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Veröffentlicht am 28.05.2023

Schwiecker und Tsokos schlagen ein weiteres Mal zu

Die letzte Lügnerin
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Bei der "letzten Lügnerin" handelt es sich um den dritten Band der Justiz-Krimireihe aus der Feder der Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos. Dies lässt sich sofort am Cover erkennen, das einen ...

Bei der "letzten Lügnerin" handelt es sich um den dritten Band der Justiz-Krimireihe aus der Feder der Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos. Dies lässt sich sofort am Cover erkennen, das einen hohen Wiedererkennungswert aufweist und sich auffällig in die Reihe einfügt. So etwas finde ich für mich als Leser auf jeden Fall hilfreich! Auch diesmal fühlte ich mich perfekt unterhalten, das Autorenduo hat in gewohnt flüssigem und angenehmem Schreibstil an seine beiden vorherigen Bücher angeknüpft. Die Geschichte ist recht politisch, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ein Immobilienskandal steht im Vordergrund, aktuelle brisante Themen stehen im Mittelpunt, Grundstücksspekulation, steigende Mieten bzw. Wohnungsknappheit und Korruption sind an der Tagesordnung. Die Protagonisten Strafverteidiger Rocco Eberhard, dessen eigener Vater diesmal mit im Fokus steht und Gerichtsmediziner Justus Harmer müssen sich mit all den besagten Dingen auseinander setzen, denn es gibt bei all den Skandalen sogar eine Leiche. Bei all dem spielt viel Berliner Lokalkolorit mit hinein, was mir besonders gut gefällt, da es sich bei dem Handlungsort um meine Heimat- und Lieblingsstadt handelt, u. die Lektüre großen Spaß macht, wenn man all die Plätze gut kennt! Nach einem Drittel nimmt das Ganze ordentlich an Fahrt auf, der Plot ist mega spannend, u. ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Auf jeden Fall gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Mein bisheriges Jahreshighlight - nicht mehr und nicht weniger

So weit der Fluss uns trägt
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Zugegebenermaßen waren meine Erwartungen recht hoch an dieses Buch, wurde doch bereits mit Vorschusslorbeeren bei der Marketingkampagne gearbeitet, Ähnlichkeiten mit dem "Gesang der Flusskrebse " sollte ...

Zugegebenermaßen waren meine Erwartungen recht hoch an dieses Buch, wurde doch bereits mit Vorschusslorbeeren bei der Marketingkampagne gearbeitet, Ähnlichkeiten mit dem "Gesang der Flusskrebse " sollte es geben. Oftmals geht so etwas ja nach hinten los, doch war dies hier Gott sei Dank nicht so, ganz im Gegenteil! Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen, ja ich würde sagen, der Debütroman "So weit der Fluss uns trägt" von Shelley Read ist tatsächlich mein bisheriges Jahreshighlight! Lange ist mir keine Geschichte mehr so ans Herz gegangen, hat mich eine Protagonistin derart berührt wie Victoria Nash, in den Tagen ihrer Jugend bis zum großen Wendepunkt in ihrem Leben Torie genannt. Das Mädchen, das im Mittelpunkt des Buches steht, muss schnell erwachsen werden, muss die Pflichten der früh verstorbenen Mutter übernehmen. Als einziges weibliches Familienmitglied sorgt sie für die Brüder und den Vater, kocht, putzt und wäscht. Doch keiner kümmert sich um Torie, sie wächst fast unbemerkt auf. Als sie 17 Jahre alt ist, kommt ein junger Außenseiter in ihre Gegend in Colorado. Wilson Moon, geheimnisvoller Halbblutindianer treibt sich im Ort rum. Torie und Wilson verlieben sich, und das Drama nimmt seinen Lauf. Viel mehr will ich nicht verraten, um nicht zu spoilern. Shelley Reads Buch lässt sich für mich recht schwer einem bestimmtes Genre zuordnen. Die Autorin bedient so vieles, zum einen besticht der Roman durch einzigartige Naturschilderungen, die ihresgleichen suchen, dann ist es natürlich eine Liebesgeschichte, stellenweise ein bisschen Krimi, ein Familiendrama. Der flüssige angenehme Schreibstil ist sehr oft geradezu poetisch, entwickelte für mich eine Soghaftigkeit, ich bin nur so durch die Seiten geflogen, konnte das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen. Bis zum Ende habe ich gefiebert, wie sich Tories Schicksal entwickelt, Shelley Read hat das Ganze zu einem grandiosen Finale gebracht, ich empfehle zur Lektüre auf jeden Fall ein Paket Taschentücher bereit zu legen! Wie bereits Eingangs erwähnt, für mich ist "So weit der Fluss uns trägt" mein bisheriges Jahreshighlight, eine absolutes Leseempfehlung empfiehlt sich da von selbst! Ich hoffe, so sehr, dass wir recht bald wieder etwas von der Autorin zu lesen bekommen!

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Wer war Hedy Lamarr?

Die einzige Frau im Raum
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In ihrem neuen Buch legt Marie Benedict eine Romanbiographie über Hedy Lamarr vor, die in den 30er Jahren in Österreich als Hedy Kiesler geboren wurde. Aus familiären wie politischen Zwängen, die Protagonistin ...

