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Veröffentlicht am 27.11.2021

Nicht unbedingt ein Krimi, trotzdem extrem spannend erzählt

Der Sucher
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Dies war mein erstes Buch der Autorin Tana French, aber mit Sicherheit nicht mein letztes! Erwartet hatte ich einen reißerischen Thriller, und bekam stattdessen einen leisen sehr unaufgeregt erzählten ...

Dies war mein erstes Buch der Autorin Tana French, aber mit Sicherheit nicht mein letztes! Erwartet hatte ich einen reißerischen Thriller, und bekam stattdessen einen leisen sehr unaufgeregt erzählten unblutigen Krimi, der von Anfang an eine extreme unterschwellige Spannung an den Tag legt. Wir lernen den Protagonisten Cal Hooper kennen, einen frühpensionierten Kriminalpolizisten, der von Chicago in die irische Einsamkeit flüchtet, nachdem seine Ehefrau ihn verlassen hat. Cal kauft ein herunter gekommenes altes Haus und beginnt dieses langsam und nach und nach zu sanieren. Hierbei hilft ihm ein halbwüchsiger von seiner Familie vernachlässigter Junge namens Trey. Trey vermisst seinen großen Bruder, der vor einiger Zeit von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden zu sein scheint und bittet Cal diesbezüglich um Hilfe, da niemand anders sich um den abhanden gekommenen jungen Mann zu kümmern scheint. Der ehemalige Polizist beginnt daraufhin verdeckt zu ermitteln. In der Gemeinschaft des kleinen irischen Dorfes, in der Call sich schon nach kurzer Zeit gut eingelebt hat, scheint es mehr Geheimnisse zu geben als man auf den ersten Blick ahnt, keiner lässt sich in die Karten gucken. Call beißt bei seiner Suche nach dem jungen Brendon überall auf Granit. Tana French erzählt diese Mischung aus Krimi und Sozialstudie einer Dorfgemeinschaft mit einer gekonnt konstruierten unterschwelligen Spannung, die für den Leser von Anfang an spürbar und dennoch nicht wirklich greifbar ist. Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch geschildert, man kann sich jeden einzelnen Dorfbewohner exakt vorstellen, das macht einen Teil der Qualität des Buches aus! Ich fühlte mich grandios unterhalten, deshalb natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Lisbeth Salander reloaded

Tote schweigen nie
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Im ersten Band der Reihe um die Pathologie Assistentin Cassie Raven lernen wir die Protagonistin kennen, die in der Forensik arbeitet, durch ihr schräges Äußeres, gekennzeichnet von Piercings und Tatoos, ...

Im ersten Band der Reihe um die Pathologie Assistentin Cassie Raven lernen wir die Protagonistin kennen, die in der Forensik arbeitet, durch ihr schräges Äußeres, gekennzeichnet von Piercings und Tatoos, besticht und bei ihrer Arbeit mit den Toten spricht und alles andere als ein Mainstream Charakter ist. Wir befinden uns in der britischen Hauptstadt, und die Autorin erzählt in diesem ersten Teil Wie Cassie in der Leichenhalle plötzlich und völlig unerwartet ihre ehemalige Lehrerin und Mentorin Mrs. Edwards, der sie viel zu verdanken hat, vor sich auf dem Seziertisch sieht. Da die junge Frau auf eine mystische Art und Weise mit den Toten zu kommunizieren scheint, ist sie sich sicher, dass ihre alte Bekannte nicht wie im Totenschein angegeben, eines natürlichen Todes gestorben ist. Mit einem naturgegebenen Spürsinn ausgestattet beginnt Cassie zu ermitteln. Da sie hierbei professionelle Hilfe benötigt, arrangiert sie sich mit der Polizistin Phillida Flyte, die ihr anfangs alles andere als sympathisch ist. Doch der Zweck heiligt die Mittel, und die völlig unterschiedlichen Frauen, Phillida ist im Gegensatz zu Cassie extrem konservativ, spröde und verschlossen, bilden nach und nach ein gutes Team. Der Schreibstil von A. K. Turner ist flüssig und angenehm, ich war sofort in der Geschichte drin und fühlte mich blendend unterhalten. Cassie Raven ist eine skurrile, etwas seltsam anmutende Protagonistin, die mich an die Figur Lisbeth Salander aus Stieg Larssons Millinium Triologie erinnert. Die Autirin hat all ihre Charaktere extrem authentisch geschildert, man schließt die junge Frau schnell ins Herz, für mich ist sie der neue heimliche Superstar der Krimilandschaft, seit Kay Scarpetta habe ich keinen Forensik Roman mehr so gemocht. Das Cover weist zwar eine farblich ansprechende Gestaltung auf, doch verrät es in meinen Augen etwas wenig über den Inhalt der Geschichte. Schon jetzt bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und freue mich auf Neues aus der Feder von A. K. Turner. Von mir gibt es für "Tote schweigen nie" fünf Punkte und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Die eigene Vergangenheit wird man nicht los

