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Veröffentlicht am 11.08.2021

Manchmal ist die Realität spannender als die Fiktion

Das letzte Bild
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Auf den neuen Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan der Autorin bin und in der Vergangeheit alle ihre Bücher verschlungen habe. In ihrem neusten Werk lernen ...

Auf den neuen Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan der Autorin bin und in der Vergangeheit alle ihre Bücher verschlungen habe. In ihrem neusten Werk lernen wir Protagonistin Eva kennen, die in der Zeitung ein Foto einer unbekannten Frau entdeckt, die ihrer eigenen Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Das Foto stammt von einer aufgefundenen Leiche, die Polizei fahndet nach Hinweisen. Auf den Vorfall angesprochen blockt Evas Mutter ab, sichtlich geschockt, aber nicht bereit zu Auskünften. Diese macht sich darauf hin auf den Weg nach Norwegen, um der Sache auf den Grund zu gehen, denn hier wurde die Tote gefunden. Welches Geheimnis versteckt sich dahinter? Eva findet heraus, dass ihre Mutter eine Zwillingsschwester hatte, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren ging, doch wie hängen all diese Ereignisse zusammen, warum möchte die Mutter nicht darüber reden? Wir begleiten Eva auf ihrer Suche und erfahren, wie alles zusammen hängt. Anja Jonuleit hat in gewohnt flüssigem und angenehmem Schreibstil eine spannende Geschichte konzipiert, die einen realen Fall mit fiktionalen Elementen gekonnt kombiniert. Die Erzählperspektiven wechseln, so erfahren wir den Handlungsverlauf aus verschiedenen Blickwinkeln, hier hätte ich mir etwas mehr Struktur anhand von bezeichnenderen Überschriften gewünscht, oftmals musste ich mich immer wieder neu orientieren, wo und wann wir uns befinden, und welche Personen gerade am Zuge sind. Auch blieben mir die Charaktere leider etwas distanziert, ich habe zu keinem 100%igen Zugang gefunden. Trotzdem hat mir dieses Buch kurzweilige Leseunterhaltung geboten, und ich spreche eine Leseempfehlung aus! Ein kleines Bisschen bleibt "Das letzte Bild" für mich hinter den bisherigen Romanen der Autorin zurück. Das Cover ist übrigens recht ansprechend gestaltet, ein Foto zeigt die verschwundene Frau, insofern wird man neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Allerdings wirkt es auch gleichzeitig vielleicht ein wenig kitschig.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Menschliche Abgründe rund um drei Leuchtturmwärter und ihre Familien

Die Leuchtturmwärter
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Anfang der 70iger Jahre verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Leuchtturmwärter aus ihrem von der Außenwelt abgeschnittenen Leuchtturm heraus in der Silvesternacht spurlos. Die Tür des Turms ist von ...

Anfang der 70iger Jahre verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Leuchtturmwärter aus ihrem von der Außenwelt abgeschnittenen Leuchtturm heraus in der Silvesternacht spurlos. Die Tür des Turms ist von innen verschlossen. Dies ist Ausgangspunkt der Geschichte, die uns Emma Stonex hier erzählt. Obwohl ich es normalerweise mit mystischen Erzählungen nicht so habe, ließ ich mich komplett auf dieses Buch ein und wurde nicht enttäuscht! Kapitel weise wechselnd aus Sicht der einzelnen drei Wärter erfahren wir vieles rund um das Leben auf "der Maiden", so der Name des Leuchtturms. 20 Jahre später macht sich ein Buchautor an die Recherche über das noch immer ungeklärte Mysterium und interviewt die drei Frauen, die Hinterbliebenen der Verschwundenen. Viele Geheimnisse kommen ans Licht, vieles, was man so nicht erwartet hatte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sehr angenehm, ja geradezu sogartig, man kann das Buch kaum aus der Hand legen und möchte wissen, was sich hinter all den Rätseln verbirgt. Ich fühlte mich großartig unterhalten, ein unglaublich spannender Plot, auch wenn mich leider das Ende nicht ganz zufrieden gestellt hat. Trotz des einen Punktes Abzug dafür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses großartige Debüt!

