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Veröffentlicht am 26.02.2023

Leichte Liebesgeschichte zwischen den Kulturen

Bissle Spätzle, Habibi?
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Abla Alaoui erzählt in ihrem Roman "Bissle Spätzle, Habibi?" die Liebesgeschichte zwischen Amaya, einer jungen Muslima aus einer marokkanischen Familie und dem Deutschen Daniel. Amaya wächst eigentlich ...

Abla Alaoui erzählt in ihrem Roman "Bissle Spätzle, Habibi?" die Liebesgeschichte zwischen Amaya, einer jungen Muslima aus einer marokkanischen Familie und dem Deutschen Daniel. Amaya wächst eigentlich für muslimische Verhältnisse in meinen Augen relativ frei auf, trotzdem sind ihre Eltern konservative Muslime, wenn es um die Wahl von Amayas Ehemann geht. Es wird von der jungen Frau erwartet, dass sie sich selbstverständlich jemanden aus dem eigenen Kulturkreis sucht. Wir lernen, zumindest für mich war diese Erkenntnis neu, dass es sogar eine eigene Dating App für Muslime gibt, damit diese gefälligst unter sich bleiben, und die Kulturen sich nicht mischen. Als die junge Frau sich in den deutschen Daniel verliebt, wird sie in erhebliche Gewissenskonflikte gestürzt. Sie verheimlicht ihren Eltern ihre Verbindung zu Daniel über viele Monate, was zu zahlreichen Schwierigkeiten und Missverständnissen führt. Die Autorin hat darüber einen recht unterhaltsamen Roman geschrieben und versucht, sich dem Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu nähern. Trotzdem wird klar, dass die Intoleranz von gläubigen Muslimen anderen Religionen gegenüber junge Menschen, die einen Partner aus einem anderen Kulturkreis kennenlernen, in ernsthafte Konflikte bringt. Zwar bietet das Buch eine gewisse abwechslungsreiche Leseunterhaltung, die Protagonisten konnten mich trotzdem nicht vollständig berühren. Amaya mit ihrer Art, den Kopf in den Sand zu stecken und lange Zeit vor den Problemen davon zu laufen, hat mich oftmals Kopf schüttelnd zurück gelassen, und ich musste den Roman ab und zu beiseite legen und eine Pause einlegen, um mich von meiner Fassungslosigkeit zu erholen. Deshalb hat mich die Autorin nicht unbedingt zu 100% abholen können. Da sie mit ihrem Buch aber ein hoch brisantes in meinen Augen wichtiges Thema anspricht, das gar nicht oft genug diskutiert werden kann, gibt es von mir vier Punkte und eine gut gemeinte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Gelungener Krimireihen Auftakt

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die ...

Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die sich dahinter verbergende Geschichte macht. Als Wanderer die Leiche einer jungen Frau finden, stellt sich schnell die Frage, ob es sich hierbei um die seit Jahren als vermisst geltende Mathilda handelt. In den Reihen der ortsansässigen Kriminalpolizei ermittelt auch ein junger Kommissar, Janosch Jansen, der besonderes persönliches Interesse an dem Fall hat, handelt es sich bei Mathilda doch um seine große Jugendliebe, und sein Vater, der seinerzeit als Hauptverdächtiger festgenommen wurde, beging letztendlich Selbstmord, eine Tatsache, mit der Janosch natürlich bis in die Gegenwart schwer zu kämpfen hat. Die Ermittlungsarbeit wird dem Polizisten nicht unbedingt leicht gemacht, ja er wird sogar eine Zeit lang suspendiert, denn er steht mit der Chefin der hiesigen Kriminalpolizei auf Kriegsfuß, macht er sie doch für den Suizid seines Vater mit verantwortlich. Lars Engels hat mit diesem Auftakt einer neuen Krimireihe einen spannenden Fall konzipiert, der perfekte Leseunterhaltung bietet. Die Charaktere, allen voran der junge Ermittler Jansen, sind authentisch skizziert, alles war sehr gut nachvollziehbar, und ich konnte zu den einzelnen handelnden Personen Nähe aufbauen. Auch die Landschaft und Umgebung der Rhön, wo die Geschichte spielt, sind extrem anschaulich geschildert, so dass man sich alles entsprechend vorstellen kann, auch wenn man nicht ortansässig ist. Als sich am Ende die Entwicklungen, die zur Lösung des Falles führen, teilweise überschlagen, war es mir stellenweise etwas zu wirr und konstruiert, doch das hat den guten Gesamteindruck nur wenig beeinflusst. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittler Jansen in der Hauptrolle, und kann für diesen ersten Teil eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Berlin in den 60ern als gelungene Krimikulisse

Die Tote im Wannsee
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In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir ...

