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Veröffentlicht am 03.10.2024

Judith Potts ermittelt wieder

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Da ich die beiden Vorgänger Teile der Reihe rund um Mrs Potts' Mordclub kenne und mochte, war die Lektüre des neusten Falles des englischen Damentrios rund um die alte Lady Judith Potts quasi ein Muss! ...

Da ich die beiden Vorgänger Teile der Reihe rund um Mrs Potts' Mordclub kenne und mochte, war die Lektüre des neusten Falles des englischen Damentrios rund um die alte Lady Judith Potts quasi ein Muss! Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht! Robert Thorogood legt wiederholt einen abwechslungsreichen nett zu lesenden Cosycrime-Krimi vor, der gemütliche Leseunterhaltung bietet. Wir befinden uns wie gewohnt im kleinen englischen Städtchen, wo die drei Frauen, Judith Potts, Becks und Suzie, leben und bereits zum dritten Mal als Hobbyermittler der Polizei in einem Mordfall unter die Arme greifen. Diesmal wird der Bürgermeister der kleinen Gemeinde umgebracht, und dass obwohl alle ihn ausnahmslos als einen allseits beliebten eigentlich unangreifbaren Charakter beschreiben. Besonders schwer zu lösen also die Frage, wer hatte offenbar einen Grund, Geoffrey Lushington nach dem Leben zu trachten? Die drei Laienermittlerinnen machen sich an die Arbeit u. sind auch wie immer der Polizei regelmäßig mindestens einen Schritt voraus. Sie befragen unermüdlich einen nach dem anderen aus dem Umfeld des Bürgermeisters und decken dabei viele Geheimnisse auf, auch wenn diese nicht unbedingt immer etwas mit dem Tod des Opfers zu tun haben. Robert Thorogood erzählt diesen angenehm unblutigen Kriminalfall mit viel britischen Humor. Bis zum Schluss habe ich mit gerätselt und fand die letztendliche Auflösung äußerst originell. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle Cosycrime Fans aus u. freue mich schon jetzt auf den hoffentlich nächsten Fall für Judith Potts!

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Kann man lesen, muss man aber nicht

Geile Zeit
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Zwar hatte mir das Cover des Buches "Geile Zeit" von Niclas Seydack nicht allzu gut gefallen, aber ein Hingucker ist es irgendwie schon, und auch der Titel hatte mich irgendwie neugierig werden lassen. ...

Zwar hatte mir das Cover des Buches "Geile Zeit" von Niclas Seydack nicht allzu gut gefallen, aber ein Hingucker ist es irgendwie schon, und auch der Titel hatte mich irgendwie neugierig werden lassen. Da ich die beschriebene Zeitspanne eines sogenannten Millennials natürlich intensiv miterlebt habe, auch wenn es nicht meine eigene Kindheit und Jugend war, bin ich doch ein kleines Stück älter als der Autor. Aufgrund des extrem lockeren Schreibstils ist man auch sofort in der Geschichte drin, die allerdings gar keine richtige Geschichte ist, und hier mein erster Kritikpunkt, sondern nur eine Aneinanderreihung von kleinen Episoden. Ein wirklicher roter Faden hat mir bei dieser Autobiografie irgendwie tatsächlich gefehlt. Und auch wenn ich natürlich viele Details aus den Schilderungen von Seydack wiedererkannt habe, war mir seine Sichtweise doch insgesamt viel zu männlich, ich finde, das hätte auch irgendwie neutraler sein können. Hinzu kommt der permanent negativ, irgendwie ein Stück weit auch genervte Unterton, da ist jemand mit der eigenen Biografie alles andere als versöhnt und mit sich nicht im Reinen. Dazu passt dann vielleicht auch, dass für meinen Geschmack zu viele Begriffe aus dem Gossenjargon verwendet werden, ich denke nur an den Fußball Podcast, mit dem der Protagonist sich als Klassenclown etablieren möchte, und es permanent um "Pisse" und "Ficken" geht. Tut mir leid, aber damit könnte man mich nicht wirklich abholen, ich hatte mir von diesem Buch eindeutig zu viel versprochen! Interessante Idee, für mich nicht überzeugend umgesetzt.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Roadtrip von Mutter und Tochter mit ordentlich Tiefgang

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
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Angesprochen hatte mich bei dem Debütroman "Graceland" von Kristen Mei Chase auf jeden Fall der Klappentext und das obwohl ich zugegebenermaßen überhaupt kein Elvisfan bin, ganz im Gegenteil seine Musik ...

