Berlin in den 60ern als gelungene Krimikulisse
Die Tote im WannseeIn "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir ...
In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir befinden uns am Ende der 60er Jahre, als die Studentenproteste auf ihrem Höhepunkt waren und sich gegen die allzu bürgerliche und spießige Gesellschaft auflehnten. Als eine tote Frau am Ufer des Wannsee gefunden wird, hat Hellers Abteilung den vermeintlichen Täter schnell zur Hand, als die Eltern des Opfers auf den Ehemann hinweisen, der seine Frau häufig geschlagen hatte. Doch der junge Kommissar gibt sich damit nicht so ohne Weiteres zufrieden, fallen ihm doch immer wieder gewisse Ungereimtheiten auf, die auf Verstrickungen in den eigenen Reihen schließen lassen. Eine Rolle spielt im Laufe des Buches auch immer wieder Hellers Privatleben. Er wohnt bei einer alleinerziehenden Mutter zur Untermiete, beide sind eigentlich einsam, doch können auch nicht so ohne Weiteres zueinander finden. Und dann ist da auch noch die junge Amerikanerin Louise, die gerne bei den revolutionären Studenten aktiver sein möchte, aber auch ein Auge auf den Kommissar geworfen zu haben scheint, was natürlich alles andere als einfach ist. Mir hat an dem ohnehin spannenden Krimi das perfekte Berliner Lokalkolorit ebenso gut gefallen wie die vielen gut recherchierten politischen Hintergründe. Alles zusammen ergab für mich eine gelungene Mischung und tolle Leseunterhaltung. Auf jeden Fall spreche ich hierfür eine Empfehlung, und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil mit Wolf Heller!