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Veröffentlicht am 20.10.2023

Eine Reise in längst vergangene Zeiten extrem spannend verpackt

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Auf Schatten über Colonia aufmerksam geworden war ich durch das ansprechende Titelbild, das wohl die zwei Protagonisten zeigt, man sieht die Figuren nur schemenhaft bzw. von hinten, dadurch ist die Neugier ...

Auf Schatten über Colonia aufmerksam geworden war ich durch das ansprechende Titelbild, das wohl die zwei Protagonisten zeigt, man sieht die Figuren nur schemenhaft bzw. von hinten, dadurch ist die Neugier geweckt. Auch der Klappentext klang interessant und das obwohl ich normalerweise keine Romane lese, deren Handlung derart weit in die Vergangenheit zurück geht. Wir befinden uns in Köln im Jahre 87, und trotz der großen Zeitspanne kommt diese Geschichte sehr modern und vor allem spannend erzählt daher. Man braucht als Leser kein großes geschichtliches Vorwissen, das hat mir besonders gut gefallen, sondern alles ist so gut und unterhaltend verpackt, dass man einfach nur so durch die Seiten fliegt und immer weiter lesen muss. Im Mittelpunkt stehen die Römerin Lucretia, deren beste Freundin zu Tode kommt und der germanische Anwalt Quintus, deren Hilfe die junge Frau bei ihren Ermittlungen benötigt, die sie selber ungewöhnlicherweise anstellt. Was steckt hinter den jüngsten Anschlägen, die man germanischen Stämmen unterstellt? Dieses Buch ist eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und historischem Roman, ich fühlte mich perfekt unterhalten, habe eine Menge dazu gelernt und hoffe, es richtig verstanden zu haben, dass noch mehrere Folgen geplant sind, es sich hier also um eine Reihe handelt.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Man lacht und weint mit Kimberly Hagen

Tränen, Liebe, Lebensgier
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Bis zur Lektüre dieses Buches kannte ich zugegebenermaßen die Autorin Kimberly Hagen überhaupt nicht und wusste auch nicht, dass sie Kolumnen verfasst. Tatsächlich ausnahmsweise war ich rein zufällig war ...

Bis zur Lektüre dieses Buches kannte ich zugegebenermaßen die Autorin Kimberly Hagen überhaupt nicht und wusste auch nicht, dass sie Kolumnen verfasst. Tatsächlich ausnahmsweise war ich rein zufällig war ich auf die entsprechende Leseprobe aufmerksam geworden, das Cover hatte mich gar nicht unbedingt auf den ersten Blick angesprochen, auch wenn es im Nachhinein betrachtet wirklich gut zum Inhalt passt. Kimberly, eine Frau in der Mitte ihres Lebens, verliert viel zu früh ihren Mann, Partner und Seelenfreund aus heiterem Himmel, hatte so überhaupt in keiner Weise damit gerechnet, geschweige denn in irgendeiner Form die Möglichkeit sich darauf vorzubereiten. Natürlich kommt der Tod immer zu früh, besser gesagt, meistens, aber Kimberly ist tatsächlich eine extrem junge Witwe und kann und mag sich damit nicht abfinden. Sie fällt in ein großes schwarzes Loch und ist verzweifelt, wie sollte es anders sein. Die Autorin lässt uns mit einer bewundernswerten Offenheit an ihrer Trauer teilhaben, unentwegt habe ich beim Lesen den Hut dafür gezogen, wie sie all diese Aufgaben gemeistert hat und dann auch noch darüber schreiben konnte, ja den Leser in einer unnachahmlichen Art nah an sich ran lässt. Ich habe mit Kimberly geweint und gelacht, ich habe unglaubliche Angst vor dem Tod mir nahe stehender Menschen, vielleicht habe ich mir gerade deshalb dieses Buch ausgesucht. Wenn mich das Schicksal irgendwann ereilt wünsche ich mir eine Freundin wie Kimberly Hagen, die mich auffängt und die in dieser atemberaubenden Art mit dem Tabuthema Tod umgeht. Ich wünsche diesem Buch unendlich viele Leser! Selbstverständlich gibt es hierfür die volle Punktzahl, die eigentlich viel zu wenig ist.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Geschichte um eine junge Frau am Abgrund

Die Einladung
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Da ich bisher noch nichts von Emma Cline gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf dieses Buch! Im Mittelpunkt von "Die Einladung" steht die 22jährige Alex, die sich ihr Leben damit "verdient", sich von ...

Da ich bisher noch nichts von Emma Cline gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf dieses Buch! Im Mittelpunkt von "Die Einladung" steht die 22jährige Alex, die sich ihr Leben damit "verdient", sich von einer Einladung zur nächsten zu hangeln, sie lässt sich von reichen älteren Männern aushalten. Warum sie nichts Eigenes auf die Beine stellt, nicht mit eigener Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreitet, hat sich mir zugegebenermaßen nicht erschlossen. Dazu kommt man als Leser leider an die Protagonistin nicht nahe genug heran. Sie ist quasi eine Antiheldin, die recht unsympathisch daher kommt. Als sie aus ihrer WG raus fliegt, da sie Mietschulden hat, folgt sie einem reichen Kunsthändler in sein Sommerhaus in den Hamptons. Simon sieht sie jedoch nur als austauschbares Anhängsel, da sie außer ihrer jugendlichen Schönheit nichts zu bieten hat. Nach einem Vorfall auf einer Feier setzt er sie am nächsten Morgen vor die Tür, und Alex ist quasi obdachlos. Wir erleben mit, wie sie sich mehrere Tage versucht, bei irgendwelchen Parties einzuschleichen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Besitzen tut die junge Frau nur eine Tasche mit wenigen teuren Kleidungsstücken, die ihr Gönner ihr gekauft hat. Alex ist berechnend, oberflächlich, manipuliert ihr Umfeld, immer nur zum eigenen Vorteil. Ist sie überhaupt zu tieferen Gefühlen fähig? Darüber war ich mir tatsächlich bis zum Schluss nicht sicher. Einerseits komplett unsympathisch, andererseits möchte man sie schütteln, damit sie endlich ihr Leben in die Hand nimmt und in den Griff bekommt. Gefehlt hat mir die Begründung, warum Alex so geworden ist, wie sie sich dem Leser zum Zeitpunkt der Handlung in der Gegenwart zeigt. Denn von alleine wird kein Mensch so, davon bin ich überzeugt. Emma Cline hat diese Story in sogartigem Schreibstil verfasst. Leider habe ich mich von der Autorin mit dem in meinen Augen allzu offenen Ende etwas allein gelassen gefühlt. Aber vielleicht passt auch dies irgendwie zu Alex' stellenweise aussichtslos erscheinenden Situation? Ein etwas anderes Buch, dem ich trotz seiner nicht abzustreitenden Skurrilität viele Leser wünsche!

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Spagat zwischen Rückblick auf eine Sportlerkarriere und philosophische Betrachtungen im Allgemeinen

Die Kunst des Radfahrens
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James Hibbard hat mit "Die Kunst des Radfahrens" einen gewagten Spagat zwischen einem Rückblick auf eine Sportlerkarriere und philosophische Überlegungen zum Profisport insgesamt angestellt. Das gefällt ...

James Hibbard hat mit "Die Kunst des Radfahrens" einen gewagten Spagat zwischen einem Rückblick auf eine Sportlerkarriere und philosophische Überlegungen zum Profisport insgesamt angestellt. Das gefällt mit Sicherheit nicht jedem und es war auch nicht unbedingt durchgängig einfach zu lesen, mich hat der Autor damit allerdings komplett abgeholt und perfekt aufgeklärt und unterhalten. Er hat, was natürlich fast zu erwarten war, den Profisport durch Schilderungen zu Doping und Betrug entzaubert, aber das war zugegebenermaßen fast zu erwarten, u. letztendlich weiß oder ahnt man so etwas ja auch im Hinterkopf. Anhand eines nochmaligen Dreitagestripps, den Hibbard auf dem Drathesel unternimmt, nachdem er den Profisport bereits an den Nagel gehängt hat, blickt er zurück auf seine Sportlerkarriere, was ihn seinerzeit angetrieben hat, sich derart zu quälen. Er schweift dabei recht weit in die Tiefen der Philosophie ab, wie gesagt, kein leichter Tobak, doch hat es mir unsagbar gut gefallen, und bei mir wird dieses Buch noch lange nachklingen, voraussichtlich werde ich es noch öfter zur Hand nehmen und gewissen Dinge wiederholt lesen. Von meiner Seite eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Wie sich das eigene Leben verändert, wenn die Eltern alt werden

Elternhaus
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Da ich bereits "Wildtriebe" von Ute Mank gerne gelesen habe, war ich auf das neue Werk der Autorin sehr neugierig! Nun hat "Elternhaus" meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Dies liegt vielleicht auch ...

Da ich bereits "Wildtriebe" von Ute Mank gerne gelesen habe, war ich auf das neue Werk der Autorin sehr neugierig! Nun hat "Elternhaus" meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Dies liegt vielleicht auch daran, dass das Thema genau meins ist und mich bei meiner momentanen Situation abholt: Die eigenen Eltern werden alt, können sich nicht mehr wie in der Vergangenheit um sich selbst kümmern, sondern bedürfen unserer Hilfe. Wie gehen noch dazu mehrere Kinder in einer Familie mit diesen Veränderungen um? Zumal wenn schon im Vorfeld Konflikte zwischen den Geschwistern vorhanden waren. Ute Mank hat in ihren (beiden) Büchern Familie, Heimat und Tradition zum Thema, dies gefällt mir per se schon mal richtig gut, denn dies ist in der heutigen Zeit nicht unbedingt selbstverständlich, leider werden diese Begriffe auch schon mal in fast negativem Zusammenhang gebraucht. Dabei sind es genau diese Dinge, die uns Halt geben. Im Mittelpunkt stehen hier drei Schwestern, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird. Das Elternhaus soll ausgeräumt werden, da die alt gewordenen Familienoberhäupter dort nur mehr schlecht als recht klar kommen. Dass solche Veränderungen emotional belastet sind und für alle Beteiligten nicht einfach, versteht sich von selbst! Ute Mank gestaltet ihr Buch durch einen sehr flüssigen eindringlichen Schreibstil, der mich als Leser komplett von Beginn an mitgenommen hat. Ich fühlte mich zum einen großartig unterhalten, zum anderen habe ich viele Denkanstöße bekommen. Für "Elternhaus" gibt es deshalb von mir auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung und natürlich die volle Punktzahl!


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