Angesprochen hatte mich bei dem Debütroman "Graceland" von Kristen Mei Chase auf jeden Fall der Klappentext und das obwohl ich zugegebenermaßen überhaupt kein Elvisfan bin, ganz im Gegenteil seine Musik sogar stellenweise ziemlich schrecklich finde. Doch der Roadtrip, auf den sich eine Frau in etwa meinem Alter mit ihrer Mutter anlässlich deren 70. Geburtstag begibt, klang verheißungsvoll, und ich wurde auch nicht enttäuscht! Loralynn ist ein leidenschaftlicher Fan von Elvis Presley, sammelt sogar kleine Figuren des Stars, hat derer offenbar Dutzende, was ich schon für einen Frau in diesem Alter etwas skurril fand. Zu ihrer Tochter hat sie nur ein relativ distanziertes Verhältnis, sie telefonieren alle zwei Wochen und sehen sich nur alle zwei Jahre zu Weihnachten, was ich schon mal irgendwie recht traurig fand, da es in meiner Familie komplett anders zugeht, und Familienzusammenhalt immens wichtig ist! Als nun also Loralynns 70. Geburtstag ansteht, wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine Autofahrt zum "Wallfahrtsort" für Elvisfans. Anfangs recht zögerlich, ja sogar ablehnend, ist Tochter Grace von der Idee, die Mutter zu begleiten, nicht wirklich begeistert, und lässt sich letztendlich doch breit schlagen. So machen sich die beiden auf in einem gemieteten lila Cabriolet quer durch Texas auf nach Memphis. Sie machen diverse Stopps bei Bekannten, die Reise ist unterhaltsam geschildert und sehr abwechslungsreich, es geht aber nicht nur vordergründig um Spaß und Erreichen des Ziels, sondern auch und vor allem um die Aufarbeitung der keinesfalls einfachen Familiengeschichte der beiden Frauen. Was ist alles schief gelaufen in Graces Kindheit und Jugend, und wie kam es zu dem schwierigen und distanzierten Verhältnis zwischen Mutter und Tochter? Das Verhältnis der beiden Frauen und die damit verbundenen Emotionen haben mich wirklich berührt, das Buch lässt sich einerseits schnell weglesen und hat dabei doch eine Menge Tiefgang. Kristen Mei Chase hat einen unterhaltsamen Roman mit zwei authentischen Protagonistinnen und einer Menge Tiefgang vorgelegt, für den ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen kann!

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Eine junge Krankenschwester im Vietnamkrieg, ein Roman, der mich tief bewegt hat

Die Frauen jenseits des Flusses
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Frankie McGrath entscheidet sich unmittelbar nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, sich für einen Einsatz im Vietnamkrieg, da sie ihrem über alles geliebten Bruder dorthin folgen will. ...

Frankie McGrath entscheidet sich unmittelbar nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, sich für einen Einsatz im Vietnamkrieg, da sie ihrem über alles geliebten Bruder dorthin folgen will. Die Arbeit im asiatischen Dschungel zwischen unzähligen Leichen und Schwerverletzten hat so gar nichts mit ihrem bisherigen Job im sterilen und überschaubaren Krankenhaus in der amerikanischen Heimat zu tun. Doch Frankie wächst über sich hinaus und leistet im Kriegsgebiet Herausragendes. Sie lernt viele Menschen kennen, von denen ihr einige sehr ans Herz wachsen, sie schließt einige enge Freundschaften und muss auch herbe Verluste hinnehmen. Wir sind als Leser sehr sehr nah an den intensiv geschilderten Gefühle nicht nur der Protagonistin, sondern auch anderer handelnder Personen, kommen extrem authentisch rüber, dem einen oder anderen mag das vielleicht kitschig erscheinen, ich fand es zugegebenermaßen großartig. All das hat mich sehr bewegt, Kristin Hannah schildert den Kriegsalltag schonungslos und brutal, stellenweise wirklich harter Tobak. Doch auch nach ihrer Rückkehr hat die junge Frau alles andere als ein leichtes Leben, ihre schwere und bewundernswerte Arbeit wird nicht annähernd adäquat gewürdigt. Die Autorin hat hier ein unglaublich wichtiges Thema in den Mittelpunkt gerückt und außerdem die Sinnlosigkeit des Vietnamkonfliktes, ja eigentlich jeden Krieges extrem eindringlich dargestellt. Ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Kristin Hannah gefreut, dass es ein derartiges Highlight werden würde, damit hatte ich zugegebenermaßen nicht gerechnet! Die volle Punktzahl ist hier selbstverständlich, und von mir gibt natürlich eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Weniger wäre hier vielleicht sogar mehr gewesen

Die Frauen von Maine
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Da ich ein unbedingter Fan von J. Courtney Sullivan bin, hatte ich mich schon sehr auf ihr neustes Buch gefreut. Das Cover hat mich als Leser schon gut auf die Lektüre eingestimmt, die Titelbilder der ...

Da ich ein unbedingter Fan von J. Courtney Sullivan bin, hatte ich mich schon sehr auf ihr neustes Buch gefreut. Das Cover hat mich als Leser schon gut auf die Lektüre eingestimmt, die Titelbilder der Autorin passen eigentlich immer sehr gut zu ihren Werken. Auch der Klappentext machte sehr neugierig auf die Story und klang verheißungsvoll! Im Mittelpunkt steht Jane, eine Frau, die nach dem Tod ihrer Mutter deren Haus aufräumt und auflösen will und dabei viele Geheimnisse der Vergangenheit und der Geschichte dieses Hauses bzw der damit verbundenen Menschen aufdeckt. Hierbei dreht sich vieles um die Alkoholsucht der Mutter und auch Jane selbst scheint hiervon nicht frei zu sein. Gerade von ihrem Mann getrennt, ist sie selbst in keiner einfachen Phase ihres Lebens. All das schildert J. Courtney in ihrem Ihr eigenen sehr angenehmen Schreibstil. Stellenweise fand ich diesmal leider,dass sich die Autorin ein wenig verzettelt. Die Handlungsstränge über das Medium, Spiritualität um allgemeinen und die vielen Hinweise auf indigene Vorfahren im Umfeld der Handlungsorte hätte es für mich nicht gebraucht. Trotzdem fühlte ich mich insgesamt gut unterhalten und spreche für das Buch gerne eine Leseempfehlung aus!

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