand es interessant, wie die Autorin Themen wie künstliche Befruchtung oder auch die Reputation und Arbeit der Polizei wie von Rosa reflektiert, in die Handlung des Buches eingeflochten hat.

Die Kulisse passt perfekt für einen Krimi. Besonders die Beschreibungen der Seen hat mir sehr gut gefallen und geben eine mysteriöse Stimmung.

Alles in allem ein spannendes Buch, das viele verschiedene Facetten aufzeigt.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Wohlfühlroman

Die Wunderfrauen
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Im dritten Teil der „Wunderfrauen“ Reihe geht es um das Leben der vier Frauen Helga, Annabel, Luise und Marie in den 1970er Jahren. Alle haben ihre eigenen Herausforderungen zu meistern, ihre Rollen als ...

Im dritten Teil der „Wunderfrauen“ Reihe geht es um das Leben der vier Frauen Helga, Annabel, Luise und Marie in den 1970er Jahren. Alle haben ihre eigenen Herausforderungen zu meistern, ihre Rollen als Mutter, Geschäftsfrau und Ehefrau bzw. Geliebte werden behandelt. Die Geschichte springt zwischen den Perspektiven der vier hin und her, sodass es leicht fällt, Einblicke in alle Charaktere zu bekommen. Ich habe mit jeder mitgefiebert und fand die Wechsel angenehm.



Die Atmosphäre der 70er ist schön beschrieben und es werden Mode, Zeitschriften, Musik und Dinge wie Trinkpäckchen erwähnt, die mich direkt in die Zeit hineinversetzt haben. Besonders liebevoll sind auch die Ausschnitte aus Luises Ladekunde-Album gestaltet - sie zeigen manche Fakten aus der Geschichte, manchmal Rezepte oder Gedanken von Luise.



Die Handlung ist eher leicht gehalten, auch wenn manchmal eher schwierigere Themen wie Euthanasie behandelt werden. Auch Eheprobleme, Schwierigkeiten mit ihren Kindern, Behinderungen, Krebs und wirtschaftliche Probleme kommen im Buch vor, jedoch hat der Schreibstil und die spritzigen Dialoge der Charaktere es leicht gemacht, diesen zu folgen. Oft musste ich auch schmunzeln und die Mischung aus Unterhaltung und Tiefe hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Eintauchen in den Rundfunk der 20er

Fräuleinwunder
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Direkt von Anfang an steigt man in das Drama ein, und zwar gleich doppelt: Elly möchte den Heiratsantrag von Thies nicht annehmen, Ingrid ist ungewollt schwanger. Beide Frauen stehen ihren Eltern gegenüber, ...

Direkt von Anfang an steigt man in das Drama ein, und zwar gleich doppelt: Elly möchte den Heiratsantrag von Thies nicht annehmen, Ingrid ist ungewollt schwanger. Beide Frauen stehen ihren Eltern gegenüber, von denen wenig Unterstützung kommt, ganz im Gegenteil. Daraufhin findet Elly gegen den Willen ihrer Eltern einen Job beim Rundfunk NWDR und zieht aus. Halt bekommt sie von Ingrid aber auch der neuen Bekanntschaft Peter, dem sie sich nach und nach annähert.

Direkt mitten in der Handlung zu sein, fand ich sehr gut. Die Atmosphäre wird passend beschrieben und ich konnte mich leicht in Zeit und Ort versetzen. Besonders die Einblicke in die Arbeit des Rundfunks fand ich interessant. Ein weiteres Thema ist der gesellschaftliche Kontext im Bezug auf die Rolle der Frau und Erwartungen einer Familie. Vor allem Ellys Vater ist sehr herrisch und kümmert sich nicht um den Willen seiner eigenen Töchter.

Elly hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine starke junge Frau, die weiß, was sie will. Im Laufe der Geschichte wird sie sich mehr über das Privileg wie sie aufgewachsen ist bewusst und fordert die Bedingungen heraus. So setzt sie sich zum Beispiel vor ihrer Mutter für das Hausmädchen ein oder lernt, selbst einkaufen zu gehen. An manchen Stellen läuft es für meinen Geschmack zu reibungslos bei ihr. So wie sie aufgewachsen ist, hat es mich überrascht, dass sie sich scheinbar ohne jegliches Problem in die neue Situation einfindet. Trotzdem war sie mir sympathisch und es hat Spaß gemacht, über ihr Leben zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Spannend von Anfang bis Ende

Die Rezeptur: Thriller
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Catherine Shepherd ist es wieder einmal gelungen, mich komplett mit diesem Thriller zu packen. Gewechselt wird zwischen zwei Zeitebenen: in der Gegenwart wird mit dem Mord an Dr Kalkweiler gestartet, dem ...

Catherine Shepherd ist es wieder einmal gelungen, mich komplett mit diesem Thriller zu packen. Gewechselt wird zwischen zwei Zeitebenen: in der Gegenwart wird mit dem Mord an Dr Kalkweiler gestartet, dem weitere Taten folgen. Während die Polizei ermittelt, stürzt sich die Tochter des Arztes auf eigene Faust ebenfalls in die Ermittlungen und begibt sich dabei in Gefahr. Die zweite Zeitebene spielt im Mittelalter, wo plötzlich ein Mönch nach dem anderen stirbt, alle scheinen vergiftet worden zu sein.

Die zwei Zeitebenen fand ich wirklich spannend. Ich wollte wissen, wer hinter den jeweiligen Taten steckt, aber auch die Zusammenhänge verstehen. Die Wechsel wurden auch genutzt, um Spannung aufzubauen: wenn etwas passierte, endete das Kapitel und im neuen ging es in der anderen Zeit weiter. Dadurch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Charaktere in der Vergangenheit waren für mich etwas schlüssiger als in der Gegenwart. Vor allem Mara hat mich genervt, die Polizisten hingegen waren nett und man hat auch etwas von ihrer privaten Seite erfahren. Die Action steht jedoch ganz klar im Mittelpunkt.

Definitiv eine Empfehlung für alle Thriller Fans!

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Historisch und politisch spannend

Das Land, von dem wir träumen
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1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen ...

1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen gründet sie heimlich ihre eigene Schule. Gleichzeitig hilft sie auf dem Hof ihrer Familie. Der Knecht Wilhelm ist ebenfalls politisch engagiert, wie sie im Laufe des Buches herausfindet.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen des historischen und politischen Hintergrundes. Sei es der sprachliche Konflikt zwischen Deutsch und Italienisch, die beginnende Ausgrenzung der Juden, die politische Haltung von Franziskas Familie, die sich auch auf ihr Geschäft auswirkt … diese Themen sind sehr gut dargestellt und haben die Kulisse geprägt. Es fühlte sich an, als ob man direkt in Ort und Zeit eintaucht. Nur die Schule ging für meinen Geschmack etwas unter. Hier hätte die Autorin noch mehr draus machen können.

Franziska und Wilhelm haben mir als Charaktere ebenfalls gefallen, auch wenn sie manchmal etwas blass wirkten und mir die Tiefe fehlte. Dennoch fand ich die Gedanken der beiden nachvollziehbar. Vor allem wie Franziska ihr Leben in die Hand nimmt, sich auch in die Finanzen der Familie einbringt und ihre eigenen Ideen für den Hof umsetzt, hat mir sehr gut gefallen. Die Beziehung zwischen den beiden lief seicht am Rande der Haupthandlung.

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