Die Schwimmerin
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Inhalt

Elisabeth ist im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in einem Dorf in Süddeutschland evakuiert, sie lebt sich als Teenager hier ein, findet Freunde in der kleinen Gemeinde. Nach Kriegsende geht ...

Inhalt

Elisabeth ist im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in einem Dorf in Süddeutschland evakuiert, sie lebt sich als Teenager hier ein, findet Freunde in der kleinen Gemeinde. Nach Kriegsende geht ihre Mutter sofort, Elisabeth einige Zeit später zurück in die Heimatstadt Düsseldorf. Im zweiten Erzählstrang finden wir uns Anfang der 60iger Jahre wieder, Elisabeth, die sich jetzt Betty nennt, ist glücklich verheiratet, besucht häufig das Schwimmbad, nachdem sie in ihrer Jugend während der Evakuierung das Schwimmen zu einem Hobby gemacht hat. Bei ihrer täglichen Passion im örtlichen Freibad trifft sie auf eine junge Frau, die sie zu kennen scheint. Was verbindet Betty mit ihr, warum versucht sie sie zu erpressen? Nach und nach werden beide Handlungsstränge zusammen geführt, Betty muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um in der Gegenwart ihren Weg zu gehen und glücklich zu werden.

Meine Meinung:

Gina Mayer hat hier einen großen Wurf gelandet! Nicht nur, dass sie mit ihrem flüssigen angenehmen Schreibstil das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis werden lässt. Durch ein wahnsinnig brisantes Thema, das eine große Rolle in Bettys Vergangenheit spielt, packt die Autorin ein heißes Eisen an, das hier in Romanform gekonnt angesprochen wird. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht schreiben, um nichts vorweg zu nehmen. Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, man kann sich in die Protagonistin hinein versetzen, besser geht`s nicht!

Fazit:

Ganz großes Kino! Wer ein tiefgründigeres Thema verpackt in einen spannenden Roman auf zwei Zeitebenen lesen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!



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Veröffentlicht am 17.11.2021

Jeder Satz ein Kunstwerk

Die Jahre ohne uns
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Zum Inhalt: Ein Man und eine Frau, beide im letzten Drittel ihres Lebens, begegnen sich rein zufällig - gibt es überhaupt Zufälle??? - in einer Hotelbar. Bereits im Vorfeld erfahren wir einiges über die ...

Zum Inhalt: Ein Man und eine Frau, beide im letzten Drittel ihres Lebens, begegnen sich rein zufällig - gibt es überhaupt Zufälle??? - in einer Hotelbar. Bereits im Vorfeld erfahren wir einiges über die Frau, auf eine, wie ich finde, sehr orginelle Art und Weise, nämlich teilweise in Form einer Enzyklopädie mit Stichworten aus dem Leben der Protagaonistin. Im zweiten Teil unmittelbar nach dem ersten Aufeinandertreffen der Beiden erzählt der Mann sein bisheriges Leben, teils etwas fantastisch, er gelangt jeweils durch eine Tür in einen anderen Teil, eine andere Geschichte seines Lebens, alles etwas surreal. Zusammenfassend hat er erst im Nachhinein begriffen, wie glücklich er im jeweiligen Lebensabschnitt war. Der dritte Teil ist recht kurz, es sortiert sich einiges, und es gibt wieder eine Zukunft, an die die beiden Protagonisten nicht mehr unbedingt geglaubt hatten.

