Profilbild von lisbethsalander67

lisbethsalander67

Lesejury Star
offline

lisbethsalander67 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lisbethsalander67 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2022

Wo ist Agatha???

Mrs Agatha Christie
0

Zugegebenermaßen habe ich bisher noch kein einziges Buch von Agatha Christie gelesen, aber als bekennender Krimifan hat man die Queen of Crime natürlich omnipräsent im Hinterkopf, wenn es um dieses Genre ...

Zugegebenermaßen habe ich bisher noch kein einziges Buch von Agatha Christie gelesen, aber als bekennender Krimifan hat man die Queen of Crime natürlich omnipräsent im Hinterkopf, wenn es um dieses Genre geht. Da ich die beiden Vorgängerromane aus der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" bereits kannte und mochte, war auch dieses hier um Mrs Agatha Christie ein Muss, und meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Die Ausgangssituation, dass die Protagonistin im Dezember 1926 mehr als 10 Tage wie vom Erdboden verschluckt war, nimmt Marie Benedict als Anlass, eine Kombination aus Roman und Biographie zu gestalten, und ich finde, dies ist ihr hervorragend gelungen! Die Geschichte wird uns in zwei Erzählsträngen präsentiert, die sich aufeinander zu bewegen und am Ende zusammenlaufen. Zum einen erleben wir Agathas mysteriöses Verschwinden, nachdem ihr Auto aufgefunden wurde, in dem tatsächlich bei eisigen Temperaturen ihr Pelzmantel liegt. Dies berichtet uns ihr Ehemann Archibald, der bald unter Mordverdacht steht, war er seiner Gattin Agatha doch alles andere als treu. Die zweite Perspektive bilden Agathas Rückblicke, in denen wir erfahren, wie sie zum Schreiben kam, ihre Sicht der Dinge fand ich höchst interessant! Ob die Auflösung des Falles, die uns die Autorin anbietet, tatsächlich realistisch ist, bleibt für mich nicht vollständig geklärt. Ehrlich gesagt fand ich dies aber nebensächlich. Mir hat dieses Buch großartige Leseunterhaltung geboten, deshalb gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein weiteres Salate-Kochbuch, nichts wirklich Neues

Salate zum Sattessen
0

Eins vorweg: ich bin ein großer Fan von Kochbüchern aus dem GU Verlag! Aus diesem Grunde war auch diese Neuerscheinung für mich ein absolutes Muss! Doch zugegebenermaßen war ich diesmal ein bisschen enttäuscht ...

Eins vorweg: ich bin ein großer Fan von Kochbüchern aus dem GU Verlag! Aus diesem Grunde war auch diese Neuerscheinung für mich ein absolutes Muss! Doch zugegebenermaßen war ich diesmal ein bisschen enttäuscht als ich das Buch "Salate zum Sattessen" das ersten Mal in den Händen hielt. Gerade bei meinem Lieblingsverlag hatte ich etwas Kompakteres und auch Neueres, Spektakuläreres erwartet. Aber so richtig kreativ und überraschend war hier diesmal nichts, einzig wie bei GU gewohnt Gott sei Dank schöne Fotos, aber diese hätte ich eben gerne auch in Großformat genossen und nicht so ein kleines Büchlein zum in die Tasche stecken. Das ist wie ich finde, kein angemessenes Preisleistungsverhältnis! Auch an Zutaten und Kombinationen nur bei ganz wenigen Rezepten etwas Neues, da fand ich den Tex-Mex-Reissalat und den Antipasti-Nudelsalat recht gelungen! Aber ganz ehrlich: einen Kartoffelsalat mit Würstchen und einen weiteren Kartoffelsalat diesmal mit Speck finden wir auch in Dutzenden anderen Büchern, da hätte es dieses hier tatsächlich nicht gebraucht - schade!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein etwas anderer Frankreich Urlaub

Die Paradiese von gestern
0

Rene und Ella, ein junges Pärchen, anfangs offenbar recht verliebt, macht sich kurz nach der Wende und der Grenzöffnung in Deutschland auf die Reise nach Frankreich, wo sie auf einem verlassenen Gut landen. ...