In ihrem neuen Buch legt Marie Benedict eine Romanbiographie über Hedy Lamarr vor, die in den 30er Jahren in Österreich als Hedy Kiesler geboren wurde. Aus familiären wie politischen Zwängen, die Protagonistin ist Jüdin, willigt Hedy bereits in sehr jungen Jahren in eine Ehe mit dem weitaus älteren Waffenhändler Friedrich "Fritz" Mandl ein. Ihre Eltern versprechen sich von ihm Schutz gegenüber dem größer werdenden Druck, der über dem Land liegt, der Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland steht bevor. Ihm zuliebe gibt Hedy ihre verheißungsvolle beginnende Schauspielerkarriere auf, immerhin entsprach es dem gesellschaftlichen Rollenbild einer verheirateten Frau nicht, berufstätig zu sein. Anfängliche Faszination des durchaus charismatischen Mandl weicht dessen zunehmender Gewalttätigkeit, die die Beziehung für Hedy zur Qual werden lässt. Sie schmiedet Fluchtpläne. Im zweiten Teil des Buches lesen wir über ihr neues Leben in Hollywood zwischen erneutem Schauspielruhm und wissenschaftlicher Tätigkeit andererseits. Zugegebenermaßen wusste ich bis zur Lektüre dieses Buches so gut wie nichts über Hedy Lamarr alias Kiesler. Auch deren Geschichte als Hollywood-Diva war mir tatsächlich verborgen geblieben. Dies hat Marie Benedict nun mit einem Schlag geändert und das Gott sei Dank! Die Persönlichkeit, die sich hinter der Schauspielerin verbirgt, weist viele Facetten auf, war unglaublich intelligent und wandlungsfähig und leider von ihren vor allem männlichen Zeitgenossen oft hoffnungslos unterschätzt. Durch ihr schauspielerisches Talent besaß Hedy eine extreme Wandlungsfähigkeit, die sie immer wieder für ihre Zwecke nutzt. Und auch wenn sie sich für die Männer in ihrem Umfeld verbiegt, geht sie doch auf in meinen Augen unnachahmliche Art und Weise ihren Weg. In geradezu sogartigem Schreibstil und vor allem sehr bildlich zeichnet die Autorin dieses Bild einer großartigen Persönlichkeit, eines tollen Menschen, einer faszinierenden Frau. Einziger Kritikpunkt ist ein recht abruptes Ende. Auch hätte ich mir vieles noch ausführlicher gewünscht. Über ein so abwechslungsreiches spannendes Leben hätte es mit Sicherheit noch so einiges zu erzählen gegeben! Trotzdem gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne Geschichten über starke Frauen kombiniert mit viel historischem Hintergrund lesen.

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Ein blinder Protagonist - nur Zeuge oder doch Hauptverdächtiger?

Blind
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Nathaniel Brenner ist seit einem schweren Unfall, bei dem er seine gesamte Familie verlor, blind. Er nutzt die Hilfe einer App namens "Be my eyes", durch die Blinde die Unterstützung von Sehenden bei Alltagsproblemen ...

Nathaniel Brenner ist seit einem schweren Unfall, bei dem er seine gesamte Familie verlor, blind. Er nutzt die Hilfe einer App namens "Be my eyes", durch die Blinde die Unterstützung von Sehenden bei Alltagsproblemen in Anspruch nehmen. Bei einem Telefonat über diese App reißt dieses ab, der junge Mann hört nur noch den Schrei einer Frau und verliert den Kontakt zu ihr. Was ist passiert? Nathaniel will sich mit keiner einfachen Erklärung zufrieden geben, er wittert ein Verbrechen. Die eingeschaltete Polizei glaubt ihm nicht, so greift er auf die Hilfe von Milla, einer befreundeten Journalistin zurück, deren Lebenspartner wiederum als Kriminalkommissar arbeitet. Doch keiner traut dem Blinden und seinen Befürchtungen, der hält jedoch eisern daran fest. Eine spannende Suche nach Carole Stein, der vermissten jungen Frau, die noch dazu hochschwanger ist, beginnt. Christine Brand hat hier einen großartigen extrem spannenden Auftaktband einer Krimireihe mit dem Ermittlerteam der Journalistin Milla Nova und Kommissar Sandro Bandini verfasst. Die aus wechselnden Erzählperspektiven geschilderte Handlung hat mich wirklich atemlos unterhalten, ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Der Plot ist sehr originell konstruiert, die Charaktere alle extrem authentisch. Von mir eine absolute Leseempfehlung, der nächste Band ist bereits bestellt, ich freue mich auf die Fortsetzung mit einem äußerst sympathischen Ermittlerduo!

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Gelungener Genremix aus historischem Krimi und Lovestory

Straße der Schatten
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Josephs Montfort, genannt Jo, ist eine junge Frau der Upperclass, die in New York Ende des 19. Jahrhunderts aufwächst. Ihr Lebensweg scheint vorgezeichnet, eine arrangierte Ehe, die den guten Ruf der Familie ...

Josephs Montfort, genannt Jo, ist eine junge Frau der Upperclass, die in New York Ende des 19. Jahrhunderts aufwächst. Ihr Lebensweg scheint vorgezeichnet, eine arrangierte Ehe, die den guten Ruf der Familie sichert, allerdings keine Liebesheirat sein würde, gehört zum Programm. Doch damit will sich Jo nicht abfinden! Als ihr Vater vermeintlich durch Selbstmord ums Leben kommt, beginnt die junge Frau selbst zu ermitteln und sticht damit in ein Wespennest. Sie stößt auf einige Ungereimtheiten und kriminelle Machenschaften und bringt sich damit selbst in Gefahr. Bei ihren Recherchen wird sie unterstützt von Eddie Gallagher, einem jungen Journalisten, der aus Jos Familiendrama eine Story schreiben möchte. Jennifer Donnelly hat mich mit diesem historischen Krimi in flüssigem angenehmem Schreibstil verfasst, gut unterhalten! Im mittleren Teil dreht sich die Handlung für meinen Geschmack manchmal zu sehr im Kreis, doch das macht das spannende letzte Viertel, wo das Ganze noch einmal richtig an Fahrt aufnimmt, wett.

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