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Nichts ist wie es scheint

Eine perfekte Ehe
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Im Thriller "Eine perfekte Ehe" von Kimberley McCreight lernen wir die junge Anwältin Lizzy kennen, die in der Vergangenheit bei der Staatsanwaltschaft arbeitete, nun selbst Mitglied einer großen Kanzlei ...

Im Thriller "Eine perfekte Ehe" von Kimberley McCreight lernen wir die junge Anwältin Lizzy kennen, die in der Vergangenheit bei der Staatsanwaltschaft arbeitete, nun selbst Mitglied einer großen Kanzlei ist, und in dieser Funktion den Fall eines früheren Kommilitonen, namens Zack übernimmt, den sie viele Jahre lang nicht mehr gesehen hatte. Zack kontaktiert Lizzy aus einem Hochsicherheitsgefängnis heraus, wo er seit kurzem einsitzt, lediglich vertreten durch einen sogenannten Pflichtverteidiger, nachdem er unter dem Verdacht, seine Ehefrau Amanda getötet zu haben, festgenommen wurde. Von Anfang an hat Lizzy ein seltsames Gefühl bei der Sache, möchte ihren früheren Freund eigentlich gar nicht vertreten, übernimmt dann aber doch schweren Herzens das Mandat, vor allem weil sie trotz ihrer Skepsis von seiner Unschuld überzeugt ist. Die Ehe von Zack und Amanda schien unglücklich, doch was verbergen alle Beteiligten, was verbirgt sich hinter der Fassade der Wohnsiedlung, in der die beiden lebten, was verschweigen offenbar all die gutsituierten Bekannten und vermeintlichen Freunde? Wer kommt als Täter in Frage, wer trachtete Amanda nach dem Leben, wenn nicht ihr Ehemann? Wir erleben alles in Rückblenden mit, aus unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen flüssigen Schreibstil, ich war sofort in der Geschichte drin, konnte mir die einzelnen Charaktere gut vorstellen. Mein einziger Kritikpunkt ist die Tatsache, dass für meinen Geschmack für einen Thriller ein bisschen das Tempo und die atemlose Spannung, die ich normalerweise mit dem Genre "Thriller" verbinde, fehlten. Trotzdem gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung! Auch das Cover mit dem nicht in voller Gänze zu erkennenden Frauenprofil hat mich von Anfang an sehr angesprochen und meine Neugier auf dieses Buch geweckt! Ich bin sehr gespannt, was uns zukünftig von dieser Autorin erwartet!

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Und die Hoffnung stirbt zuletzt

Wir für uns
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Im Roman "Wir für uns" von Barbara Kunrath haben wir es mit zwei Protagonistinnen zu tun: da ist zum einen Josie, Anfang 40, deren biologische Uhr tickt, u. die von dem verheirateten Bengt, mit dem sie ...

Im Roman "Wir für uns" von Barbara Kunrath haben wir es mit zwei Protagonistinnen zu tun: da ist zum einen Josie, Anfang 40, deren biologische Uhr tickt, u. die von dem verheirateten Bengt, mit dem sie seit Jahren eine Affäre hat, schwanger ist. Trotz aller Widerstände entschließt Josie sich, das Kind zu bekommen. Durch einen Zufall (gibt es überhaupt Zufälle???) trifft sie auf Kathie, drei Jahrzehnte älter, u. seit kurzem Witwe. Kathie leidet sehr unter dem Verlust ihres Mannes, mit dem sie eine 50jährige Ehe verband. Die beiden Frauen sich auf Anhieb sympathisch, die Chemie stimmt einfach, u. das obwohl beide durchaus keine einfachen Charaktere sind, ja mit ihrem sonstigen sozialen Umfeld hin und wieder Schwierigkeiten haben. Kathie kommt nicht wirklich klar mit ihrem Sohn Max, u. Josie hat so ihre Probleme mit ihrer Mutter. Beiden Frauen sehen in jeweils der anderen eine Art Rettungsanker, können miteinander kommunzieren, sind in der gerade schwierigen Lebenssituation füreinander da und tun sich gut.

