Manchmal ist die Realität spannender als die Fiktion
Das letzte BildAuf den neuen Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan der Autorin bin und in der Vergangeheit alle ihre Bücher verschlungen habe. In ihrem neusten Werk lernen ...
Auf den neuen Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit war ich sehr gespannt, da ich ein großer Fan der Autorin bin und in der Vergangeheit alle ihre Bücher verschlungen habe. In ihrem neusten Werk lernen wir Protagonistin Eva kennen, die in der Zeitung ein Foto einer unbekannten Frau entdeckt, die ihrer eigenen Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Das Foto stammt von einer aufgefundenen Leiche, die Polizei fahndet nach Hinweisen. Auf den Vorfall angesprochen blockt Evas Mutter ab, sichtlich geschockt, aber nicht bereit zu Auskünften. Diese macht sich darauf hin auf den Weg nach Norwegen, um der Sache auf den Grund zu gehen, denn hier wurde die Tote gefunden. Welches Geheimnis versteckt sich dahinter? Eva findet heraus, dass ihre Mutter eine Zwillingsschwester hatte, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren ging, doch wie hängen all diese Ereignisse zusammen, warum möchte die Mutter nicht darüber reden? Wir begleiten Eva auf ihrer Suche und erfahren, wie alles zusammen hängt. Anja Jonuleit hat in gewohnt flüssigem und angenehmem Schreibstil eine spannende Geschichte konzipiert, die einen realen Fall mit fiktionalen Elementen gekonnt kombiniert. Die Erzählperspektiven wechseln, so erfahren wir den Handlungsverlauf aus verschiedenen Blickwinkeln, hier hätte ich mir etwas mehr Struktur anhand von bezeichnenderen Überschriften gewünscht, oftmals musste ich mich immer wieder neu orientieren, wo und wann wir uns befinden, und welche Personen gerade am Zuge sind. Auch blieben mir die Charaktere leider etwas distanziert, ich habe zu keinem 100%igen Zugang gefunden. Trotzdem hat mir dieses Buch kurzweilige Leseunterhaltung geboten, und ich spreche eine Leseempfehlung aus! Ein kleines Bisschen bleibt "Das letzte Bild" für mich hinter den bisherigen Romanen der Autorin zurück. Das Cover ist übrigens recht ansprechend gestaltet, ein Foto zeigt die verschwundene Frau, insofern wird man neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Allerdings wirkt es auch gleichzeitig vielleicht ein wenig kitschig.