In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir befinden uns am Ende der 60er Jahre, als die Studentenproteste auf ihrem Höhepunkt waren und sich gegen die allzu bürgerliche und spießige Gesellschaft auflehnten. Als eine tote Frau am Ufer des Wannsee gefunden wird, hat Hellers Abteilung den vermeintlichen Täter schnell zur Hand, als die Eltern des Opfers auf den Ehemann hinweisen, der seine Frau häufig geschlagen hatte. Doch der junge Kommissar gibt sich damit nicht so ohne Weiteres zufrieden, fallen ihm doch immer wieder gewisse Ungereimtheiten auf, die auf Verstrickungen in den eigenen Reihen schließen lassen. Eine Rolle spielt im Laufe des Buches auch immer wieder Hellers Privatleben. Er wohnt bei einer alleinerziehenden Mutter zur Untermiete, beide sind eigentlich einsam, doch können auch nicht so ohne Weiteres zueinander finden. Und dann ist da auch noch die junge Amerikanerin Louise, die gerne bei den revolutionären Studenten aktiver sein möchte, aber auch ein Auge auf den Kommissar geworfen zu haben scheint, was natürlich alles andere als einfach ist. Mir hat an dem ohnehin spannenden Krimi das perfekte Berliner Lokalkolorit ebenso gut gefallen wie die vielen gut recherchierten politischen Hintergründe. Alles zusammen ergab für mich eine gelungene Mischung und tolle Leseunterhaltung. Auf jeden Fall spreche ich hierfür eine Empfehlung, und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil mit Wolf Heller!

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Überzeugender Krimireihen Auftakt im Gastronomie Milieu

Teufelsfrucht
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Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" ...

Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" Liste. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht! Im Mittelpunkt steht Xavier Kieffer, ein sehr sympathischer Koch und Restaurant Inhaber, der mit seiner Gaststätte in Luxemburg ansässig ist. Ich war zugegebenermaßen noch nie in dieser Gegend und habe trotzdem das verwendete Lokalkolorit als sehr angenehm und gelungen empfunden und konnte mir die geschilderte Atmosphäre sehr gut vorstellen. Als in Kieffers Gasthof ein Gastrokritiker tot zusammen bricht, unser Protagonist sogar als Täter eines vermeintlichen Mordes in Verdacht gerät, wird der Koch selbst zum Ermittler. Die Krimihandlung ist nicht unbedingt durchweg spannend; was meiner Leseunterhaltung keinerlei Abbruch getan hat. Eher im Gegenteil, diese Art von unaufgeregten unblutigen Lokalkrimis fällt exakt in mein Beuteschema. Da ich selbst aus der Spitzengastronomie komme, haben mir die vielen verwendeten Fachbegriffe besonders gut gefallen. Überhaupt hat der Autor einen tollen, sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der die Lektüre äußerst kurzweilig gestaltete. Auf jeden Fall werde ich diese Reihe weiter verfolgen, und spreche außerdem eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Hin und her gerissen

Das neunte Gemälde
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Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und ...

Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und kann auch gar nicht so einfach auf den Punkt bringen, woran es gelegen hat. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich der Autor an ein brisantes und wichtiges Thema, nämlich Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg, gemacht hat, deshalb hatte ich mich für die Lektüre entschieden, da ich einen spannenden Krimi erwartet hatte. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen, jedes Kapitel wird mit Ort und Jahreszahl überschrieben, das gibt einem wenigstens eine recht gute Orientierung, wann und wo wir uns befinden. Trotzdem habe ich mich mit dem Lesen nicht leicht getan, was zum einem am ausufernden oft zu detailreichen Schreibstil, aber auch den vielen unterschiedlichen handelnden Personen und dem extremen Fachjargon aus der Kunstszene, schwierig für einen Laien wie mich, gelegen hat. Der Protagonist Lennard Lombert, wenn auch etwas sperrig und distanziert, was seinen Charakter und den Eindruck, den ich von ihm hatte betrifft, trotzdem mochte ich ihn irgendwo, weil er im Gegensatz zu manch anderem Ermittler aus aktuellen Krimis nicht rotzig frech, sondern sehr gebildet und stilvoll daher kommt. So war auch die Sprache des Autors angenehm gewählt und gehoben, teilweise aber eben auch zu kompliziert, so dass sich das Buch nicht einfach so weg lesen lässt, sondern extreme Konzentration erfordert, u. ich manchen Satz tatsächlich zweimal lesen musste, um bei der Stange zu bleiben. Der Kunstexperte Lombert wird also zum Ermittler, macht sich auf die Suche nach einem vermissten, dem sogenannten neunten Gemälde, was verbirgt sich dahinter? Er gerät in BKA-Untersuchungen, das Ganze erstreckt sich über mehrere Generationen, an und für sich wirklich eine tolle Idee, ein origineller Plot, wie ich fand, aber leider hat der Autor das Potential nicht ausgeschöpft, obwohl er Fiktion und Realität gekonnt verknüpfen konnte, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt!

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