Erzählt wird Kapitel weise wechselnd aus Josies und Kathies Perspektive, komischerweise bei Josie in der Ich-Form, bei Kathie in der dritten Person, was mich ehrlich gesagt, etwas verwirrt hat, u. vor allem dazu führte, dass ich mich als Leser Josie etwas näher fühlte als Kathie. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin, das Buch startet sehr sehr stark u. packt einen von der ersten Seite an, leider fand ich, dass es in der zweiten Hälfte etwas schwächer wird, was aber meinem Lesegenuss durchaus keinen Abbruch tat. Man fiebert und leidet mit Josie und Kathie, auch wenn ich angesichts ihrer und auch anderer Familienmitglieder anstrengenden Kommunikationsunfähigkeit ansatzweise entnervt war u. immer wieder dachte: "Mein Gott, Leute, redet doch miteinander, dann wird vieles leichter". Aber unsere Protagonistinnen stehen sich hierbei oft selbst im Weg, wie ich finde, u. ich hatte oft das Bedürfnis, alle zu schütteln.

Das Cover mochte ich von Anfang an sehr, u. habe das Buch immer wieder sehr gerne zur Hand genommen. Es ist farblich wunderschön gestaltet und auch die Illustrationen sind mehr als gelungen! Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für gute Unterhaltung mit Tiefgang!

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Dora Maar - eine Frau zwischen Liebe Kunst

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Auf das Buch aufmerksam geworden war ich durch das ansprechende Titelbild, das mir sehr gut gefällt, und mich durch die malerische französische Landschaft gut auf die Geschichte eingestimmt hat. Wir lernen ...

Auf das Buch aufmerksam geworden war ich durch das ansprechende Titelbild, das mir sehr gut gefällt, und mich durch die malerische französische Landschaft gut auf die Geschichte eingestimmt hat. Wir lernen die Fotografin und Malerin Dora Maar kennen, die ihre familiären Wurzeln eigentlich in Argentinien hat und in den 20iger Jahren nach Frankreich kommt und als junge Frau auf ein künstlerisches Genie des 20. Jahrhunderts, Pablo Picasso trifft und ihn kennen und lieben lernt. Er wird zur Liebe ihres Lebens, sie liebt ihn mit einer Intensität und Leidenschaft, die ihresgleichen sucht. In der Gesellschaft wird Dora als Picassos Muse wahrgenommen und dargestellt, doch eigentlich ist sie viel mehr als das. Dora Maar war schon bevor sie auf den großen Maler traf, eigenständige Künstlerin, die beiden haben sich gegenseitig inspiriert und zu neuen Werken animiert, Dora Maar hat Picasso sogar dazu motiviert, eins seiner bekanntesten Bilder, Guernica, als Reaktion auf den spanischen Bürgerkrieg zu schaffen. Ich hatte anfangs zugegebenermaßen ein paar Startschwierigkeiten, in das Buch hinein zu kommen, da Doras Begegnung mit Picasso einige Zeit auf sich warten ließ. Doch der angenehme und flüssige Schreibstil von Bettina Storks entwickelt dann schnell eine Art Sogwirkung, die einen immer tiefer in die Geschichte eintauchen lässt. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, die Künstlerclique, deren Teil Dora und Picasso sind, wird mit all ihren Mitgliedern, die sich untereinander kannten, von der Autorin authentisch geschildert. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe nebenher unglaublich viel Wissenswertes über die Kunstszene erfahren, das ich bis dato nicht wusste. Ich spreche deshalb gerne eine Leseempfehlung aus.

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