Rene und Ella, ein junges Pärchen, anfangs offenbar recht verliebt, macht sich kurz nach der Wende und der Grenzöffnung in Deutschland auf die Reise nach Frankreich, wo sie auf einem verlassenen Gut landen. Die einzigen Bewohner, eine in die Jahre gekommene verarmte Gräfin und ihr Diener lassen sie bei sich wohnen, auch wenn das einst betriebene Hotel ansonsten nicht mehr frequentiert wird. Bei einem inszenierten Abschiedsdiner taucht auch der erwachsene Sohn Alain auf und lädt die beiden Gäste ein, ihn nach Paris zu begleiten. Ella lehnt dies ab, Rene möchte der Einladung unbedingt folgen, hierdurch geraten die beiden in Streit, die junge Liebe bekommt die ersten Kratzer. Da Alain im Gegensatz zu seiner Mutter recht vermögend ist, führt er in der französischen Hauptstadt ein luxuriöses Leben, das Rene, der so etwas aus der ehemaligen DDR nicht kennt, verführerisch und reizvoll erscheint. Ella hingegen, auf dem Schloss geblieben, nähert sich dem Diener Vincent zwischenmenschlich an und reflektiert über ihr eigenes und die Beziehung zu Rene. Der Schreibstil des Autors ist leicht und angenehm, man ist sofort in der Geschichte drin, alles wird sehr atmosphärisch und bildlich geschildert, man kann sich tatsächlich in die Landschaft und das Lebensgefühl in Frankreich hinein denken. Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch skizziert, und auch wenn sie durchgängig nicht unbedingt zu 100% sympathisch erscheinen, hat doch der eine oder andere, vor allem die junge Ella auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt, derer ich mich nicht entziehen konnte. Einzig in der Mitte gab es einige Längen, wo ich den Eindruck hatte, weniger wäre hier mehr gewesen. Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und werde den Autor im Auge behalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2022

Unaufgeregte Familiengeschichte zwischen Ost und West mit sehr authentischem Heimatgefühl

Eine andere Zeit
0

Helga Bürster erzählt in ihrem neuen Roman "Eine andere Zeit" die Geschichte dreier Frauen, angefangen noch zu Mauerzeiten bis in die Gegenwart hinein. Im Mittelpunkt stehen Christina, Enne und Suse, wobei ...

Helga Bürster erzählt in ihrem neuen Roman "Eine andere Zeit" die Geschichte dreier Frauen, angefangen noch zu Mauerzeiten bis in die Gegenwart hinein. Im Mittelpunkt stehen Christina, Enne und Suse, wobei Enne und Suse, zwei Schwestern in Vorpommern leben,ihre Cousine Christina mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einer grauen trüben Großstadt im Westen des geteilten Deutschlands. Obwohl es etliche Menschen in der DDR in den Westen zieht, treiben Christina genau umgekehrte Gefühle um, sie ist nur wirklich glücklich, wenn die ihren Urlaub bei den Cousinen an der Ostsee verbringen darf. Vermissen tut sie dort nichts, hat alles, was sie braucht und vor allem ihre Ruhe. Auch wenn diese Wünsche und Sehnsüchte für einige nicht nachvollziehbar schienen, konnte ich mich sehr gut in Christina hinein versetzen, da die Autorin die Atmosphäre dermaßen gut skizziert hat, dass alles komplett überzeugend wirkte. Kurz vor der Grenzöffnung macht Suse noch über Ungarn in den Westen rüber, verschwindet wie vom Erdboden verschluckt und stößt damit ihre Familie komplett vor den Kopf. Christina hingegen zieht bald nach dem Mauerfall endlich in den Osten und erfüllt sich so ihren Traum. Wie sich dann alles entwickelt, möchte ich gar nicht verraten, um nichts vorwegzunehmen. Helga Bürster hat mich mit ihrem ruhigen Schreibstil und ihrer sehr guten Recherche absolut überzeugt. Sie vermittelt ein unvergleichliches Bild von Heimat, beweist, dass in der ehemaligen DDR nicht alles nur schlecht war. Mich hat dieses Buch stellenweise sehr bewegt, vor allem aber sehr gut unterhalten, eine Geschichte, die auch ohne wirkliche Spannung zu fesseln versteht. Deshalb eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2022

