Platzhalter für Profilbild

lisahhh

Lesejury Profi
offline

lisahhh ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lisahhh über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Historisch und politisch spannend

Das Land, von dem wir träumen
0

1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen ...

1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen gründet sie heimlich ihre eigene Schule. Gleichzeitig hilft sie auf dem Hof ihrer Familie. Der Knecht Wilhelm ist ebenfalls politisch engagiert, wie sie im Laufe des Buches herausfindet.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen des historischen und politischen Hintergrundes. Sei es der sprachliche Konflikt zwischen Deutsch und Italienisch, die beginnende Ausgrenzung der Juden, die politische Haltung von Franziskas Familie, die sich auch auf ihr Geschäft auswirkt … diese Themen sind sehr gut dargestellt und haben die Kulisse geprägt. Es fühlte sich an, als ob man direkt in Ort und Zeit eintaucht. Nur die Schule ging für meinen Geschmack etwas unter. Hier hätte die Autorin noch mehr draus machen können.

Franziska und Wilhelm haben mir als Charaktere ebenfalls gefallen, auch wenn sie manchmal etwas blass wirkten und mir die Tiefe fehlte. Dennoch fand ich die Gedanken der beiden nachvollziehbar. Vor allem wie Franziska ihr Leben in die Hand nimmt, sich auch in die Finanzen der Familie einbringt und ihre eigenen Ideen für den Hof umsetzt, hat mir sehr gut gefallen. Die Beziehung zwischen den beiden lief seicht am Rande der Haupthandlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2022

Regt zum Umdenken an

Die Singuläre Frau
0

„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes ...

„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes Buch.

In vielen kurzen Kapiteln geht sie auf verschiedene Aspekte der singulären Frau ein. Hierbei mischt sie ihre eigenen Erfahrungen mit Beispielen von anderen Autor*innen, den Medien oder Studien. Diese Mischung hat mir gut gefallen. Auch thematisch geht sie auf unterschiedliche Dinge ein. Zum Beispiel geht es um die historische Entwicklung des Frauenbildes, die Darstellung von Single Frauen in den Medien, oder wie ihre Mutter und Großmütter ihr das Leben vorgelebt haben. Die verschiedenen Punkte fand ich interessant, wenn auch nicht immer gut strukturiert. Hier hätten mir klarere Kapitel besser gefallen.

Der Schreibstil ist generell leicht und humorvoll. An manchen Stellen wirken die Aussagen etwas überspitzt und Katja Kullmann beschreibt die Situation sehr schwarz-weiß. Trotzdem habe ich mich von dem Buch unterhalten und gut informiert gefühlt. Die Autorin regt definitiv auch ein Umdenken in Hinblick auf das Singledasein mancher Frauen an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 23.02.2023

Überspitzt und ohne Lösung

Anti-Girlboss
0

Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist ...

Der Ansatz von „Anti-Girlboss“ hat mir gefallen, der Klappentext wirkte interessant und ich war gespannt auf das Buch. Leider konnte mich die Autorin nicht ganz packen.

Nadia Shehadehs Schreibstil ist an sich angenehm. Sie erzählt flüssig und ich hatte das Gefühl, ihr beim Sprechen zuzuhören. Sie beschreibt einige Situationen aus ihrem eigenen Leben und versucht das Buch persönlich zu machen. An vielen Stellen wirkte das Buch auf mich jedoch, als würde sie sich einfach nur über das Leben beschweren wie es aktuell ist und wie die Gesellschaft über arbeitende Frauen denkt. Manchmal lenkt sie ein, dass es nicht immer so ist, aber beschwert sich dann doch überwiegend nur.

Generell finde ich es auch gut zu überspitzen, um einen Punkt zu unterstreichen. Vor allem bei Themen, die von den Standardansichten abweichen, kann dies ein nützliches Stilmittel sein. Ich kann einige Argumente im Buch auch nachvollziehen und würde zustimmen, Lösungsansätze werden jedoch wenig genannt.

Insgesamt also ein guter Ansatz, der normal sehr bei mir angekommen wäre, das Buch geht für mich aber zu sehr ins rumnörgeln rein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 11.10.2022

Eigenartige Dystopie

Das Gesetz der Natur
0

Im Mittelpunkt dieser Dystopie steht Gaia, eine „Mutantin“, die im Wald Nordamerikas aufwächst. Sie kann als Einzige in ihrem Umfeld lesen, lernt gleichzeitig zu jagen und zu kämpfen. Die Stämme um sie ...

Im Mittelpunkt dieser Dystopie steht Gaia, eine „Mutantin“, die im Wald Nordamerikas aufwächst. Sie kann als Einzige in ihrem Umfeld lesen, lernt gleichzeitig zu jagen und zu kämpfen. Die Stämme um sie herum sind wild und brutal. Gaia ist einige der wenigen Personen, die im Buch auch namentlich benannt und näher beschrieben wird. Die anderen haben Bezeichnungen wie „Lehrer“ oder „Jäger“.

Es hat gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Er wirkt distanziert auf mich und etwas eigenartig geschrieben. Mit der Zeit fühlte es sich jedoch natürlicher an. Vor allem der Einstieg war dadurch jedoch etwas schwierig. Auch die eingerückten Absätze haben mich anfangs verwirrt.

Bücher des Diogenes Verlages mag ich normal sehr gerne. Ich liebe die Cover, die nebeneinander auch im Regal so gut aussehen, mag die Bücher, die sich auch von den anderen Romanen, die ich sonst gerne lese, durch ihren eigenen Stil absetzen. Dieses Buch konnte mich jedoch nicht ganz packen. Der Stil war dann doch zu eigenartig, die Geschichte zu extrem. Auch die Qualität der Seiten, die sehr dünn sind, hat mir nicht ganz so gut gefallen.

Für Fans von Dystopien sicher ein leichteres Werk zu lesen, ich habe jedoch gebraucht, mich einzulesen und bin mit Gaia nur teilweise warm geworden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2022

Mal was anderes

Ich verliebe mich so leicht
0

Die Kurzgeschichte „Ich verliebe mich so leicht“ erzählt von einem Held, der einer Affäre aus Paris nach Schottland nachreist, um die Heldin dort zu treffen. Während sein Interesse an ihr groß ist, ist ...

Die Kurzgeschichte „Ich verliebe mich so leicht“ erzählt von einem Held, der einer Affäre aus Paris nach Schottland nachreist, um die Heldin dort zu treffen. Während sein Interesse an ihr groß ist, ist sie gleichzeitig mit einem anderen Mann zusammen und hält den Held auf Distanz.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Die Reise des Helden zur Heldin wird in gestochenem Deutsch erzählt. Die Lesenden werden direkt angesprochen. Gefühle werden nicht beschrieben und es passiert wenig. Dennoch sind manche Stellen humorvoll, andere gesellschaftskritisch und regen zum Nachdenken an.

Generell ist das Buch mal was anderes. Es hat mich nicht gepackt, ich fand es aber trotzdem interessant zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere