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Veröffentlicht am 23.02.2022

Mehr als gekonnt inszenierter Thriller

Das Loft
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Sarah und Marc, ein Liebespaar, das sich noch nicht lange kennt, doch an die große Liebe glaubt, zieht in Hamburg gemeinsam in ein großes luxuriöses Loft. Da sie die Miete allein nicht stemmen können, ...

Sarah und Marc, ein Liebespaar, das sich noch nicht lange kennt, doch an die große Liebe glaubt, zieht in Hamburg gemeinsam in ein großes luxuriöses Loft. Da sie die Miete allein nicht stemmen können, wird Marcs bester und langjähriger Jugendfreund Henning Teil der Wohngemeinschaft. Doch drei sind bekanntermaßen immer einer zu viel, und so birgt auch diese Konstellation allerlei explosives Spannungspotential. Als nach drei gemeinsamen Jahren Henning offenbar in der Wohnung auf brutale Weise ums Leben kommt, werden Sarah und Marc als Hauptverdächtige festgenommen. In abwechselnden Verhören beider Protagonisten und einer dritten Perspektive, der ermittelnden Kommissarin, erfährt der Leser Stück für Stück, wechselnd zwischen Gegenwart und Rückblicken in die Vergangenheit, so einiges über die Beziehung von Marc und Sarah sowie Marcs Freundschaft zu Henning. Der Leser kann sich nun sein eigenes Bild machen, wie und ob Henning ermordet wurde, eine Leiche ist nämlich nicht auffindbar. Linus Geschke macht es durch geschicktes in die Irre führen und einen großartigen psychologisch ausgefeilten Plot alles andere als leicht, dem Tathergang auf die Spur zu kommen! Tatsächlich bis ganz zum Schluss wäre ich nie im Leben auf die wirkliche Auflösung gekommen. In einem mehr als flüssigen sogartigen Schreibstil wurde ich von Anfang an in die Geschichte hinein katapultiert und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen! Für mich ein absolutes Highlight, mindestens fünf Punkte und eine ganz unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Erbin von Miss Marple

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Mrs Potts' Mordclub ist der mehr als gelungene Auftakt zu einer Cosy Crime Serie. In einem an alte Miss Marple Bücher erinnernde Krimi finden wir uns in einem malerischen britischen Dorf namens Marlow. ...

Mrs Potts' Mordclub ist der mehr als gelungene Auftakt zu einer Cosy Crime Serie. In einem an alte Miss Marple Bücher erinnernde Krimi finden wir uns in einem malerischen britischen Dorf namens Marlow. Hier lebt Judith Potts, eine etwas skurile äußerst sympathische alleinstehende Dame, die hauptberuflich Kreuzworträtsel erfindet und leidenschaftlich gerne nackt in der Themse badet. Als ihr Nachbar ums Leben kommt, ist Judith fest davon überzeugt, dass es sich um Mord handelt, und lässt sich nicht davon abbringen, den entscheidenden Schuss gehört zu haben. Die hiesige Polizei ist leider anderer Meinung. Da Mrs Potts das gehörig gegen den Strich geht, ermittelt sie nun auf eigene Faust. Hierbei wird sie tatkräftig von zwei anderen Ladies, der Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie unterstützt. Die drei bringen such so manches Mal durchaus in Gefahr und erleben einige Abenteuer. Das ganze gestaltet sich auf unaufgeregte Art und Weise ungeheuer spannend. Als Leser kann man bis zum Schluss miträtseln, wie alles zusammen hängt. Robert Thorogood hat hier den grandiosen Auftakt zu einer Cosy Crime Reihe vorgelegt, deren zweiten Band ich schon jetzt sehnsüchtig herbei sehne. Mit einer Prise englischem Humor und hinreißenden Charakteren habe ich mich mehr als abwechslungsreich unterhalten gefühlt! Dafür gibt es natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Wirklich originelle Geschichte

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Als geborener Wessi, vor 20 Jahren in den sogenannten Osten gezogen, hier mittlerweile sehr glücklich lebend, mag ich Ost-West-Geschichten, egal welcher Art sehr, noch dazu, wenn sie so gekonnt inszeniert ...

Als geborener Wessi, vor 20 Jahren in den sogenannten Osten gezogen, hier mittlerweile sehr glücklich lebend, mag ich Ost-West-Geschichten, egal welcher Art sehr, noch dazu, wenn sie so gekonnt inszeniert sind, wie "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße", das neuste Werk von Maxim Leo. Unser Protagonist Michael Hartung, erfolgloser Videothekenbesitzer aus Ostberlin hat im Jahr 1983 als Stellwerksmeister bei der Bahn arbeitend eine Weiche so gestellt, dass der entsprechende Zug mit 127 Insassen "versehentlich" in den Westen fuhr und so diesen Menschen die Flucht ermöglichte. Von dieser Geschichte erfährt Journalist Alexander Landmann aus Hamburg zufällig durch eine Stasiakte und wittert hier die ganz große Sensation. Hartung, die Hauptperson der Story, anfangs noch skeptisch, biegt sich doch der Autor die Ereignisse und die Wahrheit so zurecht wie er sie braucht, kommt nach und nach auf den Geschmack, als er merkt, dass sich mit der eigentlich ungewollten Berühmtheit auch ein mehr als willkommener Geldregen verbindet, den er für seine Mietschulden mehr als gut gebrauchen kann. Erst als er auf eine junge Frau stößt, die als Kind in besagtem Zug saß, und die sein Herz berührt, möchte Hartung gerne am liebsten alle Unklarheiten wieder zurecht rücken. Maxim Leo hat hier in einem mehr als flüssigen Schreibstil einen unglaublich abwechslungsreichen, gut unterhaltenden Roman geschrieben, der Klischees von Ossis und Wessis karikiert, und beweist, dass alle die angeblichen guten oder schlechten Eigenschaften eigentlich nur menschlich sind. Außerdem kommt man als Leser zur Schlussfolgerung, dass die Geschichtsschreibung immer nur aus der Sicht der Verfasser richtig erscheinen mag, ein fast schon philosophisches Thema! Die Geschichte kommt so leicht und locker daher und ist dabei doch trotzdem voller Tiefgang mit ihren nicht nur authentisch skizzierten, sondern auch zutiefst menschlichen Charakteren! Ein großartiges Buch, das von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung erhält!

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Roadtrip der besonderen Art

Henry
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Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen ...

Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen war, nutzt ein vorbei laufender junger Mann die sich bietende Gelegenheit und entwendet das Auto, ohne Henry auf dem Rücksitz zu bemerken. Als er ihre Anwesenheit feststellt, lässt er sich von dem Mädchen überreden, die Chance zu nutzen und einen Ausflug zu machen. Henry, mit dem überbehüteten Leben bei ihren Eltern offenbar nicht wirklich zufrieden, möchte etwas erleben, und Sven zeigt sich dem gegenüber aufgeschlossen. Hinzu stößt außerdem seine Freundin Nadja, von der er sich eigentlich gerade trennen wollte. Die drei fahren zuerst ziellos durch die Gegend und finden später Zuflucht im Sommerhaus von Henrys Familie im Brandenburgischen Umland Berlins. Von ihren Eltern wird die Zwölfjährige offenbar zwar vermisst gemeldet, aber so richtig scheint sie ihnen nicht zu fehlen. Dies fand ich insgesamt recht unglaubwürdig, auch wenn Eltern natürlich von einem pubertierenden Teenager ab und an genervt sein mögen, hätte ich doch im Entführungsfall mehr Angst und Aufgeregtheit erwartet. Dies war allerdings nicht der einzige Schwachpunkt am der Geschichte. Die handelnden Personen kamen mir zu keinem Zeitpunkt wirklich nah, und obwohl der Autor durchaus einen flüssigen Schreibstil hat, packte mich das Buch in keinem Moment richtig. Zudem wurde das Thema Sexualität viel zu oft in den Vordergrund gestellt, so dass es stellenweise sogar richtig nervig war. Mit einer Zwölfjährigen als Fremde beispielsweise ausführlich über oralen Sex zu diskutieren, wirkte regelrecht ekelhaft. Insgesamt kann ich deshalb leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen. Zwar gibt es eigentlich einen interessanten Plot, doch der Autor weiß die Möglichkeiten nicht wirklich zu nutzen - schade!

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Cosy Crime mit einer überaus sympathischen Protagonistin

The Maid
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Bereits schon nach der Leseprobe war ich angefixt und wusste, dass ich dieses Buch lesen möchte, und ich wurde nicht enttäuscht! Die im Mittelpunkt stehende Molly Grad, ein junges Mädchen aus einfachen ...

Bereits schon nach der Leseprobe war ich angefixt und wusste, dass ich dieses Buch lesen möchte, und ich wurde nicht enttäuscht! Die im Mittelpunkt stehende Molly Grad, ein junges Mädchen aus einfachen Verhältnissen, arbeitet als Zimmermädchen in einem Luxushotel, und man mag es kaum glauben, dies ist tatsächlich ihr Traumjob! Die Zimmer und Suiten wieder in einen Zustand der Perfektion zu versetzen, wie sie es nennt, bereitet ihr allerhöchste Zufriedenheit. Molly ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, ihre Eltern haben sie bereits früh im Stich gelassen. Nun, wo ihre einzige Bezugsperson vor einem halben Jahr gestorben ist, fühlt sich die junge Frau einsam und allein. Einzig mit Giselle Black, der Ehefrau eines schwerreichen Stammgastes des Hotels verbindet sie so etwas wie eine kleine Freundschaft. Als Molly während ihrer Arbeit Mr. Blackberry tot in seinem Bett auffindet, gerät auch das Zimmermädchen in Verdacht, denn es liegt nahe, dass hier kein natürlicher Tod vorliegt. Doch Molly versucht mit Hilfe der Handvoll Kollegen, die sie schätzen, Licht in den Vorfall zu bringen. Die Protagonistin dieses Buches muss man einfach mögen, ich hätte Molly von Anfang an ins Herz geschlossen. Auch wenn sie teilweise etwas anstrengend naiv daher kommt, kann man ihr einfach nicht böse sein und fiebert bis zum Schluss der Aufklärung entgegen. Nita Prose hat hier in meinen Augen einen Cosy Crime der Extraklasse vorgelegt, ich fühlte mich sehr sehr kurzweilig unterhalten und hoffe doch, dass wir bald mehr aus ihrer Feder lesen dürfen. Deshalb natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung!

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