Meine Meinung: Als erstes möchte ich anmerken, dass es mich unglaublich fasziniert hat, wie empathisch ein Autor im Alter von Mitte 30 einen Roman über ältere Menschen verfasst hat, allein deshalb war es für mich schon ein Leseerlebnis! Die Sprache von Barney Norris ist wortgewaltig, poetisch, einfach wunderbar, und er hatte mich mit seiner Geschichte von der ersten Seite an. Man gerät in einen gewissen Sog, obwohl man gar nicht so genau festmachen kann, woran es eigentlich liegt, es ist immerhin kein Pageturner. Zwar hatte ich irgendwie vom Klappentext ausgehend ein bisschen etwas Anderes erwartet, dennoch konnte mich das Buch restlos überzeugen.

Fazit: Ein Buch der etwas anderen Art, wer unaufgeregte Geschichten mag, die schön erzählt sind, sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Nichts für mich

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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Das Thema "Künstliche Intelligenz" interessiert mich, auch wenn ich kein ausgesprochener Technik-Freak bin. Aus diesem Grunde hatte ich mich für dieses Buch entschieden, allerdings wurde ich leider bitter ...

Das Thema "Künstliche Intelligenz" interessiert mich, auch wenn ich kein ausgesprochener Technik-Freak bin. Aus diesem Grunde hatte ich mich für dieses Buch entschieden, allerdings wurde ich leider bitter enttäuscht!

Inhalt: Wir befinden uns mit dem Protagonisten Syz in einer Art Labor, das allerdings eine eigene Welt für sich darstellt völlig abgeschottet von der Außenwelt. Ich habe es so verstanden, dass die Erde quasi durch Überbevölkerung unbewohnbar geworden sein könnte. Syz ist mit an der Entwicklung der künstlichen Intelligenz "Dave" beteiligt,schreibt dafür Programme. In dieser abgekapselten Gesellschaft gibt es eine festgelegte eigene Hierarchie, die zum Beispiel Ärzte und Reinigungspersonal auf eine Stufe stellt. Gegessen und geschlafen wird kaum, das Programmieren und die Projektentwicklung steht an allererster Stelle. Als Syz anfängt hinter die Kulissen zu schauen, kommen ihm erste Zweifel an diesem System.....

Meine Meinung: Eins vorweg: Es fällt mir wahnsinnig schwer, ein Buch zu rezensieren, das ich meine, zum Teil gar nicht wirklich verstanden zu haben. Ich hatte von Anfang an große Schwierigkeiten mit der Geschichte, es wimmelt nur so von technischen Fachwörtern, die ich teilweise nachgeschlagen habe, sie mir manchmal auch aus dem Zusammenhang irgendwie erklären konnte, alles in allem sehr sehr anstrengend, für mich war das Lesen keine Freude! Hätte ich dieses Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich es vermutlich genervt in die Ecke geschmissen; so habe ich tapfer durchgehalten, und Gott sei Dank konnte man sich mit den anderen Teilnehmern über den eigenen Frust austauschen. Allerdings habe ich mir oft die Frage gestellt, was bezweckt die Autorin, ist es bewusst kompliziert geschrieben, oder hat sie selbst so ein ungeheures Fachwissen, dass sie nicht merkt, wie abgehoben die Story ist? Aber möchte man nicht, dass die Leser einen verstehen? Für mich schwankte es zwischen einem technischen Fachbuch und einer philosophischen Abhandlung, ich habe leider einiges überhaupt nicht verstanden, befürchte ich! Das ist mir in meiner über 40jährigen Laufbahn als passionierte Leseratte, meine ich, noch nie passiert.

Fazit: Ich war froh, als ich das Buch zuklappen konnte, ich kann dafür leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen, schade! Ich hatte tatsächlich viel mehr erwartet!

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