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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2022

Mit Auf und Abs

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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„Gut Erlensee“ erstreckt sich über etwas mehr als ein Jahr von 1919 bis 1920 und begleitet Margareta in der Nachkriegszeit. Nach Ende des Krieges wurden die Frauen wieder aus der Druckerei der Familie ...

„Gut Erlensee“ erstreckt sich über etwas mehr als ein Jahr von 1919 bis 1920 und begleitet Margareta in der Nachkriegszeit. Nach Ende des Krieges wurden die Frauen wieder aus der Druckerei der Familie gebannt und alles scheint zuerst zurück zur Vergangenheit gedreht zu sein. Greta ist jedoch ehrgeizig und hat sich über die Kriegsjahre einiges an Wissen angeeignet. Ihr Vater will davon nichts wissen, sondern sie schnellstmöglich verheiraten, um auch finanziell wieder besser dazustehen. Greta hingegen verguckt sich in den Vorarbeiter Konrad und sträubt sich den Forderungen ihrer Eltern.

Die Stimmung wirkte für mich zu Anfang eher bedrückt und dunkel. Vor allem Vater Hermann ist durchgehend schlecht gelaunt und lässt alles an seiner Familie aus. Mit ihm lässt sich nicht reden und seine Frau scheint auf seiner Seite zu sein. Nur Gretas Großmutter scheint etwas Macht über ihn zu haben. Im Laufe des Buches hat es mir jedoch mehr Spaß gemacht, Gretas Bestrebungen und die Beziehung zu Konrad zu verfolgen. Sie entwickelt sich schnell weiter und setzt ihren Willen durch. Ebenfalls haben mir ihr Bruder und ihre Großmutter als Nebencharaktere sehr gut gefallen. Besonders bei ihrem Bruder werden die Kriegsfolgen für Soldaten dargestellt. Auch neben der normalen Handlung habe ich viel über die Zeit gelernt und der geschichtliche Kontext wird informativ beschrieben, ohne zu stark in den Vordergrund zu treten.

Insgesamt ein gelungener Roman über das Schicksal einer Familie in den Nachkriegsjahren, rund um die Rolle der Frauen, die Wirtschaft und etwas Liebe.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2022

Liebe und Eifersucht

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Der Roman begleitet Ingeborg Bachmann und Max Frisch über mehrere Jahre ihrer Beziehung. Im Fokus stehen die Jahre 1958-1964, wobei der Epilog ins Jahr 1990 springt. In diesen Jahren geht es überwiegend ...

Der Roman begleitet Ingeborg Bachmann und Max Frisch über mehrere Jahre ihrer Beziehung. Im Fokus stehen die Jahre 1958-1964, wobei der Epilog ins Jahr 1990 springt. In diesen Jahren geht es überwiegend um ihre Beziehung, die sich entwickelnde Liebe, aber auch vor allem von Max Eifersucht. Daneben wird ein Blick auf die Karriere als Schriftsteller geworfen, die Einstellung gegenüber Frauen in der Öffentlichkeit und teilweise auch dem historischen Kontext mit Antisemitismus und der Nachkriegszeit.

Generell war der Roman angenehm zu lesen. Die Kapitel wechseln zwischen Ingeborg und Max und es hat mir besonders gefallen, Einblicke in die Leben dieser Berühmtheiten zu bekommen. Der Roman wirkt gut recherchiert und ich kann mir gut vorstellen, dass vieles auch so passiert sein könnte. Toll ist auch, dass Originalzitate eingeflochten werden.

Etwas enttäuscht war ich hingegen von der Handlung. Bei Max geht es überwiegend um seine Eifersucht, Ingeborg jammert herum, wie schwierig ihr Leben ist. Ein paar Reisen mischen sich dazwischen, Kennenlernen von Ingeborg mit anderen Männern, die Max Eifersucht nur noch weiter anstacheln. Richtige Tiefe hat mir dennoch gefehlt.

Demnach ein guter Roman für zwischendurch, der mir zwar gefallen hat, aber nicht ganz sein Potenzial erreicht.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Leichter Liebesroman

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ handelt von den ehemaligen Filmstars Fiona und Sam, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Fiona, inzwischen Angestellte in einem kleinen Geschäft, will das Filmleben ...


„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ handelt von den ehemaligen Filmstars Fiona und Sam, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Fiona, inzwischen Angestellte in einem kleinen Geschäft, will das Filmleben hinter sich lassen. Sam hingegen sucht unter Geldproblemen nach den nächsten Projekten. Als eine Neuauflage der Serie angedacht wird, trifft er sich mit Fiona, um sie zu einem Wiedereinstieg zu überreden.