Die zerrissene Geliebte

Verheizte Herzen
0

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend und hübsch gestaltet, mit Sicherheit hätte ich das Buch in der Buchhandlung zur Hand genommen, ob es tatsächlich zum Inhalt passt, da bin ich noch zwiespältig, ...

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend und hübsch gestaltet, mit Sicherheit hätte ich das Buch in der Buchhandlung zur Hand genommen, ob es tatsächlich zum Inhalt passt, da bin ich noch zwiespältig, auf den ersten Blick ist das nicht unbedingt der Fall. Nach dem Klappentext war ich sehr neugierig auf das Buch, bereits nach der Leseprobe wusste ich, dass es sich hier um etwas Anderes als eine gewöhnliche Story über eine Affäre handeln würde, und diese Andersartigkeit manifestiert sich in erster Linie im Schreibstil. Aussehen tut das Ganze wie Lyrik, doch ist es eigentlich wirklich Prosa, in anderer Art und Weise geschrieben als gewohnt. Anfangs ist dies zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig, doch inach und nach entwickelte das Gelesene für mich eine Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Ich flog fast atemlos durch die Seiten. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Ana Kelly, Ehefrau von Paul, Mutter zweier Kinder und Rechtsanwältin in einer Kanzlei. Hier lernt sie Connor Mooney und dessen Ehefrau Rebecca kennen. Sie verliebt sich in Connor, die beiden beginnen eine Affäre, doch irgendwie hatte ich die gesamte Zeit das Gefühl, dass das Ganze mehr von Ana ausgeht als von Connor, der zwar eine Abwechslung vom monotonen Ehealltag sucht, aber Ana nicht wirklich liebt und zu keinem Zeitpunkt tatsächlich an eine Trennung von seiner Familie denkt. Als Connor stirbt ', erfährt Ana dies ausgerechnet von seiner Ehefrau, denn sie muss sein Testament vollstrecken. Sie darf sich ihre Trauer als Geliebte in keinster Weise anmerken lassen, so sucht sie die Nähe Rebeccas, um dadurch wiederum das Gefühl zu spüren, ihrem Geliebten nochmal nahe zu sein. Außerdem sucht sie nach Anhaltspunkten danach, dass Connor seine Frau gehasst hat und genau wie Ana zu einer Trennung bereit gewesen wäre, doch hierfür finden sich keinerlei Anzeichen. Die Autorin springt zeitlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, die Vergangenheit wird durch Anas Erinnerungen geschildert, ich brauchte oft einen Moment, um mich zu orientieren, allerdings repräsentiert dieser Schreibstil auch die innere Zerrissenheit der Protagonistin, die augenscheinlich förmlich zerbricht und sogar bereit ist, ihre Familie dieser durch den Tod des Geliebten beendeten Affäre zu opfern. Ihr Mann und ihre Kinder scheinen ihr fast gleichgültig zu werden im Laufe der Ereignisse, sie steigert sich immer mehr in ihre Trauer hinein, so dass das Ganze zur Obsession wird. Obwohl die Protagonistin dabei durch ihren unglaublichen Egoismus nicht wirklich sympathisch rüber kommt, fühlte ich mich ihr trotzdem nahe, sie ist in meinen Augen bedauernswert und ein Opfer ihrer eigenen übersteigerten Gefühle. Alles in allem kein leichtes Buch, auch und vor allem durch den ungewohnten Schreibstil, auf das man sich einzulassen bereit sein muss. Jeder sollte sich hierüber seine eigene Meinung bilden, von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere