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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Familienmanagerin par excellence

Morgens Zirkus, abends Theater ... und zwischendurch ganz großes Kino
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Die Autorin Janina Kürschner lässt uns hier auf eine sehr mutige offene Art und Weise an ihrem Familienalltag als Pfarrersfrau und Mutter von vier Kindern teilhaben. Man ist als Leser ganz dran an ihr, ...

Die Autorin Janina Kürschner lässt uns hier auf eine sehr mutige offene Art und Weise an ihrem Familienalltag als Pfarrersfrau und Mutter von vier Kindern teilhaben. Man ist als Leser ganz dran an ihr, ihrer Familie, ihren Gefühlen und Empfindungen, was mich stellenweise sehr berührt hat! Oft bleibt sie auf der Strecke, weil sie eigene Bedürfnisse hinten an stellt, u. findet dann trotdem einen Weg, sich wieder nach oben zu kämpfen. Ich finde, dieses Buch gibt wertvolle Tipps für Mütter und Frauen im Allgemeinen, sich nicht unterkriegen zu lassen, auch mal an sich selbst zu denken, auch wenn es schwer fällt, weil wir anders erzogen und sozialisiert sind, und trotdem das Wohl aller Familienmitglieder dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Dass Frau Kürschner als Pfarrersfrau besonders im Fokus steht u. das Thema "Glauben und Kirche" hier noch unterbringt, macht das Buch natürlich zu etwas ganz Besonderem. Da ich selbst in den alten Bundesländern aufgewachsen, später in den neuen eine Heimat gefunden habe, ist mir diese Thematik, sich in einem atheistischen Umfeld behaupten zu müssen, nicht fremd. Vielleicht hat mir die Geschichte, die in Form von lauter kleinen Episolden sehr anschaulich daher kommt, besonders gut gefallen. Auf jeden Fall von mir 5 Sterne, auch für die liebevolle Gestaltung und die netten Fotos!

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Es ist vollbracht

Gut Greifenau - Sternenwende
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Seitdem Band 5 beendet war, hatte ich diesem Abschluss der Saga um Gut Greifenau entgegen gefiebert. Ich muss gestehen, dass ich mich mit ein bisschen Wehmut ans Lesen gemacht habe, denn es war klar, mit ...

Seitdem Band 5 beendet war, hatte ich diesem Abschluss der Saga um Gut Greifenau entgegen gefiebert. Ich muss gestehen, dass ich mich mit ein bisschen Wehmut ans Lesen gemacht habe, denn es war klar, mit der letzten Seite würde auch die Geschichte um die Adelsfamilie Auwitz-Aarhayn in Hinterpommern enden, deren Mitglieder mir - ich kann es kaum glauben - seit über zwei Jahren so dermaßen ans Herz gewachsen waren! Wir befinden uns am Anfang der 30iger Jahre, man weiß und hat im Hinterkopf, was in unserem Land zu dieser Zeit geschichtlich an der Tagesordnung war, u. natürlich bleiben auch die Protagonisten von all dem hier nicht unberührt, so ist dieser Abschlussteil stellenweise mit vielen politischen Details durchsetzt, was mir sehr gut gefallen hat und nochmal Hintergrundwissen vermittelte, die Autorin glänzte wiederholt durch hervorragende Recherche Arbeit! Die,dem Leser lieb gewordenen Dienstboten der Familie spielen wie immer eine große Rolle, Wieke und Eugen, Bertha und Kilian, Gustav, alle sind wieder da, und wir verfolgen ihr Schicksal mit. Aber auch die Lebensläufe der Geschwister Auwitz-Aarhayn könnten spannender und authentischer nicht sein, man fliegt nur so durch die Seiten, mag das Buch kaum aus der Hand legen. Auch wenn ich natürlich ein bisschen traurig war zum Schluss, muss ich sagen Hanna Caspian hat das Ende grandios komponiert, man ist als Leser zufrieden, alle Handlungsfäden sind mehr als stimmig aufgelöst. Ich bin dankbar für gradiose Leseunterhaltung, natürlich auch für dieses Buch die volle Punktzahl, mehr als 5 Sterne darf man leider nicht vergeben. Eine absolute Leseempfehlung für alle Fans der Greifenau Reihe, ich freue mich nun bereits auf hoffentlich baldigen neuen Stoff aus der Feder der Autorin!

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Emmy mit y - etwas ganz Besonderes

Sturmvögel
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Ich kannte bereits ein Vorgängerbuch der Autorin - Ferien bei den Hottentotten - was ich seinerzeit eher mäßig spannend fand, deshalb hatte ich hier eigentlich gar nicht mal so hohe Erwartungen, dennoch ...

Ich kannte bereits ein Vorgängerbuch der Autorin - Ferien bei den Hottentotten - was ich seinerzeit eher mäßig spannend fand, deshalb hatte ich hier eigentlich gar nicht mal so hohe Erwartungen, dennoch war ich neugierig, als ich hörte, dass es etwas Neues von Manuela Golz gibt.......diesmal allerdings hatte es mich von der ersten Seite an gepackt, ganz großes Kino, wie ich finde, von Anfang liebte ich die Protagonistin Emmy, deren Name etwas ganz Besonderes sei, wie sie sich bereits früh zu eigen macht, denn das y ist ein ganz selten vorkommender Buchstabe des Alphabets. Die kleine Emmy ist anders, von Anfang an, sie will früh lesen lernen, u. sich nicht in das gängige Rollenbild fügen, in das, was als Frau von ihr zu Beginn des letzten Jahrhunderts als sie geboren wird, erwartet wurde. In einem ganz kleinen Dorf oben an der Küste wächst Emmy auf, arbeitet als Dienstmädchen, zieht ihre Kinder fast allein auf, da der Mann im Krieg ist, ein Schicksal, das sie mit unseren Großmüttern und Urgroßmüttern teilte, es hat mich tief bewegt. Wir lernen Emmy ganz am Anfang der Geschichte kennen, als ihre besorgte Tochter ihr einen Arztbesuch bei einem hochrangigen Professor vermittelt. Emmy schon sehr betagt, über die 90, hat sich damit abgefunden, dass ihr Leben sich dem Ende neigt, ist aber nicht altersdeprimiert, eher im Gegenteil, dankbar, aber vor allem unglaublich humorvoll, ja sympathisch bissig, als sie jeglichen Respekt vor dem jungen Professor vermissen lässt, der ihr gerne einen Herzschrittmacher verpassen würde, dessen Sinn Emmy anzweifelt, möchte sie doch schließlich nicht ewig leben. Die alte Dame lässt in diesem Buch von Manuela Golz in vielen Episoden ihr Leben Revue passieren, wir springen hin und her zwischen dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts und den Jahren 1974 und 1994. Ich fühlte mich großartig unterhalten und oft gerührt angesichts dieser gewaltigen Lebensgeschichte! Von mir gibt es mindestens 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Spannung an der Nordseeküste

Nordwestzorn
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Für mich war dies bereits der zweite Teil der Krimi-Reihe von Svea Jenssen, die in meinem Wohlfühl-Urlaubsort St.Peter-Ording spielt, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht! Man muss den ersten Band ...