Das Cover finde ich wirklich schön und auch vom Klappentext war ich überzeugt. Meine Erwartungshaltung konnte jedoch nicht ganz erfüllt werden. Man lernt Fiona und Sam abwechselnd kennen, merkt vor allem bei Fiona, dass in ihrer Vergangenheit noch viel mehr steckt, als sie anfangs erzählt. Beide Charaktere sind sympathisch und kommen sich schnell näher. Die Annäherung ist ebenfalls realistisch beschrieben und passiert in einem passenden Tempo. Jedoch hat der richtige Funke für mich gefehlt.

Auch bei Fionas Geheimnis bleibt die Geschichte eher oberflächlich. Am Ende wird es kurz thematisiert, dann aber auch schnell weitergesprungen. Das war schade, denn ich denke, der Roman hatte viel Potenzial für mehr Tiefe sowohl in der Beziehung als auch in der Thematisierung zum Leben als Filmstar mit allen Herausforderungen, die dazu gehören.

Insgesamt ein leichter Liebesroman, den man gut an einem Wochenende auf dem Balkon lesen kann, aber oberflächlich bleibt.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Seichter Roman

Mörderische Masche
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Als Henri auf seinem Hochzeitstag plötzlich über den Tod seiner Frau informiert wird, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Neben der Trauer um seine Frau gilt es nun, sich um Maikes Handarbeitsladen ...

Als Henri auf seinem Hochzeitstag plötzlich über den Tod seiner Frau informiert wird, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Neben der Trauer um seine Frau gilt es nun, sich um Maikes Handarbeitsladen zu kümmern, inklusive der Angestellten Edda. Edda will den Laden unbedingt weiterführen und so zieht sie Henri mehr in das Geschäft, bringt ihm Stricken bei und lädt ihn in den Häkelclub ein. Henri vermutet derweil, dass mehr hinter Maikes Tod steckt und macht sich an die Ermittlungen.

Henri und Edda waren mir direkt sympathisch. Sie werden gut als Charaktere dargestellt und wirken sehr locker und eigensinnig. Vor allem Henri ist mir ans Herz gewachsen.

Der Schreibstil ist einfach gehalten. An einigen Stellen musste ich schmunzeln und bin gut durch das Buch gekommen. Durch diese Leichtigkeit tritt der Krimi etwas in den Hintergrund. Der Fall rund um Maikes Tod wirkte etwas an den Haaren herbeigezogen. Durchzogen von Situationskomik und manchen Überspitzungen ist es dennoch ein unterhaltsamer Roman für Zwischendurch.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Die vielfältigen Geschichten der Hansens

Schritt ins Licht
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„Schritt ins Licht“ ist ein weiterer Roman von Ellin Carsta über die Geschichte der Familie Hansen. Wie sich schon durch den Klappentext vermuten lässt, steht die Geschichte von Amala Hansen im Vordergrund. ...

„Schritt ins Licht“ ist ein weiterer Roman von Ellin Carsta über die Geschichte der Familie Hansen. Wie sich schon durch den Klappentext vermuten lässt, steht die Geschichte von Amala Hansen im Vordergrund. Amala hatte bisher kaum Berührungspunkte mit der Familie, da ihre Eltern in die USA gezogen waren, wo sie aufwuchs. Zu Beginn des Romans besucht sie ihren Großonkel Georg in Hamburg, wo sie ebenfalls versucht, ihre Karriere als Schauspielerin zu starten. Gleichzeitig finden einige andere Handlungsstränge statt, wie zum Beispiel das Überleben des Kaffeehauses in Wien.

Der Mix an Charakteren ist wirklich toll; Amala als jüngere Frau, die ihren Weg noch finden muss und gleichzeitig mit Vorurteilen konfrontiert wird, Georg, welcher der weise Ratgeber der Familie zu sein scheint, Therese als ambitionierte Geschäftsfrau, die aber auch einige Zweifel hat, dann gibt es noch 1-2 „böse“ Charaktere, sowie ein paar andere eher Randfiguren. So haben alle ihre eigenen Themen, die sie mit in das Buch bringen. Mir wäre es zwar lieber gewesen, etwas weniger Geschichten in den Hauptfokus zu ziehen, aber die Vielfalt hat auch etwas.

Aufgrund der vielen Charaktere war es am Anfang etwas schwierig für mich, ohne Vorkenntnisse der anderen Romane, in das Buch einzusteigen. Fans der Serie werden sich aber bestimmt freuen, die Personen alle wiederzutreffen.

Am besten hat mir die Handlung rund um Amala gefallen. Als Frau mit dunkler Hautfarbe hat sie es im zu der Zeit sehr konservativen Hamburg nicht leicht. Ihr werden Steine in den Weg gelegt, als sie sich für eine Stelle als Schauspielerin bewirbt, und wird sogar direkt in Gesprächen mit Vorurteilen konfrontiert. Umso schöner zu lesen, wie sie sich den Herausforderungen stellt. Mit dabei ihr Großonkel Georg, der sie unterstützt und immer für einen Rat gut ist.

So hat mir der Roman insgesamt gut gefallen, auch wenn mir der Fokus auf Amala und eventuell eine weitere Handlung lieber gewesen wäre.

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