Für mich war dies bereits der zweite Teil der Krimi-Reihe von Svea Jenssen, die in meinem Wohlfühl-Urlaubsort St.Peter-Ording spielt, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht! Man muss den ersten Band nicht unbedingt kennen, finde ich, auch wenn ich selbst es durchaus schätze, die Hintergrundinformationen zu kennen. Aber ich glaube, es tut dem Lesegenuss keinerlei Abbruch, wenn man „Nordwestzorn“ zuerst liest. Es ermittelt das bereits aus dem Vorgängerfall bekannte Ermittlerduo um Anna Wagner und Hendrik Norberg, und ich habe mich sehr gefreut, die beiden wieder zu treffen! Für mich bietet die Autorin genau die richtige Mischung aus kriminalistischer Handlung und dem Privatleben der Kommissare. Diesmal wird im Rahmen eines sogenannten Cold Case geforscht, vor etlichen Jahren war in einem Ferienheim im Urlaubsparadies an der Nordseeküste ein Junge verschwunden, alle Beteiligten leiden bis heute, handelte es sich damals um Kindesmissbrauch? War es eine Entführung? Vieles konnte nie geklärt werden. Die zahlreichen Verflechtungen bleiben lange undurchsichtig, es gibt immer wieder spannende Wendungen, so dass ich bis zum Schluss miträtseln konnte. Der Schreibstil von Svea Jennsen hatte mich von der ersten Seite an wieder komplett in die Geschichte einsteigen lassen, die Autorin erzählt mehr als flüssig und sehr spannend, schildert alle Charaktere sehr authentisch. Einzig mit dem Titelbild bin ich nicht 100%ig glücklich, auch wenn ich keinerlei Verbesserungsvorschläge anbieten kann, es ist mir irgendwie eine Spur zu nebulös, u. ich bin nicht ganz sicher, ob es mich in der Buchhandlung unbedingt ansprechen würde. Ansonsten gibt es von mir aber eine absolute Leseempfehlung, und ich hoffe, dass wir nicht allzu lange auf den dritten Teil der Soko St.Peter-Ording warten müssen!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Der Schöne und das Biest

Blütenschatten
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Annalena McAfee nimmt uns in ihrem Roman „Blütenschatten“ mit ins Künstlermilieu, wo wir ihre Protagonistin Eve kennenlernen, eine extrem exzentrische Malerin in den 60igern, die quasi ihre besten Jahre ...

Annalena McAfee nimmt uns in ihrem Roman „Blütenschatten“ mit ins Künstlermilieu, wo wir ihre Protagonistin Eve kennenlernen, eine extrem exzentrische Malerin in den 60igern, die quasi ihre besten Jahre überschritten hat (was sind heutzutage schon die besten Jahre???). Eve, die in London lebt, und deren Ehe ein Scherbenhaufen ist, lebt für die Bilder, mit denen sie sich verwirklicht, alle Arten von Blumen und Pflanzen, im aktuellen Fall Giftpflanzen, ein schönes Bild der Autorin, da Eve selbst die Giftigste von allen ist. Die Künstlerin hat nebenbei auch noch einen Hang zu jugendlichen Liebhabern, der neuste ist nicht einmal halb so alt wie sie. Als Leser ist man hin und her gerissen, eigentlich das gesamte Buch über, erliegt man nun der Faszination dieser irgendwie charismatischen Frau, die Menschen durchaus an sich zu binden weiß, oder soll man sie hassen, weil sie ein echtes Luder ist, boshaft fast bis zur Abartigkeit. Dieser Zwiespalt, in dem ich mich befand, lässt mich auch nun, wo ich das Buch längst beendet habe, nicht wirklich los, ein Werk, das mit Sicherheit noch länger nachwirkt. Wie weit darf Egoismus gehen, wie weit der eigene Hang zur Selbstverwirklichung? Die Kreise, eben das Künstlermilieu, in dem die Geschichte spielt, hat Annalena McAfee großartig eingefangen, so oder ähnlich kann man sich die durchweg skurrilen und exzentrischen Charaktere gut vorstellen. Ihr Schreibstil ist nicht immer ganz einfach, und dabei wortgewaltig, ja stellenweise geradezu poetisch. Anfangs hatte ich ein paar kleine Startschwierigkeiten, doch das gibt sich schnell, finde ich. Alles in allem lohnt es sich, dieses Buch zu lesen, einfach mal etwas Anderes, von mir vier Sterne für eine Geschichte der ganz besonderen Art!

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